Floating im Samadhi Tank

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Ein Isolationstank (auch Floatation-Tank, Floating-Tank, Samadhi-Tank oder Entspannungs-Tank) ist ein gegen Licht und Geräusche abgeschotteter Raum, welcher Menschen in seinem Inneren auf konzentriertem Salzwasser liegen lässt. Das Wasser ist mit etwa 34,8°C so temperiert (Haut-Außentemperatur), dass man weder überschüssige Wärme noch Kälte empfindet. Somit sind alle Reize und Sinneseindrücke ausgeschaltet.
Dabei kommt es zu einer sensorischen deprivation, zu einem Reizentzug. Diese Tanks werden im kommerziellen Bereich vorallem für Welness Zwecke eingesetzt und ich kenne bislang auch nur eine Person die mal ne kurze Zeit in einem Tank drinn war.

Nach mehreren Stunden sollen sich bei manchen Menschen pseudohalluzinationen und bewusstseinserweiternde Effekte einstellen. Allerdings erst nach...einigen Stunden!

Mich würde wirklich mal so ein Experiment reizen. 6 Stunden in einem Tank, komplett von Aussenreizen abgeschottet ...und schaun was kommt. Leider kostet die Stunde 45€ weshalb ein solches Experiment dann doch recht teuer wäre....

Aber wenn ichs mir Recht überlege...bevor ich noch zum Affen werde... :alien:

Re: Floating im Samadhi Tank

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Tja, leider auch für mich zu teuer, ich habe neulich mal versucht mich bei einem floating center zu bewerben (in der hoffnung als Mitarbeiter wengistens günstiger floaten zu können :rofl: )

Hatten aber leider keinen Bedarf für fähige Mitarbeiter.

Würde es schon sehr gerne mal machen, aber wie du sagst soll es ja nur intressant werden wenn es wirklich lange dauert.

Naja, irgendwann einmal, intressant wäre sicher auch das ganze mit der ein oder anderen Substanz zu verbinden...
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Floating im Samadhi Tank

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Oder selbst ein Floatingcenter aufmachen? Ich überleg ob ne Floatinggemeinschaft nicht was wäre. Selbst bauen kann man sich so einen Tank für ca. 2000€ ...wenn da 10 Leute mitmachen würden....aber ich weiss auch nicht was da für Betriebskosten anfallen. Auf jedenfall Miete für den Standort und das filtern ist vorallem im professionellen Umfeld teuer...ich glaub 10€ pro Filtervorgang. Aber so krass muss das ja im privaten Kreis nicht.

Mit was drinn..kennst du den Film "altered states" ? Davon abgesehen: Da hätte ich Angst abzusaufen oder so und ich fänds ja gerade interessant, herauszufinden was sich einstellt allein durch den Reizentzug.

Re: Floating im Samadhi Tank

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:denk:

Meine größte Angst wäre, mich die 6 Stunden für viel Geld zu Tode zu langweilen. Ich denke mal man schläft einfach irgendwann ein? Was aber auch wieder urst ungemütlich ist, wenn man sich nicht auf die Seite drehen+ eine Decke über sich ziehen kann.. Irgendwann muss man sich ja schon darum mal wieder bewegen weil sonst die Gelenke und Sehnen jammern... :nixplan:

Jedenfalls kann ich auf dem Rücken liegen gar nicht ab :nene:

Re: Floating im Samadhi Tank

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Ich denk nicht das die sich beschweren.,..man schwebt ja quasi auf dem wasser....; das sich ja optimal deiner anatomie anpasst....
Und wenn du meditierst vergeht die Zeit ja generell anders...so wirds wohl auch beim tank sein denk ich...aber man kanns wohl nicht vorhersehen was passiert. Kannst ja mal ne halbe Stunde kosten. Der Minutenpreis liegt ca. bei 1€....

Re: Floating im Samadhi Tank

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Nunja. im moment kann ich mir gar nicht leisten geld für irgendetwas sinnloses (= alles außer essen) auszugeben ^^

Vielleicht mal wenn mir 100 Euro nicht mehr weh tun mal probieren.. Vielleicht wirds auch irgendwann billiger je mehr solche Einrichtungen es gibt. Klar gibts Bau- und Betriebskosten, aber Preise wie beim Hubschrauber-Rundflug sind schon bissl übertrieben. :denk:

Re: Floating im Samadhi Tank

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woelfi hat geschrieben: Da wäre ja wegschütten und frisch befüllen billiger... :denk:
Glaube nicht, muss ja noch recht viel Salz und evtl. Duftöle oder something like that rein....

Lilly hat schon recht lang rumexperimentiert bis er die perfecten Rahmenbedingungen hatte AFAIK...
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Floating im Samadhi Tank

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Eine sehr inspirierende Erfahrung, die ich jedem empfehlen möchte. Ich war heute erstmals eine Stunde im Floating-Tank. Während der ersten 10 Minuten, in denen der Tank geschlossen war und ich mich der Reizarmut hingab, hatte ich teils Probleme, mich dem zu öffnen - oder anders gesagt: alles einfach fließen zu lassen. Aber nach kurzer Zeit verschwinden alle äußeren Eindrücke, die Erinnerungen verblassen, das Denken beruhigt sich, der Herzschlag wird hörbar, die Muskeln entspannen sich und man beginnt, in sich zu kehren.
Dabei hatte ich sehr intensive Gedanken. Vollkommen anders als durch die Einnahme jedweder Substanzen. Ich sah die Erwartungen, die ich mir oft auferlege, die Zwänge, in die ich mich einbinde - ich sah sogar soweit über die Fassade hinaus, dass ich erkannt, mich oft in ein theoretisches Wissen zu flüchten, welches praktisch nur unzureichend umgesetzt wird. Außerdem wurde mir erneut bewusst, wie wichtig es ist, sich selbst zu gehorchen, seinem Körper und Geist Gutes zu tun und vor allem für entsprechende Erholungsphasen zu sorgen - sei es durch Meditation, intensive Spaziergänge oder - wie in meinem Fall - Floating.

Die Grenzen für Raum und Zeit verschwinden auch. Nicht jedoch wie auf Trip, sondern einfach durch den Umstand gegeben, dass man keine Orientierung mehr hat. Platzangst ist jedoch kaum gegeben, da man kein Gefühl mehr für Grenzen hat. Und langweilen sollte man sich, wenn man an der eigenen Person interessiert ist, ebenfalls nicht.
In Verbindung mit psychedelischen Substanzen scheint mir unglaubliches Potential darin vergraben zu liegen. Zumal das Floaten sehr reinigend und befreiend ist. Ich fühle mich jetzt, unmittelbar nach dem Erlebnis, sehr viel freier und mehr mir selbst gehörend. Die vielen Facetten einer Persönlichkeit, welche mir Schicht für Schicht aufgetragen wurde und welche ich - im Vermeinen meine eigene Existenz darin zu entdecken - gerne ertragen habe, fielen weg - und nun bleibe nur ich, grundlegend und unverändert. Und diese Reinigung ist denke ich vor einem Trip sehr sinnvoll, da man sich schon vorweg bemüht, in einer Einheit mit sich selbst zu sein; erscheint mir aber ebenso im Nachhinein sinnvoll, um Dinge zu verarbeiten, Zusammenhänge zu verknüpfen und einfach Ruhe zu gewinnen. Und was in Verbindung zwischen Floating Tank und LSD alles möglich ist, beschreibt ja schon Lilly sehr gut.

Es ist eine Erfahrung. Völlig anders als ein Trip - nahezu gegensätzlich, aber auch perfekt ergänzend. Mehr kann ich momentan darüber noch nicht urteilen. Aber ich werde bald wieder in den Tank steigen. Solange es finanziell einigermaßen machbar ist.
Und wie gesagt: sollte jemand zweifeln. Im Notfall: tut es! :2daumen:
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Floating im Samadhi Tank

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Slider hat geschrieben:so ein tank sollte in jedem badezimmer standarteinrichtung sein.
Die Idee ist keineswegs abwegig. Ich habe mir mehrfach gedacht, dass ich mir sofort einen kaufen würde. Das übersteigt nur jeden finanziellen Rahmen!
Aber wer daran interessiert ist und das Geld aufbringen kann, sollte es wirklich mal versuchen. Es ist nicht unbedingt psychedelisch, aber es hat durchaus einiges gemein. Man verinnerlicht seine Person, wird gelöst von allen äußeren Einflüssen. Es ist sehr entspannend und vor allem auch reinigend. Der Körper und mein Geist haben es mir zumindest sehr gedankt.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Floating im Samadhi Tank

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Heute war ich endlich mal floaten. Wollte ich schon immer mal machen. Mit meiner freundin "paar floaten", in einem becken statt tank.

Um es gleich vorweg zu nehmen: es war eine unglaublich entspannende, tolle, vielfältige erfahrung. Schon das ambiente war sehr angenehm, hell, stylisch, ästhetisch, minimalistisch eingerichtet. Nach einer kurzen einweisung überließ man uns dann uns selbst und wir legten uns in das ~ 3 x 2 meter große und ~ 30 cm tiefe, frisch befüllte becken. Man konnte mit LED schaltern auswählen, ob man dezente hintergrundbeleuchtung haben möchte, wasserbeleuchtung oder totale dunkelheit. Wir begannen mit dezenter wasserbeleuchtung. Ich kann im moment nur für mich sprechen, da meine freundin meist erst eine erfahrung sacken lässt, bevor sie wirllich darüber spricht. Sobald man sich in das mit 400 kg salz angereicherte wasser legte, entspannte sich durch den völligen schwebezustand ohne schwerkraft der gesammte körper.

Ich hatte das gefühl, als würde mein körper langsam wieder in seine ursprungsposition zurück kehren, als würden sich die haltungsschäden und verspannungen des alltags allmählich auflösen. Das paradoxe daran: da sich diese haltungsschäden im alltag schon als "normal" verfestigt haben, kam es mir vor, als würde dieser reine, unverspannte zustand, der eigentlich der normalfall sein sollte, anstrengend sein. Vor allem im nackenbereich musste ich mich immer wieder bewusst entspannen, um nicht zu verkrampfen. Das sagte man uns auch bei der einweisung. Es ist ein reflex, die nackenmuskelatur zu versteifen, weil man unbewusst versucht zu verhindern, dass man - auf dem rücken liegend - mit dem kopf im wasser versinkt, sprich ertrinkt. Diese anspannung ist allerdings überhaupt nicht nötig, wenn man komplett los lässt. Man wird vollständig getragen vom salzwasser. So brauchte ich ähnlich wie Yage eine eingewöhnungszeit, die sehr intensiv war. Teilweise fühlte ich mich an den zustand erinnern, wenn man auf trip plötzlich merkt, wie aus spaß ernst wird.

Leider tendiere ich oft dazu, schon während eine erfahrung statt findet, diese zu analysieren. Ich stellte also fest, dass ich überhaupt kein zeitempfinden mehr habe, kein gefühl mehr, wieviel zeit vergangen war. Dies verkrasserte sich noch, als wir das licht komplett aus machten, und tiefste dunkelheit herrschte. Das gefühl erinnerte mich daran, wie es einem baby im mutterschoß gehen muss.

Die gedanken wurden immer langsamer, das gefühl des verschmelzens mit der dunkelheit immer stärker. Man kann das absolut als ozeanische selbstauflösung beschreiben, das gefühl für raum und zeit geht gänzlich verloren. Ich machte mir gedanken darüber, auf welche weise denn wohl die zeit verzerrt werden würden. Am anfang kam es mir so vor, als würden wir hier nun ewig drin liegen - 1 stunde nichts tun. Das kann dauern! Doch je tiefer die entspannung, je stärker der trance zustand wurde, desto schneller verging anscheinend die zeit, denn plötzlich wies uns ein licht darauf hin, dass die stunde vergangen war. Ich kann nicht einschätzen, wie lange sich das für mich angefühlt hat, da die zeit wirklich weg war, auf jedenfall wesentlich kürzer. Dachte ich anfangs, das einem 1 stunde sehr langvorkommen wird, stellte sich heraus, dass 1 stunde eigentlich viel zu wenig ist für so etwas.

Am interessantesten fand ich die bewusst werdung von verspannungen im körper, von blockaden im energiesystem. Ich war mir selten im leben meines körpers so bewusst. Absolut vergleichbar mit dem zustand nach LSD trips und meines erachtens sehr geeignet für alle möglichen formen der ganzheitlichen psycho/körpertherapie.

Sehr intensiv waren auch die zufälligen berührungen des floatpartners, die vorkommen, wenn man zusammen in dem becken treibt. Jedoch rissen diese berührungen einem auch immer wieder ein bischen aus der leere des floatens und nahm dem erleben für den augenblick etwas an tiefe, was sich aber immer wieder schnell änderte. Man glitt immer wieder förmlich rein in den schlund der tiefschwarzen leere.

Für mich war das floaten das geld absolut wert und ich werde es sicherlich noch einmal tun. Dann aber alleine im floattank. Das ganze ist auf jedenfall nicht zu unterschätzen. Ob ich beim ersten mal gleich mit dem geschlossenen tank klargekommen wäre, weiß ich nicht. Zwar haben wir vorher gekifft, potentere psychedelische drogen würde ich dabei aber nicht nehmen wollen.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Floating im Samadhi Tank

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Sehr schöner Bericht. Erinnert mich sehr an meine Erfahrungen im Floating-Tank. Gedanken intensivieren sich, man wird sich seiner (alltäglichen) Verspannungen bewusst und lernt in der Zeit, über sich selbst hinaus zu denken. Und das Gefühl danach ist ebenso fantastisch - wie neu geboren. Freut mich, dass es euch so gut gefallen hat. :)

Wie im Chat beschrieben empfehle ich: http://www.amazon.de/Das-Zentrum-Zyklon ... 547&sr=8-2

Da geht es mitunter um die Verbindung zwischen Floating und psychedelische Substanzen. Geschrieben von dem Erfinder der Floating Tanks. Empfehlung kam von anima. ;)
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Floating im Samadhi Tank

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Ja, das buch werde ich mir mal aneignen, hört sich auf jedenfall interessant an. Der zustand danach war wirklich total schön und klar, gereinigt und entspannt. Ich kann mir gut vorstellen, davon süchtig zu werden ^^ Danach war noch eine massage angesagt, was übrigens eine sehr gute abrundung zu dem ganzen floating ding ist, finde ich. Durch gezielte massagen der körperbereiche, bei denen man durch das floaten erkannt hat, das in ihnen blockaden herrschen, kann man anscheinend noch tiefgreifendere veränderungen erzielen.

Es ist erstaunlich, dass der mensch in einer welt, in der es das höchste ideal ist, möglichst individuell zu sein, extravagant und sein eigenes ding zu machen, es als angenehm und tief entspannend empfindet, sich im schwarzen nichts aufzulösen und sein gefühl für die grenzen des ichs zu verlieren. Und es passt ja auch absolut in unsere zeit. Reizüberflutung in jeder lebenslage. Wird reizentztug durch floaten der neue businessman-trip für managermittagspausen? :)
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

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