luzides Träumen

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Liebe Community,

mich wundert es, dass bisher kein Thread eröffnet wurde, der sich explizit mit luziden Träumen auseinander setzt.

Das luzide Träumen - auch Wachtraum genannt - ist eine beeindruckende Erfahrung, die sich während dem Schlafen und Träumen ereignet; man gleitet gewissermaßen aus der Rolle des Zuschauers heraus und nimmt das Traumgeschehen bewusst und realistischer wahr als vordem. Noch während man über seinen Traum Bewusstsein erlangt, erhält man die Fähigkeit in das Traumgeschehen einzugreifen.
Man nimmt aktiv daran teil und beeinflusst sich und das Geschehen. Dadurch erhält man mitunter die Möglichkeit, seine Umwelt nach seinen Wünschen anzupassen, physikalische Gesetze außer Kraft zu setzen oder den Willen Anderer zu beeinflussen.

Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht?

Eine interessante Informationsquelle bietet dieses "Buch":
http://de.wikibooks.org/wiki/Klartraum

Viele Grüße,

Yagé
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: luzides Träumen

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luzides träumen war für mich schon immer ein sehr interessantes thema.
nach ein wenig training konnte ichs auch schon.. :)
jedoch kam ich auch schon in situationen in denen ich mit der angst bekam nicht mehr aufwachen zu können... umso tiefer man in die welt der träume eindringt.
mir ist auch aufgefallen das die induktion von luziden träumen ungemein hilft die innere mitte zu finden und zu entspannen.

mfg makenosense

Re: luzides Träumen

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brmpf hat geschrieben: An welches Training hast du dich denn gehalten? Buch? Website?

Ich lese gerade ein Buch von Stephen LaBerge und komme so langsam in die Sache hinein... :)
es war sone website, genaue domain weiss ich nichmer^^
aber im großen und ganzen sind die beschriebenen techniken eh alle gleich..

hab erst angefangen damit verschiedene gegenstände im traum zu visualisieren, diese eben dann auch zu verändern, iwann ging das dann mit der ganzen umwelt im traum.
anfangs war es auch noch schwer sich an die passierten sachen im einzelnen zu erinnern, doch nach und nach wird es einem möglich sich an alles zu erinnern und kontrollieren / steuern.
fliegen ist immer noch das geilste :D

mfg makenosense

Re: luzides Träumen

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makenosense hat geschrieben: hab erst angefangen damit verschiedene gegenstände im traum zu visualisieren, diese eben dann auch zu verändern, iwann ging das dann mit der ganzen umwelt im traum.
Gegenstände im Traum visualisiert? Während des Träumens? Aber genau das ist doch mehr eine Technik die Möglichkeiten während des luziden Träumen zu erweitern und keine Technik das luzide Träumen ansich zu erlernen. Führe das doch mal genauer aus. :)
happiness is the absence of resistance

Re: luzides Träumen

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naja am anfang habe ich immer versucht, das einschlafen "mitzubekommen"
das is meistens so ein schreck gefühl (bei mir) bei dem ich denke ich würde fallen oder der boden unter den füßen würde einem weggezogen.

für mich ist es ziemlich einfach, mittlerweile, dieses schreck gefühl einfach geschehen zu lasen, somit nich nochma hochzuschrecken und somit bin ich mir alleine beim einschlafen schon bewusst das ich träumen werde und kann direkt damit anfangen zu arbeiten.

laut der website war es ebend halt wichtig, sich im traum klar zu erden das man träumt ohne direkt aufzuwachen, das is wohl der einzige schritt den man lernen muss, der rest is nurnoch form sache..

mfg makenosense

Re: luzides Träumen

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makenosense hat geschrieben: hab erst angefangen damit verschiedene gegenstände im traum zu visualisieren, diese eben dann auch zu verändern, iwann ging das dann mit der ganzen umwelt im traum.
anfangs war es auch noch schwer sich an die passierten sachen im einzelnen zu erinnern, doch nach und nach wird es einem möglich sich an alles zu erinnern und kontrollieren / steuern.
fliegen ist immer noch das geilste :D

mfg makenosense
Du scheinst ja tolle Sachen zu erleben in deiner Traumwelt... freut mich für dich! :)

Ich selbst bin momentan noch im "Trockendock" unterwegs; Traumtagebuch und so Anfängerzeugs halt. Aber immerhin hatte ich vorgestern schon einen kurzen, spontanen luziden Traum. Wie gesagt, langsam aber sicher geht's vorwärts..

Re: luzides Träumen

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Hiya,
makenosense hat geschrieben: fliegen ist immer noch das geilste :D
Bist Du Dir dann bewusst, dass Du fliegst, sprich träumst und gerade in diesem Augenblick Fähigkeiten besitzt - nämlich die Schwerkraft überwinden -, die Dir im Wachleben nicht zur Verfügung stehen?

Ich fliege auch sehr oft in meinen Träumen. Habe manchmal soetwas wie eine Ahnung, dass ich nicht im Wachbewusstsein bin, aber diese ist nur sehr verschleiert und nebulös vorhanden. Also nichts, womit ich direkt im Traum arbeiten könnte.

Insbesondere weiß ich noch nicht so recht, wie ich zu dieser Gabe stehen soll, da Fliegen im Traum nicht unbedingt vorbehaltlos positiv deutbar ist (auch wenn das Gefühl oft Leichtigkeit, Erleichterung suggeriert).

Zum Beispiel:

"Sie setzen im allgemeinen Warnzeichen, besonders wenn der Träumer selbst wie ein Vogel, also ohne Hilfsmittel, fliegt. Die moderne Traumforschung wertet das Fliegen als eine gefährliche Übersteigerung des Selbstbewußtseins. Im übrigen kann der Schluß gezogen werden, daß das Fliegen in großer Höhe schon das spätere Fallen einschließt,- übersetzt: Nur zu leicht kann jemand bei einem Höhenflug abstürzen und ins bodenlose Nichts fallen."

"Wer ohne Fluggerät fliegt und über der Traumlandschaft dahinschwebt, scheint im Wachleben mit seinem Gedanken weit weg zu sein und sich den Realitäten des Lebens gegenüber zu verschließen. Man möchte sich über die gegenwärtigen Verhältnisse erheben, vielleicht auch vor ihnen die Flucht ergreifen, ohne sich dafür anstrengen zu müssen."

Quelle: http://www.traumdeuter.ch/texte/1123.htm

brmpf hat geschrieben:Ich selbst bin momentan noch im "Trockendock" unterwegs; Traumtagebuch und so Anfängerzeugs halt.
Wasn noch Anfängerzeugs außer Traumtagebuch, was in der Traumwelt weiterbringen könnte? Hantier etwa seit nem halben Jahr mit Traumtagebuch und bin sehr an weiteren Möglichkeiten interessiert.

Re: luzides Träumen

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"Sie setzen im allgemeinen Warnzeichen, besonders wenn der Träumer selbst wie ein Vogel, also ohne Hilfsmittel, fliegt. Die moderne Traumforschung wertet das Fliegen als eine gefährliche Übersteigerung des Selbstbewußtseins. Im übrigen kann der Schluß gezogen werden, daß das Fliegen in großer Höhe schon das spätere Fallen einschließt,- übersetzt: Nur zu leicht kann jemand bei einem Höhenflug abstürzen und ins bodenlose Nichts fallen."

Las mal was über die Malaya. Sie hatten diese Kultur-der-Traumleute. Einer der Stämme nennt sich die "Senoi". Ihre Idee von Träumen war, daß sie genauso wichtig für das tägliche Leben sind, wie alles andere. Sie kamen jeden Morgen in einem großen Haus zusammen und die Kinder erzählten ihre Träume, welche dann interpretiert wurden.

Zum Beispiel... wenn ein Kind träumte zu fallen, dann wurde das als ein Geschenk der Kraft interpretiert, welches das Kind lehren würde zu fliegen. Sie wurden daraufhin instruiert, diesen Traum fortzusetzen. Und so würde die nächste Nacht einfach ein andere Sequenz des Traumes sein und es würde wie "Traumarbeit / Traumspiel" werden.

Träume müssen manchmal auch garnicht gedeutet werden, denn sie sind gewissermaßen schon Übersetzungen. Das wäre als würde man die Deutung deuten, so kommts mir jedenfalls öfter vor. :)

Re: luzides Träumen

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Slider hat geschrieben:Träume müssen manchmal auch garnicht gedeutet werden, denn sie sind gewissermaßen schon Übersetzungen. Das wäre als würde man die Deutung deuten, so kommts mir jedenfalls öfter vor. :)
Jep, seh ich auch so. Träume können wohl auch einfach nur Ausdruck psychischer Vorgänge und Prozesse sein, die ihre Bedeutung auf non-verbaler bzw. -kognititver Ebene entfalten, ohne verstandesmäßig erfasst und interpretiert werden zu müssen und zu können. Wie oft schon hatte ich einen Traum mit klar gefühlter Einsicht, doch sobald ich ihn verstandersmäßig zu begreifen suchte, war alles weg.

Re: luzides Träumen

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gowiththeflo hat geschrieben:Hiya,
brmpf hat geschrieben:Ich selbst bin momentan noch im "Trockendock" unterwegs; Traumtagebuch und so Anfängerzeugs halt.
Wasn noch Anfängerzeugs außer Traumtagebuch, was in der Traumwelt weiterbringen könnte? Hantier etwa seit nem halben Jahr mit Traumtagebuch und bin sehr an weiteren Möglichkeiten interessiert.
Bei LaBerge fängt alles mit dem Tagebuch an; Ziel ist es, sich an mindestens einen Traum pro Nacht erinnern zu können, bevor es zu den Induktionsmethoden geht.
Nachdem etwa ein Dutzend Träume aufgeschrieben worden sind, empfiehlt er, eine Art Inventar anzulegen. Es geht um sogenannte "Traumzeichen", das sind quasi oft wiederkehrende Elemente, Muster oder Eigentümlichkeiten. Dinge, die darauf hindeuten, dass es sich um einen Traum handelt. In den Worten des Autors:

"Almost every dream has dreamsigns, and it is likely that we all have our personal ones.
Once you know how to look for them, dreamsigns can be like neon lights, flashing a message in the darkness: "This is a dream! This is a dream!" You can use your journal as a rich source of information on how your own dreams signal their dreamlike nature. Then you can learn to recognize your most frequent or characteristic dreamsigns -- the specific ways your dream world tends to differ from your waking world."
In späteren Kapiteln werden Induktionsmethoden vorgestellt, die auf diesen Traumzeichen aufbauen/sie benutzen. Aber so weit bin ich noch nicht...

Dazu tägliche Entspannungsübungen; der Autor empfiehlt "progressive Muskelentspannung" nach Jacobson.

Zum Schluss noch tägliche Konzentrationsübungen; im Buch wird eine Technik eines gewissen Swami Rama vorgestellt, genannt "Exercise Without Movement".

Das ist bislang das ganze Programm... ich stecke noch mehr oder weniger beim ersten Punkt fest. Nächste Woche werde ich wahrscheinlich mit dem Inventar anfangen.. der Rest ergibt sich hoffentlich. :)

Re: luzides Träumen

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Cool, die Beschreibung hat mir auch helfen können. Führe bereits seit 'nem halben Jahr oder so ein Traumtagebuch und bin mittlerweile soweit, dass ich so 2-4 Träume (besser gesagt Traumfragmente, da ich selten einen abgeschlossenen Traum darunter finde) pro Nacht aufschreibe. Aber so richtig ins luzide Träumen komme ich eher selten. Hatte schon einige Male im Traum das Gefühl, es zu merken, aber den Traum bewusst nicht 'wecken' zu wollen, also das ungesteuerte Erleben bewusst ungesteuert zu lassen, um zu schauen, wo es mich noch hinführt.
Kennt jemand das Phänomen?
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: luzides Träumen

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Ja kommt mir bekannt vor. Kann auch sehr interessant sein, quasi als "Agent" im Traumgeschehen. Bei mir war es am Anfang generell so, das ich mehr eine Art Pirschen praktizierte, wie ein Tier, das in einen unbekannten Wald gelangt ist, und erstmal ganz aufmerksam alles beäugt. Bloss keinen Zweig knacken lassen, das könnte schon die Luzidität ins Unbewusste zurückgleiten lassen. Ganz behutsam, bloss nix zu lange anstarren, Fixierzwang lösen etc. Später fiel mir das Fixieren von Traumgegenständen viel leichter, da konnte ich aktiver werden, eine Art neue Kontinuität hatte sich eingestellt.

Re: luzides Träumen

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Kenne es so ähnlich, raellear, dass ich mir zwar des Träumens bewusst bin, ich aber trotzdem nicht "richtig" klar werde, bzw. mir erst gar nicht in den Sinn kommt, irgendetwas an der Situation zu ändern. Ich bin lediglich Beobachter, der Traum zieht sich einfach so dahin, wie in einer Art holographischen Film.

Re: luzides Träumen

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brmpf hat geschrieben:Bei LaBerge...
Kannst Du das Buch bzw. den Autor empfehlen? Warum hast Du Dich für englische Literatur entschieden, wo es doch auch massig deutsche bezüglich luzidem Träumen gibt?
raellear hat geschrieben:Hatte schon einige Male im Traum das Gefühl, es zu merken, aber den Traum bewusst nicht 'wecken' zu wollen, also das ungesteuerte Erleben bewusst ungesteuert zu lassen, um zu schauen, wo es mich noch hinführt.
Kennt jemand das Phänomen?
Merke es auch relativ oft, bin mir nur leider noch keiner konkreten Technik bewusst, wie ich es nutzen könnte. Komme mir manchmal vor, wie ein Geier, der in der Höhe seine Beute fest im Blick hat und sie umkreist, aber das Landen klappt noch nicht. Sowohl das bewusst nicht wecken, als auch das bewusst wecken funktioniert sporadisch, aber nicht zuverlässig (wobei zweites vermutlich sowieso nur eine Art Flucht darstellt).

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