LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Die ist der Tripbericht meiner Freundin. Meine Sicht der Nacht habe ich bereits hier beschrieben:

http://www.pantorise.net/viewtopic.php? ... 56&start=0

Sie hat den Bericht direkt am Tag danach geschrieben und im Wesentlichen unverändert gelassen. Es ist also ein sehr authentischer Abdruck ihrer Gefühlswelt direkt nach dem Erlebnis, unverfälscht durch mit der Zeit einher gehende Verintellektualisierungen.
Der Wald schien bedrohlich, die Bäume verdeckten den Himmel, ich konnte die Flugzeuge zwar hören, aber nicht sehen, folglich konnte ich mir genauso gut nur einbilden, es würde sich um Flugzeuge handeln. Es hätten genauso gut die Bäume sein können, die uns mit tiefen Basslauten zu verstehen geben wollten, sie seien uns nicht wohlgesonnen und wir dort nicht erwünscht.
Wir hatten eine kleine Laterne dabei, feuerrot und leicht deformiert, echte Handwerkskunst halt, sie wehrte sich gegen den hartnäckigen Herbstwind, verlor allerdings immer und immer wieder. Es schien mir ein Zeichen. Sie wollte uns den Weg nicht leuchten, denn wir waren nicht erwünscht. Der Wald wollte uns nicht. Ich musste da raus.

Es gibt Zeichen, es muss sie nur jemand sehen, zu deuten wissen und zum Rückzug blasen. Ich konnte nicht zulassen, dass wir blindlings ins Verderben rannten, ich hab die Zeichen gesehen und sie standen nicht gut für uns.

Auf dem Rückweg fühlten sich meine Knie zunehmend Pudding-ähnlich an, allerdings federten sie meine Schritte noch tapfer ab und trugen mich fast von alleine. Mich beschlich zwar die leise Ahnung, es würde der Moment kommen, in dem sie mit dem Weg verschmolzen, aber Ahnung ist nicht gleich Angst und so blieb ich ruhig.

Zuhause angekommen, zog ich mir etwas Bequemes an, setzte mich aufs Bett, sah Ohn dabei zu, wie er paralysiert an die Decke starrte und folgte schließlich seinem Blick. Immerhin gab es seiner Angabe nach da oben deftige Vermorphungen zu bestaunen, doch meine Augen trafen nur auf eine bemerkenswert schlecht gestrichene Zimmerdecke, die von einem völligen Stümper verputzt worden sein musste. Ich fand das irgendwie unfair. Ohn hat bei gemeinsamen Trips schon nicht mehr als eine dreiviertel Pappe genommen und wurde hinfort gespült in ein Land der Farbenpracht, brillanten Gedanken und prasselnden Erkenntnissen. Ich hingegen bin nach Einnahme einer Pappe schon mal eingeschlafen, wachte auf, fühlte mich bekifft und stellte fest: Ich bin ja auch bekifft…
Ich wollte nicht viel brauchen, um viel zu sehen. Wer will schon unsensibel auf eine sensible Droge reagieren? Aber damit musste ich mich wohl abfinden. Bislang ist es auf vorherigen Trips immer so gewesen, dass ich, verglichen mit Ohn, die doppelte Menge nehmen musste, wenn ich ähnliche Effekte erzielen wollte. Die logische Konsequenz: Ich musste den Rest des mit LSD versehenen Sekts trinken. Ohn hatte ein halbes Glas getrunken und schon verwandelte sich die Decke über seinen Augen zu einem visuellen Feuerwerk, also musste ich das Glas leeren und schon würde ich mit morphender Faszination belohnt werden.

Ich trank und horchte in mich hinein. Es war frustrierend, alles schien still zu stehen, nichts schien sich anzukündigen. Dabei stand ich zu diesem Zeitpunkt, davon bin ich fest überzeugt, schon mitten im Auge des Hurrikans.

Und nach der Ruhe, kommt der Sturm.

Urplötzlich fand ich mich inmitten eines Raumes wieder, tobte, schrie, rang, kämpfte, hielt eine Masse in meinen Händen, von unbeschreiblicher Substanz und Konsistenz. Fast ein bisschen wie heiße Bonbonmasse, nur weniger lieb, gar nicht süß. Wenn die Masse erkaltet, dann wird sie fest und wenn sie fest wird, dann zerbricht sie früher oder später. Für mich war klar: Ich musste sie zerbrechen, denn die Masse war ich – oder umgekehrt. Ich musste mich nicht von ihr befreien, sondern aus ihr, also zerrte ich sie in die Länge, schleuderte sie brüllend gegen die blutigen Wände meiner selbst; wann immer sie sich unter der Brutalität meiner Hände wand, nahm sie menschliche Gestalt an, aber nur solange, bis ich sie erneuert gegen die Wand warf, schleuderte, mit unbeschreiblicher Aggression. Wie und ob ich sie tatsächlich zum Zerbersten bringen konnte, sah ich nicht, denn plötzlich öffneten sich unzählig viele Türen und eine gigantische Gedankenflut riss mich von den Beinen, ich wurde unter tonnenschweren Bildern begraben und war erschlagen ob der Dinge, die geschahen. Ich habe Furchtbares gesehen und kriege beim Weiten nicht alles wieder rekonstruiert. Ich erinnere mich nur schemenhaft an schreckliche Bilder, grausame Gedanken und unendliche Gewaltszenen.

Ich habe mich so schuldig gefühlt, weil ich mich in dem Glauben gewogen habe, ein netter Mensch zu sein, empathisch, wenn ich es will, humorvoll und gar nicht mal so blöde. Ich bin für alternative Energien, trage Kinderwägen die Treppen der U-Bahn hoch und runter, trete Senioren meinen Sitzplatz ab und bringe meinem Freund ein Bier mit, damit er sich freut. Ich hatte wirklich immer gedacht, nicht zu den schlechten zu gehören. Immerhin bin ich Vegetarierin.

Aber während des Trips wurde ich in Kammern meiner Psyche gestoßen, die Grausames beherbergen. Die Hölle wohnt in mir und als wäre diese Erkenntnis nicht furchtbar genug gewesen, zwang mich mein Zustand weiter hinzusehen. Er duldete kein Entkommen, zeigte kein Erbarmen. Je schockierter ich wurde, desto heftiger traten meine Gedanken und Gefühle auf mich ein, peinigten mich, zeigten mir immer bösartigere Winkel meiner Hölle.
So sehr ich auch litt, so klar saß ein Teil meines Ichs in meinem Kopf, vorne in der Stirn und schaute auf das ganze Desaster hinab, wie ein Kommentartor im Fußballstadion. Sie kommentierte das Gefecht nicht nur, sie schrieb es mit und das mit einer Brillanz und Genialität und so unendlich geistreich, dass ein anderes Ich in mir vor Entzücken ob dieses Genies quietschte und jauchzend Beifall klatschte. Ich schrieb ganze Romane in einem Affenzahn, füllte die Seiten mit gewonnen Erkenntnissen, gefundenen Zeichen, kombinierte, ergänzte, korrigierte, witzelte und sprühte vor Kreativität. Es gab nur ein Problem: Das alles existierte nur in Gedanken, schien mir aber so aberwitzig brillant, dass es unbedingt und zwingend den Weg in die Öffentlichkeit finden musste. Ich musste mich einfach mitteilen, ich durfte das alles nicht an mein miserables Gedächtnis verlieren. Ich dachte mich in einen Strudel der Ohnmacht, schrieb in Gedanken exzessiv mit, bannte Gedanken auf Leinwand, inszenierte ganze Filme und verlieh mir dutzende Oskars, gab unzählige Interviews und bejubelte mich. Derweil krümmte sich mein anderes Ich unter den Schmerzen der Gedanken und Bilder, die das eine Ich zwar genial zu verewigen versuchte, mich aber erschütterte, schockierte und allmählich in Panik versetzte.

Ich wurde zurück geführt zu tatsächlichen Erlebnissen der letzten Tage. Ich sah von oben auf die Szenerie, spielte Dialoge nach, analysierte meine Rolle und stellte fest: Ich bin ein Monster. Ich bin ein unsensibles Arschloch, egoistisch, egozentrisch, verletzend, überheblich, närrisch, dumm, falsch, hässlich, abstoßend, widerlich, verachtenswert. Ich schämte mich ob meiner Blindheit das alles nicht gesehen zu haben. Ich hätte es kommen sehen müssen. Ich hätte ahnen müssen, dass dieser Trip die Hölle wird, denn da gehörte ich hin, schließlich wohnte sie in mir und ich in ihr. Wie hatte ich das nur nicht kommen sehen? Es war doch so klar. Es lag doch auf der Hand. Es gab so viele Zeichen. Ich wollte mich entschuldigen, die Stimme in meiner Stirn schrieb mir eine mitreißende Rede, die alle mögliche Wut meines Gegenübers ausblasen würde, wie der Wind während des Spaziergangs die schwache Flamme unserer kleinen Laterne. Aber so wortgewandt und gewitzt die Stimme in meiner Stirn, desto schlimmer das Zusammenhanglose Gebrabbel, das mir tatsächlich über die Lippen kam. Die Worte rasten wie eine wildgewordene Flipperkugel durch mein Hirn, ich konnte sie unmöglich alle einfangen und in der richtigen Reihenfolge schon gar nicht. Also verließ nur ein Gedankenstrang eines riesigen Knäuels meinen Mund. Es war zum verzweifeln.

Ich drehte mich inzwischen rotierend im Kreis, verlor mehrfach die Orientierung, trieb von Kammer zu Kammer, von Türspalt zu Türspalt, wurde gepackt und mal hier, mal da rein gestoßen, wurde auf den Boden geschmissen, getreten und geschlagen und dachte mich in einen aberwitzigen Strudel grotesker Absurditäten, unterbrochen durch die klare Stimme meiner Stirn-Stimme.
Wann immer ich irgendwas unternehmen wollte, mich verständlich machen wollte, in die Situation eingreifen wollte und sei es nur durch das Öffnen eines der Zimmerfenster oder das Aufräumen des Zimmers, blieb ich bewegungslos und überlegte mir folgendes:
Wie kann ich das Zimmer aufräumen? Müll in eine Tüte schmeißen und Geschirr abwaschen? Das würde bei weitem nicht reichen, um dieses Zimmer aufzuräumen. Wäsche muss gewaschen werden, getrocknet, zusammen gelegt, verstaut, der Boden abgeschliffen, lackiert, poliert werden, die Schubladen der Kommode verschraubt, die kaputte Bodenplatte und der Griff ausgetauscht werden, dafür hätte ich zu IKEA gemusst, die Bücher wollten sortiert werden, verstaut, aber wir haben kein Regal für sie und wie sollte ich das Fenster öffnen? Ich musste erst neue Jalousien kaufen und bevor ich die anbringen konnte, brauchte ich einen Akkuschrauber und der Rahmen muss abgeschliffen und lackiert werden, aber vorher musste ich die Wände neu verputzen und bevor das geht, muss erst der alte runter und dann streichen, dekorieren, Möbel neu anordnen, besser noch: neu kaufen. Wo sollte ich anfangen? Und wie sollte das gehen? Ich brauchte jetzt Perfektion. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Ich wollte mich jetzt mitteilen und zwar mit der Wortgewalt und Genialität meiner Stirn-Stimme und nicht mit Hilfe meines stumpfen Geblubbers. Und so wie ich nicht aufräumen und wie ich das Fenster nicht öffnen konnte, konnte ich mich nicht nach außen mitteilen. Es hätte eine Perfektion voraussetzen müssen, die ich im Leben niemals leisten konnte. Denn ich war dumm, hässlich, unfähig, überheblich – ein schlechter Mensch.

Irgendwann, da war das Licht bereits erloschen und der Fernseher verstummt, ertrug ich die Farbenpracht der Nacht nicht mehr. Es war egal, ob meine Augen geöffnet oder geschlossen waren. Alles blitzte und zuckte, flackerte und wirrte in kräftigen Farben, die auf mich einströmten und Panik entfachten. Ich verlor meinen Verstand, verfiel dem Wahnsinn, ich war nicht mehr, ertrug nicht mehr, verlor mich in der Angst, niemals mehr ganz zu sein, nie mehr ich, nicht wieder gehen zu dürfen. LSD gönnte mir keine Pause, schubste mich von Tür zu Tür, schlug mich immer wieder, trat mich, riss an mir und zeigte sich gnadenlos, während ich begriff, einen schweren Fehler gemacht zu haben. Ich hatte LSD unterschätzt. Ich hatte so sehr danach geschrien und nun ertrug ich seine Anwesenheit nicht länger. Es sollte mich gehen lassen. Ich war erschöpft, so unendlich müde, wurde von einer Panikwelle nach der nächsten weggespült, sah nur noch Zeichen, die ich hätte sehen müssen, suchte nach Schlüsseln und verzweifelte, verzweifelte, verzweifelte. Jedes Zeichen brauchte seinen eigenen Schlüssel. Unzählige Zeichen ergaben unzählige Schlüssel und alles konnte einer sein. Ein Brotkrümel auf dem Bett, eine Berührung, ein Wort, eine Schwingung – alles. Ich hatte es inzwischen geschafft, Ohn von meiner Hölle zu erzählen; wie weiß ich auch nicht so genau. Vielleicht, weil ich neben dem Gebrüll der Panik den leisen Gedanken hatte, würde ich es ihm nicht erzählen, gewann der Wahnsinn endgültig und zwar für immer. Ich hatte es verloren und es würde verloren bleiben. Ich befand mich in der Hölle und würde für immer da bleiben, während die Stirn-Stimme weiter bei Verstand blieb und ohne Unterlass Brillanz versprühte.

Es war ein Teufelskreis. Ich stand immer wieder vor Türen, die ich bereits gesehen hatte, dachte immer wieder Gedanken, die mir schon unzählige Male gekommen waren, sah Bilder, die ich inzwischen in- und auswendig kannte, auch wenn sie ihren Schrecken nie verloren. Ich war es leid, ich wurde wütend, erzählte Ohn völlig aufgewühlt und mit erhobener Stimme, dass ich es begriffen hatte. Dass ich jetzt alles gesehen hatte und mir klar war, die Wand jetzt nicht neu verputzten zu können. Ich konnte das jetzt nicht tun, mir fehlte die Kraft all das zu ändern, was ich schreckliches in mir gesehen hatte. Ich fing an zu weinen. Ich konnte nicht mehr, bat darum, gehen zu dürfen, immer und immer wieder. Ich brauchte endlich den Schlüssel zum Ausgang. Bitte. Bitte. Ich brauchte diesen Schlüssel. Jetzt. Bitte. Ich wollte schlafen, endlich schlafen. Ich litt schon seit Stunden, mindestens sechs. Bei den vorherigen Trips hatten wir die ersten Pappe zumeist gegen 22 Uhr genommen, sind dann irgendwann gegen 6 Uhr eingeschlafen. An diesem Tag tranken wir den LSD-Sekt gegen 18 Uhr, laut alten Rechnungen hätte mich der dringend benötigte erholsame Schlaf gegen 2 Uhr ereilen müssen. Inzwischen zeigten die Zeiger aber 6 Uhr. Ich war schon viel zu lange wach. Ich hab viel zu viel gesehen, viel zu viel gedacht, viel zu viel gelitten, ich hatte viel zu viel Angst. Ich musste gehen, es musste mich schlafen lassen, sonst verlor ich meinen Verstand. Doch ein Puzzlestück fehlte; ein Schlüssel fehlte und ich fand ihn einfach nicht.

Selbst mein Lieblingsfilm, von dem ich mir Erlösung erhoffte, verspottete mich. Während Ohn den Film auf den USB-Stick packen wollte, stürzte der Rechner ab. Das Ding, das den Schlüssel, den letzten fehlenden Schlüssel aus der Hölle beherbergte, stürzte ab. Eine Katastrophe. Ich hatte mich grade beruhigt, die Panik grade eindämmen können und schon brachen erneuert die Dämme. Das war ein Zeichen! Das musste einfach ein Zeichen sein! LSD wollte mir den Schlüssel nicht geben, weil ich nicht verschont werden durfte. Weil ich schlecht war. Und hässlich und all die Gedanken, die ich schon hunderte Male in einer Sekunde hatte. Und das über Stunden.
Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr. Ließ mir immer wieder erzählen, LSD karikiert, treibt alles auf die Spitze und verzerrt. Ich bin nicht so schlimm, wie es schien. Und ich würde es sehen können, wenn sich die Substanz abbauen würde. Das war Rationalität. Das war gut. Das war ein Argument. Ich konnte gar nicht wahnsinnig werden, weil LSD mir nur einreden wollte, ich wäre es und LSD würde abgebaut werden. Das ist sein Schicksal. Diese Erklärung wurde mein Mantra und ich wurde ruhiger, die Angstattacken traten in größer werdenden Abständen auf, richteten weniger und weniger Schaden an, gestanden der Erschöpfung mehr Raum zu.
Und dennoch: Ein Gedanke ließ sich nicht verscheuchen, nicht bis in die späten Vormittagsstunden – Der Trip dauerte knappe 16 Stunden, die Hälfte davon weilte ich in der Hölle, peinigte und wurde gepeinigt, schlug und wurde geschlagen. So etwas kann nicht spurlos an einem abprallen. So etwas kann nicht frei von Konsequenzen bleiben. So etwas zwingt zum Handeln und Überdenken.
Ich muss den Putz lösen, Löcher verspachteln und Unebenheiten abschleifen.
Das ist eine Menge Arbeit.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Hmm ... ich spreche jetzt einfach mal deine Chefin, ohn, wenn ich hierin nun was schreibe.

Erstmal :wink:

Da haste imo 'nen sauguten Bericht abgeliefert! Hat Schbass gemacht zu lesen, war bereits beim ersten mal verständlich und ist mir schlüssig erschienen, vermochte mich zu fesseln und hat ein imo tolles Bild von dem gegeben, was da so alles gelaufen ist (zumindest so gut, wie das eben möglich ist ... und wie wenig es das ist, steht hier, denke ich, nicht zur Debatte).

Dass der Bericht am Tag nach dieser Reise geschrieben wurde, verblüfft mich doch sehr. Hätte mir das nicht gedacht, wenn es ohn nicht geschrieben hätte. Dass dies eine Verkopfung einigermaßen vermeidet ist klar, aber oft geht es imo auch nach hinten los und lässt das Erlebte, für den Leser, verblassen bzw. als eine Reihe blosser Bilder erscheinen. Hier nicht.

Einige Teile sind mir im Besonderen im Kopf hängen geblieben; vielleicht oder deshalb, weil sie (in gewisser Weise) bekannt/typisch sind, im Inhalt sowie der Struktur des Berichts verhaftet sind und wiedergespiegelt werden oder ... oder aus irgendwelchen anderen Gründen, kein Plan ^^
ohn hat geschrieben:Ich habe mich so schuldig gefühlt, weil ich mich in dem Glauben gewogen habe, ein netter Mensch zu sein, empathisch, wenn ich es will, humorvoll und gar nicht mal so blöde. Ich bin für alternative Energien, trage Kinderwägen die Treppen der U-Bahn hoch und runter, trete Senioren meinen Sitzplatz ab und bringe meinem Freund ein Bier mit, damit er sich freut. Ich hatte wirklich immer gedacht, nicht zu den schlechten zu gehören. Immerhin bin ich Vegetarierin.
ohn hat geschrieben:Ich sah von oben auf die Szenerie, spielte Dialoge nach, analysierte meine Rolle und stellte fest: Ich bin ein Monster. Ich bin ein unsensibles Arschloch, egoistisch, egozentrisch, verletzend, überheblich, närrisch, dumm, falsch, hässlich, abstoßend, widerlich, verachtenswert. Ich schämte mich ob meiner Blindheit das alles nicht gesehen zu haben. Ich hätte es kommen sehen müssen. Ich hätte ahnen müssen, dass dieser Trip die Hölle wird, denn da gehörte ich hin, schließlich wohnte sie in mir und ich in ihr. Wie hatte ich das nur nicht kommen sehen? Es war doch so klar.
Tsss ... gut / schlecht Relationen. Kategorien; und dann auch noch der Glaube, dass, wenn es gut tut, sie auch noch gegenseitigen Einfluss bzw. eine tiefere Bedeutung hätten.
Eine wichtige und wertvolle Erkenntnis, dass da was nicht stimmt, die imo, was eine persönliche Entwicklung angeht, einer der Grundsteine ist, die, einmal losgetreten, so einiges mit sich reißt und in Bewegung versetzt. Die Wahrnehmung vom eigenen Selbst sowie das, was man darauf gibt bzw. davon hält wird enorm beeinflusst und sensibilisiert in dramatischer Weise Art und Weise, wie dies zukünftig von statten gehen wird. Nichts wird leichter, aber alles (im Grunde) einfacher ... :verwirrt: weiß nicht, wie ich das, worauf ich raus möchte, besser verständlich machen kann/soll.

Ein weiterer Punkt ist diese Dualität, die sich durch alles durchzieht.
Zwei Ichs/Stimmen. Zwei Welten (Ruhe & Sturm). Zwei Realitäten (die vorgestellte/angenommene und die, die erfahren wird). ...
Nur von einer Seite auszugehen ist naiv und beschränkt. Beide zu kennen und eine für wichtiger oder ausschlaggebender oder was auch immer zu halten ist dumm und einfältig. Mit beiden zu leben und zu sein ist ... ist das Leben und das Sein.
Einfach toll, das so plastisch und herzlich vor Augen geführt zu bekommen :bow:
ohn hat geschrieben:So etwas kann nicht spurlos an einem abprallen. So etwas kann nicht frei von Konsequenzen bleiben. So etwas zwingt zum Handeln und Überdenken. [...] Das ist eine Menge Arbeit.
Ohne Zweifel! Aber du klingst angespornt und schlußendlich doch erfreut über diese neue Bürde und mit ohn hast du da, denke ich zumindest, eine möglichst gute Begleitung auf diesem Weg :)
Zuletzt geändert von anima am 28. November 2009, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beim quoten was verhunzt
My bubble -- my rules

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Sehr schön beschrieben. So wie es ein Phänomen zu sein scheint, dass sie das Ego gigantisch aufbläht, so kann es sich auch unglaublich klein vorkommen. Schade, dass es auf der Ego Ebene geblieben ist und diese nicht überwunden werden konnte. Ich wünsche alles gute beim Aufarbeiten.
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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... und plötzlich wacht man auf und sieht, es ist alles anders.

Ein sehr schöner, detaillierter und emotionaler Bericht. Es muss die Hölle gewesen sein, durch diese ureigenen Welten gehen zu müssen. In diesem Moment offenbart sich erst, wie falsch man mit sich selbst umgeht und wie einfach es ist, sich zu belügen.
Aber ich hoffe als das kannst du es sehen: unterbewusst überdeckt man sein Gemüt mit reichhaltigen, gut ausgeklügelten und sich selbst glaubhaft formulierten Lügen, doch wehe, man durchbricht den Lügenkreis, zerstört sie aufgezogene Idylle; dann sieht man, in welcher Welt man wirklich lebt und zu was man diese Welt gemacht hat.
Solche Erfahrungen sind sehr schwierig und es ist erstaunlich, wie du am Tag danach so klar darüber berichten konntest. Aber ich denke ebenso, dass diese Erfahrungen notwendig sind. Sie geben Anreiz zur Veränderung, offenbaren das wahre Sein und knallen die allgegenwertige Wahrheit schon mal ganz gerne an den eigenen Kopf.
Aber spätestens, wenn man diese Erlebnisse durchdenkt, verarbeitet und integriert, lernt und nutzt man das, was geschah - und genau dort stecken die enormen Potentiale.

Außerdem bleibt auch mir zu sagen, dass Ohn vermutlich ein sehr sehr guter Begleiter auf diesem Gebiet ist. :)

Ich hoffe in Zukunft noch mal einen Bericht von dir/euch hier lesen zu dürfen. Mich würde interessieren, wie es weiter geht und welche Erfahrungen noch ausstehen. Und das schöne dabei ist: man hat für solche Sachen unendlich viel Zeit. Oft viel mehr, als man sich einbildet.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Ein wirklich sehr einfühlsamer Bericht. Ich fand es auch sehr spannend quasi "beide Seiten - innen und aussen" deine und Ohns Sichtweise zu lesen.

Was ich als spezielles Detail sehr toll fand: ich hab lange nach einem Wort dafür gesucht und lese es nun bei dir: "Stirn-Stimme".

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg mit der Aufarbeitung, denn das find ich das schönste am Trippen: Wenn es iwann hinterher "schnackelt" was mit diesem oder jenem wirklich gemeint war.
Technik ohne Begeisterung ist wie ein Schlüßel ohne Schloß. Erst die Drehung öffnet das Schloß, doch erst das intuitive Wissen über das Inhalt der Truhe erschafft die Motivation nach einem Schlüßel zu suchen.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Danke für deinen Bericht.
ohn hat geschrieben:Es war ein Teufelskreis. Ich stand immer wieder vor Türen, die ich bereits gesehen hatte, dachte immer wieder Gedanken, die mir schon unzählige Male gekommen waren, sah Bilder, die ich inzwischen in- und auswendig kannte, auch wenn sie ihren Schrecken nie verloren.
Das ist imho etwas sehr typisches für ein traumatisches LSD-Erleben. Die Wiederholung gleicher Inhalte (Bilder, Gedanken, psychosomatischer Reaktionen) kann darauf hinweisen, dass, ob der Macht und Intensität des unbewussten Materials Abwehrmechanismen in Gang gesetzt wurden - eine ganz natürliche Sache. Möglicherweise zeigen diese Inhalte nicht den tatsächlichen Kern des Problems, dass was du als Schlüssel beschreibst, sondern dienen gerade dazu diesen zu verdecken.

Man nehme ein frühes Kindheitserlebnis, indem man erstmals starke Ablehnung erfahren hat ( diese muss von der Außenwelt nicht so intendiert gewesen sein) wodurch Urvertrauen und bedingungsloses Selbstwertgefühl einen Kratzer erhalten haben. Von nun an bauen alle möglichen Erfahrungen und damit verknüpte neagtive Selbstbilder darauf auf. Es entwickelt sich ein Teil in einem, den man ablehnt. In der Gegenwärtigkeit erlebt man sich dann vielleicht als hässlich, dumm, zweifelt an seinen Fähigkeiten oder fühlt sich ständig unzufrieden, wenn man nichts schafft und an der Situation ändert. An den eigentlichen Auslößer und die emotionale Verknüpfungskette errinnert man sich aber meist gar nicht mehr. Sie aufzuarbeiten ist ein langwieriger vielleicht sogar kontraproduktiver Prozess ( Das Ich versucht sich selbst zu analysieren .. ). LSD in hohen Dosen bietet einem halt die Möglichkeit in einem Rutsch durch die emotionalen Systeme durchzutauchen.

Drumm ... rat ich dir das ganze inhaltlich nicht sooo ernst zu nehmen. Ich hoffe du weißt was ich meine ... nicht von dem, was man da von sich selbst sieht auf sich selbst schließen :)
ohn hat geschrieben:Ich muss den Putz lösen, Löcher verspachteln und Unebenheiten abschleifen.
Das ist eine Menge Arbeit.
Das ist fraglos eine gute Idee. Aber hoffentlich bist du nun nicht verbissen oder zweifelst an dir.

Man ist richtig so wie man ist und man kann Gefahr laufen den Teil in einem Selbst der ablehnt (welcher auch der ist, der während des LSD-Erlebnisses Abwehrt) mit zu viel Initiative zur Selbstrunderneuerung nur zu nähren. Denn oft stehen hinter der hässlichen Seite in einem, die man ja nur selber hässlich macht und sieht, Erfahrungen ganz einfacher Natur. Kränkungen, unbefriedigte Bedürfnisse ... alles was uns als Menschen halt wehtut. :)

Falls du nochmal vorhast zu trippen, kann es durchaus sein, dass das selbe Thema wieder aktiv wird und die darauf wirkenden "Abwehrkräfte" sich wieder in selber Art und Weisse verbildlichen.
Wie gesagt, am besten gar nicht so ernst nehmen und Vertauen in das haben, was sich dahinter befindet.
ohn hat geschrieben:Und dennoch: Ein Gedanke ließ sich nicht verscheuchen, nicht bis in die späten Vormittagsstunden – Der Trip dauerte knappe 16 Stunden, die Hälfte davon weilte ich in der Hölle, peinigte und wurde gepeinigt, schlug und wurde geschlagen.
Da bist du ein Paradebeispiel dafür, dass sowohl Intensität als auch Länge des Trips extrem davon abhängen, was Unbewusstes nach oben kommt, imho noch deutlich mehr als von (oberflächliches, momentanes) Set und Setting. Ein Mitgrund, der für grundlegenden Respekt vor LSD spricht. Es gab bei mir ein paar LSD Erlebnisse, die sehr tief waren oder unaufgelöst blieben, wo die Wirkung im Prinzip erst nach dem Schlafengehen am Folgetag weg war.


Take care.


mao
Take pain as a game.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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ähmmm, hüstel.

hab den bericht mal, warum auch immer...aus einer intuition heraus..., untersucht dahingehend, wieviel und welche fragen darin gestellt werden....also welche sätze mit einem fragezeichen enden.

hier das ergebniss der analyse (hoffe, ich habe keinen satz übersehen....):
Wie hatte ich das nur nicht kommen sehen?
Wie kann ich das Zimmer aufräumen?
Müll in eine Tüte schmeißen und Geschirr abwaschen?
und wie sollte ich das Fenster öffnen?
Wo sollte ich anfangen?
Und wie sollte das gehen?
diese läppischen fragen, die in dem bericht auftauchen, sind doch nicht die fragen, die dieses erlebnis aufwirft!
das ist doch allen, am meisten der verfasserin des berichtes, klar!

wo aber sind denn die wirklichen fragen?
sind sie schon in bewusster klarheit formuliert?
oder gibt es die gar nicht?
ist alles klar etwa?
:denk:
es mag nicht der richtige platz sein, die eigentlichen fragen hier in einem öffentlichen forum zu posten (???)....
aber du, unbekannte, solltest sie dir auf alle fälle selber stellen (und das wäre dann auch: dich dem erlebnis stellen) und den erfahrenen lsd-user (also zb. ohn...die members der community hier...usw.) mit deinen (wichtigen!) fragen konfrontieren.

aus dieser konfrontation möge erkenntnis erwachsen!
and only that way!
:bow:

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Du taktloser Prophet !

Vielleicht sollte man dich darauf aufmerksam machen, dass es sich bei diesem Bericht um ein Erlebnis, und nicht um die Reflektion von Erlebten handelt. Es geht um die chaotischen Zustände massiver Verwirrung, um die irrationalen Fragen und Gedanken, die sich erst später - nach und nach - zu einem großen Puzzle zusammen legen. Bei einem Trip dieses Ausmaßes kann es Wochen dauern, ehe man ansatzweise versteht, was in so einer Nacht vor sich ging, wie vielschichtig und tief die Erlebnisse in die eigene Persönlichkeit verwoben sind und wie lange sich der Ausgang des abends schon zuvor angekündigt hat.
Das Verstehen ist das eine. Das Verarbeiten das andere. Nur setzt ein Verständnis erst einmal eine Verarbeitung voraus, und diese ist in Grundsteinen gelegt, indem so ein Bericht geschrieben wurde. Da dies sogar am Tag nach dem Trip geschah, ist es umso erstaunlicher, wie detailliert sie hier berichtet.

Trotzdem ist es selbstverständlich ein wertvoller Hinweis, sich mit dem Erlebten auseinander zu setzen und sich die richtigen Fragen zu stellen. Aber das wird sie bestimmt schon erfahren haben...

Hiob, nicht immer hilft es das Offensichtliche auf zynische und sarkastische Art so in den Kopf des Anderen zu pressen, dass dieser meint, du seist der lang ersehnte Prophet, der ihm den Weg ins goldene Nirwana ebnet. :bow:
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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das sind deine projektionen, yage!
mich hätten die fragen interessiert.
:)
das ist es!
deshalb hab ich gefragt!
wer nicht fragt, bleibt ewig dumm.
das gilt für hiob, dich wie auch die verfasserin des berichts.

ich stelle dir nun eine frage:
"warum greifst du mich in deiner erwiederung an (oder sind das meine projektionen?) und urteilst derart, wie du es tust über meinen post (nämlich, dass ich die falsche frage stelle, dass ich zynisch sei....usw. siehst du nicht, dass du mich gar nicht siehst?)"


???

Das Verstehen ist das eine. Das Verarbeiten das andere.
wie sollte man aber verarbeiten, ohne zu fragen? das formulieren der frage ist schon wichtiger teil der verarbeitung, vielleicht!
mit welcher frage begab man sich auf die reise?
welche antworten bekam man?
wenn die reise fragen aufwarf, welche?

usw.

wo ist hier "verstehen"?
wo "verarbeiten"?
WO?

warum kann ich derartiges nicht lesen?
überlese ich etwa etwas?
oder lese ich etwa genauer als du?

überlegen wir gemeinsam?
finden wir gemeinsam eine lösung?
oder überhäufen wir und mit vorwürfen?

ist dies ein KINDERGARDEN?
oder kommunizieren hier erwachsene menschen, die sich ihrer verantwortung als mensch und konsument von psychelika bewusst sind?

dies sind meine FRAGEN!

verstehst du das?

hilf mir, die antworten zu finden, bitte ich dich!

hör auf, dir ein bild von mir zu machen!
es ist so wie so das FALSCHE!
werd doch mal ein bissi konstruktiv!


usw.
usw.
usw.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Ich bin harmlos und greife nicht an.. :bow:
hiob hat geschrieben:mit welcher frage begab man sich auf die reise?
welche antworten bekam man?
wenn die reise fragen aufwarf, welche?
Wenn man sich diese Fragen stellt, trifft man in den meisten Fällen auf die eigene Naivität. Wie naiv es war, zu erwarten, was nicht eintritt, zu Fragen, was keiner Antwort bedarf und zu vermuten, was keine Rolle spielt - doch stattdessen öffnen sich die Tore zur individuellen Hölle, die niemand zu teilen vermag, außer dem eigenem leidvollen Schicksal.
Im Bericht geht es aber nur ums Erlebnis, nicht um die Fragen danach. Ich denke die kommen später, und ich hoffe sie wird sich damit auseinander setzen. :)
hiob hat geschrieben:wo ist hier "verstehen"?
wo "verarbeiten"?
WO?
Ich denke, erst wenn man beginnt die Erlebnisse des abends zu rekonstruieren, öffnet man die Tore zu den unterbewussten Welten.
Ein Bericht, der auf das reine Erleben beschränkt ist, gibt auch im Nachhinein gut Auskunft darüber, wie man es wahrgenommen hat. Ich versuche das mal so zu erklären: auf der einen Seite steht das Erleben, als fixer Punkt in der Vergangenheit, von welchem aus eine Veränderung in Kraft getreten ist. Auf der anderen Seite stehen die Gedanken dazu, die rationalen und klaren, die analytischen und tiefgründigen. Während das Erleben, mitsamt Emotionalität, möglichst authentisch bleiben sollte, verändern sich die Gedanken dazu stetig. Ich habe damals ebenfalls einen Bericht verfasst, der detailliert schildert, was ich auf meinem ersten Trip erlebt habe. Am Tag nach dem Verfassen war ich etwas enttäuscht darüber und schrieb ihm zu wenig Tiefsinn zu - das ist aber Irrsinn: der Tiefsinn beginnt, wenn das Erleben abgeschlossen ist. Erst dann kann man sich darauf einlassen, es durchleuchten und daraus lernen.
hiob hat geschrieben:überlegen wir gemeinsam?
finden wir gemeinsam eine lösung?
oder überhäufen wir und mit vorwürfen?
[...]
hör auf, dir ein bild von mir zu machen!
es ist so wie so das FALSCHE!
werd doch mal ein bissi konstruktiv!
Macht sich nicht jeder ein Bild von einem anderen?
Ich habe noch nie konstruktive Beiträge gelesen, die in einer Aneinanderreihung von Zustimmung bestehen. Ich schätze dich aufgrund deiner radikalen Beiträge.. du widersprichst, weil du davon überzeugt bist.. ist doch schön, wenn man in diesem Forum einen Schlag- und Meinungsaustausch betreibt. ;)
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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Ich (ohn) möchte dazu hier nicht wirklich etwas sagen. Ich habe S. angeboten, dass sie meinen account benutzen kann, um in diesem thread zu antworten. Wenn sie es möchte, wird sie es sicherlich tun. Wenn nicht, könnt ihr euch jedoch sicher sein, dass sie eure statements aufmerksam liest und wir auch darüber sprechen, was ihr hier so faselt ;)

Von meiner seite aus nur soviel:
Wie hatte ich das nur nicht kommen sehen? (in welcher illusion habe ich vorher gelebt?)

Wie kann ich das Zimmer aufräumen? (wie kann ich anfangen, mein leben zu ändern?)

Müll in eine Tüte schmeißen und Geschirr abwaschen? (reicht es, in meiner vergangenheit rumzuwühlen, meinen alten müll rauszubringen?)

und wie sollte ich das Fenster öffnen? (gibt es überhaupt eine aussicht in eine bessere zukunft)

Wo sollte ich anfangen? (wo sind die ansatzpunkte?)

Und wie sollte das gehen? (wie kann ich das jemals schaffen?)
Seht ihr denn nicht die methaphorische dimension dieser fragen? Genau dies sind die grundlegenden fragen, die dieser trip aufgeworfen hat.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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ach, sach blos!
;)
ja und um sich diese fragen stellen zu können, musste sie lsd sich einwerfen?
ne!
die fragen rumorten schon vorher in ihr, wie in jedem von uns.

"zynischerweise" könnte man sagen:
"das einzige, was ihr der konsum von lsd gezeigt hat ist, dass das einwerfen der substanz die fragen NICHT lösst....
man könnte auch sagen: "durch das einpfeifen eines trips stellen sich dem menschen diese fragen noch drängender....
erscheinen noch unlösbarer, als sie ihm sowieso schon erscheinen!"
darin liegt also der nutzen?
kann angezweifelt werden, imho, ob DAS eine nützliche eigenschaft von lsd ist, das dem menschen die drängenden fragen des lebens ABSOLUT unlösbar erscheinen, zumindest solange er auf acid ist.
worin liegt da der nutzen?


ach, so, ich vergass:
dann wäre da aber noch der gebrauch der droge "to have a little bit fun".
ohn!
das ist (wäre) doch nach deinem geschmack (gewesen), ohn, gelle?
hmmmm.
:denk:
hat aber auch nicht hingehauen....
(und nur der narr (imho) würde sagen:
war ihre schuld....
die arme, dumme unfähige gans
:stumm: ....
kann einen trip nicht genießen, nene...
das muss sie aber lernen...
:klug:
sie MUSS einen trip geniessen können....
kann sie das nicht, dann stimmt mit ihr was nicht!)
:pfeif:
was aber, wenn der fakt, dass sie den trip nicht geniessen kann, ein zeichen dafür ist, dass sie (noch) ein ganz gutes, intuitives gefühl dafür hat, was gut für sie ist und was nicht....
und vielmehr bei dem etwas nicht (mehr) stimmt, der gelernt hat, den trip zu geniessen und sich ohne wenn und aber seiner wirkung hinzugeben ?????
:denk:
man sollte auch diese sichtweise sich zu eigen machen können, will man zu einem vernünftigen, objektiven urteil kommen. imho.

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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"das einzige, was ihr der konsum von lsd gezeigt hat ist, dass das einwerfen der substanz die fragen NICHT lösst....
man könnte auch sagen: "durch das einpfeifen eines trips stellen sich dem menschen diese fragen noch drängender....
erscheinen noch unlösbarer, als sie ihm sowieso schon erscheinen!"
darin liegt also der nutzen?
Niemand hat behauptet, LSD würde Fragen auflösen. LSD stellt fragen, bzw. sensibilisiert für probleme, da es fragen aufwirft. Und ja, diese fragen hat sie sich anscheinend bis dahin nicht so intensiv gestellt, sonst wäre sie nicht so geschockt von der diskrepanz zwischen der erwartungshaltung und dem, was sie bekommen hat. Darin liegt der nutzen. Wieso du in letzter zeit psychedelischen drogen den nutzen für die persönlichkeitsentwicklung absprichst, sei mal dahin gestellt, darauf will ich auch gar nicht weiter eingehen.
ach, so, ich vergass:
dann wäre da aber noch der gebrauch der droge "to have a little bit fun".
ohn!
das ist (wäre) doch nach deinem geschmack (gewesen), ohn, gelle?
hmmmm.

hat aber auch nicht hingehauen....
(und nur der narr (imho) würde sagen:
war ihre schuld....
die arme, dumme unfähige gans
....
kann einen trip nicht genießen, nene...
das muss sie aber lernen...

sie MUSS einen trip geniessen können....
kann sie das nicht, dann stimmt mit ihr was nicht!)
Wieder der selbe, jeglicher grundlage entbehrende quatsch, den du auch schon in meinem tripbericht-thread gepostet hast. Es finden hier keine schuldzuweisungen statt.
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Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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LSD stellt fragen, bzw. sensibilisiert für probleme
und genau das will ich auch mit meinen posts. und hierzu ist es nötig, imho, bestimmte dinge in frage zu stellen, zu hinterfragen.
:bow:

ps:
finde diesen fred bizarr!
braucht deine freundin einen vermittler?
ist sie blind oder hat sonst eine behinderung, dass sie keinen eigenen account hier errichten kann um für sich selbst zu sprechen?
:denk:
oder leben wir in bagdad...und darf sie nicht ohne deine zustimmung?
:skeptisch:

Re: LSD - Die Ruhe vor dem Sturm

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:doh:

Ich habe ihren bericht hauptsächlich gepostet, weil ihr danach geschriehen habt, die andere seite lesen wolltet und ich mehrmals von verschiedenen leuten drauf angesprochen wurde. Da dies alles sehr persönlich ist, finde ich es schon hervorkommend , überhaupt den bericht hier zu posten. Schließlich ist es ihre, sehr intime erfahrung, die sie mit völlig fremden teilt (euch). Und das, weil ich es ihr der vollständigkeit halber vorgeschlagen habe und nicht weil sie das unbedingt mit euch teilen wollte und mich als vermittler braucht.

Nun hat dieses forum einen doppel-erfahrungsbericht einer problematischen, schwierigen, extrem LSD-typischen erfahrung. Ist doch gut. Sie hatte nie vor, sich hier anzumelden oder großartig mitzudiskutieren. Sorry aber deine an den haaren herbeigezogenen anspielungen auf machtspiele in unserer beziehung gehen mir so langsam auf die nerven.
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