[LSD] Fear and Loathing in Berlin

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Hier nun ein Tripbericht von mir, es hat lange gedauert bis ich in der Lage war dies "zu Papier" zu bringen, aber dazu später mehr.

Der folgende Bericht schildert einen Horrortrip, der ganz klassisch die Grof'schen Matrizen beinhaltet, der Tripper kannte dieses Konzept zum Tripzeitpunkt noch nicht.

SET
Entspannt, erfreut und gut gelaunt, alle inneren Zeichen stehen auf einen gute Laune Trip gerichtet :freu:

SETTING
Mit einer bekannten und vertrauenswürdigen Person auf einer Darkspy Party(Titel 'Fear n Loathing in Berlin') im MFE (Berlin), begleitet von einer weiteren Person, die ich erst an diesem Abend kennengelernt habe, die mir aber komplett Sympathisch war. Weitere Leute auf der Party aus dem df, die ich von Postings her kannte...

Stunde 0-2
Nachdem der Club sondiert und einige nette Gespräche geführt waren, gab es Pappe #1 (ca. 2 uhr). Danach ab auf die Tanzfläche und die Wirkung willkommen heißen, ihr Tür und Tor öffnen. Die Sets von xy, und Hishiryo boten dafür einen idealen Rahmen, ich hatte eine gute Zeit und genoß die Musik richtig :musik: :rocker: :beten:

Stunde 3 - erste schelchte vibes
Da ich mich nicht sonderlich stark verpappt fühlte und auch das deutliche Gefühl hatte wieder nüchterner zu werden (trugschluss!!), beschloss ich Pappe #2 einzubauen (ca. 4 uhr). Dass ich ca. 5 Min brauchte, um diese aus ihrer Verpackung zu befreien und sie dabei sogar fast runtergefallen wäre, hätte mich stutzig werden lassen sollen. Aber hey, man lebt auch nur einmal und zum Liveset von Cannibal Crow wollte ich auf jeden Fall in höchstform sein :sabber: :alien:
Gut, die Pappe war dann drin und ich wieder 'uffe Tanze', Hishiryo hämmerte was das Zeug hielt und ich ging ab und genoß und hatte ne gute Zeit...
Dann kam das erste Aufkeimen von "schlechten vibes": Direkt neben mir viel ein Typ völlig unvermittelt mit Kreislaufkollabs zu Boden, nach kurzer Bewusstlosigkeit, rappelte er sich wieder, ein Freund half ihm auf, er versuchte sich zu übergeben, schluckte es wieder runter und ging erstmal raus. Ich dachte nur "jetz wird's langsam hässlich".
Die Party war ohnehin sehr derbe, alle Leute tierisch unterwegs und ziemlich abgedrehtes Publikum, nicht unbedingt "klassisches" Goa Publikum, eher n paar Goa-Vögel mit nem haufen druffer Assis drunter. Die Stimmung wurde auch immer stranger und die Leute irgendwie "angepisst, gestresst, negativ geladen/verpeilt".

Stunde 4 es wird übel
Ein netter Rasta-typ bot mir ne Tüte an, die ich dankend rauchte und wieder zurückgab. Als ich ihn fragte, ob er evtl. noch ein bissl was über habe, da ich noch ne Afterhour vor mir hätte, verneinte er recht überheblich (in meinen Augen) und ließ mich dann auch ziemlich unvermittelt stehen mit den Worten "feier ma weiter...".
Ich begann mich zunehmend unwohl zu fühlen, hatte das Gefühl, die anderen Party Besucher hielten mich (aufgrund der Frage nach Gras) für einen Zivi hielten.
Ich fing mir immer mehr schiefe Blicke. 2 Mädels die unweit von mir saßen, starrten längere Zeit in meine Richtung mit sehr komischen Gesichtsausdrücken. Auch auf dem Klo war die Stimmung irgendwie angespannt, zumal vor dem Klo ein Typ "schmiere" zu stehen schien. Auch wenn er mich anstandslos durchließ, drinnen waren grade 2 am ticken (oder sonstwas wichtiges am klären).
Ich hielt nach meinem Kumpel Ausschau, konnte ihn nirgends finden und fühlte mich immer mehr verfolgt/beobachtet, klassische paranoide Shizophrenie eben...
Ich begann ernsthaft um mein Leben zu fürchten, dass das "nur" der Egodeath war, wollte mir nicht klarwerden in dem Moment, ich dachte, die Leute auf der Party wollten mir gleich ans Leder.

Ich entschied dass es das beste sei rauszugehen, da würde ich niemand mit meiner Anwesenheit stören und evtl. auch meinen Kumpel finden. Hatte in dem Moment ernsthaft Angst, dass er gefahren sein könnte ohne mir Bescheid zu geben.

Stunde 5 - Breakdown
Erstmal vor der Tür fühlte ich mich gleich wohler. Das Erreichen der Tür war wie ein Erlösungspunkt, war ich doch den "Fratzen" drinnen erstmal entkommen. Ich ging zu unserem Auto, das -Gott sei Dank- noch da war. Dort fand ich meinen Kumpel und unsere Begleiterin munter session machend mit einigen weiteren Vögeln.
Ich erklärte meinem Kumpel, dass es mir nicht gut ging und dass ich jetz gern nach Hause wollte. Er meinte "Gibt's doch keinen Grund zu, aus der Party können wir sicher noch einiges rausholen". Ich erklärte ihm ganz grob was drinnen "vorgefallen" war und er darauf: "Lass uns mal was ziehen gehn, dass hilft meistens, da drüben um die Ecke?".
Das war nun endgültig zuviel. Wollte er mich etwa wortwörtlich "um die Ecke bringen"? War dies alles nur insziniert, um mich um die Ecke zu bringen? War er der Kopf der "Verschwörung", steckte er tiefer drin, als ich je zu ahnen gewagt hatte?
Ich sagte ihm, dass ich jetz lieber nix ziehen wolle und gab ihm auch alles was ich noch an Partyzubehör auf Tasche hatte "damit keine Missverständnisse entstünden" (er hatte mir die Sachen überlassen).
Er meinte dann nur lapidar "ok" und wir setzen uns erstma ins Auto.
Drinnen konnte ich mich aber auch nicht entspannen, denn ich war ja noch im direkten Zugriffbereich der "Verschwörung", die mir nach dem Leben trachtete. Ich hatte einfach ein scheißgefühl von "in Lebensgefahr schweben", dass ich nicht abschütteln konnte.
Als mich dann einer der Vögel mit dem ich mich früher am Abend über Quantenphysik unterhalten hatte mit genau diesem Schlagwort anhaute "Ey man, Quantenphysik" wurde alles immer surrealer und der DRUCK erhöhte sich zunehmend. :nene: :nene:

Ich stieg dann ohne ein weiteres Wort aus dem Auto aus und begann loszulaufen. Ich lief erstmal aus der Nebenstrasse raus und als ich um die Ecke war begann ich zu rennen, nein, um mein Leben zu rennen. Ich rannte und rannte, voll stoff, die Lunge am pfeifen, die Wanden am krampfen, aber ich rannte weiter durch den Novembermorgen. :flucht:

Stunde 6 - Irrwege
Als ich nichtmehr rennen konnte und mich vom Abstand zur Party her auch schon wieder ein wenig sicher fühlte lief ich nur noch normal weiter, was auch dringend nötig war, um das Lactat wieder aus meinen übersäuerten Waden rauszubekommen.

Mein Ziel war es eine U-Bahn Station o.ä. zu erreichen, zum Hauptbahnhof zu fahren, den nächsten ICE nach Hause zu nehmen und mich so in Sicherheit zu bringen.
Ich irrte durch die Straßen auf der Suche nach Gleisen oder irgendetwas ähnlichem, dass mich zur nächsten U Bahn führte.
Ich versuchte per Handy meinen Bruder und meine Eltern zu erreichen, um sie zu informieren, wo ich war und mit wem, damit sie, sollte ich es nicht schaffen zu entkommen, die Polizei instruieren konnten und es Anhaltspunkte gab, denn

die Verschwörung hatte sich in meinem Kopf immer weiter verdichtet. Es war ein raffinierter Plan nachdem systematisch Leute auf diesen Partys um die Ecke gebracht wurden und zwar so raffiniert, dass es hinterher keine erdenklichen Spuren oder Anhaltspunkte gab, die zu den Tätern (der Verschwörung) führen würden. (Gott sei Dank erreichte ich niemanden!)

Sie hatten jede Kleinigkeit bedacht. Die Tatsache, dass ich zu druff war, um mein Handy zu bedienen, war "in Wirklichkeit" ihre Kontrolle, sie hatten mein Handy funktionsunfähig gemacht, damit ebensolche "Hilferufe" nicht mehr möglich waren (ob sie die Software meines Handys per Funk oder das Funknetz an sich manipuliert hatten, war dabei für mich in dem Moment zweitrangig, auch wenn ich darüber nachdachte. :spinnst:

Ein Taxi fuhr vorbei und ich überlegte kurz es ranzuwinken um so schnell wie möglich zum Hauptbahnhof zu kommen, doch viel mir "grade noch rechtzeitig" ein, dass dies nur ein weiterer Ihrer Tricks war, um mich wieder einzufangen, das Timing war auch zu perfekt. Das Taxi gehörte mit Sicherheit zu "Ihnen" und ich ließ es vorbeifahren.

Von nun waren alle Passanten und Autos teil der Verschwörung und ich wich ihnen aus so gut ich konnte und irrte weiter durch die Straßen.

Schließlich kam ich an eine U-Bahn Station und lief auf die Plattform. Gerade konnte ich noch die Rücklichter einer U-Bahn sehen und es war mir, als wäre dies meine letzte Rettung gewesen, die ich um Sekunden verpasst hatte.
Im nächsten Moment kamen einige junge Leute auf den Bahnsteig. Sie gehörten natürlich dazu. Sie waren das "Verfolgerkommando", dass an mir dran bleiben sollte und die anderen instruierte, um mich in einem günstigen Moment wieder "einzufangen".

Ich verließ den Bahnhof und irrte weiter.

Stunde 7 - Der Turn
Ich fühlte mich zunehmend verloren, die Stadt wurde mir immer fremder. Es wurde mir schlagartig klar: Ich war auch gar nicht mehr in Berlin. Der Club war nur eine Fassade gewesen. In Wirklichkeit hatte ich mich in einem Fahrzeug (o.ä.) befunden, dass mich gott weiß wohin verschleppt hatte. Ich war jetz wahrscheinlich auf einem Truppenübungsplatz oder so was in der Art und es gab überhaupt kein entkommen.
Das war ihr Trick, um ein Entkommen sicher zu verhindern. Ich war in ihrem Spiel gefangen und musste nun die Lösung finden, um das Spiel zu beenden.
Als ich an einem Kanal ankam, den ich scheinbar endlos entlang lief, tauchte in meinem Kopf ein Bild auf:
Eine Stück Stadt kreisrund umgeben von einem Wassergraben ohne Brücke außenherum "normale" Stadt. Ich dachte kurz darüber nach in den Kanal zu springen und ans andere Ufer zu schwimmen. Das könnte meine Rettung sein, war es der Ausweg aus diesem Spiel? Irgendwie entschied ich mich, dass die Aktion zu krass war bzw. ich dass immernoch machen könnte. Akut war ich ja nicht wirklich direkt bedroht -im Moment.
Ich erreichte eine Brücke und irgendwie kam mir so eine Checkpoint Charlie-Agenten-Kalter Krieg-Innerdeutsche Berliner Grenze-Variation meines Gedankenspiels in den Kopf. Die Verschwörung, die ich zwischenzeitlich ziemlich sicher als Mafia klassifiziert hatte (sie machten Parties, um Geld zu waschen und zu feiern und Zivi's wie mich, die auf diesen Partys auftauchten brachten sie eben nach bewährter Manier um die Ecke, um weiter im Verborgenen zu bleiben), wurde nun zu den Geheimdiensten dieser Welt und ich hatte immernoch die Lösung / den Ausweg aus diesem Spiel gefunden.
"Einfach aufgeben" ging es mir durch den Kopf, vielleicht ist es das. Ich verwarf den Gedanken wieder, es war zu viel vorgefallen zuviel zu eindeutiges passiert. Es war real. Aufgeben war nicht die Lösung.

Stunde 8 - Die Welt, Das Leid, die Menschen
Langsam aber sicher begann sich meine Aufmerksamkeit anderen Dingen zuzuwenden. Ich war verloren. Unwiederbringlich verloren. Mein Leben wie ich es kannte war definitiv vorbei. Ich war in einer neuen Realität. Mittellos, ohne Kontakte, ohne "Connections", ohne irgendjemand der mir Hilft oder dem ich was bedeute.

Mir kam das Schicksal von Immigranten in den Sinn, denn ich war ja nun sozusagen einer (in dieser neuen Realität). Ich fühlte tiefes Mitleid mit diesen Menschen, die in der Fremde ganz auf sich alleingestellt in einem eher feindseeligen Umfeld ihr Leben meistern müssen. Ich fühlte den Schmerz tausender die ihre Heimat und alles was sie liebten hinter sich gelassen hatten, um in der Fremde ein neues Leben zu beginnen.

Ich begann mich mehr und mehr mit dem Gedanken abzufinden in der "alten Welt" [der Realität] als vermisst zu gelten und nun in Ihrer Welt zu sein und dort von ganz unten neu anfangen zu müssen.

Ich fand auch eine mögliche Lösung, um das Spiel zu beeanden. Ich hatte es jetzt ja -so war ich mir sicher- ziemlich vollständig durchschaut: Ich musste die Passanten um Hilfe bitten (was Gott sei Dank an deren Irritation, mangelnder Hilfbereitschaft, Eile und Gleichgültigkeit scheiterte). In diesem Moment wurden mir die Fehler in meinem früheren Leben bewusst, ich war einer dieser Passanten gewesen. Den Leiden und der Hilflosigkeit anderer Menschen gegenüber gleichgültig. Das war die Medizin, die ich jetzt schlucken musste.

PEAK EXPERIENCE //Der Knoten - Der Kern
Schließlich hielt ich inne, um alles was ich erlebt und mir zusammengereimt hatte noch einmal zu überdenken. Als ich die Augen schloss stieß ich auf etwas. Es ist in Worten und Bildern eigentlich kaum zu beschreiben. Es spielte auf einer viel tieferen geistigen Ebene. Ich erlebte eine Art Kern, eine Schachtelung oder Faltung von Dimensionen um sich selbst und andere Dimensionen und je länger und intensiver ich es betrachtete/beobachtete/erforschte, um so mehr entfaltete/entknotete es sich [ob das die Vewirrungen der Paranoia waren? oder doch das Ende der "Geburt" nach Grof, also matrix 3->4 Übergang? wird wohl ein geheimnis bleiben]. Ich konnte/wollte dies aber nicht weiter auffrecht erhalten, schließlich stand ich um ca. kurz vor 8 Sonntags morgens mitten auf einer Straße (Bürgersteig!).

Als ich die Augen wieder öffnete, hatte ich das Gefühl "durch" zu sein. Ich hatte mein Schicksal nun völlig akzeptiert. Ich war in dieser neuen/fremden Realität, der Welt der Mafia/Geheimdienste und ich würde nun Teil ihres Spiels werden und es war ok.

die Landung
Ich haute eine Anglerin an, die an dem schon erwähnten Kanal stand und fragte sie "ob ich bei ihr in die Lehre gehen könne" Sie war logischerweise völlig irritiert und verzog sich zu einem Kollegen, der etwas Flussabwärts stand mit den Worten "würd ich irgendwo in die Lehre gehen, würd ich sicher nicht hier stehen". Das war das Erste Rätsel, dass ich zu lösen hatte und ich erblickte eine Tankstelle gegenüber. Natürlich. Sie hatte mich geködert und ich hing an ihrem Haken, sie war die Spielleiterin (Klar!).
Mein neues Leben würde ich deutlich weiter unten in der Hirachie beginnen müssen, z.B. als Tankstellenmitarbeiter.

Also ging ich da rüber und fragte "kann ich hier arbeiten". Der Kassenmensch stand grad draußen, da der Tanklaster gerade neuen Spritt in die Tanks pumpte. Er sah mich etwas schief an und fragte: "was willste denn hier arbeiten?", ich daraufhin "gute Frage, hätt ich bloß mal was anständiges gelernt".
Der Kassenmensch sah mir prüfend in die Augen (er war eindeutig aus der "Feierszene"), schätzte meine Lage wohl augenblicklich richtig ein und meinte: "Arbeit gibts hier nich, aber wenn du willst geb ich dir n Bier aus".
Das war quasi das Aufnahmeangebot, ich würde hier meinen Einsprungpunkt in die neue Welt finden. Ich nahm dankend an und wir tranken erstmal drinnen bier und rauchten 1-2 Kippen hinter dem Tankstellenhäuschen und unterhielten uns über dies und das.
Witzigerweise kamen nun auch die beiden Angler von vorhin in die Tanke, um nen kaffee zu trinken. Es hatte sowas von "die Statisten versammeln sich in der Gadarobe nach Drehschluss". Das Spiel war nun zu Ende und ich war in die Garde der Statisten aufgenommen.

Irgendwann hatte ich mein Bier leer und wir verabredeten uns für seinen Dienstschluss. Ich würde an die Tanke zurückkommen und dann würden wir losziehn zum feiern oder sonstwas.

Völlig befreit zog ich los den neuen Morgen und die Morgensonne zu genießen und streifte erstmal weiter durch die morgendliche Stadt.

Irgendwann erreichte ich meinen Kumpel per Handy und sie kamen mich "einsammeln" und wir fuhren zu der Kollegin after hour machen.


Der Titel der Party "Fear and Loathing in Berlin" hätte treffender nicht gewählt sein können!

aftermath
Ich war erstmal sehr beschämt über das, was mir wiederfahren war und war den Tag über sehr schweigsam und zurückgezogen. Doch nachdem ich das erlebte wieder und wieder durchgekaut hatte, wich die Scham mehr einem Gefühl von "kann passieren" und "eine sehr wertvolle Erfahrung" und "du hast verdamtes Glück im Unglück gehabt".
Letzeres wird mir heute wieder mehr und mehr bewusst, wenn ich nur daran denke, was alles passiert wäre, wenn ich meine Familie per Handy erreicht hätte oder gar die Polizei gerufen hätte oder diese mich auf der Strasse eingesammelt hätte oder oder oder....
Glück im Unglück.

der nächste Trip
Hier hatte ich hier und da wieder ähnliche Anflüge, konnte sie allerdings sehr gut im Zaum halten, mich selbst sehr gut beruhigen und auch anderen, die dabei waren auf eine solche Schiene zu geraten sehr gut dort raushelfen, durch konstruktives und strukturiertes logisches Handeln/Denken. Erst als der Trip schon längst vorbei war, am nächsten Abend, also schon wieder nüchtern, gab es einen Mini Rückfall in die Paranoia. Dieser verflog aber so schnell wie er gekommen war und ich denke, dass es beim nächsten mal nicht wird durchbrechen können, da ich es erwarten werde und entsprechend gegensteuern kann.
Es wird interessant sein zu sehen, wie lange es dauert, bis sich diese Struktur völlig aufgelöst hat.


So, ich hoffe, es hat sich überhaupt jemand die Mühe gemacht, dies alles zu lesen. Falls dem so ist, schonmal besten Dank dafür.

Eure Kommentare und Gedanken sind mir sehr willkommen.
panta rei - alles fließt
sola dosis fazit venenum - Die Dosis macht das Gift

und ganz wichtig: Normal sein kann Jeder ;-)

Re: [LSD] Fear and Loathing in Berlin

2
Also erstmal: krasser tripbericht! Trotz der ernsthaften thematik habe ich mich bei einigen stellen sehr gut amüsiert und laut los lachen müssen lol
Ich dachte nur "jetz wird's langsam hässlich".
Die Party war ohnehin sehr derbe, alle Leute tierisch unterwegs und ziemlich abgedrehtes Publikum, nicht unbedingt "klassisches" Goa Publikum, eher n paar Goa-Vögel mit nem haufen druffer Assis drunter. Die Stimmung wurde auch immer stranger und die Leute irgendwie "angepisst, gestresst, negativ geladen/verpeilt"
DAS kenn ich sehr gut! Habe schon oft ähnliche gefühle auf hamburger goa partys entwickelt.
Aber auch schon mal auf dem land auf kleinen freakigen party mitten auf ner kuhwiese. Die sonne war gerade aufgegangen und der bauer kam auf die wiese um zu gucken, was die leute da so treiben (der veranstalter kannte den bauer). Ich war auf acid peek und war mir quasi sicher, dass die ganze freakshow eine sekte ist. Als die veranstalter dem bauern noch reichlich jägermeister und bier gaben (um ihn milde zu stimmen), war ich mir sicher: man gibt ihm alkohol, damit er nicht merkt, was hier eigentlich krasses vorgeht.
Schon heftig, wie LSD das gesamte bewusstsein völlig zerreissen kann. Ein anderes mal war ich mir in der ubahn auf dem heimweg von einer party sicher, ich sei der moderator und die ubahn eine art psychiatrie-talkshow.
o_O
Ich haute eine Anglerin an, die an dem schon erwähnten Kanal stand und fragte sie "ob ich bei ihr in die Lehre gehen könne" Sie war logischerweise völlig irritiert und verzog sich zu einem Kollegen, der etwas Flussabwärts stand mit den Worten "würd ich irgendwo in die Lehre gehen, würd ich sicher nicht hier stehen"
Mein neues Leben würde ich deutlich weiter unten in der Hirachie beginnen müssen, z.B. als Tankstellenmitarbeiter.

Also ging ich da rüber und fragte "kann ich hier arbeiten". Der Kassenmensch stand grad draußen, da der Tanklaster gerade neuen Spritt in die Tanks pumpte. Er sah mich etwas schief an und fragte: "was willste denn hier arbeiten?", ich daraufhin "gute Frage, hätt ich bloß mal was anständiges gelernt".
:rofl:
Was für eine geile situationskomik *g*

Was mich noch näher interessieren würde, wie der überganz von deinem verfolgungs-film zum normal bewusstsein war.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: [LSD] Fear and Loathing in Berlin

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Hey, danke für deine Rückmeldung!

Ja, im nachhinein kann ich auch nur noch drüber lachen, auch wenn mir dieser Trip gerade in Sachen Mitgefühl und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen das dritte Auge (und die anderen beiden) sehr wohltuend aufgerissen hat.

Ich muss sagen, so schrecklich und Krisengeschüttelt der Trip war, ich betrachte ihn heute als einen der Wertvollsten, wenn nicht sogar DEN wertvollsten, den ich jemals hatte.

Und ja, die Anglerin war hinterher in der Tanke auch ganz locker und lachte drüber, zumal ich da ja wieder ziemlich komplett bei Sinnen war und eben keinen Psycho Eindruck machte....

Ach ja: Erwähnte ich, dass ich während meines Irrlaufs so gute 7-8 Kilometer Luftlinie zurückgelegt habe? Wieviel das in gelaufenen Kilometern war, kann ich aufgrund des ZickZack-Kurses, den ich gelaufen bin nur erahnen.

Erwähnte ich auch dass 90% des Weges durch Kreuzberg und Neukölln führten o_O (Gott sei dank schlafen auch assis um die Uhrzeit!)
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