Eine dunkle Sphere

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Ich fuhr mit dem Bus richtung eines Kumpels um dort meinen ersten Pilztrip seid etwa 5 Monaten zu starten, den ersten der Übringends ohne begleitenden THC Konsum stattfinden sollte, denn ich hatte das Kiffen zu dem Zeitpunkt vor etwa 2 Monaten fast ganz eingestellt und wollte auch bewusst drauf verzichten. Der Trip sollte eine Hilfe werden um meine Energiemangel-Problem zu analysieren und wenn möglich auch zu beheben.

Vorher noch beim Rewe vorbei und lecker Broiler für mich und meinen Freund gekauft, vorbei an einem
Strassenfest war ich nach der Überwindung einiger Steigung und Fußmüder als ich eigentlich beabsichtigt hatte kam ich schließlich an.
Noch gemütlich ein wenig Kippe geraucht und gelabert bis ich mir dann schließlich die trockenen Mexikaner geben ließ. Da gerade keine Waage da war bemaß er das Material nach Augenmaß und da ich eh beschlossen hatte das es etwas deftiger werden sollte, waren es wohl Schätzungsweise zwischen 3,5 und 6 Gramm. Mich überraschte das der Geschmack sogar gar nicht mal so übel war wie ich es von Pilzen gewohnt bin. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch absichtlich einige Stunden vorher nichts gegessen und hatte nach einer genüsslichen Kau-Sitzung um etwa 20.50 dann auch wie immer erstmal Portemone bis auf Perso ausgeräumt und auch sonst Handy und Schlüssel abgelegt, was schon immer ein festes Ritual vor Trips für mich war und ist

Ich war mir noch nicht sicher ob ich noch rausgehen sollte und machte es mir erstmal auf der Coutch gemütlich. Mein Kumpel legte nach kurzer Zeit das neue Infected Mushroom Album auf, was sich als großartiges Hörerlebnis herraustelle und mich dank der langsam einsetzenden Wirkung fast dazu trieb ein wenig das Tanzbein zu schwingen. Jedoch war die wirkung irgendwie anders als sonst, viel klarer, subtiler und doch vorhanden, wobei ich aber die ganze Zeit dachte, das da noch mehr kommt, was aber erstmal ausblieb. So langsam war es ungefähr 21.30 also schon dunkel draussen und irgendwie war ich müde und träge und wollte meine Pläne aufgeben nochmal raus in den Wald zu gehen. Zum glück besann ich mich eines besseren und raffe mich auf um zumindestens nochmal nen Stündchen rauszugehen und packte nen 1,5l ACE Tetra Pack, eine halbe Packung Kinder Happy Hippo Crocki Weiss sowie einen Apfel innen Rucksack. Noch Jacke an, 4 Fortuna genommen, tschüss gesagt und raus.
Die leichte Kühle war sehr angenehm und der kurze Weg durch das Wohngebiet war geprägt von einer fröhlichen Unbeschwertheit und der glänzenden Schönheit der Lichter und Häuserfassaden. Der Lack auf den Autos glänzte mehr als sonst, die Lichter in den Häusern strahlten und funkelten was das Zeug hielt und ließen die ganze Szenerie mehr als Idyllisch erscheinen, das orangene Licht der Strassenlaternen tat sein übriges. Texturoptiken hatte ich keine, diese generell aber so und so eher selten auf Trips.
Ich überquerte noch eine halbkreisförmige Brücke über die Bundesstrasse hinweg und befand mich schon am Forsthaus und an diester Stelle fiel mir diese extreme geistige Klarheit nocheinmal Speziell auf und ich empfand es als völlig ausreichend gefühlt nicht noch weiter "Drauf" zu kommen, denn ich assoziierte diese Klarheit mit einer geringen Wirkung, was sich allerdings als völlige Fehlinterpretation erweisen sollte.
Von der Brücke aus ging es den Berg hoch eine sau lange, beleuchtete schnurgerade Straße und ein stück weiter hoch war auch schon ein passender eingang in den Wald.
Als ich die schwelle ins dunkle Überschritt drang von meinem äusseren blickfeld dunklere violett-blaue Farbmuster auf mich ein die allerdings in der Struktur wenig ausgeprägt waren. Sofort war mein Körper in Alarmbereitschaft was ich mir zunächst nicht erklären konnte, da ich mental völlig entspannt war. Auf leisen und vorsichtigen Sohlen bahnte ich mir meinen Weg über den gut ausgebauten Pfad der in einer Baumfreien Wegkreuzung mündete und von einer Seite mit offenen Grashügeln gesäumt war und da es im Wald wirklich ungewöhnlich dunkel war nutzte ich die Gelegenheit um mich auf einer Bank - etwa einen Meter vom Waldrand entfernt - erstmal niederzulassen. Mein Gehör war extrem Geschäft und ich konnte beinah ohne nachzuzählen Wissen wieviele Grillen um mich herrum zirpten und die einzelnen Windstöße exakt mitverfolgen, ja genau hören wo sie sich ihren Weg bahnten.Den Rucksack als Kopfkissen zweckentfremdet machte ich mich lang und schaute in den teils Wolkigen, teils sternenklaren Himmel. Auf einmal beim Betrachten der Sterne ließ ich die Vorstellung in mir Aufkeimen wie weit weg diese doch eigentlich sind, und wir auf dieser kleinen Erde treibend in einem unermesslichen Kosmos zwischen all diesen Sonnen. Der Himmel wurde plastisch, wie eine dreidimensionale Karte anstatt nur eine schwarze Fläche mit leuchtenden Punkten darauf, wie es sonst beim oberflächlichen Betrachten erscheint. Ich konnte dies alles richtig als Raum erfassen.
So schweifte mein Blick hin und her und schließlich auf die Bäume, die scheinbar schützend ihre Äste über mich streckten. Diese wundersamen Kreaturen erwachten quasi zum "Leben", ich konnte fühlen das in ihnen Bewusstheit steckt, die Äste wurden zu starren Armen mit langen Fingern, die Löcher im Stamm zu Augen. Mir war plötzlich klar auf eine gewisse Art und weise war ihnen meine Anwesenheit bewusst.
Als ich eine wohlschmeckende Fortuna-Zigarette ansteckte ging ein Raunen durch den Wald neben mir, der Wind schoss völlig unangekündigt durch die Büsche neben mir. Ob die Bäume sich darüber beschwerten wie ich mir nur freiwillig Rauch in den Körper ziehen kann, oder ob sie einfach nur wegen dem für sie schädliche Element Feuer erschauderten, war und ist mir nicht bewusst. Mit leiser Stimme sprach ich nur ein "Ich weiss, ich weiss"
Der Frieden des Augenblicks war nahezu perfekt und als ich mir wenig später den Apfel aus dem Rucksack holen wollte geschah es. Ein dämonisch, hundeartiges Knurren, welches eindeutig bösartig klang ertönte lautstark nur wenige Centimeter neben meinem Kopf. Das Herz rutsche mir so gewaltig in die Hosen, wie ich es schon sehr lange nicht mehr erlebt habe. Gedanklich spielte ich blitzschnell die Frage durch was dies sein könnte, doch ich kam zu keinem rationalen Ergebnis. Die Kreatur hielt sich scheinbar nur gerade so im Wald versteckt und schnaubte gewaltig. Äste zerbarsten lautstark unter seinen Bewegungen.
Ich wagte mich nicht zu rühren und legte mir nach einer kurzen Weile den Gedanken zurecht das es sich um ein Wildschwein handeln muss, eher zur Beruhigung als das ich wirklich daran glaubte. Das Wesen entfernte sich mit lautstarkem getöse etwas bis es kaum zu hören war um dann genauso dicht neben mir wieder aufzutauchen. Mein Gehör und mein Blick Angsterfüllt in den Wald gerichtet konnte ich aber nichts von der Kreatur erkennen, selbst dann nicht als es arkustisch schon längst aus dem Wald hätte draussen sein müssen. Ich lebe schon soweit ich zurückdenken kann in Waldesnähe aber so ein Ding habe ich dort auch Nachts noch nie erlebt, geschweige denn gehört. Nach einer mir unendlich erscheinenden Zeit des dämonischen Knurrens, Schnaubens und Äste Zwerbrechens konnte ich hören wie sich die Wesenheit langsam entfernte und sich meine unerklärliche Angst ebenso fast verflüchtigte. So aß ich schnell noch den Apfel und ließ ein Drittel von ihm dort, sollte das Wesen Hunger verspüren.
Kurz darauf, und eine Zigarette später, entschloss ich mich meine Tour fortzusetzen und drang tiefer in den Wald ein, die Gedanken aber noch teils bei der Unheimlichen Begegnung. Irgendwie Geisterhaft und Gespenstisch erschien mir der Wald, ein Gefühl welches mir sonst auch fremd war. Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mein Körper war nicht ohne Grund in Alarmbereitschaft geraten, denn ich hatte ohne es bewusst zu merken eine andere "Sphäre" betreten, eine mir bisher unbekannte, phantomartige, zwielichtige Welt in der ich mir so schnell nichts mehr sicher sein konnte. Vor allem die begegnung mit der Entität kurz zuvor, ich konnte es mir nicht mehr so einfach als ein Wildschwein erklären, da passte zu viel einfach nicht zusammen, sowohl rein logisch, als auch von meinem inneren Gefühl her - Es war ein anderes, nicht normal-tierisches Wesen, ein geisterartiger Bewohner eben dieser seltsamen Welt.
Die Entdeckungslust überwog jedoch die Befürchtungen und ich setzte meine Reise fort. Schnell gelangte ich auf dem Weg zur nächsten Lichtung, was mir doch ein wenig Erleichterung verschaffte, bis ich eine seltsame Struktur entdeckte. Als ich näher kam stellte es sich zuerst als große Steinmauer herraus, dann wurde es zu einem Tor, mit einem Portal, schwärzer als die Nacht um es herrum. Fasziniert kam ich näher, in aufgeregter Erwartung dies näher zu erkunden. Ein rot Blinkender Bewegungsmelder empfing mich mit einem maschinellem Klicken, und dar vermeintliche Eingang war eine glatte schwarze Platte mit durchsichtigen platten nebendran der Rahmen des Ganzen war ebenso durchsichtig mit unfreundlich, gefährlich erscheinenden Bolzen wie bei einer Tresortür. Ein blick durch die Scheiben raubte mir den Atem - Seltsame Armaturen, mit roten und Orangenen Lichtern, Rohrkonstruktionen und das alles angeleuchtet von einem fahlen, blauen Licht. Eindeutig eine menschliche Konstruktion - wohl ein Wasserwerk - herreingebaut in einen Hügel. Eine absolut bizarre Erscheinung in dieser so andersartigen Sphäre, fremdartig aber nicht bedrohlich. Ich riss mich los und erklomm den Hügel nur um Oben ein völlig anderes Bild zu erblicken. Eine steinige, Wüstenartige Landschaft die sich bis zum Waldrand hinzog. Sofort assozierte ich damit Bilder von felsigen Planeten und wäre jetzt dort ein Ufo gelandet, es hätte mich nicht gewundert.
Ich setzte mich auf die breite Mauer und warf immer wieder vorsichtige Blicke nach unten ob mir die unheimliche Entität nicht gefolgt seie. Dort trank ich reichlich und aß die Happy Hippo Crocki die im ersten moment Sandig/Erdig schmeckten. Das Gefühl als einziger Astronaut in einer fernen, fremden Welt mit anderen Gesetzmäßigkeiten gelandet zu sein war Omnipräsent, doch ich konnte nun darüber schmunzeln. Als ich meine letzte Kippe anzündete musste ich lachen über den Gedanken das hiermit mein letzter Sauerstoffvorrat zur Neige geht.
So blickte ich eine Zeitlang auf dem Rücken liegend in den Himmel. Schwarzweißer Marmor sich ständig verändernd war dort zu sehen und doch konnte ich diese Veränderung fast gar nicht Visuell erfassen. Mir wurde bewusst das ich jegliches Zeitgefühl komplett verloren hatte, wer weiß wie lange ich schon hier war wer weiß was die Zeit hier für eine Bedeutung hatte. Ein herzereissendes Lachen meinerseits zeriss diese Gedanken, als plötzlich ein riesiges Nasenloch in der Marmorsuppe über mir sichbar wurde und sich schließlich auch ein Mund herrausbildete. Irgendwie musste ich dabei an meine Familie denken, doch es waren sehr erfreuliche Gedanken. Der Wind wehte kräftig um mich herrum um spendete mir fühlbar neue Energie.
Nach einer ganzen Weile stieg ich von meinem "Podest" herrab und wollte weitergehen, jedoch plagten mich Zweifel welche ich dann beiseiteschob und weiter in den Wald hineinging immer begleitet von misstrauischen Blicken zur Seite. Ich kühlte meine Hände noch an einem kleinen Rinnsaal, welches ich nur durch mein Gehör fand und war nun fast gänzlich von schwärze umgeben, die sich jedoch mit bunten flirrenden Farben durchmischte und mit dem noch sichtbaren Überlagerte. Jedes noch so kleine Rascheln registrierte ich sorgfältig und höre irgendwelche Wesen im Wald neben mir umherhuschen, doch ich fühlte das von ihnen keine Bedrohung ausging. Fast konnte ich mich nur noch schleichend fortbewegen bis ich plötzlich wieder die markerschüttenden Geräusche von dicken zerberstenden Ästen sich mir näherten. Kurz erstarrte ich, lauschend doch witterte wie schon zuvor die eindringliche Gefahr - hier würde mich diese Entität völlig schutzlos erwischen - und machte mit einem panischen, grellem Schrei kert und rannte wie der Teufel zum Wasserwerk zurück. Im Lauf wendete ich den Kopf ein wenig zur Seite und sah einen großen Schatten der in gleicher Geschwindigkeit neben mir herrannte. Meine Panik kannte kaum Grenzen mehr und ich schrie erneut wie ein erschrockenes Weib auf und rannte noch schneller. Beim Werk angekommen machte ich schnaubend Halt, da ich irgendwie fühlte das mir keine Gefahr mehr droht, oder zumindest das Wesen mich hier nicht ganz unvorbereitet erwischen konnte. Kurz ärgerte ich mich über meine Niederlage und blickte in den dichten Wald zurück um dann schnurstracks den Rückweg anzutreten. Etwa auf halbem Weg hatte ich das Gefühl in nun höherem Abstand verfolgt zu werden und so drehte ich mich um und stampfte im dem rechten Fuß einige male kräftig auf den Boden und schickte einige Kampfschreie in den Wald um die teuflische Entität in die Schranken zu weisen. Als ich mich wieder halbwegs sicher fühlte verließ ich nun endlich eiligen schrittes den Wald. Absolut erleichtert pausierte ich in der menschlichen Siedlung, endlich wieder Licht und überschaubare Fläche!
Fast schon wollte ich wieder zu dem Freund zurückkehren, doch die Angelegenheit hier war noch nicht erledigt, diese Niederlage wollte ich nicht so ohne weiteres Hinnehmen.
Ich ging auf die Hügel gegenüber der Bank an der Wegkreuzung, bei denen es sich um einen verwilderten Löschteich handelte und bebobachtete mit Argusaugen den nahen Wald, nachsinnend. Er jetzt wurde mir gänzlich bewusst mit was ich dort eine Begegnung hatte, doch es war immer noch verwirrend. So legte ich mich auf die Wiese und schloss die Augen. Im genauen Verlauf des Farbspekrums der Sonne tauchten verschiedene Formen auf, immer nur kurz und ständig wechselnd. Immer wieder öffnete und Schloss ich die Augen und als ich meinen Kopf zur Seite drehte bot sich mir ein wundersamer Anblick. Auf der einen Seite war die Erde, auf der anderen Seite ein grauweißes Gebirge wie ein fester Panzer um den ganzen Globus gelegt, wie ein Kokon der sein fragiles Inneres umschließt. Ich richtete mich auf und blickte gen Himmel und es bot sich mir wieder der gewohnte Anblick der Wolkendecke.
Gleichzeitig bemerkte ich immer wieder wärend dieser Zeit, dass sich etwas an mich herranschleicht, doch weniger brachial, irgendwie ferner als noch zuvor im Wald wenn auch hier furchteinflößend, doch ich zwang mich nüchtern zu bleiben und mich völlig unbeeindruckt zu Zeigen so wie ich es schon völlig richtig auf der Bank getan habe. Die Empfehlungen Don Juans diesbezüglich kamen mir erst jetzt genau in den Sinn, umso mehr erstaunte es mich wie ich mich zumindest in der ersten Begegnung halbwegs richtig verhalten hatte. ICh stellte mich der Angst und auch diesmal zeigte es Wirkung und ich wurde schließlich erstmal in Ruhe gelassen.
Danach wanderte ich noch diese Irrsinnig lange, gerade Straße hinauf, da mich auf einmal brennend interessierte wo diese denn hinführt. So stieg ich hinauf mit immer wieder prüfenden Blicken zum Waldrand an der Straße hin und ich faßte den Entschluss heute erstmal den Wald nicht mehr zu betreten. Schließlich kam ich am ominösen Ende der Straße an und geriet in die nächste bizarre Situation. Eine riesige Toreinfahrt für Autos mit Lichschranken und Sprechgerät, sowie einem auslandendem mit Stacheln versehenem Tor. Alle gerätschaften waren in glänzendem Metall gehalten, doch die größte überraschung war: Das Tor führte nur zu einer weiteren voll ausgeleuchteten Straße, was meine Verwirrung aber auch Entrüstung extrem steigerte. Was sollte das, und wofür was das ganze gedacht ?
Mit einiger mühe konnte ich einen Blockbau in der Entfernung erkennen, der irgendwie was von "Staatsmacht" an sich hatte. Verdammte Axt ich musste herrausfinden was da abging und folgte so dem das ganze Gelände umgebenden Zaun bis dieser plötzlich mitten in den Wald abknickte und ich abrupt stehenblieb, ich hatte keinerlei lust heute nochmal von einer Entität überfallen zu werden, doch die Neugierde war zu stark und ich hatte nun auch das Bedürfnis mich noch einmal zu stellen. So musste ich etwas ersinnen um mich zu schützen was mir auch ohne genau zu wissen was ich da tue intuitiv gelang, ich verhielt mich für meine Persönlichkeit völlig ungewöhnlich, schnappte mit einen langen, stabilen Ast der auf dem Waldboden lag und begab mich ins dichte Unterholz. Mit wilden Urlauten und allerlei getöse begab ich mich auf Entdeckertour. Immer wieder schrie ich und klopfte mit dem Schlegel gegen Baumstämme, stampfe auf dem Boden auf und wühlte mit dem Stock altes Laub auf und hielt den Stock mit grimmigem Blick vor mich. Unzählige Male müsste ich unter Ästen und umgestürzten Stämmen hindurchkriechen und Gestrüpp beiseite schieben wärend ich immer dem Zaun folgte. Wie sich herrausstellte war das ganze Gelände mitten in der Nacht voll beleuchtet und tauchte den Wald in dem ich mich befand in ein fahles, geisterhaftes, gar unheimliches Licht, doch ich fühlte mich sicher und hatte keinerlei Angst mehr. Auf einer etwas freieren Stelle machte ich halt und spähte durch den Zaun, wobei ich zu mir selbst murmelte anhand der Groteske dieses voll erleuchteten aber leeren Geländes "Ja scheiss doch auf Klimaschutz" und mir wurde klar das ich da nicht so ohne weiteres reinkommen würde und jetzt da eventuell von der Sicherheit aufgegriffen zu werden wäre ja auch nicht das gelbe vom Ei, so rastete ich noch eine weile in dieser bizarren Athmosfähre und schlug dann einen Weg mitten durch den Wald richtung Straße ein, immer noch den Knüppel schwingend und mich von Zeit zu Zeit tief schreiend zu Artikulieren. Plötzlich erschrak ich mich. Ein hoher, gällender Schrei drang von einem der nahen Baumwipfel zu mir, doch ich schrie ihm entschlossen entgegen und der folgende Schrei des Wesens war auch schon weit weniger laut und irgendwie kläglich.
Schließlich gelangte ich auf die Straße und begab mich verrichteter Dinge zurück in die Bude, wobei ich vor Energie fast geplatzt wäre. Am liebsten wäre ich gegen Mauern angerannt. Neben einem Golf, wo ich schon vorher ohne es zu sehen wusste das jemand drin sitzt musste ich jedoch noch einmal meine Kraft herrausschreien. Die Leute haben etwas dumm gekuckt und ich weiss leider nicht mehr ob ich noch nen Guten Abend gewünscht habe oder nicht.
Wieder bei meinem Freund, so etwa um 00.30 zerriss ich das Hähnchen brachial mit bloßen Händen und schlang es unzivilisiert, aber mir Wonne, herrunter. Ich konnte schließlich auch noch herrausfinden um was es sich bei diesem Ominösen Gelände handelte ;) nämlich um das Schulungszentrum einer Bank.
Es wurde noch ein gemütlicher Abend an dem ich jedoch kaum fähig war noch ein Wort herrauszubekommen. Einzig das einpennen war entnervend, da ich um 6.00 noch nicht schlafen konnte.
Zuletzt geändert von Loco-Motive am 10. Februar 2008, 22:08, insgesamt 1-mal geändert.
funny how fallin' feels like flyin' for a little while

Re: Eine dunkle Sphere

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find den trip bericht einfach toll :2daumen:

er zeigt in meinen augen sehr toll, wie sich die eigene angst im kopf manifestieren kann und dann in verschiedenen dingen (hier die unheimliche wesenheit) wiederspiegelt... und was eben auch klasse ist, wie du erklärst, wie du die "angst" besiegen wolltest resp. besiegt hast....

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