Ein Google Fund

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benutzername hat geschrieben:
Wir saßen zusammen,
ein Joint ging rum..
sicher, probieren konnte ich doch auch mal.
Ich fühlte mich leicht, losgelöst..
und zuhause ging es weiter.
Haschtee, Gras, und
dann.. LSD.
Unauffällig, ich wusste es nicht,
aber ehe ich mich versah,
verschwand die Pille in meinem Glas.
Ich lachte über die blauen Männchen
die ich auf einmal sah,
lustig sahen sie aus!
Ich lachte, weil alle breit waren,
ich auch?
War ich breit?
Und ich musste noch mehr lachen,
weil ich wusste, dass ich breit war.
Aber was war das?
Es war nicht mehr lustig, schrecklich..
meine Gedanken verloren sich im Nichts,
ich reißte das Fenster auf, kotzte..
mein Herz.. mein Herz..
was ist mit meinem Herz?
Wieso bollert es so schrecklich?
Es hört ja gar nicht mehr auf..
es soll aufhören!
Ich schnallte nicht, dass ich durchdrehte..
mein Herz pochte immer schneller, wilder..
die Luft blieb mir weg, röchelnd versuchte ich mich
zu bewegen..
aber meine Beine klebten wie Uhu am Boden.
Alle sprachen beruhigend auf mich ein,
aber ich hörte sie nicht mehr.
Ich war nicht mehr bei ihnen,
ich war woanders.
Aber wo war ich denn?
Ich sah sie durch einen nebligen Schleier,
sah, wie sich ihre Lippen bewegten.
Sie zogen mich weg vom Fenster,
in einen Raum.
Ließen mich zurück, alleine.
Ich ging im Kreis, hielt meinen Kopf,
ich konnte nicht mehr denken,
nur.. es sollte aufhören!
Wieso hörte es denn nicht auf?
Angst.. diese schreckliche Angst,
aber weinen?
Ging nicht.. keine Träne wollte rollen,
stattdessen ging ich im Kreis,
was ist das? Was war los mit mir?
Die Tür ging auf..
wer war das?
"Du hast einen Horrortrip,
beruhige dich, setz dich hin"
Nein.. ich kann nicht..
ich muss mich bewegen,
ansonsten.. ja, was ansonsten?
"Wie fühlst du dich? Beschreib es mir!"
Wie fühlte ich mich denn?
Ich versuchte meine Lippen zu bewegen,
nur langsam purzelten einige Worte raus..
"alles ist so komisch.. ich seh die Welt so anders..
nichts ist wie es war.. die Welt bewegt sich so langsam.."
Er saß am Tisch, ich auf dem Bett..
wo war ich?
Wer war er?
Er ist ein Journalist..
er benutzt mich, sag ihm nix..
ich darf ihm nix sagen.. pass auf dich auf!
Meine Eltern! Sie stehen draußen!
Sie weinen.. ich kann sie weinen hören!
Nein, doch nicht.. nur sie.
Wer waren sie?
Vor 2 Stunden kannte ich sie doch noch!
Mein Herz.. mein Herz..
es bollert schon wieder..
ich schrie.. Todesangst..
er nahm mich in den Arm, hielt mich fest..
ich werde sterben!
Gott bitte! Hilf mir doch!
Bitte.. lass mich nicht sterben..
ich muss noch soviel machen,
ich darf nicht sterben..
langsam begriff ich es..
ich war im Krankenhaus, Intensivstation..
ich erkannte sie wieder..
"Wird sie es schaffen?"
"Sieht nicht gut aus"
Ich weinte wieder,
ich will doch nicht sterben!!
Ich will nicht sterben!
Helft mir doch! Macht irgendwas!
Helft mir!
Das Bild verschwamm.. wo war ich jetzt?
Achso ja.. seit 6 Monaten bin ich schon hier..
Irrenanstalt.. für Leute wie mich.
Wie mich, die nicht mehr reden, klar denken können.
Ich bin gestört.
Werde ich wieder gesund?
Ich will nicht sterben..
ich will LEBEN Herrgott nochmal!
Helft mir doch... bitte...
langsam.. gaaanz langsam..
erkannte ich sie wieder.
Ich war immer noch in dieser Wohnung.
Die Drogen waren Schuld..
keine 6 Monate, sondern 6 Stunden
waren vergangen..
ich schloss meine Augen, schlief.
Ich wachte morgens auf, Kaffee stand schon bereit.
Ich wollte weinen das es endlich vorbei war..
es war vorbei!
Ich war so glücklich..
vorbei.
Zuhause.. Abends..
alles war wieder normal,
ich war so glücklich!
Im Bett.
Aber was war das?
Mein Herz! Bollert es etwa immer noch so komisch?
Die Drogen sind weg.. ich bin wieder normal..
warum.. was.. ist.. das..?
Nächtelang kein Auge zugemacht,
gebetet, geweint,
ich wollte doch nicht sterben!
Aber diese Flashbacks..
immer wieder holte es mich ein
und dann mein Herz!

..Diagnose: Psychose...
.. 1 Jahr gekämpft.
Jede Nacht geweint, Angst gehabt,
jede verdammte Nacht.
Jede Nacht die scheiß Drogen verflucht.

Aber ich schaffte es.
Noch heute.. muss ich kämpfen..
ja.. ich werde mein ganzes Leben lang
kämpfen müssen.
Mein Herz reagiert jetzt sensibler auf mein Leben,
ich muss auf mich aufpassen,
auf mich achten.
Aber ich bin glücklich,
liebe mein Leben.

Aber Drogen,
werde ich nie wieder nur mit dem Arsch angucken.
ganz per zufall drüber gestoßen...
ansonsten, unkommmentiert.

Re: Ein Google Fund

2
homme hat geschrieben:
benutzername hat geschrieben:[...]
Aber Drogen,
werde ich nie wieder nur mit dem Arsch angucken.
Und was soll das jetzt heißen? Dass das lyrische Ich in Zukunft Drogen mit mehr Respekt begegnen wird? Dass es sein Set umfassend analysieren und ändern wird?! :lol:
My bubble -- my rules

Re: Ein Google Fund

4
Mir stossen halt gerne solche Sätze wie
Text hat geschrieben:Die Drogen waren Schuld..
und
Text hat geschrieben:Die Drogen sind weg.. ich bin wieder normal..
, sowie
Text hat geschrieben:Aber diese Flashbacks..
übel auf.
Aber ich bin da vielleicht etwas extrem; störe mich ja auch an Ausdrücken wie Halluzinationen in Bezug auf Psychedelika. Es rückt einfach manches, spätestens für nicht Involvierte, psychedelisch Naive, in ein falsches bzw. negativ vorbelastetes Licht.

Mir gefällt allerdings auch der Text generell nicht; sein Rhythmus, die Sprache, usw. ....
My bubble -- my rules

Re: Ein Google Fund

5
Empfinde ich genauso, sowohl das mit dem Inhalt als auch den Text an sich, der nur sehr unschön zu lesen ist, mir fehlt da Rhytmus und Gefühl...
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Ein Google Fund

6
anima hat geschrieben: Aber ich bin da vielleicht etwas extrem; störe mich ja auch an Ausdrücken wie Halluzinationen in Bezug auf Psychedelika. Es rückt einfach manches, spätestens für nicht Involvierte, psychedelisch Naive, in ein falsches bzw. negativ vorbelastetes Licht.
:ack:

Auch scheint mir die Interpretation der Erfahrung sehr naiv zu sein. Leider hat der gute Mensch (anscheinend) nicht das richtige Umfeld zur Verfügung gehabt um seine Interpretation zu relativieren. Das gilt auch für die "Flashbacks".
happiness is the absence of resistance

Re: Ein Google Fund

7
für mich liest sich das, als sei der mensch _unabsichtlich_ [nebst unerfahren um nicht zu sagen ahnungslos] zum ersten konsumerlebnis gekommen.

das liefert auch eine begründung für die gezogenen folgerungen und zuweisungen die anima "übel aufstoßen".

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