Ayahuasca - Einmal in den Urwald und zurück

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Ich werde versuchen mich kurz zu fassen, bitte den geneigten Leser jetzt schon um Geduld, da ich unter anderem ein halbes Dutzend Ayahuasca-Zeremonien in aller Kürze anreißen möchte.
Wer sieht, wie ausführlich hier zum Teil Tripberichte ausfallen, die nur einen Einzigen Acid behandeln, kann sich vorstellen, daß dies nicht mit zwei Sätzen zu bewältigen ist. Außerdem gibt es einige Vorabinfos, die mir persönlich wichtig sind..... Genug.

Für den, der gleich zur ersten Ayahuasca-Zeremonie springen möchte, habe ich das in zwei Posts aufgeteilt.

Beginnen wir mal damit, daß ich Ende der ‘90er an einer Ayahuasca-Zeremonie mit Guillermo Arévalo Valera teilgenommen habe.
.... »Gesundheit bedeutet für den Shipibo-Conibo vor allem, mit seinen Mitmenschen in Frieden und Harmonie zu leben, ein ebenso gesundes geistiges wie physisches Leben zu führen«, erklärt der für seine besonders starke Ayahuasca berühmte Schamane Guillermo Arévalo ....

Aus: http://www.christian-raetsch.de/showArticle.do?id=1" onclick="window.open(this.href);return false;
Damals ist es mir gelungen, ihm eine Visitenkarte abzuluchsen, die ich seitdem in meinem Portemonnaie mit mir rumgetragen habe.
Offensichtlich hat er mich beeindruckt und ich wollte immer noch mal mit ihm arbeiten.

Als 2006 das Boom-Festival in Portugal stattfand, sah ich am Morgen des Eröffnugstages im Internet, daß er an diesem Abend dort einen Vortrag hält und hatte weder eine Chance rechtzeitig dorthin zu gelangen, noch konnte ich vom Veranstalter des Festivals erfahren, ob er anschließend noch wo anders in Europa ist. Ich fand das reichlich ätzend und habe seitdem versucht, wieder mit ihm in Kontakt zu kommen.

Irgendwann bin ich auf seine Homepage gestoßen und habe eine e-mail geschickt, worauf ich eine in spanisch verfaßte e-mail erhielt, mit der ich nix anfangen konnte.
Juanita{aus dem alten DF}hat sich dann bereit erklärt, mir zu übersetzten, bis sie dann mitbekam, daß es um Ayahuasca geht und das war's dann.
Ich habe über: Ayahuasca Forums{The online ayahuasca community} http://forums.ayahuasca.com/phpbb/" onclick="window.open(this.href);return false; dann jemand gefunden, der mir noch zwei weitere Briefe übersetzt hat und dann irgendwie auch nicht mehr wollte.
Da sich das Ganze so schwierig gestaltet hat, habe ich mich dann einer "Reisegruppe" angeschloßen, von der ich annahm, das der "Reiseleiter" Spanisch spricht. http://www.psycho-ritual.at/page_1133812966250.html" onclick="window.open(this.href);return false;
.... Vom 1. Februar bis 17. Februarr fliege ich mit einer Gruppe Veränderungsbereiter und Suchender nach Peru in das Gesundheitszentrum Anaconda von Questembetsa. Questembetsa ist ein Schipiboschamane, der ....
Meine Süße war auf einmal gar nicht süß, als sie erfuhr, daß ich mich einer Gruppe anschließen will und vorallem nachdem sie das Bild des Gruppenleiters gesehen hat http://www.psycho-ritual.at/index.html" onclick="window.open(this.href);return false; .
"Was willste denn mit dem, ....?!?" den wenig schmeichelhaften Rest schenk ich mir, bis auf: "Bist Du jetzt ein Schamane, oder nicht?!?"
Sie war der Auffassung, daß ich auch ohne Spanischkenntnisse in der Lage sein müsse, das auf die Reihe zu kriegen; wozu hätte ich denn meine Krafttiere?
Wie's der "Zufall" so will, war das Flugticket schon unterwegs und lies sich auch nicht mehr stornieren, so daß ich am 1.Februar 2008 auf'm Frankfurter Flughafen war.

Einen Tag vorher{Weiberfastnacht}bin ich noch auf'm Amtsgericht gewesen und habe mein Testament hinterlegt, was das Letzte einer Reihe von Aktionen war, die ich unternommen habe, um möglichst volkommen "frei" zu sein, wenn ich da runter flieg, eben damit alles passieren kann, was passieren möchte - incl. meines Ablebens - so es denn sein soll.

Ich war wie gesagt auf'm Flughafen und habe auf das Eintreffen der Gruppe gewartet; die kamen alle aus Österreich – nur ich nicht. Auf Grund einer Schlechtwetterlage hatten die in Frankfurt so viel Verspätung, daß ich dann doch alleine nach Peru geflogen bin. :rofl:

In Iquitos hat mich dann ein Peruaner am Flughafen abgeholt, der auf den schönen Namen "Bryan" hörte und sehr gut Englisch sprach. Brayn arbeitet als Übersetzter in Espiritu_de_Anaconda, dem Zentrum von Guillermo.

Ach ja, der coole Gruppenleiter{Marcel s.o.}sprach grad mal drei Brocken Spanisch. Das nur am Rande.

Die anderen Gäste, die ich als Einzelreisender dort kennenlernte, waren durch die Bank weg sehr interessante Menschen und bis auf ein, zwei Ausnahmen auch sehr angenehme.

Mir wurde auch mehrfach geraten "La Purga" noch vor 5Uhr zu machen, damit ich abends noch an der Zeremonie teilnehmen kann. Leider wurde dies von Brian abgelehnt, weil ich als Teil einer Gruppe da war{Eben nicht! Wo war sie denn, die Gruppe?} und deshalb bis zum nächsten Tag warten mußte, um dann mit ihnen gemeinsam kotzen zu dürfen.

Als die Gruppe dann am nächsten Tag auftauchte, war ich schon ein wenig geschockt, da die alle, wie ich später erfuhr, bei dem Marcel in Therapie waren und ich mich somit in einer Psychogruppe wiederfand, was bei mir ein Gefühl auslöste, wieder in den Kindergarten versetzt worden zu sein.

Jetzt wurde mir auch noch nebenbei mitgeteilt, daß wir nur jeden zweiten Abend eine Ayahuasca-Zeremonie hätten, da unser Herr Therapeut nicht mit uns gemeinsam an einer Sitzung teilnehmen würde – bzw. schon aber nüchtern, damit er für seine Schäfchen da sein könne!?!?! Und damit er halt auch seine Zeremonien hat{ohne seine Gruppe}fiel die Hälfte der Tage halt flach, was Jede(r) außer seinen Schäfchen mehr als merkwürdig fand.

Da kamen so Aussagen wie: ".... aber er ist doch nicht der Schamane! Was soll das?"

Mir schoß immer wieder ein Satz durch den Kopf: "Alle Therapeuten sind Primadonnen."

Leider wurde dieses Vorurteil wieder mal bestätigt! Sorry, wenn sich jetzt wer auf'n Schlips getreten fühlt, aber ich bin noch Keinem begegnet, bei dem das nicht so war.

....und dann die morgendliche Gruppentherapie .... :doh:

wie gesagt Kindergarten. :freak:
Zuletzt geändert von Eulenspiegel am 28. Juni 2008, 10:32, insgesamt 19-mal geändert.
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Ayahuasca - Einmal in den Urwald und zurück Teil2

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Nach der Reinigungszeremonie{der Kotzerei}am späten Nachmitag ging die erste Ayahuasca-Zeremonie gegen 21 Uhr los. Jeder hatte seine eigene Matte, sein Kissen und eine Decke; der Raum war durch einige Kerzen spärlich beleuchtet und alle gingen nacheinander zu Guillermos Platz, bekamen von ihm ihre Dosis zugewiesen und kehrten dann zu ihrem eigenen Platz zurück. Der Herr vor mir beschloß im letzten Moment doch nicht teil zu nehmen, da er sich von dem Kotzen noch zu elend fühlte, was dazu führte, daß Guillermo mir die Dosis gab, die er ihm zugedacht hatte, was offensichtlich mehr war, als er für mich vorgesehen hatte. Er hatte so einen fragenden Blick, reichte mir dann aber doch das recht gut gefüllte Glas Scheußlichkeit.

Es war ja nicht das erste Mal, das ich Ayahuasca getrunken habe, aber die sirupartige Konsisten und die Intensität des Geschmacks waren schon sehr speziell.

Nach ca. einer halben Stunde setzte die Wirkung ein und hat mich überrollt. Wäre ich die Niagarafälle runter gesaust, hätte es nicht heftiger sein können; ich wurde förmlich zerfetzt.

Zwischendurch war da schon so was wie ein Gedanke, daß da irgendwo ein Körper liegt, zu dem ich mal in einer gewissen Beziehung gestanden habe, aber wie die ausgesehen hatte und ob dieses Ding noch atmete oder ob das Herz noch schlug{Herz? Was ist das: "Herz"?}hätte ich beim besten Willen nicht sagen können.

Irgendwann fing Guillermo an zu singen, was es irgendwie leichter machte, k.p. wieso und irgendwann später hatte ich das Gefühl aus diesen tosenden Wassermassen wieder aufzutauchen, um bei dem Vergleich mit Niagara zu bleiben.

Leider hatte ich mich zu früh gefreut: Madre Ayahuasca gönnte mir lediglich eine Atempause und dann ging es wieder los und ich starb noch mals ..... und nochmals ..... und nochmals ..... und nochmals.

Ich habe keinen Überblick wie oft ich in dieser Nacht durch die Sterbeerfahrung hindurch bin – ich schätze so sieben mal, aber es kann genau so gut zwanzig mal gewesen sein. Das Einzige was überhaupt so etwas wie eine Orientierung gegeben hat, waren Guillermos Gesänge. Das ich jetzt von Orientierung und nicht von Halt gesprochen habe ist Absicht, weil es da, wo mich Madre Ayahuasca hingetragen hat, so etwas wie einen Halt nicht gab.

Anschließend war ich ganz froh, daß jetzt erst mal ein Tag Pause war. Ich mußte ja unbedingt noch mein Testament machen, ich Depp, bevor ich nach Peru gefahren bin. Ich hatte also bekommen, worum ich – offensichtlich - gebeten hatte und das auch noch in siebenfacher Ausfertigung.

Am nächsten Morgen wurde die Gruppentherapie durch ein Gespräch der Gruppe mit Guillermo ersetzt, wo er auf die einzelnen Teilnehmer etwas einging und noch ein paar allgemeine Informationen gab. Erwänenswert ist vielleicht, das nach Auffassung der Shippibo die Reise mit dem Ayahuasca einer Überfahrt gleicht, bei der die Erfahrungen, die man am jenseitigen Gestade erlangt, um so wahrhaftiger sind, je heftiger die Überfahrt ist.
Also je krasser, um so besser.

Dementsprechend gut war wohl auch meine zweite Zeremonie, wenn es da auch nicht mehr ums Sterben ging, so hatte ich doch das Gefühl zerpflückt zu werden. Beim Trinken war so der Gedanke präsent: "Sei stark!"

Leider habe ich in der Hinsicht versagt; ich habe mich wieder hingelegt, weil ich Rückenprobleme habe und es als zu schmerzhaft empfand, die ganze Zeit zu sitzen..... was sich als Fehler entpuppte. Kaum lag ich, ging's erst richtig los und ich hatte den Eindruck, als würde mir Madre Ayahuasca alles nehmen. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern um es in Ordnung zu bringen, es zu heilen.

Das wurde mir allerdings erst im Nachhinein bewußt. Nicht, daß ich währenddessen so etwas wie eine Bedrohung erlebt hätte, nur das mir alles genommen wurde und ich zu dem Zeitpunkt nicht gewußt hätte wieso, wäre ich in der Lage gewesen, darüber nach zu denken. Der einzige bewußte Gedanke, den ich überhaupt fassen konnte, lautete: "Du kannst alles von mir nehmen, nur die Liebe zu meiner Süßen bleibt in meinem Herzen."

Ich hatte auch nicht den Eindruck, daß Madre Ayahuasca daran interessiert gewesen wäre, mir das zu nehmen; trotzdem war es mir wichtig, es zu formulieren, weil es mir als Anker diente. Darüber hinaus wäre von dieser Nacht noch erwähnenswert, daß ich zu einem bestimmten Zeitpunkt immer wieder das Wort "MMMM – A –M – A" ausgesprochen habe. Das "ICH", das da präsent war, konnte offensichtlich noch nicht richtig sprechen{wenn überhaupt}und hat einen wie auch immer gearteten Mangel erlebt und ..... gerade jetzt im Moment spüre ich deutlich, wie sich dieses Kleine in mir angekommen und angenommen fühlt.
PAUSE.

Gut, ich war jetzt ein wenig im Garten und habe noch mal nachgespürt und es fühlt sich einfach gut an. ... Danke.
O.K., zurück nach Peru.

Am nächsten Tag hat Guillermo wieder was Bemerkenswertes losgelassen. Er sagte, daß das Ayahuasca ausdehnt. Es führt an die persönlichen Grenzen ... und noch ein Stückchen darüber hinaus .... und das es genau wisse, wieweit es gehen kann, besser als Du selbst es weißt, auch wenn Du meinst, es zerreißt Dich.

Bei diesem Gruppengespräch habe ich ihn auf meinen Rücken angesprochen und das ich lieber sitzten würde, es mir aber nicht möglich sei, worauf hin er nur meinte, daß er da einen Hammer für mich hätte, um mich wieder gerade zu klopfen. Dieser Hammer entpuppte sich als seine Ehefrau Sonia, die mir zwei Behandlungen angediehen ließ, die eine Mischung aus Massage und energetischer Arbeit waren. Sie pustete wärend der Massage über meinen Rücken und leitete mit ihrem Atem und bestimmten Handbewegungen Energieen ab bzw. um.

Was auch immer sie da gemacht hat, jedenfalls war es mir möglich, während der nächsten Ayahuasca-Zeremonie zu sitzen – mit verheerenden Folgen.

Was passierte war Folgendes: Im Eingangsgespräch mit Guillermo hatte ich gesagt, daß ich hier sei, um{als Schamane}von ihm{dem Meisterschamanen}zu lernen, worauf hin er fragte, ob ich nicht von der Gruppe getrennt werden wolle. Ich wäre dann mit den Anderen bei Rolando gewesen, dem zweiten Schamanen, wärend Guillermo sich um die Psychogruppe kümmert.

Zum Einen wollte ich halt zu dem "großen Meisterschamanen" und nicht zur Nummer zwei{wer auch immer dieser Rolando sein mag – ich kannte ihn ja nicht}, zum Anderen hattte der Herr Therapeut das ja auch nicht für lau gemacht und die pure Gier, die reine Geldgeilheit, etwas für die Knete zu bekommen, die ich an den abgedrückt hatte, ließ mich die Entscheidung fällen, bei der Gruppe zu bleiben.

Dadurch wurde ich in einen Strudel gesaugt und vergaß völlig, weshalb ich eigentlich nach Peru gefahren war.

Ob Sonia wärend ihrer Behandlung noch etwas machte, von dem ich nix mitbekam, oder ob es nur daran lag, daß ich während der dritten Ayahuasca-Zeremonie aufrecht saß, weiß ich nicht. Jedenfalls ist da ein Knoten geplatzt und es war so da: "Was treibst Du hier eigentlich? Wolltest Du nicht hier her, um zu lernen?".

Und so fing ich an, w_i_r_k_l_i_c_h den Ikaros zu lauschen, die Guillermo sang. Ich bemerkte, daß mein Körper sie speicherte, hauptsächlich in den Waden und auch in den Oberschenkeln. Ich konnte förmlich sehen, wie Madre Ayahuasca Raum schuf zwischen meinen Zellen, zwischen den Atomen meines Körpers, als ob sie auseinandergedrängt würden, um Platz zu schaffen, für die Icaros, die sich dazwischen einlagerten.

Körperwissen, nicht Kopfwissen, im wahrsten Sinne des Wortes.

Gleichzeitig wurde ich mir des ungeheuren Gewichts bewußt, das ich auf meinem Rücken mit mir herum schleppe{ich habe ‘nen Rundrücken}und wie es mich niederdrückt und nicht will, daß ich aufrecht bin, wie es mich niederhält und verdreht.

Ich empfand eine ungeheure Wut und zugleich Abscheu und Ekel und mir wurde bewußt, daß ich meinen Feind mit mir herumschleppe.

Jedesmal, wenn ich den Icaros lauschte und sie in mich aufnahm, ging irgendwann das Geplapper im Kopf los und wollte, daß ich dem zuhöre, nicht den Icaros, was mich in einen Zustand der Raserei versetzte.
Mit beiden Händen bekam ich hinter meinem Kopf - zwischen den Schulterblättern – etwas zu packen, was ich dann mit aller Macht von mir schleuderte. Dabei schrie ich auch: "Get off my back!".

Das geschah nicht nur einmal, sondern bestimmt zehn, zwanzig Mal.

Manchmal genügte es, wenn ich in die Richtung fauchte, in die ich es geworfen hatte{wie eine Raubkatze, mit angelegten Ohren}, um wieder in die Stille zurück zu kehren und die Ikaros mit meinem Körper auf zu nehmen, machmal mußte ich eben schreien.

Nach dieser Zeremonie konnte ich mühelos selbstständig gehen, während das Mal davor mich zwei Helfer zum Klo schleifen mußten, weil ich keine Kontrolle über meine Beine hatte.

Am nächsten Morgen, wollte ich mit Guillermo alleine reden, um ihm zu sagen, daß mir jetzt klar war, warum er mich anfangs von der Gruppe trennen wollte und auch um ihm von den Erfahrungen der Nacht zu berichten. Anschließend wollte ich für mindestens drei Tage in Silenc gehen, damit die Icaros sich besser in meinem Körper festsetzen können.

Der Herr Therapeut bestand jetzt darauf an diesem Gespräch teil zu nehmen und es kam zum Eklat. Ab diesem Tag durfte ich nicht mehr an den Zeremonien der Psychogruppe teilnehmen und war dann – Gott sei Dank – endlich bei Rolando und den Anderen. Die wollten sowieso, daß ich die Zeremonien mit ihnen mache und haben nicht verstanden, was ich bei dieser komischen Gruppe verloren habe.

Jetzt war zwischenzeitlich schon wieder Samstag und an diesem Abend finden keine Zeremonien statt – normalerweise – damit Guillermo und Rolando einen Tag zum Ausruhen haben.

Da der Herr Therapeut aber eine Extrawurst gebraten bekam, hat Guillermo am Samstag mit der Psychogruppe eine Zeremonie abgehalten, an der ich ja jetzt nicht mehr teilnehmen durfte. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, mich nach Beginn der Zeremonie außen vor dem Raum in eine Hängematte zu legen, um wenigstens so den Icaros zu lauschen.
Zugegeben, das war vielleicht nicht der beste Einfall, den ich hatte, auch schien es mir so, als ob Guillermo an dem Abend nicht so viel gesungen hat, wie sonst.

Jetzt hatten wir einen Tag vorher so genannte Tambos bezogen. Das sind vier Pfosten mit ‘nem Dach und ‘nem Bettgestell{plus Matratze plus Moskitonetz}, die etwas abseits vom eigentlichen Zentrum im Urwald aufgestellt sind, was einen besseren Kontakt der Pflanzengeister mit der Person ermöglichen soll, die dort nächtigt.

Irgendwann in der Nacht war ich der Meinung, das Guillermo die Zeremonie beendet hatte und ging halt in den Urwald zu meinem Tambo und legte mich schlafen. Ob es jetzt daran lag, das die Zeremonie noch nicht beendet war, als ich ging, oder ob ich mir durch meine Handlungsweise sonstwie Ärger zugezogen hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde ich in der Nacht im Traum von sehr finsteren Kräften belagert, die ich in Form von Vampieren und Dämonen sah, welche es auf mich abgesehen hatten.

Die kamen so bis auf'n Meterfünfzig an mich ran, aber nicht näher. Bei mir war so da: "Don't mess with me!" bzw. "Kommt ruhig näher, ich reiß Euch den Arsch auf!"

Am nächsten Abend fand die erste Zeremonie ohne die Psychogruppe statt, die Guillermo gemeinsam mit Rolando leitete.

Rolando ist ein ganz Lieber. Der hat so viel Herz. Guillermo habe ich immer etwas unnahbar wahrgenommen. Der ist wie ein Berg; Rolando ist eher wie ein Tal mit einem Bach und Blumenwiesen. Sprich: Er läßt deutlich mehr Nähe zu, als das bei Guillermo der Fall ist.

Während dieser Nacht habe ich die vielleicht unerklärlichste Erfahrung gemacht, die ich während meines Aufenthaltes in Peru hatte. Ich will trotzdem versuchen sie in Worte zu fassen: Ich fing an mich auszudehnen und zwar auf genau die Art und Weise, wie in dem C.C.-Zitat, das ich instinktiv schon mehrmals verwendet hatte, ohne seine wahre Bedeutung selbst erlebt – nein – gelebt zu haben:
»Ich werde dir das womöglich größte Wissen mitteilen, das man überhaupt in Worte fassen kann«, sagte er. »Wir wollen sehen, was du damit anfangen kannst.
Weißt du. daß dich genau in diesem Moment die Ewigkeit umgibt? Und weißt du, daß du diese Ewigkeit benutzen kannst, wenn du es willst?«
Nach einer langen Pause, in deren Verlauf er mich mit einer leichten Bewegung der Augen aufforderte, mich zu äußern, sagte ich. daß ich nicht verstünde, wovon er spreche. »Hier! Hier ist Ewigkeit!« sagte er und deutete zum Horizont. Dann wies er zum Zenit hinauf. »Oder dort, oder vielleicht können wir sagen, die Ewigkeit ist dies.« Er streckte beide
Arme aus und zeigte nach Osten und nach Westen.
Wir sahen einander an. In seinen Augen stand eine Frage. »Was sagst du dazu?« fragte er und forderte mich auf, über
seine Worte nachzudenken. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte.
»Weißt du, daß du dich in jede der Richtungen, in die ich gezeigt habe, auf ewig ausdehnen kannst?« fuhr er fort. »Weißt du, daß ein Augenblick die Ewigkeit sein kann? Dies ist kein Rätsel, es ist eine Tatsache, aber nur, falls du auf der Höhe dieses Augenblicks bist und ihn nutzt, um die Ganzheit deiner selbst in jeder Richtung zu erfassen.«
Dieses sich ausdehnen ist für den linearen Verstand nicht nachvollziehbar, gleichzeitig kann er sich der Erfahrung nicht erwehren, so sie stattfindet. Es ist, wie soll ich sagen, ein Ausdehnen in den universalen Geist hinein, wobei ich befürchte, daß diese Formulierung mehr Verwirrung als Klarheit schaft.

Auf die nachfolgenden Ayahuasca-Zeremonien werde ich nicht mehr im Einzelnen eingehen{können}, da sie in meiner Erinnerung quasi zu einer Einheit verschmolzen sind. Deshalb greife ich nur noch ein paar Aspekte auf, die mir wichtig erscheinen.

Die Präsenz von Guillermo und Rolando während der Zeremonien war so stark, daß ich irgendwann "wußte" wie sich Maharishi in der Gegenwart Guru Dev's gefühlt hatte.* Wobei es hier nicht um die ‚Person‘ des Lehrers/Meisters/Naguals/WasAuchImmer geht, sondern um die Fähigkeit als Verbindung, als Kanal zu dem universalen Mind zu fungieren, und es ist dessen Präsenz, die so ergreifend ist.

*Ich habe ‘78 TM erlernt und Ende ‘79 die Siddhi-Techniken. Auch wenn ich in den letzten achzehn Jahren nur noch sehr sehr selten Meditiert habe, so gibt es anscheinend immer noch eine Verbindung zu Maharishi, auch wenn die damit verbundenen Gefühle durchaus zwiespältig sind. Auch habe ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland erfahren, daß er just in der Zeit verstarb, als ich meine Sterbeerfahrung in der Ayahuasca-Zeremonie durchlitt. Ob das jetzt irgend eine tiefere Bedeutung hat, sei dahin gestellt.

Außer dem Sonntag waren wir – aus unterschiedlichen Gründen – nur noch mit Rolando in der Zeremonie.

Im Gegensatz zu Guillermo, der seinen Platz nie verläßt, ruft Rolando die einzelnen Teilnehmer machmal zu sich, wie Guillermo auch, aber manchmal geht er zu der/dem Einzelnen hin und setzt sich vor sie/ihn. Nach welchen Kriterien dies geschieht, ist mir nicht klar geworden.
In dem Zusammenhang ist mir etwas über echtes Multitasking klar geworden. Zwar arbeitet der universale Mind in diesem Moment ausschließlich mit und für die/den Teilmehnmer(in) – mittels des Shamanen, gleichzeitig arbeitet er jedoch auch mit allen Anderen im Raum, indem er die Lektion benutzt, die Eine(r) erhält, um alle zu unterweisen. Also er ist wirklich a-u-s-s-c-h-l-i-e-ß-l-i-c-h Einzig und Allein für die/den Eine(n) da und doch gleichzeitig für Alle. Wie das geht, kann ich intellektuell nicht nachvollziehen, aber offensichtlich ist es so.
Leider existiert das alte DF nicht mehr und deshalb habe ich auch keinen Zugriff auf den dritten Teil meiner LSD-Trilogie, aber für mich war es so, als könne ich endlich mal wieder am "Unterricht" teilnehmen und zudem hatte ich da sehr angenehme und wertvolle Menschen mit in meiner "Klasse".

Soviel erst mal zu den Ayahuasca-Zeremonien.

Bemerkenswert fand ich noch, das ich erst da runter fliegen mußte, um zwischen mehreren Ereignissen die Verbindung zu ziehen. Ereignisse, die ich schon früher{auch im alten DF}angeschnitten habe.

1.) Ist da der Straßenbahnunfall, in den ich mit sechs Jahren verwickelt war und der mir neben einem Schädel-Bein-und-Basis-Bruch auch noch einige Zeit im Koma beschehrte.

2.) Dann rutsch ich{mit ca. 28}bei ‘nem Freund so unglücklich auf der Treppe aus, das ich ein Bild mit einem Alurahmen von der Wand hole und es mir fast den linken kleinen Finger abtrennt.

3.) Habe ich, nachdem ich ein halbes Jahr als Softwareentwickler arbeitete, ständig ein taubes Gefühl in dem kleinen Finger gehabt, was sich medizinisch nicht erklären lies. Da war ich Mitte Dreissig und 2.) lag schon ‘ne Weile zurück.
Ich hab' das mal auf einem Workshop bei Reha Powers angesprochen, während sie in Trance war und channelte.
Da hieß es:
"Als Du bei Deinem Stamm warst in Afrika und es für Dich an der Zeit war die Rolle des Medizinmannes zu übernehmen, bist Du in den Kreis getreten, der um das Feuer war. Um nun zu zeigen, daß Du derjenige bist, der Jenseits gegangen ist, und auch um zu zeigen, daß dir nichts an äußerer Schönheit liegt, hast du die Hand erhoben, den kleinen Finger abgespreizt und ihn mit dem Messer abgehackt, das du in der anderen Hand hieltest.
Anschließend hast du die Hand ins Feuer gehalten, um die Blutung zu stoppen.
Und weil es so ist, das dir dieses Wissen für alle Zeit gegeben wurde, ist es auch so, als sei dir dieser Finger für alle Zeit genommen worden und das mit der Taubheit is just a little reminder."

4.) Habe ich mich mal bei einem früheren Workshop von Reha in Trance getanzt und da war ich dann auf einmal Drei. Einmal war ich der Beobachter, dann ein Medizinmann aus Afrika und zum Dritten ich als sechsjähriger Junge. Der Medizinmann sagte, daß er in mir leben wolle und das dafür der kleine Junge geopfert werden müsse. Der war damit einverstanden und das "ich" das beobachtet hat auch und dann hat er sich über den auf allen Vieren knieenden Bub drübergestellt und hat ihm die Kehle durchgeschnitten und dabei geweint. Das "ich"das beobachtete hat auch geweint und doch war es gut so.
Erzählt habe ich das damals weder der Reha noch sonst Jemand. Das war ganz alleine Meins.

Die Verbindung besteht jetzt zwischen 4.) und 1.), denn ich war sechs bei dem Straßenbahnunfall und der Junge der geopfert wurde, war auch sechs. Ich mußte in's Koma fallen, damit der Austausch vorgenommen werden konnte.

Das mir das erst in Peru klar wurde und das 'zig Jahre nachdem das alles passiert war, kann ich selbst nicht nachvollziehen; inzwischen erscheint es mir offensichtlich.

Nach Rücksprache mit Erraphex habe ich das Nachfolgende in das psychedelische Stammtisch Forum verschoben. LINK


Allerdings macht
ginkgo hat geschrieben:.... dieser geldgierigen Frau ....
in dem Post unten jetzt an dieser Stelle keinen Sinn mehr. :freak:
Zuletzt geändert von Eulenspiegel am 28. Juni 2008, 10:58, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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Ich hab alles gelesen, weiss aber auch nicht so Recht was ich dazu sagen soll. Wahrscheinlich hätte ich keine Lust gehabt mich überhaupot mit der Psychogruppe einzulassen und dieser geldgierigen Frau...das ist doch mal voll der abtörner.

Ansonsten hier ein Heilungszentrum eröffnen ist wohl ne heikle Sache wg dem DMT Gehalt, auch wenns wohl noch keinen Richtigen Schlag gegen Ayahuasca gab (irgendwie hab ich das Gefühl das Ayahuasca und Iboga das Potential haben sich durchzusetzen in der westlichen Kultur)

Naja, im Grunde total spannend was du schreibst. Kriegt man bei "la Purga" ausschliesslich was zum kotzen? Ich mein, bei der Zeremonie kotzt man ja nochmal....reicht das nicht? Find ich bewundernswert wie Leute es schaffen freiwillig zu kotzen.

Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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Sehr schöner Bericht Eulenspiegel. Ich danke dir. :)

Er macht mich neugierig, nein, noch neugieriger auf meine ersten richtigen Ayahuasca Erfahrungen. :)

Dieser Gruppen-Therapeut wäre mir auch sehr suspekt gewesen...
Eulenspiegel hat geschrieben:Am nächsten Tag hat Guillermo wieder was Bemerkenswertes losgelassen. Er sagte, daß das Ayahuasca ausdehnt. Es führt an die persönlichen Grenzen ... und noch ein Stückchen darüber hinaus .... und das es genau wisse, wieweit es gehen kann, besser als Du selbst es weißt, auch wenn Du meinst, es zerreißt Dich.
Genau diese Erfahrung habe ich auch mit 5-Meo-DMT gemacht.

Habe den Thread auch mal verschoben und nach dem Muster hier umbenannt.
happiness is the absence of resistance

Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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ginkgo hat geschrieben:.... Ansonsten hier ein Heilungszentrum eröffnen ....
Das hast Du nicht ganz richtig verstanden. Ich möchte Rolando helfen, in Peru ein Zentrum aufzubauen. Aber auch das gehört in den verlinkten Thread.
ginkgo hat geschrieben:.... Kriegt man bei "la Purga" ausschliesslich was zum kotzen? Ich mein, bei der Zeremonie kotzt man ja nochmal....reicht das nicht? Find ich bewundernswert wie Leute es schaffen freiwillig zu kotzen.
La Purga ist eine Reinigung, wie der Name schon sagt. Dabei werden zwei Müslischalen mit einer milchig weissen Brühe geschluck und wer sich dann immer noch nicht übergibt, so wie ich, darf noch eine dritte trinken. Das Kotzen führt zur allgemeinen Belustigung, weil es schwallartig und mit der entsprechenden Geräuschkulisse verbunden ist.
Imho geht der Reinigungsvorgang aber über die reine Kotzerei hinaus und dient als Vorbereitung für die Ayahuasca-Zeremonie, wo dann zwar auch noch gekübelt wird, aber deutlich weniger als sonst üblich.

Bevor jetzt Mißverständnisse aufkommen: La Purga wird nur bei der Ankunft durchgeführt und nicht jeden Tag.
Erraphex hat geschrieben:Habe den Thread auch mal verschoben und nach dem Muster hier umbenannt.
Danke! War ganz in meinem Sinne.
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Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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Erraphex hat geschrieben:Was mich jetzt noch interessiert, in wie weit hat diese Erkenntnis Veränderungen bewirkt?
Ich habe jetzt erst damit meinen Frieden gemacht. Für mich war der Straßenbahnunfall unbewußt wohl immer so was wie eine grausame Bestrafung für eine Regelverletztung meinerseits.

Ich hatte halt 'vergessen', daß Bonanza kam, bin flennend heim gerannt und habe das erste Mal nicht an der Ampel die Straße überquert, sondern einfach so.

Die Straßenbahn, die mich erwischte, war eine A3, die nach Oberursel fuhr und dabei eine Zeit lang durch Äcker, die an einer Stelle von einer Straße gekreuzt werden.
Dort kam es im Herbst im Nebel oft zu Unfällen, weshalb ausschließlich bei der A3 ein Nebelhorn zusätzlich zur Klingel eingebaut wurde UND ZWAR GENAU DREI TAGE VOR MEINEM UNFALL!!!

Uns hatten sie jetzt beigebracht: "Autos hupen, Straßenbahnen klingeln!"

Das war so tief verankert. Nachdem ich bereits die eine Fahrbahn überquert hatte und die Schienen in beide Richtungen ebenfalls, blieb ich noch mals stehen, um zu schauen, ob aus der anderen Richtung kein Auto mehr kommt; ich war quasi schon fast in Sicherheit. Ich habe auch kein Auto gesehen, als es plötzlich hupt und meine Konditionierung springt an und ich rückwärts. Da hat mich dann die Bahn im Sprung, also in der Luft erwischt und nach einem Flug von 12m bin ich mit dem Kopf auf die Bordsteinkante geknallt, was zu dem Schädel-Bein-und-Basis-Bruch und einer schweren Gehirnerschütterung führte.
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Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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:jepi: Dank dir fuer den tollen Bericht. Was du beschreibst ist teils atemberaubend..

Wolltest du dem 'Herrn Therapeut' nicht erlauben bei dem Gespraech mit Guilermo dabeizusein, was ihn so beleidigt hat, dass du ausgeschlossen wurdest oderwie? xD: Habich das richtig verstanden?

Schade finde ich ja, dass Guillermo scheinbar sone alte Geldhexe zur Frau hat und sie in dieser Beziehung so rigoros Regiment fuehren laesst. :( Vielleicht meidet er jedes Gespraech ueber Finanzen, um den wirtschaftlichen Großplänen seines Drachen nicht in die Quere zu kommen. Gibt sonst nur Streit. ;)
Das "ICH", das da präsent war, konnte offensichtlich noch nicht richtig sprechen{wenn überhaupt}und hat einen wie auch immer gearteten Mangel erlebt und .......... gerade jetzt im Moment spüre ich deutlich, wie sich dieses Kleine in mir angekommen und angenommen fühlt.
Was meinst du hier mit 'das Kleine'? Das Ich? Den Mangel?

Wenn man liest, welche Zusammenhaenge du in deinem Leben nun knuepfen konntest, ist das phaenomenal einleuchtend, man wundert sich, dass dir diese Verbindungen nie zuvor ins Auge gefallen sind. Das ergibt alles Sinn finde ich.

Habe ich eigentlich irgendwann mal erwaehnt, dass mir exakt die S-Bahn, die dir einst die Nuss geknackt hat, jahrelang zur Schule gefahrn hat? Hab also auch ne zwispältige Beziehung zu ihr. :freak:

Hab mich sehr gefreut von deinem Abenteuer bei ner Tasse lecker Tee lesen zu duerfen.

Gruss
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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Dr.Schuh hat geschrieben:Wolltest du dem 'Herrn Therapeut' nicht erlauben bei dem Gespraech mit Guilermo dabeizusein, was ihn so beleidigt hat, dass du ausgeschlossen wurdest oderwie? xD: Habich das richtig verstanden?
1.) Ich fand, daß ihn das nix angeht und 2.) wollte ich das Reden an dem Morgen auf ein Minimum beschränken, um den Icaros Raum zu geben, um es halt nicht zu zerreden.
Schade finde ich ja, dass Guillermo scheinbar sone alte Geldhexe zur Frau hat und sie in dieser Beziehung so rigoros Regiment fuehren laesst. :( Vielleicht meidet er jedes Gespraech ueber Finanzen, um den wirtschaftlichen Großplänen seines Drachen nicht in die Quere zu kommen. Gibt sonst nur Streit. ;)
Dazu wäre vielleicht zu bemerken, daß ich bei Reha einiges über "Schatten" gelernt habe.

Auf das hier bezogen, hieße es, daß Guillermo diese Geldgeilheit auch in sich trägt, sie aber nicht bewußt auslebt und desshalb einen Menschen in seiner Nähe braucht{!}, der dies an seiner Stelle übernimmt.[/quote]
Das "ICH", das da präsent war, konnte offensichtlich noch nicht richtig sprechen{wenn überhaupt}und hat einen wie auch immer gearteten Mangel erlebt und .......... gerade jetzt im Moment spüre ich deutlich, wie sich dieses Kleine in mir angekommen und angenommen fühlt.
Was meinst du hier mit 'das Kleine'? Das Ich? Den Mangel?
Das Kleine = Kleinkind
Wenn man liest, welche Zusammenhaenge du in deinem Leben nun knuepfen konntest, ist das phaenomenal einleuchtend, man wundert sich, dass dir diese Verbindungen nie zuvor ins Auge gefallen sind.
Betriebsblindheit, nehm ich mal an. :freak:
Habe ich eigentlich irgendwann mal erwaehnt, dass mir exakt die S-Bahn, die dir einst die Nuss geknackt hat, jahrelang zur Schule gefahrn hat?
Welche Schule warst Du denn?
Hab mich sehr gefreut von deinem Abenteuer bei ner Tasse lecker Tee lesen zu duerfen.
It's my pleasure.
Bild
ohn hat geschrieben:Ein toller bricht! Sehr interessant zu lesen. Mehr kann ich dazu im moment nicht sagen :)
Ich freue mich, das er Dir gefallen hat.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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Puuuh, ziemlich viel, ich kann das auch nicht so schnell verdauen. Aber genial.

Anschließend war ich ganz froh, daß jetzt erst mal ein Tag Pause war. Ich mußte ja unbedingt noch mein Testament machen, ich Depp, bevor ich nach Peru gefahren bin. Ich hatte also bekommen, worum ich – offensichtlich - gebeten hatte und das auch noch in siebenfacher Ausfertigung.
:rofl: :muah:
"Als Du bei Deinem Stamm warst in Afrika und es für Dich an der Zeit war die Rolle des Medizinmannes zu übernehmen, bist Du in den Kreis getreten, der um das Feuer war. Um nun zu zeigen, daß Du derjenige bist, der Jenseits gegangen ist, und auch um zu zeigen, daß dir nichts an äußerer Schönheit liegt, hast du die Hand erhoben, den kleinen Finger abgespreizt und ihn mit dem Messer abgehackt, das du in der anderen Hand hieltest.
Anschließend hast du die Hand ins Feuer gehalten, um die Blutung zu stoppen.
Und weil es so ist, das dir dieses Wissen für alle Zeit gegeben wurde, ist es auch so, als sei dir dieser Finger für alle Zeit genommen worden und das mit der Taubheit is just a little reminder."
:krass:


Wirklich schade, dass die alten Verknüpfungen nicht mehr präsent sind.
Die ganzen Tolteken-Zitate und deine persönlichen Anektoten aus dem DF.

:rocker: Sehr viel Arbeit, schöne Sache dieser Bericht aus erster Hand. :2daumen:
https://t.me/pump_upp

Re: Ayahuasca - Einmal in den Urwald und zurück Teil2

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Danke für die Ausführungen zu meiner letzten Frage. Jetzt habe ich noch eine. ;)
Eulenspiegel hat geschrieben: Leider existiert das alte DF nicht mehr und deshalb habe ich auch keinen Zugriff auf den dritten Teil meiner LSD-Trilogie, aber für mich war es so, als könne ich endlich mal wieder am "Unterricht" teilnehmen und zudem hatte ich da sehr angenehme und wertvolle Menschen mit in meiner "Klasse".
Wenn du von Untericht und lernen schreibst (ich hatte jedenfalls bei meinen LSD Erfahrungen ähnliche Assoziationen, spreche ja hin und wieder von meiner psychedelischen Ausbildung), in wie weit haben die Icaros Einfluss darauf? Steuern sie diesen Prozess? Öffnen sie vielleicht erst Türen zu Räumen in denen du Erfahrungen machst welche dich lernen lassen?
happiness is the absence of resistance

Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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@ Falconer
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Erraphex hat geschrieben:....Wenn du von Untericht und lernen schreibst (ich hatte jedenfalls bei meinen LSD Erfahrungen ähnliche Assoziationen, spreche ja hin und wieder von meiner psychedelischen Ausbildung), in wie weit haben die Icaros Einfluss darauf? Steuern sie diesen Prozess? Öffnen sie vielleicht erst Türen zu Räumen in denen du Erfahrungen machst welche dich lernen lassen?
Also was LSD-III anging so waren das keine Assoziationen. Als es mir zu ansterngend wurde und ich darum bat mal unterbrechen zu dürfen, kam ganz klar: "Ja, ja, geh nur spielen." und "Du kannst jederzeit zurückkommen und den Unterricht wieder aufnehmen."
---
Es scheint so zu sein, als ob die Icaros tatsächlich Realität schaffen. Ich wollte hier aus Pablo Amaringos Buch den Text einer Vision eingefügt. Leider gibt es das Bild nicht online und wie hier Bilder von der Festplatte hochgeladen werden, hab'sch noch nicht rausgefunden, aber wenn man den Titel der Vision bei Google eingibt, bekommt man das ganze als PDF-Datei.
VISION 7
CURANDERA TRANSFORMED INTO A BOA
This is a very strong vision ....
In der Vision sieht man, wie'n paar von den Leuten wegsehen müssen, weil die Vision zu stark ist und sie sie nicht aushalten.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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thnx für den input! sehr schöner bericht.

es gibt viele stellen, die sich anzusprechen lohnen..
nur kurz diese:

"hammer, der dich wieder grade klopft"

das ist exakt die empfindung, die ich auch habe
diese stelle konnte ich n.a. besonders gut nachvollziehen,
da ich von diesen schmerzen auch nicht verschont bin
mir wurde sehr oft klar das ich diesen "hammer" brauche,
allein durch dieses erhöhte körper-bewusstsein.. vieles
was verspannungen etc betrifft kann der körper selbst
wieder "korrigieren", wenn man ihn intuitiv machen lässt...
durch bewegung, atmung usw... und jede psychedelische
Erfahrung scheint im grunde so eine wieder-AUFrichtung
aber manchmal brauch man eine sonja, die dabei hilft. :)

frag: hielt das nur für ein paar "sitzungen" oder hast du permanente besserung festgestellt?

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