Re: Einmal in den Urwald und zurück{Ayahuasca-Iquitos-Peru}

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Slider hat geschrieben:.... und jede psychedelische Erfahrung scheint im grunde so eine wieder-AUFrichtung ....

frag: hielt das nur für ein paar "sitzungen" oder hast du permanente besserung festgestellt?
Was Sonia mit mir gemacht hat, hielt einige Zeit an und verblaßte dann; zumindest nehme ich es so wahr. Allerdings hat sie mir dadurch die Tür zu der Erfahrung geöffnet, die in dem "Get off my back!" gipfelte.

Das wiederum führte dazu, daß ich mich deutlich gerader halte und wenn ich merke, daß ich zusammen sinke, ist ein viel stärkerer Impuls da, wieder gerade zu sein, als dies früher der Fall war.

In dem Zusammenhang ist auch der Abschnitt über das Überich aus A.H.Almaas Buch "Essenz"{S. 140 ff.}zu sehen. Leider gibt es das Buch nicht online und abtippen mag ich es nicht.

Bei C.C. hab' ich dazu auch noch was gefunden. Dabei geht es jedoch um Energiefeldern und nicht um den Körper. Ich tendiere jedoch dazu, daß die "Verdrehtheit" des Geistes - zumindest bei mir - für den verbogenen Körper verantwortlich ist. Insofern unternehme ich nur indirekt etwas dafür, daß mein Rücken gerader wird; ich strecke mich{meine Energiefelder}und merke, wie in dem Moment sich der Rücken begradigt.
Die menschliche Form ist ein Konglomerat von Energiefeldern, das im Universum existiert und ausschließlich die Menschen betrifft. Die Schamanen nennen sie die menschliche Form oder Schale, weil diese Energiefelder durch lebenslange Gewohnheiten und Missbrauch verbogen und verzerrt sind.

Krieger müssen makellos sein in ihrem Bemühen, sich zu ändern, um die menschliche Form abzuschrecken und abzuschütteln. Nach Jahren makellosen Lebens kommt ein Moment, da die menschliche Form es nicht länger erträgt und fortgeht. Das heißt, es kommt ein Moment, da die durch lebenslange Gewohnheit verbogenen Energiefelder begradigt werden. Dies hat eine tiefe Wirkung auf den Krieger ....

Das Verlieren der menschlichen Form ist wie eine Spirale. Es gibt einem Krieger die Freiheit, sich zu erinnern, dass er aus gerade gerichteten Energiefeldern besteht, und dies macht ihn wiederum noch freier.
Mir ist grad aufgefallen, daß ich oben was vergaß.

Wärend der "Get off my back!"-Zeremonie 'sah' ich schwarze Schlangen, die sich in meinem Bauch wanden.

Ich habe dann in dieses Gewimmel reingegriffen, sie aus meinem Bauch rausgezogen und ebenfalls weggeschleudert. Dies habe ich allerdings nur zweimal gemacht, wobei ich beim zweiten mal nur ein paar 'Nachzügler' entfernt habe.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Ayahuasca - Einmal in den Urwald und zurück

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Ein Rezept
Vorbemerkung: Bei den niedrigsten Gliedern homologer Reihen, z. B. in der Reihe der Fettssäuren bei der reduzierend wirkenden Ameisenssäure, ist die Sonderstellung in den besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften begründet. Unter den physikalischen Faktoren spielen bei der Aufnahme, dem Transport und der Ausscheidung im Organismus der Dampfdruck, die Flüchtigkeit, die Löslichkeit eine entscheidende Rolle. ...... Geringe Mengen der Ameisenssäure finden sich übrigens auch normalerweise im Harn. Ameisensäure ist in freiem Zustand wohl ein recht gefährliches Ätzgift, im Organismus wird sie aber in das harmlosere Formiat-Ion übergeführt. Die Giftigkeit der Formiate wird stark überschätzt. Sie sind verhältnismäßig harmlos. Dafür spricht nicht zuletzt, daß ameisensaures Natrium bei gewissen Krankheiten sogar als Ersatz für Kochsalz empfohlen und ohne Schaden verwendet worden ist.
Deshalb und auch weil der Siedepunkt 101°C und bei Essig 118°C beträgt, ist Ameisenssäure dem Essig vorzuziehen. Durch den niedrigeren Siedepunkt verdampft mehr Säure, so daß die Neutralisation leichter erfolgt; diese erfolgt am besten mit Natriumhydrogencarbonat{Kaiser Natron}. Dafür schon mal vorab 50gr.{=ein Beutel} Kaiser Natron in 0,5l Aqua dest. auflösen und beiseite stellen.

Ameisensäure + Natriumhydrogencarbonat:
HCOOH + NaHCO3 -> H2O + HCONa + CO2
(-> Wasser + Natriumformiat + Kohlenstoffdioxid)

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Benötigt werden jeweils ein Schnellkochtopf{mind. 4,5l}, Edelstahlkochtopf{mind. 3l}, Stabmixer, sowie 10l Aqua dest., 85%Ameisensäure{Imkereibedarf}, Kaiser Natron{Neutralisator}, und 150g Banisteriopsis caapi{shredded} & 100-150g Chacruna; für größere Mengen würden entsprechend größere Töpfe benötigt.

Das Pflanzenmaterial mit 1,5l Aqua dest. & 30ml Ameisensäure im Schnellkochtopf mit noch geöffnetem Deckel unter mehrmaligem Rühren aufkochen, Hitze reduzieren, Deckel schließen & 3-4 Stunden köcheln und dabei darauf achten, daß das Ventil nicht verstopft – sonst ist nicht der Topf sondern die Kacke am dampfen.
Nach dem vollständigen{!} Abkühlen langsam durch ein Haushaltssieb in den anderen Topf gießen, so daß das meiste Pflanzenmaterial im Schnellkochtopf verbleibt – zusammen mit einem möglichst geringen Rest der Flüssigkeit.
Inhalt des Siebes zurück in den Topf.
Der zweite Durchgang erfolgt mit 2l Aqua dest. & 20ml Ameisensäure, parallel dazu im anderen Topf das Gebräu bei mäßiger Hitzezufuhr simmern{knapp unter dem Siedepunkt köcheln}.
Während des erneuten vollständigen{!} Abkühlen des Schnellkochtopf kann das Einkochen im anderen Topf fortgesetzt werden, bis lediglich 80-150ml übrig sind. Jetzt wie oben beschrieben wieder umgießen. Das parallele Einkochen erfolgt während jedes Durchgangs!
Für den dritten Durchgang werden 2l Aqua dest. mit 10ml Ameisensäure & dem Pflanzenmaterial vermischt.
Jetzt kommt auch der Stabmixer ausgiebig zum Einsatz; ansonsten wie gehabt.
Für die letzten beiden Durchgänge mit je 2,5l ausschließlich Aqua dest. verwenden!
Während der letzte Schnellkochtopf-Durchgang am Abkühlen ist, wird das im anderen Topf diesmal auf ca. 250ml reduzierte kalte{!} Gebräu sehr vorsichtig{zaghaft} durch die Zugabe kleinster Mengen Kaiser Natron{s.o.} soweit neutralisiert, daß der stechende Geruch verschwindet. Ein pH-Wert von mehr als 6,5 sollte erreicht, pH 6,8 aber nicht überschritten werden.
Nach Zugabe des letzten Absuds einkochen auf 0,25l bis 0,5l - wobei Ersteres besser runter geht, Letzteres sich besser dosieren läßt.
Noch ein paar Anmerkungen, die Silence im Ayahuasca Forum hat geschrieben:Da es bei der Qualität große Unterschiede gibt, sollte man sich sehr vorsichtig an die richtige Dosierung herantasten, das gilt speziell für Neueinsteiger, aber auch prinzipiell für jeden, wenn man mit neuem noch unbekannten Planzenmaterial arbeitet.

Es empfiehlt sich auch gleich 2 Portionen oder mehr zu kochen, für den Fall das man die erste vorzeitig erbricht oder um ein zweites Glas zu trinken. Wobei mit dem Nachtrinken Vorsicht geboten ist, da die Wirkung sehr schnell (nach 20min) einsetzen kann, aber manchmal auch erst nach 2-3 Stunden ihren Höhepunkt erreicht.

Für einen Anfänger kann es empfehlenswert sein, zu Beginn ein oder mehrere Male einen Tee mit nur Ayahuasca zu zubereiten um sich mit der Liane vertraut zu machen. Das mag für jemanden der sich aus der Richtung des oral wirksamen DMT dem Trank nähert als ziemlich uninteressant erscheinen, aber die Wirkung von Ayahuasca geht weit über das Farbenspiel hinaus.

Die Diätvorschriften für das Einnehmen eines Mao-Hemmers sind zu beachten.

Zum Kochvorgang möchte ich noch sagen, das man diesen zu etwas besonderen machen sollte, als ob man für jemanden kocht der einem sehr am Herzen liegt und man sich deshalb ganz und gar dem kochen hingibt, eventuell eine feine Musik laufen lässt oder selber spielt, ein Räucherstäbchen anzündet usw. Eben so, wenn man einen besonderen Gast willkommen heißen möchte.

Die Wirkung von Ayahuasca geht weit über die chemischen Bausteine des Trankes hinaus, deshalb ist dir Art und Weise wie wir uns Ayahuasca nähern und auch der Raum den wir ihm geben mindestens genauso wichtig und Einfluss nehmend auf die Wirkung wie die Qualität des Pflanzenmaterials.
Zuletzt geändert von Eulenspiegel am 20. Dezember 2011, 10:58, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Ayahuasca - Einmal in den Urwald und zurück

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Eulenspiegel, danke für diesen Thread, da denkt man, man kennt das Forum in- und auswendig, und dann kommt sowas hoch! :2daumen:

Das Rezept und die Vorbemerkung ist auch einmalig, vor allem die Erklärung zur Ameisensäure und der Tip mit dem Ventil!

Geh ich denn recht in der Annahme, dass Deine Erfahrung mit dieser komischen Gruppe und das posten des detailierten Rezepts eine Empfehlung ist, Aya doch eher do-it-you-self zu praktizieren? Seit knapp 10 Jahren hab ich die Zutaten hier rumliegen, hatte aber immer zuviel Respekt (Angst) davor.

Ich liebe solche Berichte, dass ist einfach was ganz anderes als ein Beutelchen mit RC's aufzureissen und "mal eben" ein bisschen zu trippen!
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Ayahuasca - Einmal in den Urwald und zurück

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@ n19: Zum Einen ging es mir darum, das Rezept für mich festzuhalten - als Gedächtnisstüze{so zu sagen} - Trial and Error ist ja ganz schön, aber imho in diesem Zusammenhang eher ärgerlich & auch teuer; zum Anderen ist es halt auch schön Wissen weiter zu geben.
Geh ich denn recht in der Annahme, dass Deine Erfahrung mit dieser komischen Gruppe und das posten des detailierten Rezepts eine Empfehlung ist, Aya doch eher do-it-you-self zu praktizieren?
:verwirrt: Hmmm, eigentlich nicht.

Ich weiß nicht, ob Du meinen Santo Daime-Report kennst, aber seit der Zeit 'zieht' die Madre an mir.
Nach den beiden Malen bei der Kirche, habe ich im Jahr drauf in Peru an zwei aufeinander folgenden Tagen getrunken und noch ein gutes halbes Jahr später einmal mit Guillermo im Grenzgebiet A/CH/D.
Der Wunsch mit der Madre zu arbeiten war seitdem nie wirklich weg, aber es vergingen fast zehn Jahre, bis ich die nächste Gelegenheit{in Holland}hatte & das war aus mehreren Gründen ein Schuß in den Ofen.
Als ich im Jahr darauf zu Guillermo nach Peru gefahren bin, geschah das primär aus gesundheitlichen Gründen & nachdem hier die Herren Doktoren mit ihrer hochheiligen modernen Medizin mich richtig versaut hatten.*
Das ich mir inzwischen zutraue, eigenständig mit der Madre zu arbeiten, liegt wohl an dem, was ich bei Guillermo/Rolando gelernt habe.
Seit knapp 10 Jahren hab ich die Zutaten hier rumliegen, hatte aber immer zuviel Respekt (Angst) davor.
Bild

VISION 3
AYAHUASCA AND CHACRUNA
This painting represents the two plants necessary in preparing the ayahuasca brew. Out of the ayahuasca vine comes a black snake with yellow, orange, and blue spots, surrounded by a yellow aura. There is also another snake, the chacruna snake, of bright and luminous colors. From its mouth comes a violet radiation surrounded by blue rays. The chacruna snake penetrates the ayahuasca snake, producing the visionary effect of these two magic plants.
To the left we see the teacher and his disciples covered by the radiation of the ayahuasca and chacruna plants. The effect on the nervous system is felt in the tip of the toes and fingers, in the ears, lips, eyes, and nose. This is why those parts are red. The combined effect of these plants is esoteric: due to their supernatural properties, psychic bodies are created that the eyes have never perceived before, so that one is overwhelmed by this strange new dimension. This world penetrates the top of the head so that the aura stimulates a gland between the eyebrows.
At the top left we see a bird called rompe-mortajas [an owl] that has been transformed from a tobacco leaf Below we see a great queen with a golden sceptre. Her name is Mariquita Toe'. She is a doctor with great knowledge. Below her is the legendary fairy Quetfael, who knows about medicine and paranormal beauty.
Behind the chacruna serpent we see the great sylph Resfenel, the guardian of several constellations. We see him here surrounded by meteors and bright sapphires which illuminate his clothes. To the right we see the great gardener with a golden stick and a pipe shaped like a snake. This being has the rank ofsatrapa pito'nico,~ and always cares for the ayahuasca plant. The cricket we see near him cries in alarm when anybody cuts a piece of this plant without first making an offering. If the offering is made, it listens to the prayers: when ayahuasca is ingested it gives positive effects. The skulls here show that those who do not withstand the effect of ayahuasca may die. One has to prepare one's body properly before taking this plant.

Respekt in bezug auf die Madre ist Grundvoraussetztung; damit verantwortungslos umzugehen, ist Russisch Roulette.

Was jetzt Deine Zutaten angeht, so weiß ich nicht, was zehn Jahre damit angestellt haben. Da müßtest Du mal recherchieren. Ob Du es machen solltest - hmmm - selbst wenn mir jede Wegbiegung bekannt wäre, die Du auf Deinem Lebensweg genommen hast, wäre es mir nicht möglich eine diesbezügliche 'Empfehlung' auszusprechen; deshalb nur so viel:
»Wenn ein Mann anfängt zu lernen, ist er sich über seine Ziele nicht klar. Sein Vorsatz ist schlecht; seine Absicht ist vage. Er hofft auf Belohnungen, die niemals eintreffen werden, denn er weiß nichts von den Härten des Lernens. Er beginnt langsam zu lernen - zuerst Schritt für Schritt, dann in großen Sprüngen. Und bald sind seine Gedanken durcheinander. Was er lernt, ist nicht, was er sich ausgemalt hat, und so beginnt er sich zu ängstigen. Lernen ist niemals, was man erwartet. Jeder Schritt des Lernens ist eine neue Aufgabe, und das Erleben der Furcht nimmt erbarmungslos und unnachgiebig zu. Sein Vorsatz wird ein Schlachtfeld.
Und so ist er über den ersten seiner natürlichen Feinde gestolpert: die Furcht! Ein schrecklicher Feind - tückisch und schwierig zu überwinden. Er bleibt an jeder Wegbiegung verborgen, lauernd, wartend. Und wenn der Mann, erschreckt durch ihre Anwesenheit, fortläuft, wird sein Feind seine Suche beendet haben.« :bow:

*: Nachdem ich zwei Niereninfarkte hatte, mit Marcumar® und{weil ich das M. so gut vertragen habe}Betablockern vollgestopft wurde, ging ich auf wie ein Hefekuchen und sah so aus wie auf dem linken Bild** mit 106 kg. Nachdem ich bei Guillermo war, sah ich ein Jahr später aus wie auf dem rechten Bild{75kg}.
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**: das Linke ist in Peru bei Guillermo entstanden.
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