Meskalin-Erfahrung / Der kosmische Kaktus

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Am Wochenende war es an der Zeit für einen Abflug mit San Pedro! :jepi:

Ich habe um 16 Uhr den San Pedro eingenommen und habe mir davor schon Gedanken gemacht, nach der Einnahme raus zu gehen, um den Trip in der Natur zu genießen.
Zum Glück habe ich mich dann doch für das Setting zu hause entschieden, da der San Pedro um einiges potenter war als gedacht. :lol:
Nach der Einnahme legte ich mich auf die Couch und mir wurde relativ zügig übel - die Übelkeit war nicht auf einem Level auf dem sie unerträglich gewesen wäre, jedoch musste ich mich ziemlich konzentrieren, damit ich mich nicht übergebe und somit die ganzen Wirkstoffe wieder verliere.
Nach ca. 45 min fingen auf einmal die Farben des Ölgemäldes, das über mir hing, an zu verlaufen und die Blumenmuster, die auf einer Decke waren, begannen sich zu bewegen und immer weiter zu wachsen.
Ich beobachtete gespannt das Eintreten dieser ersten Effekte und lag noch ungefähr 60 weitere Minuten auf der Couch bis die Übelkeit auf einmal rapide abnahm.
Nun erkundete ich ein wenig die Wohnung: Alles war am morphen und als ich in den Spiegel guckte hatte ich riesen große Pupillen und mein Gesicht zerfloss förmlich!
Kurz danach stellte sich eine Art "Sauberkeitstick" bei mir ein. Die Wohnung kam mir auf einmal total unaufgeräumt vor und ich begann für einige Minuten da Nötigste sauber zu machen. (in Wirklichkeit war es übrigens sauber, ich sah nur durch die Optics teilweise überall kleine schwarze Punkte auf dem Boden)
Bald wurde die Wirkung aber so stark, dass ich dazu nicht mehr in der Lage war und ich legte mich in mein Bett, das Fenster hatte ich zuvor abgedunkelt, machte psychedelische Musik an und schloss die Augen.

Jetzt möchte ich auf den Peak eingehen, ich werde das aber nicht chronologisch machen, da ich die ganze Erfahrung als recht unstrukturiert wahrgenommen habe und die Erkenntnisse nicht wirklich aufeinander aufgebaut haben, sondern eher in einzelnen Gedankenflashes kamen.

Zu aller erst möchte ich auf die Akustik eingehen. Ich habe noch nie ein so akustisches Psychedelikum eingenommen, wie Meskalin!
Während des Peaks hatte ich durchgehend einen sehr lauten Summton auf den Ohren, der dem von DMT nicht unähnlich ist, dazu kamen aus allen Ecken meines Zimmers Alienstimmen, die sich ziemlich genauso angehört haben, wie wenn Terence McKenna die Stimmen der Maschinenelfen imitiert.
Außerdem gab es, ich nenne es mal, "Blitzeinschläge". Für ca. 3 Stunden schlugen ungefähr im 10-Minuten-Takt Blitze oder Energieladungen in mein Gehirn ein!
Mein ganzer Körper verkrampfte dann immer und wurde regelrecht durchgeschockt! Ein solcher Einschlag dauerte wohl immer nur so ungefähr 1 sec an, aber jedes mal schleuderte diese Energieladung mein Bewusstsein aus meinen Körper und ich befand mich auf einmal in einer ganz anderen Welt, die ich jedoch nicht wirklich erfassen konnte, da ich dort ja immer nur für ca. 1 sec war.
Ist es wohl möglich mit einer höheren Dosierung ganz aus meinem Körper katapultiert zu werden und für einen längeren Zeitraum in diese andere Welt durchzubrechen, eine Art Meskalin-Breakthrough??
In der Zeit während dieser Blitzeinschläge sah ich viele äußerst unangenehme Bilder, die allesamt auf eine Perinatale-Grund-Matrix 2 (Begriff wurde von Stanislav Grof geprägt; mehr Infos darüber in Büchern wie: Der Weg des Psychonauten, Die Welt der Psyche, LSD-Psychotherapie) hinweisen.
Ich sah riesige Kiefer mit säbelzahntiegerartigen Reißzähnen, die mich verschlingen wollten und große glitschige blutunterlaufene Augen, die ebenfalls an ein grausames Raubtier erinnerten.
Genau von diesen Raubtieren berichtet Stanislav Grof in der PGM 2-Erfahrung - sie symbolisieren den inneren Muttermund, der einen verschlingt und somit aus dem Mutterleib in den Geburtskanal transportiert.
Bild
Ich bin mit dieser Deutung noch vorsichtig, jedoch würde das alles sehr gut passen, da ich bereits eine PGM 1-Erfahrung mit LSD hatte und diese Erfahrung als PGM 2 perfekt daran anschließen würde.
Des Weiteren würde dies auch die "Blitzeinschläge" in meinem Schädel erklären.
Sie waren der stechende Schmerz, der durch den immensen Druck, der durch das Durchquetschen des Kopfes, des Kindes, durch den engen Muttermund zustandekam. - viele berichten dabei auch von einem verkrampfen bzw. Zucken der Gliedmaßen, die ich als Stromschläge wahrgenommen habe.
Wenn ich irgendwann mal eine PGM 3-Erfahrung machen sollte, müsste ich vermutlich ganz durch diesen Schmerz gehen und es würde nicht nur bei Schmerzen, die für 1 sec anhalten bleiben, dafür könnte ich dann mein Geburtstrauma vollständig heilen. Ich mutmaße, dass sich durch diese Schmerzen schonmal eine PGM 3 angekündigt haben könnte.

Als diese vermutlich perinatale Erfahrung ein Ende nahm wurden mir einige Infos vom San Pedro-Pflanzengeist direkt in mein Gehirn gedownloadet.
  • Alles ist aus dem selben Urstoff gemacht
  • Der Kaktus ist ein kosmischer Penis und das Meskalin ist sein Ejakulat :lol: (ich gebe hier nur wieder was mir gesagt wurde :pfeif: )
  • Materie ist eine Illusion - Materie entsteht erst im Bewusstsein, Alles ist Bewusstsein
So die Beschreibung des Peaks wurde jetzt wohl doch ziemlich chronologisch :lol:
Verzeiht mir, aber ich verstehe meine eigenen Trips oftmals erst während ich das ganze niederschreibe!

Als der Peak zu Ende war (die Wirkung war trotzdem noch sehr stark) setzte ich mich wieder auf die Couch, blickte hin und wieder für einige Zeit aus dem Fenster und ließ den Abend und die Wirkung ausklingen.
Das Herunterkommen auf Meskalin ist wirklich, zumindest bei mir etwas sehr eigenes! - das kenne ich so wirklich von keinem anderen Psychedelikum
Denn ich wurde regelrecht richtig stoned! Nicht genauso wie bei Cannabis, aber es gab da durchaus Parallelen.
Es motphte zwar noch alles hin und her, aber meine Gedanken waren recht assoziativ, wie von Cannabis, ich fühlte mich ziemlich sediert und auch ein wenig verpeilt.
Dieser Teil des Trips war sehr angenehm und ich rauchte noch einen CBD-Joint mit etwas Mapacho und machte mir etwas zu Essen.
Als ich irgendwann wieder einigermaßen nüchtern war ( erst 14 Stunden nach Einnahme !!!) ging ich zu Bett und konnte überhaupt nicht einschlafen obwohl ich ein Mensch bin, der einen ausgesprochen guten Schlaf hat und sogar bei 300μg LSD spätestens 10 Stunden nach Einahme ohne Probleme binnen weniger Minuten einpennt.
Die stimulierende Komponente von Phenethylaminen hat sich hier also eindeutig gezeigt.

Am nächsten Tag brauchte ich erstmal viel Ruhe und war, vermutlich auch wegen des fehlenden Schlafes, ziemlich müde.

Re: Meskalin-Erfahrung / Der kosmische Kaktus

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Danke fürs teilen, Kaktus ist immer sehr interessant.
Auf welche Art und Weiße hast du den San Pedro denn zu dir genommen?
Ich sah riesige Kiefer mit säbelzahntiegerartigen Reißzähnen, die mich verschlingen wollten und große glitschige blutunterlaufene Augen, die ebenfalls an ein grausames Raubtier erinnerten.
Du nanntest ja schon eine mögliche Deutung für diese Vision.

In meiner Welt gilt eher, alles was grausam und finster erscheint, das meint es auch nicht gut mit mir.
Meskalin und LSD zeigen einem gerne Dinge die an dir haften und nach denen du handelst.
Wenn ich z.b. eine Schlange sehe die mich auffrisst, völlig gleich woher sie auch kam, das ich mich im übertragenem Sinne häufiger oder kürzlich so anderen gegenüber verhalten habe, wie eine fiese Schlange.
Sprich meiner Meinung nach sehen wir die Energien und Wesenheiten die uns so im Alltag beeinflussen plötzlich in Bildern und erkennen so das wir uns da von etwas beeinflussen lassen das schaden anrichtet, aber auch das wir selbst das nicht wirklich sind und es einfach nur hinter uns lassen müssen für Besserung.
Es ist mmn. quasi die psychedelische Form von Selbstreflektion.
Bei dir ist es eine Raubkatze die dich aufgefressen hat, vielleicht hat eben jene grausame Raubkatze dich ja auch schon im Alltag gegenüber anderen Menschen negativ beeinflusst ohne das du es bemerkt hast und das dann für dich selbst hieltest.

Das Bild ist auch bezeichnend, es ist voller Blutsauger (Energievampire) und anderen unheilvolle Wesenheiten, die symbolisieren oder aufzeigen welche Wesenheiten den Künstler beeinflussen und in dessen Sinn er irgendwann mal gehandelt, gedacht oder gesprochen haben muss oder in einer andere Form an sich herangelassen hat, denn sonst wären sie ja nicht da.
Man sieht auch wie der Mensch auf einem Totenschädel sitzt, was man so deuten kann, das der Künstler über min. 1 Leiche gegangen ist, er hat sich verhalten wie ein grausames Raubtier und deshalb wird oder wurde er von dem großen Kopf mit den Zähnen ihm im geistigen Sinn komplett verschlungen.
Das sieht im Prinzip wie das Psychedelische Innenleben eines Mörders aus.
Kann aber natürlich auch etwas ganz anderes bedeuten, z.b. sitzt dieser Mensch auf dem Erbe seines Vaters o.ä.

Aber ja die Schatten die sich an einen gehaftet haben zu sehen gehört auf einer psychedelischen Reise genauso dazu wie das Licht und die Liebe. ;)
Psychedelic QiGong Meditation

Re: Meskalin-Erfahrung / Der kosmische Kaktus

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Ich darf hier, glaube ich, nicht genau schreiben, wie ich den San Pedro zubereitet habe, aber ich habe ihn als Getränk eingenommen,
Von der Methode, aus dem Kaktus eine Art "Smoothie" zuzubereiten kann ich nur abraten... Übergeben garantiert! Übergeben auf einer psychedelische Reise ist ja prinzipiell nichts schlechtes, aber wenn das vor dem Wirkungseintritt, allein durch den unaushaltbaren Geschmack, passiert, dann kann der Körper die Wirkstoffe eben kaum aufnehmen.
Vom Trocknen und in Kapseln füllen bin ich auch kein Freund, da ich dann immer so viele Kapseln schlucken musste (>30!!), dass mir davon sehr übel wurde und der Würgereitz beim Runterschlucken extrem stark wurde.
Für mich habe ich rausgefunden, dass die Methode mit Einkochen, anschließendem Filtern usw. mit Abstand am besten funktioniert.
Wie das genau geht kann ich hier jetzt eben nicht schreiben, aber im Internet findest du genügend Anleitungen.
Meiner Erfahrung nach hast du da keine Wirkstoffverluste durch Erhitzen und das ist mit Abstand die geschmacklich erträglichste Methode, auch wenn es immer noch ekelhaft ist.

Vielen Dank für den Input!
Ich finde das immer total bereichernd, wenn mir andere Leute mögliche Deutungen für meine Trips geben.

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