Synästhetische Interkonnektivität - Trip mit 100µg 1P-LSD

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Am Freitag hatte ich seit längerem wieder mal das Bedürfnis eine Reise mit LSD zu unternehmen. Aufgrund der sehr langen Wirkungsdauer ist es im wahrsten Sinne des Wortes oft gar nicht so einfach, sozusagen
zwischendurch mal schnell auf LSD zu trippen, so als ob man DMT rauchen würde. Gestern passte aber alles. Obwohl Freitag war, war ich gar nicht so ausgebrannt von der Arbeitswoche wie sonst und auch
ansonsten war der Kopf frei, das Set und Setting gut und an diesem Wochenende habe ich auch sonst nichts vor, es ist sowieso Ausgangssperre. Perfekt also für einen LSD Trip dachte ich mir! Gesagt getan.
Ich legte mir eine Pappe 1P-LSD mit 100µg unter die Zunge und wartete die Wirkung ab. Ich machte es mir auf meinem Tripstuhl bequem und schaute zur Überbrückung der Wartezeit noch LSD-Videos auf Youtube
zur Einstimmung. Nach etwa 1 Stunde setzte sehr spontan und eindeutig eine starke Wirkung ein. Ich bekam einen enormen Bodyload, der sehr energetisch war. Er ist dem Tryptaminbodyload am ersten Blick
ähnlich, aber er fühlt sich anders an. Er ist etwas weniger fordernd, er schwingt insgesamt auf einer anderen Frequenz, besser lässt sich das nicht in Worte fassen und erinnert mich teilweise auch etwas
an MDMA. Man merkt, dass LSD an den gleichen Rezeptoren wirkt wie Tryptamine, es aber insgesamt doch eine ganz andere Stoffgruppe ist. Manchmal werden Pilze und LSD etwas synonym in einen Topf geschmissen,
was die Wirkung betrifft. Aber ich stelle schon sehr deutliche Unterschiede fest. Die Wirkung ist ähnlich, aber schon anders, man merkt das ist eine ganz andere Stoffgruppe. Das eine ist ein Tryptamin
und das andere ein Lysergamid. Jedenfalls baute sich der Bodyload immer stärker auf und ich musste völlig ohne Grund zu lachen beginnen. Es folgten immer wieder Lachanfälle, die mich sehr an das Lachen
von 2C-B erinnerten. Ich lachte und lachte, dabei sagte ich immer wieder: "Yeah, das ist LSD!! Wie geil!!!"
Ich bekam den starken Drang nun elektronische Musik zu hören. Ich machte einen Psytrance Mix an der über ein paar Stunden ging, machte es mir gemütlich und lies mich zur Musik treiben.
Das war absolut göttlich. Ich verstand warum der Interpret das Lied genau so komponiert hatte und warum es genau so perfekt war. Die psychedelische Wirkung wurde immer stärker und die Hauptwirkung der
psychedelischen Wirkung die mir in den ersten 2 Stunden auffiel waren Synästhesien. Diese kenne ich von Cannabis, aber bei LSD sind sie stärker, klarer und erfassbarer, da der Bewusstseinszustand im Summe
klarer ist. In diesem Psytrance Video waren die typischen psychedelischen fraktalen Muster zu sehen, wie sie für solche Videos typisch sind. Beim Anblick begannen sich Sinneseindrücke komplett zu verschmelzen
und ich hatte das Gefühl, mein Gehirn wird neu strukturiert, es findet Wege über die Hirnareale miteinander kommunizieren können, die ansonsten überhaupt nicht greifbar sind. Das kann man nur sehr ungenügend
in Worte fassen, aber jedenfalls war es irgendwann völlig normal, dass Musik blau schmeckte, grün schmeckte, dass die Farben im Musikvideo assoziiert waren an einen absolut phantastischen zuckerartigen
blauen und grünen Geschmack im Mund. Mir kamen aus dem Bildschirm heraus Visuals entgegen, die aus grünem und blauen Zucker bestanden, die ich aus der Luft ablecken konnte und die absolut farbig-synästhetisch
schmeckten. Ich verfiel in eine absolute unbeschwerte kindliche Heiterkeit, musste immer wieder lachen und schmeckte, fühlte und spürte die elektronische Musik mit allen Sinnen der Synästhesie.
Bei geschlossenen Augen waren auch extreme Visuals zu sehen, die Ähnlichkeit mit den Visuals in den Psytrance Videos hatten. Sie sehen etwas anders aus als die Visuals auf Tryptaminen. Es sind nicht
diese scharf geometrischen Muster aus Dreiecken und heiliger Geometrie, sondern es ist eher ein etwas unschärferer psychedelischer Fluss aus allen Seiten. Insbesondere fiel mir in den Visuals auf, dass
diese verdeutlichen, auf welche Weise jetzt verschiedene Gehirnareale in einer neuen Weise miteinander verknüpft sind und kommunizieren. Es war eine Reise in die Interkonnektivität des Denkens.
Es waren stets flussartige Muster aus allen Seiten zu sehen, die über Verbindungen verknüpft waren, aus einer Perspektive betrachtet, die im Alltagsbewusstsein überhaupt nicht greifbar ist. Auch diese
Visuals schmeckten farbig, nach so etwas wie psychedelischem Zucker und waren durch die Interkonnektivität über dem Bodyload auch körperlich spürbar.
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Nun waren etwa 3 Stunden nach der Einnahme vergangen. Ohne das ich es direkt bewusst gemerkt habe, wurde während dieser Zeit mein Ego zu einem beträchtlichen Teil bereits aufgelöst. Es war kein Donnerschlag
von einem Moment auf den anderen, sondern es war eher so, dass diese synästhetische Einswerdung mit der Musik dazu geführt hatte, dass im Laufe der Zeit mein Ego einfach sanft aufgelöst und weggespült wurde.
In dieser Phase der Erfahrung wurde mir eine sehr wichtige Hauptwirkung von LSD bewusst, nämlich folgende: LSD löst das Ego auf, damit das wahre Selbst neue Erfahrungen machen kann. Das Ego ist oft wie
ein blockierendes Schutzschild, dass alternative Erfahrungen abwehrt, es möchte nicht aus seinen gewohnten Erfahrungsspektren raus, da dies oft mit Anstrengung verbunden ist. LSD nimmt hier das wahre
Selbst förmlich bei der Hand, schaltes das Ego aus, damit dieses nicht mehr im Weg steht und nimmt es mit auf eine Reise in ein neues Wahrnehmungsspektrum. Das Wahrnehmungspektrum welches LSD auszeichnet
ist die Interkonnektivität. Dieses Wort fiel mir am Trip ein und beschreibt LSD sehr gut. LSD zeigte mir auf seine ganz eigene Art, dass alles mit allem verbunden ist. Zunächst beschränkte sich das nur
auf die Gehirnareale, die infolge der Synästhesien in einer neuen Weise miteinander kommunizierten. Später erfuhr ich noch weitere Formen der Allverbundenheit zu denen ich dann gleich noch komme. Insgesamt
fällt mir gerade auf das ein LSD Trip vergleichsweise einfach in Worte zu fassen ist. Es schiesst einem nicht direkt in den Hyperraum hinaus, in komplett andere Daseinsformen, sondern es ist ähnlich wie
bei Pilzen, doch eher in der "Umlaufbahn" des uns vertrauten Daseins, jedoch erzeugt es schon auch transpersonale Perspektiven, die einem über den Tellerrand hinausblicken lassen und ähnlich wie andere Psychedelika
eine Einheitserfahrung auslöst. Eine weitere Form der Allverbundenheit oder auch Interkonnektivität die ich jetzt erfuhr, war eine weitgehende Aufhebung der zeitlichen Wahrnehmung. Das zeigte sich zunächst
darin, dass es in meinen Gedanken keine zeitliche Zuordnung mehr gab. Ich durchlebte plötzlich alle möglichen Erfahrungen, Erinnerungen, Gedankenbilder und Emotionen, die ich jemals im Leben hatte, besonders
aus der Kindheit, noch einmal. Dabei waren die Gedankenbilder auch flüssig morphend verzerrt, so wie die Umwelt bei offenen Augen. Ich erlebte teilweise mehrere Lebensabschnitte gleichzeitig, fühlte alle
Emotionen von damals gleichzeitig, war alle geistigen Entwicklungsstadien aus den vergangenen Zeiten gleichzeitig. Genauer gesagt, für mich existierte der Faktor Zeit nicht mehr. Das alles ist gleichzeitig
real. Mir wurde bewusst, ähnlich wie ich es auf vielen anderen Psychedelika schon erlebt hatte, dass die Zeit eine absolut hartnäckige Illusion ist. Das kann ich jetzt im nüchternen Zustand wieder nur schwer
reproduzieren, da unser Gehirn im Normalbetrieb darauf ausgelegt ist, eine lineare und chronoglogische Erlebnisfolge zu besitzen, die man irgendwie als Axiom in ein Bezugssystem einordnen muss um sie definieren
zu können, aber unter LSD löst sich Zeit auf, alles was jemals war, war schon immer, war nie nicht da. Das Konzept von Zeit brach auch immer mehr zusammen, als ich zwischendurch am Handy auf die Uhr schaute.
Mittlerweile waren 4 Stunden nach der Einnahme vergangen, als ich in kurzen Zeitabständen immer auf die Uhr schaute und mit der gelesenen Zeit nichts anfangen konnte. Die Zahlen bewegten sich, wie durch
ein Aquarium hindurch und es war immer eine Uhrzeit mit 1 Uhr irgendwas. Es war erst 01:10, dann blickte ich gefühlt nach einer langen Zeitspanne wieder auf das Handy und dachte es müsste sicher schon 2 Uhr sein,
jedoch war es erst 01:12, dass konnte ich kaum glauben dass keine Zeit mehr vergeht, konnte aber mit dem Konzept der Zeit sowieso immer weniger anfangen, sodass ich schliesslich losgelassen habe und
mich wieder im kosmischen synästhetisch-psychedelischen Fluss treiben lies.
Ich hatte das Gefühl, LSD leuchtet wie eine Taschenlampe selbst die dunkelsten Räume in den Tiefen
meines Selbst aus, holt alles nach oben und mischt es in einen psychedelischen-synästhetischen Fluss, der immer mehr Eins mit dem Kosmos und der gesamten Existenz wird, die auch Teil eines grossen psychedelischen
Flusses ist. Nun stand ich mal vom Stuhl auf, machte das Licht an und wollte bestaunen, wie die Visuals nun bei Licht mit offenen Augen aussehen. Das war ein Anblick. Den Bildschirm hatte es in sanften
Wellen, wie durch ein Aquarium hindurch immer wieder zu einem Parallelogramm verzogen, die Landkarte an der Wand morphte herum, wie eine Fahne im Wind. Ich ging aufs Klo rüber pissen und Pupillen checken,
dabei hatte ich ein völlig verändertes Körpergefühl. Es war, als würde ich durch ein Medium schwimmen oder waten, so als würde man sich durch Wasser bewegen. Die Pupillen waren riesig. Ich hatte schwarze
Teller wie auf MDMA. Als ich wieder zurückkam in den Raum in dem ich trippte, schaute ich mich um, bestaunte die Visuals und machte nun die nächste eindrucksvolle Erfahrung der Allverbundenheit.
Mir fiel auf, dass die Grenze zwischen mir und der Umwelt sich immer mehr aufzuheben begann. Ich hatte das Gefühl, dass in der normalen Wahrnehmung über mein wahres Selbst, so etwas wie ein Glas drüber
gestülpt ist, dass mich scharf von der Umgebung abgrenzt und mir ein Gefühl eines autonomen Selbst gibt. Genau dieses "Glas" ist das Ego. Das Ego war nun zu einem grossen Teil aufgelöst und ich bekam
immer mehr ein Gefühl dafür, dass die Trennung zwischen mir und der Umgebung eine hartnäckige Illusion ist, die man aber im normalen Alltag braucht um als Individuum funktionieren zu können. Nicht nur
zwischen mir und der Umwelt existiert keine Grenze, es existiert generell überhaupt keine Grenze zwischen mir und irgendetwas anderem im Universum. Es ist tatächlich alles Eins. Das ist eine der Hauptaussagen,
die man auf den meisten Psychedelika trifft. Das schreibt sich so banal, alles ist Eins, bla bla..Es klingt wie ein lapidarer esoterischer Satz den man oft hört und nicht wirklich greifen kann. Aber es ist
ein riesen Unterschied, ob man das nur dahersagt, oder wirklich erlebt. In dieser Phase des Trips WAR ALLES EINS. Alles war ein morphender, synesthätisch-psychedelischer Fluss der Interkonnektivität und
der Allverbundenheit, so kann man es umschreiben.
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Ich bestaunte die Visuals, lies die Einheitserfahrung auf mich wirken, hörte über Stunden elektronische Musik, mit welcher ich synästhetisch fusionierte und musste zwischendurch öfters lachen, über die
Einfachheit der Existenz und wie künstlich kompliziert unser System das Leben macht, Ich musste lachen, weil von den Leuten im System, kaum jemand jemals LSD erfahren hatte.
Mittlerweile war es 04:00 geworden, aber an schlafen gehen war nicht zu denken. Der Bodyload von LSD ist sehr energetisch und die Wirkung wurde nicht schwächer, diese war jetzt schon über Stunden auf einem
konstanten Level. Ich baute mir eine Tüte CBD Gras und ging raus um sie zu rauchen und dabei den Sternenhimmel zu beobachten. Ich fühlte mich wie Alice im Wunderland, dass beschreibt es am besten.
Alles war in einer gewissen Weise neu, synästhetisch und in einer ganz speziellen Weise auch künstlerisch angehaucht. Dieses Bild beschreibt die Phase des Trips gut.
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Irgendwann war es dann 06:00 geworden und ich trippte noch immer. Ein Teil von mir wurde müde und sagte mir er möchte nun schlafen, da er schon seit über 24 Stunden wach ist, aber mit dem Bodyload
und dem völlig veränderten Denken ist das schwierig. Das ist ein Faktor der LSD etwas anstregend macht, weil es so lange wirkt. Der Trip ist zwar wirklich schön, aber wenn es dann mal über 6 Stunden
auf konstanter Intensität dahingeht, hat man es irgendwann auch ausgekostet. Ich ging nochmal eine Tüte rauchen raus und legte mich dann ins Bett. Der Bodyload war noch vorhanden und ich schlief nicht direkt.
Man liegt eine halbe Stunde auf der Seite, eine halbe Stunde auf der anderen Seite, hat noch zeitlose, fliessende Gedankenbilder und Visuals, bis ich irgendwann am Morgen dann doch mal eingeschlafen bin.
Um 11:00 wachte ich wieder auf. Ich ging ins Bad rüber und merkte ich bin noch immer nicht ganz nüchtern, aber wieder weitgehend normal. Die Pupillen waren noch verändert, es waren noch minimale CEVs festzustellen,
aber das meiste war nun vorbei. Ich lies in Dankbarkeit diese Erfahrung noch auf mich wirken, bis ich begann, diesen Bericht zu verfassen.

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