Ein dissoziativer Durchbruch mit 2-oxo-PCE

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Gestern habe ich eine Reise mit 2-oxo-PCE durchgeführt. Ich muss sagen, dass ist eine der aggressivsten und langwirksamsten Drogen die ich kenne. Die Wirkung ist aber in Summe fluffig und
angenehm, jedoch die sehr lange Wirkungsdauer überrascht mich schon etwas. Es ist jetzt 15:00 am Nachmittag. Die letzte Line habe ich um etwa 01:00 gezogen, ich bin definitiv noch nicht nüchtern.
Ich bin richtig verballert und neben der Spur, aber auf eine angenehme Weise. Auch kann ich noch nicht richtig reden. Ich lalle stark. Meine Zunge schleudert es herum ohne Widerstand.
Gestern gegen 23:00 bereitete ich mir 3 Lines vor. 2x 10mg und 1x5mg die ich im Zeitraum von 2 Stunden gezogen hatte.
Anfangs habe ich mich in gewohnter Weise zu einen Youtube Video treiben lassen, bis die dissoziative Wirkung sowas von stark wurde, dass ich das Video ausmachte und mich bei Dunkelheit und Stille
mit geschlossenen Augen auf den Trip einlies. Obwohl das Video aus war, lief der Sound weiter. Reale Audiohalluzinationen sind eine recht typische Wirkung bei 2-oxo-PCE.
Die Erfahrung insgesamt ist absolut bizarr und kaum in Worte zu fassen, aber ich will es dennoch mal versuchen. Es war im Grunde wie ein K-Hole nur leicht anders, man merkt das 2-oxo-PCE ein Ketaminderivat ist.
Ich erfuhr eine äusserst rapide und vollständige Loslösung von dem, was ich "Ich" nenne oder "Realität" nenne. Was mir aus der Hole Erfahrung am deutlichsten im Gedächtnis geblieben ist, war so etwas
wie ein DMT-Durchbruch von der anderen Seite betrachtet, ich kann es nicht besser in Worte fassen. Stellt euch vor ihr brecht auf DMT durch, durchdringt diese Visuals und seid dann im Dom.
So etwas ähnliches habe ich gesehen, wobei "gesehen" hier wörtlich zu nehmen ist, denn ich war vollständig dissoziiert davon und nur ein neutraler Beobachter. Ich habe gesehen wie es wäre, wenn ich jetzt
einen DMT-Durchbruch habe, nur dass ich dabei ausserhalb vom Dom im räumlich und zeitlich nicht definierten Hyperraum als neutraler Beobachter verweilte. Es war ein Durchbruch, ohne das wirklich Ich selber
durchgebrochen bin, da ich mich so stark davon dissoziiert habe, dass ich das sozusagen gar nicht erlebt habe. Ich sah wörtlich den Durchbruch von der anderen Seite. Ich sah diese Dreiecksfraktale, diese
typischen DMT-Muster, von der Rückseite, auf welcher deren Farben deutlich blasser waren.
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Rund um das oben beschriebene Durchbruchszenario, dass durch die starke Dissoziation in gewisser Weise keines war, tauchten immer wieder mal zusammenhanglose Gedankenbilder aus dem Alltag auf.
Von diesen hatte ich mich völlig dissoziiert, ich hatte keinerlei Bezug zu denen und war völlig frei von jeglichen Emotionen, obwohl ich den Trip selber schon als warm, fluffig und euphorisch empfunden habe.
Mir fiel an dieser Stelle auf, dass man auf 2-oxo-PCE eine ganz spezielle Weise zu denken hat. Auf diese Denkweise möchte ich nun noch etwas näher eingehen, merke allerdings bereits, dass man damit an die
absoluten Grenzen der menschlichen Sprache stösst. Auch ist diese Form des Denkens einfach nicht greifbar, wenn man sie noch nie selber erlebt hat. Am ehesten vergleichen würde ich die Denkweise mit sehr
stark ausgeprägtem Autismus. Das sage ich bei 2F-Ketamin und MXPr auch immer, dass die Denkweise dort Autismus abbildet, aber dennoch ist die Denkweise bei den 3 Substanzen jeweils leicht anders.
Bei 2-oxo-PCE ist die Denkweise sowas von bizarr und sowas von nicht greifbar, dass es eine absolute Herausforderung wird, dass nun irgendwie in Worte zu packen. Die Denkweise ist autistisch und unglaublich
abstrahiert, auf eine äusserst eigenartige Weise. Ich überlege gerade was ich jetzt noch großartig dazu weiter schreiben soll, weil das einfach nicht möglich ist, zusätzlich spüre ich noch starke Nachwirkungen
ich bin noch ordentlich neben der Spur und motorisch limitiert. Dennoch möchte ich speziell auf diese Denkweise, die sich bis in die Nachglühphase hinein reingezogen hat, noch etwas näher eingehen,
weil das einfach völlig neue Türen öffnet, wenn man von einer Substanz gezeigt bekommt, dass man AUCH SO, AUF DIESE ART UND WEISE denken kann. Doch wie konkret denkt man auf 2-oxo-PCE?
Das ist so schwierig das irgendwie in Worte zu fassen. Das gesamte Denken ist zunächst durchschossen von einem ganz charakteristischen Sound. Es ist eine Art Knattern, welches die ganze Zeit über zu vernehmen ist.
So, wie man bei Tryptaminen den Summton hat, hat man bei Dissoziativa das Knattern und speziell bei 2-oxo-PCE ist dieses Knattern sehr synästhetisch. Es ist nicht einfach nur ein Sound, es codiert in gewisser
Weise das Denken. Es ist eine Art Linie, die parallel zu der Linie des bewussten Denkens verläuft, sofern man am Höhpepunkt von 2-oxo-PCE überhaupt noch von bewusstem Denken sprechen kann, aber tief im Hinterkopf
sind schon immer wieder mal so Reste vom Ego, die irgendwelche Alltagsgedanken zusammenhanglos raushauen. Parallel zum Denken verläuft also von selber dieser knatternde Sound, der ebenfalls die Gedanken
beinhaltet, die gerade gedacht werden, jedoch in einer codierten Form. Es ist als ob eine Art synästhetischer, dissoziativer, psychedelischer Morsecode, die Gedanken abbilden würde, die nonstop als
knatternder Sound zu vernehmen sind.
Die Gedanken ansich sind zunächst stark assoziativ bildhaft, nur einzelne Standbilder oder kurze Sequenzen, keine langen zusammenhängen Geschichten von A nach B, so wie man normalerweise im Alltag denkt.
Am ersten Blick könnte man denken, dass dies einfach eine sehr limitierte Form des Denkens ist, ähnlich wie unter Alkoholeinfluss, aber nein, dass ist es nicht. Ich habe diese Gedankenbilder die ganze
Wirkung über sehr genau beobachtet, mit dem letzten Funken Selbst der noch irgendwo im Hinterkopf war und habe versucht diese zu validieren mit Alltagsgedanken, wo hier der Unterschied liegt, welche
Kerninformation diese abbilden und ob ein gewisses Muster in ihnen zu erkennen ist. Ich bin zum Schluss gekommen, dass es sich um hochgradigen Autismus handelt, den man auf 2-oxo-PCE hat.
Nun, dass habe ich weiter oben schon geschrieben, dass 2-oxo-PCE, ähnlich wie andere Ketaminderivate und MXPr autistisches Denken erzeugt, doch wie ganz konkret fühlt sich autistisches Denken auf 2-oxo-PCE an.
Das ist eben der Punkt der unglaublich schwierig ist. Am ersten Blick wird die Denkweise debil und in einer sehr abstrusen Weise abstrahiert. Das bedeutet, es ist für einen Aussenstehenden mit normalem
Alltagsbewusstsein nicht wirklich erfassbar, warum diese Gedankenkonstrukte nun zentraler Inhalt des Denkens sind, genauer gesagt, warum die Gedanken in genau der Weise zusammengefasst und vereinfach erscheinen.
Die Gedankenbilder haben auch immer etwas kindliches an sich. Ich kam mir teilweise so vor, als wäre ich so etwas wie eine Comicfigur für Kinder oder ein Clown, der die ganze Welt auf eine äusserst
vereinfachte, etwas surreal-debile, aber letztlich auf den Kopf treffenden Weise, näher bringt. Alles was in irgendeiner Form zwischenmenschlich, wertend, oder in anderer Weise emotional angehaucht ist,
war in diesem Zustand rausgefiltert, sodass ich Gedankenkonstrukte in einer beinahe maschinellen Weise durchlaufen konnte. Die Gedankenkonstrukte auf 2-oxo-PCE sind in einer ganz speziellen Weise
einfach..ja wie sind sie.."seltsam", sodass ich es beim besten Willen nicht näher mit Worten beschreiben kann, dass muss man letztlich selber erlebt haben.

Irgendwann flachte die Wirkung so weit ab, dass ich mir wieder im Klaren darüber war, dass ich ein Mensch bin, der gerade einen Trip auf 2-oxo-PCE hat/hatte. Ich stand auf, wankte etwas herum und drehte
mir erstmal eine Tüte CBD Gras mit Mapacho. Dabei fiel mir eine Parallele auf, die ich genau so von Salvia kenne. Ich hatte das Gefühl, dass ich genau dort weitermache, wo ich beim letzten 2-oxo-PCE Trip
aufgehört hatte und zwar wirklich nahtlos. Ich hatte das Gefühl, als wäre die Zeit zwischen dem letzten 2-oxo-PCE Trip, auf dem ich mir nach dem Höhepunkt auch eine Tüte gedreht hatte und dem jetzigen Trip
nur eine Illusion gewesen. Ich machte wirklich nahtlos dort weiter, wo der letzte Trip endete. In exakt der gleichen Weise kenne ich das auch von Salvia. Die Motorik war unglaublich verändert, diese Tüte
zu drehen fühlte sich sowas von herausfordernd an, ich brauchte bestimmt 10 Minuten bis die endlich mal fertig war. Alles wirkte eckig, kantig, entfremdet. Den Joint in der Hand zu halten war ein Gefühl,
als wäre das ein Gegenstand den ich gar nicht kenne. Die Haptik ist bei 2-oxo-PCE ist einer äusserst eigenartigen Weise verändert. Alles fühlt sich insgesamt maschinell an. Sogar der Vorgang des Rauchens
ist ganz anders. Man spürt den Rauch in den Lungen gar nicht. Ich habe gezogen wie eine Maschine.

Als ich draussen stand und den Joint rauchte, blickte ich mich in der Umgebung um und stellte eine unglaublich starke Dissoziation fest. Jeder Gegenstand war maximalst für sich selber isoliert. Am meisten
geflasht hat mich ein Komposthaufen. Dieser Komposthaufen war noch viel mehr für sich selber ein Komposthaufen als sonst. Der war sowas von isoliert. Es war eine Anti-Einheitserfahrung im visuellen Sinne.
2-oxo-PCE zeigte mir, dass eigentlich im Normalzustand immer alles Eins ist. Nur jetzt durch die dissoziative Wirkung waren einzelne Komponenten enorm voneinander getrennt.
Die gesamte Umgebung erschien so vertraut und dennoch so fremd. Der Grund warum sie fremd erschien war der, weil etwas entscheidendes fehlte. Was fehlte war die Komponente die ich als "Emotions Textur"
bezeichne. Wenn man sich im Alltag in einer vertrauten Umgebung umsieht, so verbindet man stets bestimmte Emotionen mit allen Dingen die man um sich herum wahrnimmt. Durch diese völlige Dissoziation
fehlte das aber, was ein sehr interessanter Anblick war, der durchaus auch therapeutisches oder problemlösendendes Potential haben kann. Es ist gut, objektive Entscheidungen treffen zu können, ohne
hier von subjektiven emotionalen Färbungen beeinflusst zu werden. Für solche Zwecke, für völlig dissoziiertes, objektives emotionsloses analysieren von Sachverhalten, wie es Androiden oder Autisten
tun, ist genau dieser Bewusstseinszustand in welchem ich mich befand der richtige. Autisten sind uns hier einen Schritt voraus. Sie nehmen die Umgebung völlig authentisch, ohne emotionalen Kram,
der die objektive Denkweise trübt, wahr. Auf diese Weise können sehr kompakte und effiziente Zusammenhänge erkannt, bzw. erarbeitet werden. Vermutlich ergeben sich genau aus dieser Denkweise heraus
auch solche Dinge wie Inselbegabungen. Das geht nur, wenn das Denken maximal fokussiert und effizient abstrahiert ist, was in einem diffusen Emotionswirrwar, wie er bei den meisten Menschen im Alltagsbewusstsein
vorhanden ist, nicht gehen würde. Ein autistisches Bewusstsein ist wie ein Sourcecode beim Programmieren, ohne Dingen wie "zwischen den Zeilen lesen".
Teilweise erschien mir der Zustand in dem ich mich befand auch etwas pathologisch und psychotisch, was daran lag, weil man es im Alltag einfach nicht gewohnt ist, seine Umwelt in so einer Weise wahrzunehmen.
Einige Male sagte ich zu mir selber: "Alter, falls du auf diesem Zustand einmal hängen bleiben solltest, dann bist du durch!".
Gleichzeitig nahm ich aber diese an mich selber gerichteten mahnenden Worte nicht in einer emotionalen Weise wahr, weil ich ja Emotionen in dem Sinne nicht mehr kannte. Die waren komplett abgeschaltet,
obwohl ich den Trip ansich schon als euphorisch einstufen würde, ähnlich wie Ketamin. Irgendwann war ich dann von dieser Weise, wie ich meine Umwelt wahrnahm nochmal so überrascht, dass ich
sagte: "Mich haut es aus den Socken, beim Dissoziieren!"

Dann ging ich rein, fiel ins Bett und lies mich in der knatternden Wirkung im endlosen schwarzen Hyperraum treiben. Jeder Gedanke der irgendwo aufflammte, prallte völlig autistisch und emotionslos von mir ab,
wie 2 gleiche Magneten die voneineander abprallen. Der schwarze Hyperraum war von einer typischen Textur durchzogen, die meine absolut rudimentär-autistische Denkweise
abbildete. Es waren so etwas wie kleine Fächer in denen Gedanken, wie Zettel lagen, die hin und wieder aufgerufen wurden. Ich konnte wie eine hocheffiziente Suchmaschine darin suchen, sie aufrufen
und mich gleichzeitig wieder von ihnen dissoziieren, bis ich irgendwann einschlief.
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