Ein psychedelischer Fluss der Selbstentgrenzung - Trip mit 17mg 2C-B

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An den Feiertagen war es an der Zeit, wiedermal einen Ausflug mit 2C-B zu unternehmen. Ich entschied mich für eine Dosis vom 17mg. Eingangs muss ich erwähnen, dass ich wohl noch etwas Resttoleranz an den 5-HT Rezeptoren
hatte, weshalb speziell die visuelle Komponente überraschend subtil ausgefallen ist für diese Dosis, aber interessant war die Reise dennoch. Es dauerte etwas bis die Wirkung allmählich kam.
2C-B ist eine sehr milde Droge, im Vergleich zu anderen Keulen, die man sonst im psychedelischen Bereich so konsumiert. Ich hatte die Kapsel geschluckt, saß vorm Laptop und wartete auf die Wirkung.
Etwa nach einer halben Stunde musste ich plötzlich ohne Grund wie ein Irrer lachen, für etwa 1 Minute. Dann war der Lachkick vorbei und ich wusste nicht, weshalb ich lachen musste. Was Lachflashes angeht,
ist 2C-B die am stärksten "lachende" Droge nach Salvia. Dann dauerte es nochmal etwa eine halbe Stunde und insgesamt genau 70 Minuten nach der Einnahme setzte ein Bodyload und ein Hochkommen ein,
welches jenem von MDMA zum verwechseln ähnlich war. Die aufputschende Wirkung war nicht so stark wie bei MDMA, bzw. wurde diese durch das etwas drückende Gefühl der Phenethylamine überdeckt, sodass sich
der Bodyload auch etwas wie ein Tryptaminbodyload anfühlte aber doch wieder ganz eigen. Jedenfalls setzte parallel zu diesem Bodyload eine starke Empathie ein. Ich hätte am liebsten überall gepostet,
dass ich gerade auf 2C-B bin und wie geil das ist! Die Pupillen wurden deutlich grösser, sehr ähnlich wie bei MDMA. Im Grunde kann man sagen, 2C-B ist so etwas wie ein "psychedelisches MDMA".

Allmählich setzten bei geschlossenen Augen nun auch die ersten Visuals ein. Es waren zunächst Texturen zu vernehmen, die aussahen wie Vogelfedern die stark psychedelisch schimmerten.
Dann wurden es, sich parallel hintereinander wiederholende fluide Muster, die aus abstrakten Geometrien bestanden. Bei offenen Augen konnte ich keine visuelle Wirkung feststellen, was aber an
der Resttoleranz an den 5-HT Rezeptoren lag. Ein unglaublicher Drang nun elektronische Musik zu hören setzte nun ein. Praktisch wie von selber ging ich zum Laptop rüber und machte elektronische Musik an.

Es war ein Traum. Wenn ich die Augen schloss, dann konnte ich mich der Musik hingeben. Mit dem Takt der Musik flossen fluide
abstrakte Geometrien vor sich hin. Ich konnte verstehen, warum der Interpret das Lied ganz genau so komponiert hat, was er sich dabei gedacht hat, was er damit in nonverbaler Weise ausdrücken will und warum
es ganz genau so perfekt ist! Mir wurde wieder einmal klar, dass die gesamte Szene der elektronischen Musik unter dem Einfluss von Substanzen entstanden ist. Diese Substanzen haben die Musik geprägt.
Gäbe es diese Substanzen nicht, gäbe es elektronische Musik nicht, dessen bin ich mir sicher, und wenn, dann würde sie völlig anders klingen. Das Musikempfinden war ähnlich wie bei MDMA aber noch tiefgehender,
weil es in den CEVs durch Effekte wie in einem psychedelischen Equalizer untermalt wurde.

Dann hatte ich Lust mal nach draussen zu gehen und eine Tüte CBD mit Mapacho zu rauchen. Die drückende Wirkung des CBD und der Nikotinflash vom Mapacho heizten die Wirkung, vor allem den Bodyload nochmal
richtig an, was eine sehr eigenartige Synergie ergab. Der Bodyload fühlte sich an, als wäre ich von innen heraus warm und so als würde sich eine warme Aura um meinen ganzen Körper legen.
Bei offenen Augen sah die Umgebung museumartig aus. Es ist, als würde man durch ein Museum gehen. Man kann sich völlig in Muster an der Wand verlieren. Neben musikalischem Verständnis bekommt man auf
2C-B vor allem ein tiefgreifendes Verständnis für abstrakte Kunst. Im nüchternen Zustand beachtet man die Umgebung kaum, aber auf 2C-B kann man über ein Muster im Holz oder an der Wand eine Talkshow machen.
Man könnte es malen und in eine Ausstellung bringen. Die gesamte Wahrnehmung der Umgebung wird in einer stark künstlerischen Weise geprägt.

Wieder drinnen angekommen setzte ich mich auf den Stuhl und schloss die Augen. Die Musik war aus und mir fiel auf, dass es richtig nervig ist, wenn am Peak von 2C-B keine elektronische Musik läuft.
Ich versuchte ein paar Minuten ob man sich nicht auch in Stille in die Wirkung von 2C-B vertiefen kann, so wie bei den meisten anderen Psychedelika, aber das funktionierte nicht richtig.
Bei den meisten Psychedelika bevorzuge ich "silent darkness" wie Terence Mc. Kenna es nannte, aber auf 2C-B muss es elektronische Musik sein. Also stand ich auf und machte den nächsten Mix an.
Als ich mich dann wieder im Stuhl zurücklehnte war es perfekt. Die Musik war das fehlende Puzzlestück, der Tripstarter der nötig war, damit die Wirkung wieder richtig Fahrt aufnimmt.
Interessant war, als keine Musik lief, waren auch die CEVs praktisch erloschen, erst jetzt, als die Musik sozusagen den Takt des Trips vorgab, wurden sie wieder gestartet. Davor waren sie quasi auf Standby.
Ich erkannte, dass ich genau diese Erkenntnis auch ich in den Alltag mitnehmen kann, nichts ist statisch, alles ist in einem ständigen Fluss der Verwandlung inbegriffen, somit ist auch kein Alltagsproblem
statisch und unveränderbar, alles ist Teil eines sich ständig wandelnden Flusses, dass wurde mir durch die CEVs sehr eindrucksvoll vor Augen geführt.
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Während ich mich bei geschlossenen Augen zu den CEVs der Musik treiben lies, begannen mehr und mehr, ohne das ich es zunächst bewusst wahrgenommen habe, die ersten Ich-Entgrenzungen und teilweise Auflösungen
einzusetzen. 2C-B ist ein sehr sanftes Psychedelikum. Es verursacht keinen hämmernden Egotod wie DMT, sondern es weht wie ein sanfter Hauch, ohne das man es bewusst mitbekommt, mit steigender Wirkung mehr
und mehr das weg, was ich im Alltag als "Ich" und als "Grenze zwischen mir und Umwelt" bezeichne. Irgendwann fiel mir auf, dass ich, bzw. das was ich in dem Moment noch war, ein Observator im Zentrum eines
psychedelischen Flusses ist, jedoch dass ich mich immer weniger mit dem indentifiziere, was ich im Alltag als Ich warhnehme. Ich spürte zwar noch meinen Körper der am Stuhl saß, aber ich identifizierte mich
nicht mit diesem. Er hatte keine besondere Bedeutung. Der Geist war auf Reisen gegangen und die scharfe Abgrenzung zwischen mir und der Umwelt, welche im Alltag präsent ist, wurde immer schwammiger und unscharfer.
Im Alltag ist es ja so, dass mein vermeintliches Ich durch mein Äusseres begrenzt ist. Man kann sagen, das Ich hört bei der Hautoberfläche auf. Dann kommt messerscharf von mir getrennt die Umwelt, oder
gar ein anderer Mensch, zu dem man mit der Alltagswahrnehmung nicht den Bezug haben würde, man wäre mehr oder weniger eins. Kurz gesagt, im Alltagsbewusstsein sind alle Komponenten messerscharf voneinander
getrennt. Ich, die Umwelt, die Mitmenschen, das Universum. Man ist vermeintlich vollständig davon isoliert. Bei 2C-B hatte ich nun das Gefühl, dass das Konzept von meinem Selbst wesentlich unscharfer,
schwammiger und fluider wird. Ich hatte zuvor beschrieben, dass ich einen Bodyload hatte, der sich anfühlte, wie eine warme Aura um meinen irdischen Körper herum. Genau dieser Bodyload war es, um den
sozusagen der Ereignishorzont meiner Selbst nun erweitert wurde. Mein Selbst endete nicht bei der Haut, sondern es war unscharf abgegrenzt Teil von dieser Aura die meinen Körper umgab. Ich war insgesamt
auch mehr diese psychedelische Aura um meinen Körper, als mein Körper selber. Der Körper ist in der Tat nur ein Avatar, welchen man vorübergehend braucht, wenn man in dieser irdischen Welt operiert.
Die Aura selber, die nun mein Ich war, war wiederum fusioniert mit einem höheren Raum, der immer präsent ist, alles Sein umgibt und aus dem letztlich alles erschaffen wird, genauer gesagt, alles manifestiert wird,
was der Geist (unbewusst) aus diesen fluiden quantenschaumartigen Fluktuationen macht.

"Das Ich wird raumfüllender und dehnt sich aus wie eine Blase" - notierte ich mir dazu.

An dieser Stelle bemerkte ich auch wieder, dass einem im Grunde alle Psychedelika den gleichen Sachverhalt erklären, nur immer aus anderen Sichtweisen und mit anderen Erklärungsversuchen, so wie wenn für
ein mathematisches Problem verschiedene Lösungswege beschrieben werden, die aber final zur gleichen Lösung führen. Im Fokus der Erkenntnis steht stehts, die hartnäckige Illusion des Ichs.
Ich wiederhole mich damit in fast jedem Tripbericht, aber das ist einfach eine DER zentralen Erkenntnisse die in Psychedelika zu finden sind, nämlich dass es das Ich, nicht in der Form gibt, wie wir
es im Alltag wahrnehmen. Das Ich im Alltag, so wurde mir auch in diesem Moment klar, ist nur eine geronnene, temporäre mögliche Ausprägungsform unter unzählig vielen, die aus diesem alles umfassenden
fluiden Quantenschaum aus Geometrie und Fluss hervorgehen können. Der 2. entscheidende Knackpunkt den mir auch 2C-B gezeigt hat war, dass das Ich sich selber, sowohl sich, als auch das Universum in dem
es stattfindet, selber in einer rekursiven Weise erschafft. Tatsächlich existiert nichts anderes als reines Bewusstsein. Das Bewusstsein war schon immer da und ist räumlich und zeitlich nicht definiert.
Irgendwann begann das Bewusstsein autonom zu werden und ein Konzept von einem Selbst und einer Umwelt zu projizieren, welches so real wirkt, dass es als von aussen stammend wahrgenommen wird und Erklärungsmodelle
von einem Urknall bis zu einem Gott geschaffen werden müssen, um dessen Herkunft plausibel zu erklären. Es vergisst, dass es selber das Bewusstsein ist, welches alles projiziert.
2C-B hatte in diesem Moment das Ich aufgeweicht, welches nun die scharf abgegrenzte Projektion names Realität halbtransprarent durchdrang und mehr und mehr wieder Teil des ominipräsenten alles umgebenden
psychedelischen Flusses wurde.

Ein Satz den ich mir zu diesem Zeitpunkt ebenfalls notiert hatte war:
"Man hört auf bewusst zu denken. Alles ist ein selbsterschaffender Fluss aus Sein, von dem ich selber ein Teil bin"
Das ist nämlich auch ein sehr interessanter Aspekt von 2C-B. Auf 2C-B ist es möglich nicht mehr zu denken und sich vollständig in die Rolle eines neutralen Beobachters zu begeben,
ohne störende Gedanken, ohne Emotionen, ohne Wertung. Das Bewusstsein wird sehr rudimentär und effizient, im Grunde so ähnlich wie autistisches Bewusstsein. Es wird nur das gedacht war nötig ist,
keine störenden Nebenbilder von Gedanken. Eigentlich genau der Zustand, den man mit Meditation erreichen möchte, der jedoch sehr schwierig ist. Ich zumindest schaffe es nicht, im Normalbewusstsein
an nichts zu denken, oder auch gezielt an nur 1 Sache zu denken. Auf 2C-B geschieht dies plötzlich ganz von selber, ohne eigenes zutun. Man kann minutenlang an nichts denken, ohne 1 störenden Nebengedanken,
nur wenn man bewusst möchte, kann man mal an etwas denken und auch da ist es problemlos möglich, sich in genau 1 Sache zu vertiefen, ohne störende Nebenbilder.
Auf 2C-B ist es das Selbstverständlichste, dass man zu 100% Herr seines Geistes ist, man kann ihn ein- und ausschalten wie einen Computer.
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Nun bekamen auch die Visuals im psychedelischen Fluss mehr und mehr den ganz typischen künstlerischen Touch von 2C-B. Während zu Beginn der Reise noch abstrakte geometrische Formen dominierten,
verwandelten diese sich nun zusehens in abstrakte Kunst. Ich weis nicht wie man diese Gemälde genau nennt, aber es sind diese Bilder, bei denen man nüchtern im Grunde nur ein paar Formen und Kleckser sieht.
Auf 2C-B hingegen begreift man mehr und mehr, dass diese Bilder eine Ausdruckform sind, die nicht weniger effizient das Innere des Künstlers codieren, als menschliche Sprache dies tun würde, würde er seine
gewünschten Ausdrucksformen beschreiben. Bildende Kunst ist eine mögliche Ausdrucksform, genauso wie Musik eine Ausdrucksform ist. In nüchternem Zustand wird einem das nicht so bewusst, weil die Botschaft,
die übermittelt werden soll, nicht nach so starren Regeln und offensichtlich transportiert werden soll, wie in einem Text der aus Buchstaben besteht und bei denen jeder weis, was sie bedeuten.
Die Semantik in Bildern und Musik ist schwammiger, aber deshalb vielleicht auch gehaltvoller, weil ein Bild oder eine Melodie eine ganz Fülle an Eindrücken transportieren kann.
Selbst heute am Tag danach übt abstrakte Malerei noch eine Faszination auf mich aus. Es ist interessant danach zu googlen und sich in diese Bilder zu vertiefen. Ich kann in nonverbaler
Weise verstehen, was der Künstler mit diesen Gemälden zum Ausdruck bringen will.
Nun tauchten auch Gedankentexturen auf, die diese Darstellungen von zerfliessenden Uhren veranschaulichten. Die Botschaft, die diese Bilder in einer künstlerischen Weise übermittelten war, dass Zeit
eine absolut hartnäckige Illusion ist. Es gibt ausserhalb von der Projektion, die wir Universum nennen, keine Zeit. Zeit ist eine Hilfsgröße die nötig ist, um in unserem Universum den linearen
Verlauf einer Kausalität zu beschreiben. Sie beginnt selbst in empirischer Physik bereits an der Schwelle der Quantenmechanik zu zerbröseln, erst recht existiert sie in psychedelischen Welten,
welche die einzig wahre Wirklichkeit darstellen, nicht. Auch bei offenen Augen stellte ich nun eine starke Veränderung der Zeit fest. In der Zeit zwischen 00:00 und 00:30 schien ich für einen subjektiv
gefühlt sehr langen Zeitraum festzuhängen. Immer wenn ich auf das Handy schaute, stand die Zeit entweder noch still, oder es war gerade mal eine Minute vergangen.
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Etwa 3 Stunden nach dem Wirkungseintritt klang der psychedelische Peak allmählich ab und ganz sanft kam wieder das Alltagsich zurück. Es ist kein radikaler Tod und Wiedergeburt, sondern 2C-B macht das
wie ein sanfter Windhauch. So wie am Anfang die Ich-Entgrenzung sanft aber stetig einsetzte, begann nun mein Ich wieder nach und nach die Alltagskonfiguration zu erlangen und die Grenzen zwischen meiner
Selbst und der Umgebung wurden wieder zunhemend scharf und starr. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich die ganze Zeit eine gewisse Form der Ich-Entgrenzung erfahren hatte.

Ich ging nochmal nach draussen um CBD mit Mapacho zu rauchen, was den Bodyload nochmal ordentlich anheizte und perfekt war um nun ins Bett zu fallen und mit elektronischer Musik im Hintergrund einzuschlafen.

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