2-oxo-PCE, ein synthetischer Verwandter von Salvia

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Neulich hatte ich meine bislang heftigste Erfahrung mit 2-oxo-PCE. Obwohl die Dosis nur minimal höher war als beim letzten Trip war die Erfahrung nochmal um Welten stärker. Ich konsumierte 30mg nasal
und teilte mir die Portion in 2 Lines zu je 15mg auf. Die Substanz hat eine sehr steile Dosis-Wirkungskurve, macht einen äusserst aggressiven Eindruck und zeigt einem gleich, dass mit ihr nicht zu spassen ist.
Das wusste ich auch schon zuvor, aber gestern war die Wirkung ganz besonders extrem, das war ein Wahnsinn. Jedenfalls zog ich die erste Line mit 15mg, setzte mich dann vor den Laptop und genoss
es bei der einsetzenden ketaminähnlichen Wirkung, mich zu einem Video von meinem Lieblings-Youtube Kanal treiben zu lassen. Bereits nach 10 Minuten, etwas früher als sonst üblich, setzte eine abrupte und starke
Wirkung ein, die über das normale opiatähnliche Ketaminfeeling das ansonsten beim Anfluten herrscht, bereits hinaus ging. Ich konnte dem Video kaum noch folgen und als es schon lange zu Ende war hörte ich
den Ton der Sprecherin noch immer, in Form von Audiohalluzinationen, die sich aber immer stärker zu verzerren begannen. Ich musste nochmal pissen gehen und stand nochmal schnell auf um aufs Klo rüber zu gehen,
bevor die Wirkung richtig losgeht. Der Weg dorthin war schon mühsam, weil die Motorik so beeinträchtig war, dass ich herumwankte wie auf einem Boot das im Wind schaukelt. Ich musste mich zum Pissen hinsetzen,
weil mich stehen und "zielen" überforderte und als ich im Sitzen auf den Boden blickte, sah ich die Muster in den Fliesen schon doppelt und mehrfach, ähnlich wie bei einem starken Alkoholrausch, aber doch anders.
Ich wankte zurück und beschloss jetzt gleich die 2. Line noch zu ziehen, mich anschliessend in Dunkelheit hinzusetzen und eine volle Hole-Erfahrung zu machen.

Nach wenigen Minuten wurde die Wirkung wirklich enorm stark. Das war vergleichbar mit einem K-Hole oder auch mit einem DMT-Durchbruch, nur der Unterschied zu einem DMT-Durchbruch ist der, dass es eben
eine dissoziative Erfahrung ist, keine typische Einheitserfahrung, wobei es schon auch eine Art von Einheitserfahrung ist, jedoch ist man nicht "mitten drin", sondern man erlebt das Ganze eher aus der
Beobachter-Perspektive. Insgesamt kann ich die folgenden 1-2 Stunden jetzt nur äusserst ungenügend in Worte fassen, wie es für starke psychedelische Erfahrungen eben üblich ist.
Es folgte innerhalb von Minuten ein Ego-Tod und eine praktisch vollständige Dissoziation von meinem wahren Selbst vom Körper und dem Ego. Erwähnenswert an dieser Stelle ist auch, dass an dieser Stelle
auch eine vollständige Dissoziation zwischen dem Ich (genauer gesagt, wahres Selbst+Ego+Körper) und der Umwelt bzw. dem Universum erfolgte, bei welcher ich feststellte, dass unsere sogenannte Alltagswelt
bei weitem nicht die einzige Welt ist, von der ich mich gerade dissoziiere. Es gibt darüber hinaus noch viele andere Parallelwelten, die auch alle zeitgleich auf alternativen Zeitlinien existieren, von denen
ich, ohne das es mir im Alltag bewusst ist, auch ein Teil bin und von denen ich mich nun ebenfalls dissoziiere. Wie gesagt, es ist in gewisser Weise schon eine Einheitserfahrung, aber eben eine umgekehrte
Einheitserfahrung, man erkennt beim Auseinanderfallen der einzelnen Komponenten, infolge der Wirkung durch die Substanz, dass eigentlich alles 1 grosses Ganzes ist. Während ich mich von all den anderen
Parallelwelten dissoziierte erkannte ich, dass parallele Inkarnationen von mir selber dort leben und das mein Ich in der dortigen Welt und auch die Welt ansich, nicht weniger real sind, als die Welt in der
mein Alltags-Ich gerade diesen Bericht schreibt. Mir wurde klar, dass ich auch in all diesen anderen Parallelwelten lebe, nur ist mir das im Alltag nicht bewusst, da jede "Kopie" von meinem Ego scheinbar
vollkommen autonom ist, und nicht auf die Idee kommen würde, dass es als Teil eines grösseren Ego-Komplexes auch noch in anderen parallelen Inkarnationen lebt und wirkt. Das Wort "Kopie" gefällt mir nicht ganz,
aber die menschliche Sprache gibt kein besseres Wort dafür her. Insgesamt war dieser Höhepunkt des Trips vergleichbar mit einem Salvia Level 4-5 Trip, nur das es doch wieder ganz anders war.
Doch was meine ich mit anders? Denn rein verbal beschrieben lesen sich die vergangenen paar Zeilen in der Tat wie ein Salviatrip? Jetzt wird es schwer zu beschreiben. Es ist einfach ein Grundproblem, weil
die menschliche Sprache auf so etwas wie psychedelische Erfahrungen grundsätzlich nicht ausgelegt ist. Es waren um mich herum in gewisser Weise Parallelwelten zu vernehmen und mir wurde klar, dass ich in all
denen auch parallel existiere. Man kann also sagen, 2-oxo-PCE zeigt im Grunde etwas ähnlich wie Salvia, aber es wird eben von einem anderen Lehrmeister mit einer anderen Betrachtungsweise veranschaulicht,
denn es gab einige Unterschiede zwischen den typischen Salvia-Parallelwelten die sich als Buchseiten zeigen und den Parallelwelten wie sie 2-oxo-PCE mir zeigte. Einer der Hauptunterschiede in rein visueller
Betrachtung, ist zunächst der, dass die Parallelwelten bei Salvia, stets Buchseiten sind während bei 2-oxo-PCE die Parallelwelten, als so etwas wie Gedankenfetzen erschienen, die um mich kreisten.
Bei Salvia sehen die Parallelwelten absolut 1:1 so aus, wie unsere Alltagswelt auch, bei 2-oxo-PCE war es so, dass die Parallelwelten schon am ehesten so aussehen wie unsere Alltagswelt, doch etwas ist anders.
Wobei dieses "anders" auch wieder praktisch unmöglich in Worte zu fassen ist. Ich habe jetzt eine Weile überlegt, ob vielleicht der Begriff "andere Dichtestufe" oder "andere Schwingungsfrequenz" passen würde,
aber nein, dass ist es nicht, es ist etwas komplett anderes. Am ehesten würde ich es so umschreiben, dass die Parallelwelten bei 2-oxo-PCE in eine ganz speziellen Weise synästhetisch sind.
Sie sind geprägt von starken akustischen Effekten. Nicht nur die Akustik in unserer Alltagswelt ändert sich auf 2-oxo-PCE so stark, dass der Kühler beim Laptop sowas von entfremdet und schon fast extraterrestrisch klingt,
nein, auch die Parallelwelten selber, sind von einem sehr eigenartigen Sound erfüllt. Es klingt bei oberflächlichem hinhören zunächst so, wie der DMT-Summton, ist aber bei näherer Betrachtung doch anders.
Ich würde es umschreiben mit so etwas wie einem künstlichen science-fiction artigen Sound. Der stärkste Unterschied macht sich aber in der Optik der Parallelwelten bemerkbar. Zwar sehen die Parallelwelten
bei 2-oxo-PCE am ersten Blick auch 1:1 so aus, wie unsere Alltagswelt, aber bei näherer Betrachtung gibt es einen deutlichen Unterschied, der kaum in Worte zu fassen ist. Es ist ähnlich wie Salvia ein ganz
spezielles Gefühl, wofür es in der menschlichen Sprache kein Wort gibt. Dieses Gefühl ist vertraut, in gewisser Weise und diese Parallelwelten strahlen nebem den uns bekannten sichtbaren Licht in einer
für das menschliche Auge ansich unsichtbaren Weise, in einer synästhetischen Form, so etwas wie zusätzliche Farben aus, die wenn ich sie mit bekannten Worten beschreiben müsste, so etwas ähnliches
wie die Farben Blau und Weiss sind. Besser kann ich es beim besten Willen nicht in Worte fassen. Wie gesagt, 2-oxo-PCE hat ähnlich wie Salvia ein ganz spezielles Gefühl, wofür es im Duden einfach kein Wort gibt.
Was mir auch noch aufgefallen ist, war, dass man diese Parallelwelten auf 2-oxo-PCE alle auch beschreiben kann als sehr chemisch, sehr künstlich, eckig und kantig. Alles auf 2-oxo-PCE wirkt sehr chemisch.

Ganz tief im Hinterkopf war noch etwas von einem Alltags-Ego vorhanden, was sich zwischendurch ab und zu versuchte die Frage zu stellen, was das hier sein soll, was es gerade erlebt.
Jedoch war sich mein Ego nicht mehr wirklich darüber bewusst, dass es ein Mensch ist, der gerade auf 2-oxo-PCE trippt. Ich nahm meinen Körper nicht mehr wissentlich wahr. Ähnlich wie bei Salvia versuchte
aber der letzte Funken Ego tief im Hinterkopf sich in verbaler oder anderer im Alltag greifbarer Weise, ein Bild von dem eben Erlebten zu machen, musste aber immer wieder einsehen, dass dieser Zustand, so
wie er jetzt ist, einfach nicht greifbar ist, mit den Veranschaulichungen, Gefühlen und Worten die uns im Alltag zur Verfügung stehen. Genauso wie aus der jetzigen Sicht heraus, auch die Alltagswelt einfach
nicht greifbar ist. Die meisten der Parallelwelten die ich um mich herum sah, bildeten genau den Raum ab, in dem ich jetzt gerade trippe, nur war das in einer Parallelwelt, auf einer alternativen Zeitlinie
mit einer parallelen Inkarnation meiner Selbst. Bei der Betrachtung dieser Welten stellte ich auch fest, welche Runen und Geschichten oft an vielen Worten hängen, die derjenige der sie gebraucht als so selbstverständlich
ansieht, dass er gar nicht in Erwägung zieht, dass jemand anderer das Wort leicht anders verstehen könnte, weil es in seinem Kopf leicht andere Bilder auslöst und ganz andere Verknüpfungen an ihm dran hängen.
Konkret fiel mir das beim Wort "vertraut" auf. Alle diese Welten waren mir vertraut, so wie mir die Alltagswelt in der ich jetzt diesen Bericht schreibe vertraut ist, doch in all diesen Welten fühlte sich
das Wort "vertraut" einfach anders an. Es hatte in einer fast schon synästhetischen Weise so etwas wie eine andere "Farbe". Das Wort "Farbe" stimmt nicht ganz, aber ich finde kaum eine Möglichkeit wie ich
das besser umschreiben könnte. Wenn man in einer Umgebung ist, die einem vertraut ist, so wie zum Beispiel der Ort an dem ich diesen Bericht gerade schreibe, dann benutzt man das Wort "vertraut" und ist sich
sicher, dass das Wort "vertraut" exakt treffend ist und diesen Umstand sehr genau beschreibt. Bei 2-oxo-PCE stellte ich plötzlich fest, dass all diese Parallelwelten ebenfalls in so einem Maße vertraut sind,
dass das Wort "vertraut" aus der menschlichen Sprache das treffendste wäre, jedoch in der jeweiligen Welt selber, fühlte sich das Wort "vertraut" einfach anders an, etwa so, als hätte eine andere Person
dieses Wort ein Leben lang benutzt und aus diesem Grund wieder ganz andere Assoziationen mit ihm verknüpft, die zwar grob ähnlich sind, so ähnlich, dass in menschlicher Sprache formuliert, keine wirkliche
Unterscheidung möglich ist, aber in einer synästhetischen Weise sehr genau betrachtet, hatte das Wort "vertraut" in jeder dieser Parallelwelten eine andere Grundemotion, einen anderen Klang eine andere "Farbe",
besser kann ich es beim besten Willen nicht in Worte fassen. Ich stelle gerade fest, diese unterschiedliche Semantik desselben Begriffes in verschiedenen Welten, ist eine der Hauptvisionen die ich aus dieser
Reise für den Alltag mitnehmen kann.

Ähnlich wie bei Salvia sind auch bei 2-oxo-PCE ziehende Kräfte am Körper zu vernehmen. Es ist aber kein Ziehen nach links, sondern es ist eher ein Gefühl der Beschleunigung und des Richtungswechsels.
Eine Szene an die ich mich noch sehr deutlich erinnern kann, war jene, dass ich plötzlich in einer Parallelwelt war, in der ich in einer Strassenbahn in der Stadt in meiner Nähe saß. Ich saß mit dem Rücken
zur Fahrtrichtung und die Strassenbahn begann extrem stark zu beschleunigen. In einer Kurve beschleunigte sie so stark, dass ich die G-Kräfte richtig spüren konnte und ich dachte, die Strassenbahn fliegt
nun aus den Gleisen raus und fällt um. Ich hielt mich an der Lehne vom Stuhl fest auf dem ich saß und begann zu rufen: wwwuuuääääähhhhhhh!!!.
Im nächsten Moment öffnete ich die Augen und stellte fest, dass ich zuhause auf meinem Tripstuhl sitze. Ich war mir nicht direkt klar darüber, dass ich ein Mensch bin und trippe, aber so wie ich die anderen
Parallelwelten als vertraut erkannte, war mir auch meine Alltagswelt in gewisser Weise vertraut, auch wenn ich nicht mit Sicherheit sagen konnte, wer ich bin, und warum ich plötzlich so viele Welten und
Inkarnationen erlebe, ich war mich nicht wirklich bewusst darüber, dass dies gerade durch eine Substanz ausgelöst wird. Ich sagte zu mir selber:
Alter was war denn das gerade! Ich sitze zuhause und mein Gehirn hat sich zusammengereimt ich wäre in der Stadt in einer Strassenbahn die gerade entgleist!
Als ich die Augen schloss folgten noch einige weitere Szenen die auch alle von Beschleunigung und Rotation geprägt waren. Ähnlich wie Salvia hat auch 2-oxo-PCE einen gewissen Hang zur Kindheit, denn
einige Male hatte ich das Gefühl ich bin wieder als Kind auf einem Jahrmarkt wo man mit solchen Karussels und anderen Gefährten fahren kann. Diese Welten hatten den typischen synästhetischen Touch von
2-oxo-PCE der ähnlich wie dieses Salviagefühl ziemlich einzigartig ist und wirkten teilweise auch so, wie eine sehr rudimentäre Super-Nintendo Grafik von damals.

Nach etwa 2 Stunden begann der Höhepunkt etwas abzuklingen, in kleinen Schritten wurde mein Ego wieder hochgefahren und die Parallelwelten begannen etwas zu verblassen, wohlwissend dass unsere sogenannte
Alltagswelt nur eine von vielen weiteren ist, die sich als hartnäckiger Trugschluss jedoch immer wieder als die einzige vermeintlich "richtige" präsentiert. Ich griff an meinem Körper herum, zupfte an der
Jogginghose herum die ich trug und fragte mich, was das sein soll, wer ich bin, ob ich überhaupt etwas bin? Doch im Laufe der kommenden Stunde wurde ich mir nach und nach wieder richtig sicher,
dass ich ein Mensch bin, wir 2020 schreiben und ich gerade einen starken Trip mit 2-oxo-PCE hatte. Als ich mir wieder richtig sicher war, dass ich aufstehen kann, tat ich dies und baute mir noch eine
Tüte mit CBD Gras. Als ich rausging sie zu rauchen, stellte ich fest, dass ich noch deutliche motorische Nachwirkungen habe, etwa so wie nach 10 Bier. Man kann noch halbwegs normal gehen, aber man merkt
bei dem Grad an Berauschung schon, dass man insgesamt erheblich limitiert ist in der Motorik. Der Joint fachte die dissoziative Wirkung und den eigenartigen Bodyload nochmal an, sodass ich im Anschluss
daran sofort ins Bett fiel und einschlief.

Abschliessend füge ich noch eine Grafik an, wie diese typischen Parallelwelten auf 2-oxo-PCE rein visuell wirkten. Die sind optisch wie unsere Welt, nur dass sie in einer synästhetischen Weise, welche
man auf einem Bild lediglich andeuten kann, so einen blau-weissen Grundton haben, der mit einem ganz speziellen Grundgefühl assoziiert ist. So wie Salvia ein ganz spezielles Gefühl hat, hat auch
2-oxo-PCE ein ganz eigenartiges Grundgefühl, dann man letztlich mit Worten und Bildern nicht 1:1 übermitteln kann. Tatsächlich gibts bei diesem Tripbericht mal nur 1 Bild, denn 2-oxo-PCE ist ansonsten
nicht visuell. Es sind im wesentlichen fetzenartige Parallelwelten, die in einem endlosen schwarz-weiss rauschenden Raum in einer dissoziierten Weise um mich herumgeschwirrt sind.
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