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Ein Trip aus der Sicht einer anderen Person - diagnostische Salvia-Sitzung

Verfasst: 27. Juli 2020, 19:27
von kleinerkiffer84
Gestern führte ich eine weitere diagnostische Sitzung mit Salvia durch, genauso wie es auch die Mazateken taten, denn dies war einer der Hauptverwendungszwecke von Salvia bei denen.
Mir wurde gestern wieder sowas von klar, warum das einer der Hauptverwendungszwecke ist, denn es gibt unter Umständen keine andere Substanz, die dafür besser geeignet wäre.
Salvia hat eine ganz eigenartige Form von Empathie. Diese Empathie ist anders und noch viel tiefgreifender als jene von MDMA.
Jedenfalls ging es bei der gestrigen Sitzung um eine Person, ich nenne sie im Bericht "X", die das Problem hat, dass sie selbst mit heroischen Dosen von Psychedelika
keinerlei wirklichen Durchbruch erlebt und stattdessen nur visionslose, verwirrende Angstzustände hat. Selbst eine 6 fache Menge Bufo, brachte keinen Durchbruch.
Ich hatte ein Foto von dieser Person, welches ich zur Einstimmung etwa eine halbe Stunde intensiv betrachtete. Ich verdunkelte den Raum, sorgte für absolute Stille
und versuchte mich erstmal nüchtern in diese Person hineinzufühlen. Dann begann ich 0.5g Salviablätter zu kauen und schloss die Augen. In Gedanken bat ich Salvia
immer wieder, mir in den Visionen zu zeigen, warum diese Person keine zufriedenstellende Wirkung erreicht. Etwa nach 10 Minuten gingen die ersten deutlichen Visionen los.
Ich befand mich plötzlich auf einem Berg, auf einem kleinen nassen Felsvorsprung und hatte bereits relativ deutlich das Gefühl, dass ich nicht mehr ich bin, sondern
S bin. Der Trip begann relativ finster. Es war Nacht und nur diese kleine Stelle auf der Ich, also X eigentlich, stand, war beleuchtet, wie mit einem Scheinwerfer.
Um mich herum vernahm ich subtil dämonische Wesen, die mich sehr an einen Trip mit Nachtschattengewächsen erinnerten und nach ein paar Sekunden wieder verschwanden.
Vielleicht sollte mir dies aufzeigen, dass X nicht automatisch die positiven Seiten von Psychedelika erlebt, sondern erstmal mit möglichen negativen Aspekten davon
konfrontiert wird. So langsam, Minute für Minute konnte ich mich mehr und mehr in X hineinfühlen, wie er sich fühlen muss, wenn ein starker Trip losgeht.
Ins Zentrum des Denkens kam nun dieser Felsvorsprung auf dem ich als er stand (komischer Satz, aber ich war eben auf Salvia er).
Links von mir erschien die Salviagöttin, die einen absolut verdutzten Gesichtsausdruck machte. Sie schien mir suggerieren zu wollen, dass ich mich doch endlich nach
links fallen lassen soll um in die Salviawelt einzutauchen um komplett zu ihr rüber zu kommen, aber das klappte nicht, obwohl ich ansonsten bei 0.5g Blätter sehr weit
rüber komme, aber ich war eben er. Anstelle mich einfach der Wirkung hinzugeben, entwickelte ich ein starkes Hitzegefühl im ganzen Körper, dass sich anders anfühlte,
als das Schwitzen das man sonst bei Salvia manchmal hat. Ich konnte mich nicht nach links rüber ziehen lassen, weil eine Urüberzeugung in meinem Innersten, die so normal
ist, dass ich sie gar nicht als Überzeugung wahrnahm, sich wirklich wehement dagegen widersetzte. Meine Logik in diesem Moment war, dass wenn ich mich nach links
hinüber ziehen lasse, ich in eine tiefe Schlucht hinunterstürze, die vor diesem Felsvorsprung ist. Der kleine Felsen auf dem ich stand war nass und glitschig, ich konnte
kaum stehen und unter mir ging es bestimmt 100 Meter in die Tiefe. Die Schlucht war so tief, dass man den Boden gar nicht sehen konnte, sondern nur Schwärze.
Ich hatte das Bedürfnis eine Absicherung zu haben, sodass ich zwar nach links in die Salviawelt eintauchen kann, aber eine Garantie habe, nicht in diese Schlucht zu stürzen.
Nun nahm der Salviatrip diese wie es für Salvia oft typisch ist, eine absolut antilogische und absurde Form an. Ich hatte plötzlich Schwimmflügel an den Armen, die wie mir
in dem Moment einfiel, genauso aussehen, wie die Schwimmflügel die ich als kleines Kind hatte, jedes Detail stimmte. Diese Situation mit Schwimmflügel auf einem Felsvorsprung
zu stehen und nicht zu wissen, ob man nun sicher nach links in die andere Welt reisen kann, gepaart mit diesem nicht mehr näher in Bilder oder Worten fassbaren absolut
verdutzten Gesichtsausdruck der Göttin, war so absurd, dass ein salviatypischer Lachanfall einsetzte.
Die Salviagöttin erschien heute als eine Art Kinderfigur, die ansich geschlechtsneutral ist, aber dennoch eine weibliche Aura hatte. Es ist typisch für Salvia, dass insbesondere wenn man es
sublingual konsumiert, es einen stark kindlichen Aspekt hat. Der Gesichtsausdruck von dem Wesen war absolut verduzt und rollte mit solchen Spielzeugaugen, ich kann es nicht besser in Worte fassen, hin und her.
Dabei blickte es mich absolut verdutzt an und konnte überhaupt nicht verstehen, warum ich denn nicht in die andere Welt rüberkomme und stattdessen in so einer Erscheinung irgendwo rumstehe.
Salvia nimmt einem manchmal auf den Arm, wenn es einem etwas zeigen will, dass man anders nicht verstehen würde. Dann präsentiert Salvia dies in so einer absurden, antilogischen und metaphorischen Weise,
dass man letztlich einen unglaublichen Lachanfall bekommt. Ich hatte das Gefühl, ich kann nicht mehr stark genug lachen um dieser Absurdität gerecht zu werden, warum ich mit Schwimmflügeln auf einem
Felsvorsprung stehe. Mir kam vor, ich komme mit dem Lachen nicht mehr hinterher. Gleichzeitig wurde mir aber auch die Kernbotschaft klar, die mir Salvia hier vermitteln möchte. Ich, also X, geht davon
aus, dass die Selbstaufgabe, bzw. der Egotod auf Psychedelika, praktisch gleichzusetzen ist mit dem was wir in der 3D-Welt als Sterben bezeichnen. An dieser Stelle muss ich nun etwas weiter ausholen,
denn sterben ist nicht gleich sterben. Klar, der irdische Körper kann kaputt gehen und er ist tot, zb. wenn er abstürzt, wie hier am Felsen, jedoch ist das nur die halbe Wahrheit.
Das eigentliche Ich, ist weder der Körper noch der Geist. Meine Erfahrung ist, dass das was ich selber wirklich bin, schon immer da war und immer da sein wird. Es ist ein Teil des Kollektivbewusstseins,
wie ein Funken der sich vom Kollektivbewusstsein abgespalten hat, zu dem Zeitpunkt den wir "Geburt" nennen und mit diesem irdischen Körper interagiert. Dieser Funken Bewusstsein der sich vom Kollektivbewusstwsein
abgespalten hat und nun die absolut hartnäckige Illusion einer Pseudoseparation von seiner Umwelt erfährt, sowie sich autonom fühlt, kann auch als das wahre Selbst bezeichnet werden.
Das wahre Selbst wird im Leben sehr rasch übermannt vom Ego oder auch von dem was wir Bewusstsein nennen, ich gebrauche die beiden Begriffe synonym. Der Komplex aus dem wahren Selbst, dem Geist/Ego
und dem Körper, wird im Alltag fälschlicherweise als 1 Einheit wahrgenommen und unter dem Begriff "Ich" subsummiert. Wenn man nun auf Psychedelika stirbt, passiert konkret ein Egotod, alles womit ich
micht selber identifiziere wird aufgelöst. Was übrig bleibt ist das wahre Selbst und ein Körper der intakt bleibt, aber von der Wirkung überrollt ist, aber der Körper stirbt nicht.
Jedoch kann sich ein Egotod 1:1 so anfühlen, als würde man im Alltag "normal" sterben. Ich vermute dass sich hier das Ego von X wehement dagegen wehrt, weil es diesbezüglich schon einmal eine negative Erfahrung hatte.
In der nächsten Vision zeigte mir auch Salvia in gewohnt metaphorischer Weise, dass es möglich ist, den Übergang in die anderen Welten zu schaffen, ohne physisch zu sterben.
Ganz plötzlich, ohne dass ich dies bewusst gemacht habe, war ich in der Salviawelt. Ich habe mich nach links der Wirkung hingegeben und plötzlich gemerkt: MAN FÄLLT JA GAR NICHT RUNTER!
Das loslassen auf Psychedelika hat nichts mit dem zu tun, was wir im Alltag als "runterfallen und sterben" verstehen sondern ist völlig anders.
Ich war plötzlich so etwas wie ein Stapel aus Buchseiten, in dem in jeder Buchseite eine mögliche alternative Inkarnation meiner Selbst und Parallelwelt realisiert war
und konnte aus dieser Perspektive heraus nicht mehr begreifen, was ich davor gefürchtet habe.
Bild
Diese Buchseiten wurden rasch durchgeblättert und ich muss an dieser Stelle
anmerken, dass ich all diese Gedankenbilder/Lebensabschnitte/Orte die sie zeigten, NOCH NIE in meinem Leben gesehen habe. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass war
nicht meine Vergangenheit und ich fühlte mich auch absolut nicht mehr so wie ich mich jetzt als ich, als kk84 fühle, sondern ich war X.
Das hat mich so überrascht. Obwohl ich Salvia schon mein halbes Leben kenne, überrascht mich diese Wirkung immer wieder. Mit Salvia kann man in das Bewusstsein
anderer Personen eindringen und deren Leben leben. Das ist keine Halluzination, dass ist absolut schwer vorstellbar und mit empirisch naturwissenschaftlichen Erklärungsversuchen
wirklich nicht zu erklären, aber ich kann es nur so wiedergeben, wie ich es subjektiv erfahren habe. Das ist irre! Salvia ist eine der abgedrehtesten psychoaktiven Substanzen überhaupt!
Das überrascht mich immer wieder. Während all diese Buchseiten durchgeblättert wurden, hielt wie bei einer Diashow 1 Buchseite an und in diese schlüpfte ich hinein.
Ich war als X auf so etwas wie einer Terrasse. Es war Sommer, sonnig und warm und zu meinem absoluten Erstaunen stellte ich fest, dass man nicht den Abgrund runter stürzen
muss in der Weise wie wir es aus dem Alltag kennen, um dort hinzukommen, sondern dass man nur Vertrauen in die Wirkung haben muss. Auf dieser sonnigen Terasse fühlte
ich mich absolut sicher und geborgen. Nebenbei muss ich nochmal erwähnen das ich mich 100% in X verwandelt hatte. Ich betrachtete meine Arme und Beine, auf dem Liegestuhl
auf welchem ich auf dieser Terasse saß und stellte fest, das sind nicht meine Arme und Beine, die sehen völlig anders aus. Wir sind alle Menschen, aber dennoch leicht
unterschiedlich. Auch meine gesamte Erinnerung, mein gesamtes Denken, meine gesamte Weltanschauung, Auffassung, Interpretation, war 100% nicht mehr ich.
Das ist so unglaublich, man kann 1:1 das Leben einer anderen Person führen, wenn man mit dieser Intention auf eine Salviareise geht.
Der Boden auf dieser Terrasse, sah genau so aus, wie auf diesem Bild
Bild
Dennoch fiel mir auf, dass ich mich als X noch immer nicht so fühle, wie ich mich als kk84 normal fühle, wenn ich auf einen Trip gehe.
Der gesamte Trip erschien mir als anstrengend, mit Hitzewallungen und im Hinterkopf dachte ich mir schon einige Male "was ist denn das heute für ein Trip?? hört das auf auch wieder mal??"
Das gesamte Szenario erschien mir irgendwie als "fake". Naja, nicht direkt als fake, aber irgendwas fehlte, es war nicht diese ultimative Erleuchtung und Erfüllung die
ich von Trips ansonsten kenne und insgesamt wirken 0.5g Blätter bei mir normalerweise erheblich stärker, dieses mal musste ich mich mit geschlossenen Augen wirklich
bewusst darauf einlassen um in dieser Welt zu bleiben. Aber das machte Sinn, denn ich wollte ja aus dem Leben von X heraus, selber durchleben, wie es ist nicht
befriedigend rüber zu kommen in andere Welten und erfuhr daher einen schwächeren, eher unangenehmen und doch lehrreichen Trip. Ich versuchte sehr tief in die Wahrnehmung von X hineinzufühlen,
mich ohne Erwartung und Zwang treiben zu lassen und aus seiner Wahrnehmung heraus zu erfühlen, was ansonsten noch nicht stimmt, warum die Erfahrung nicht viel vollwertiger ist.
Es war nicht nur das Loslassen, dass an eine falsche Überzeugung assoziiert war, sondern es ist auch noch ein körperlicher Aspekt daran beteiligt. Salvia zeigte
mir dies, wie es typisch ist, in Form von weiteren metaphorischen Visionen. Plötzlich war eine weitere Parallelwelt/Buchseite halbtransparent sichtbar und auf dieser
saß ein kleines Kind, welches nicht ich war, sondern S, dessen bin ich mir sicher. Dieses Kind hatte so eine kleine Plastikschaufel mit der es haufenweise ein
weisses Pulver in den Mund schaufelte und dieses kaute. Ich bin der Meinung es war Kalk. Das Kind brabbelte in einer Babysprache und rief immer wieder "schau mal! schau mal!
während es sich schaufelweise dieses weisse Pulver in den Mund gab und seine Hamsterbacken immer grösser wurden. Das führte erneut zu einem Lachanfall. Salvia hat so eine
kindlich-verspielte-verdrehte Logik über die man sich kaputt lachen kann, wenn man in diesem Bewusstseinzustand ist.
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Im nächsten Moment saß ich als X in einer Küche. Ich muss anmerken, ich habe noch nie im Leben diese Küche gesehen, dass ist irre, mich flasht das selber, wie man
auf Salvia durch die Augen einer anderen Person dessen Leben durchleben kann. In dieser Küche gab es wie in einer Zeitschleife immer das Gleiche zu essen, nämlich
Sauerkraut und Kartoffel. Beim Anblick konnte ich körperlich stark erfühlen, dass diese Ernährung einen Mangelzustand auslöst, der wiederum ein körperliches Unbehagen
auslöst, welches es schwierig macht, von hier loszulassen. Wichtig an dieser Stelle zu wissen ist, dass dies eine metaphorische Darstellung ist, Salvia spricht immer
in metaphorischen Bildern. Natürlich wird sich X nicht ausschliesslich von Sauerkraut und Kartoffeln ernähren, aber was ich aus dieser Vision rauslese ist, dass
ein wesentlicher Teil des Problems in der (relativ einseitigen ?) Ernährung geschuldet liegt, da bin ich mir relativ sicher. Das kann wahrscheinlich nur X selber wirklich beurteilen und interpretieren,
aber für mich fühlte es sich so an, dass aufgrund der Ernährung ein Mangel besteht und meiner Meinung nach ist es Kalkmangel. Ein sehr interessanter Aspekt
an dieser Stelle, der mich in dieser Feststellung noch weiter überzeugte war folgender: Für einen ganz kurzen Moment war ich wieder ich selber und nicht X und
unter mir tauchten haufenweise, diese goldgelben Vitamin D Pillen auf, die ich seit ein paar Jahren nehme. Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass ich bis vor wenigen
Jahren auch nichts von Nahrungsergänzungsmitteln gehalten habe, mich nie damit beschäftigt habe und nicht gedacht hätte, welche Folgen ein Mangel an einem Nährstoff haben kann,
bis ich das erste mal Vitamin D genommen habe. Salvia wollte mir an dieser Stelle zeigen, dass ich auf der richtigen Spur mit dem Mangel bin und war im nächsten Moment
wieder S, der einen riesen Berg eintöniges Essen betrachtete, bei dem intuitiv absolut etwas fehlte, dessen Mangel, genau dieses Unbehagen auslöste, als ich wie weiter
oben beschrieben, auf der Terasse saß und sich die Reise einfach unvollständig und künstlich anfühlte. Dieser Mangel fühlte sich sehr unangenehm an und machte den Trip relativ garstig und öde,
gleichzeitig stellte ich mir vor, wie ein Ausgleich des Mangels, mein Befinden auf ein ganz anderes Level schiessen würde. Ich kann es nicht mit Sicherheit deuten, dass kann nur X selber am besten wissen,
aber ich würde spontan sagen, es geht um Kalkmangel, Calciummangel oder sowas in der Art.

Ich versuchte mich nochmal ganz bewusst aus der Sichtweise von X tief in dieses Gefühl hineinfallen zu lassen und addierte dazu, mein noch aktives Restbewusstsein und Wissen das irgendwo in meinem
menschlichen Hinterkopf noch aktiv war. Aus dieser Kombination versuchte ich nun zu erfühlen, welches Psychedelikum vielleicht für den Anfang ein wesentlich befriedigenderes Ergebnis bringen könnte.
Die Antwort lautete nach kurzer Zeit: Yopo! Das fühlte sich intuitiv absolut richtig an und erstaunlich an dieser Stelle ist, dass auch in Yopo Kalk enthalten ist, vielleicht wollte mir die Kalk-Szene
auch genau das sagen.

Zusammenfassend aus den Visionen würde ich sagen, es sind 3 Punkte die sich rauskristallisiert haben:
-> das Loslassen auf Psychedelika wird fälschlicherweise interpretiert als ein "in den Tod stürzen" in unserer Welt, weshalb sich das Ego quer stellt.

-> es liegt ein Nährstoffmangel durch ein Ernährungsproblem vor. Das kann ich nicht 100% deuten, dass wird X besser beurteilen können, aber ich würde es so interpretieren,
dass Kalkmangel bzw. Calciummangel ein Problem ist. Ein Nahrungsergänzungsmittel in diese Richtung könnte Sinn machen. Ich habe das selber nicht geglaubt, was ein
Ausgleich eines Mangels bewirken kann, bis ich Vitamin D probiert hatte.

-> bei den Psychedelika erstmal Yopo testen, für befriedigende Ergebnisse