Jetzt sitze ich hier und bin niemand! - Trip mit 28mg 2-oxo-PCE

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Neulich war es an der Zeit für einen ordentlichen Abflug mit 2-oxo-PCE. Vorweg muss ich erwähnen, dass das Set nicht optimal war, da ich sehr ausgebrannt von einem Arbeitstag kam, der voll war mit negativem
Stress. Doch es fühlte sich richtig an, heute eine Erfahrung mit 2-oxo-PCE zu machen, ich wollte eine vollständige Dissoziation erfahren, als Reinigung und Reset. Meine Intuition sagte mir, dass diese Erfahrung
genau das ist, was ich jetzt brauche und wie sich später herausstellte lag ich damit absolut richtig. Ich bereitete mir 3 Lines vor. Da ich weis, dass 2-oxo-PCE einen starken Drang zum Nachlegen erzeugt,
vergleichbar mit Kokain, bereitete ich gleich alles vor, denn in völlig dissoziiertem Zustand noch ein Säckchen suchen und dann kontrolliert das Pulver auf die Waage streuen ist nervig.
Auf einer CD-Schachtel legte ich mir eine Initialline mit 14mg, eine weitere mit 10mg und dann noch eine ganz kleine mit 4mg, also in Summe 28mg.
Nachdem ich die Initialline gezogen hatte, setzte ich mich auf meinen Tripstuhl, verdunkelte den Raum und machte am Laptop ein Video von meinem Lieblingsyoutube Kanal an.
Als nach etwa 10 Minuten das Anfluten begann, merkte ich von Minute zu Minute wie ich mich immer wohler fühle und ich es wie in Opiaten gepackt liebe, dieses Video zu schauen. Es gab nichts anderes mehr.
Der gesamte Alltagsstress wurde mehr und mehr von mir distanziert, so als ob alles nur noch in entfernten Gedanken die sich irgendwo in einem Nebenraum befinden, gedacht werden konnte. In Summe war diese
Entkoppelung von Emotionen und Gedankenbildern sehr ähnlich wie man es von Opiaten kennt, nur doch wieder leicht anders. Ich liebte es mich zu diesem Video treiben zu lassen und ich konnte immer weniger
das Konzept von Alltagsproblemen begreifen. Es dauert bei 2-oxo-PCE etwas, bis man sich dem Höhepunkt nähert, die Wirkung setzt langsamer ein als bei Ketamin, aber wenn sie da ist geht es richtig ab
und die Wirkung dauert über Stunden auf einem konstanten Level an. Etwa 45 Minuten nach der ersten Line, als sich das Video dem Ende zuneigte, wurden die dissoziativen Effekte immer prägnanter, was sich
zunächst in einer Trennung von Körper und Geist bzw. in einer Trennung von Körper und Astralkörper äusserte. Das machte sich in der Weise bemerkbar, dass jedesmal wenn ich den Kopf nach links oder rechts
drehte, mein Astralkörper am Kopf auch "hinausschwappte", was in etwa so wirkte wie auf dieser Grafik.
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Nun setzte der starke Nachlegedrang von 2-oxo-PCE ein. Also stand ich auf, machte das Licht an und zog die 2. Line. Danach setzte ich mich rasch wieder in Dunkelheit und Stille hin um mich in der
Wirkung treiben zu lassen. Nun nahm die Intensität der Wirkung von Minute zu Minute rasch zu, die dissoziative Wirkung wurde immer stärker und auch immer schwerer in Worte zu fassen, weil ich mich einem
Zustand näherte, der dem K-Hole ähnlich ist. So wie es ein K-Hole gibt, gibt es auch ein Oxo-Hole, so nenne ich das jetzt einfach mal, denn ein wirklich adäquates Wort gibt es für diesen Zustand ohnehin
nicht, da dieser wirklich sehr sehr weit von dem entfernt ist, was wir "Realität" nennen. Was mir auch beim letzten Trip mit 2-oxo-PCE schon auffiel und bei dieser Reise noch ausgeprägter war, war die
Tatsache, dass 2-oxo-PCE, ähnlich wie Salvia ein ganz spezielles Grundgefühl verursacht, für welches es einfach kein Wort gibt, denn dafür ist die menschliche Sprache nicht ausgelegt. Ich habe jetzt eine
Weile überlegt, ob mir bekannte Wörter einfallen, die dieses spezielle Gefühl zumindest umschreiben, aber in der Tat finde ich kein Wort dafür, nicht einmal näherungsweise. Im weitesten Sinne würde ich sagen,
dass dieses Gefühl, ähnlich wie Salvia auch an kindlich-verspielte-naiv-triviale Gedankengänge assoziiert ist, wobei hier noch ein weiteres Grundgefühl dabei ist, für das ich absolut kein Wort finde
und das mir aber auch nicht tief im Hinterkopf vertraut ist, so wie es bei vielen anderen Psychedelika der Fall ist. 2-oxo-PCE wirkt fühlt sich relativ künstlich und auch aggressiv an und erzeugt ein Grundgefühl
das sehr angenehm ist, aber das ich nicht 1:1 mit einem anderen Gefühl vergleichen kann. Mir fällt nach ausgiebigem Nachdenken keine bessere Beschreibung dafür ein, als die paar Zeilen die ich dazu nun verfasst habe,
denn so wie 2-oxo-PCE fühlt sich einfach nur 2-oxo-PCE an, es gibt kein Wort dafür, man muss es selber erlebt haben, genauso wie man das spezielle Salviagefühl nicht kennt, wenn man Salvia noch nicht konsumiert hat.

Neben diesem bizarren Gefühl dominierte nun die immer stärker werdende dissoziative Wirkung. Obwohl die Dosis erheblich höher war als beim letzten Trip und mich beim letzten Trip die steile Dosis-Wirkkurve
ziemlich überrascht hat, empfand ich den Trip als eine wahre Wohltat für meine Psyche. Es war so herrlich, nichts mehr zu denken und mehr noch, völlig zerlegt zu werden in seine Bausteine, im wahrsten Sinne
des Wortes, denn die dissoziative Wirkung nahm mich richtig auseinander. Zunächst konnte ich Alltagsgedanken, wie oben beschrieben immer weniger verstehen und vor allem die damit assoziierten Emotionen
begreifen. Dann ging es los, dass nicht nur Körper und Geist/Astralkörper voneinander getrennt wurden, sondern es wurden vor allem mein wahres Selbst von Ego bzw. Fake-Ich getrennt und diese beiden
Komponenten wurden dann wiederum vollständig von dem getrennt was wir hier "Realität" nennen. Was dann noch übrig blieb von mir, bzw. welche Komponente hier überhaupt was beobachtete, ist in der Tat
eine gute Frage. Ich saß relativ verdutzt am Stuhl und sagte irgendwann zu mir selber: "Jetzt sitze ich hier und bin niemand mehr!"
Dabei fühlte ich mich wie eine Zwiebel, die Schicht für Schicht immer mehr geschält wird, bis etwas übrig bleibt, dass man das wahre und unverfälschte ursprüngliche Selbst nennen könnte.
Visuell war die Erfahrung geprägt von so etwas wie einem schwarzen Rundum-Sog in alle Richtungen der ein rauschendes Piepen von sich gab und insgesamt an die grafische Darstellung von einem schwarzen
Loch erinnerte.
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Gelegentlich schwirrten zwischen den oben beschriebenen voneinander getrennten Komponenten noch fetzenartige Gedankenbilder von aktuellen Alltagsproblemen aus diesem Tag durch, aber ich hatte keinerlei
Bezug zu denen, mir wurde klar, dass Gedanken passieren können, aber ich bin sie nicht, ich identifiziere mich nicht mit ihnen. Mein ganz letzer Funken normaler Alltagsverstand der noch tief im Hinterkopf
existierte versuchte sich einen Reim darauf zu machen was hier genau passiert, er versuchte das Erlebte zu validieren, zu dokumentieren und Worte dafür zu finden weil er noch ganz vage wusste, dass er
die Erfahrung konservieren und in den Alltag mitnehmen möchte, obwohl er mit dem Konzept von einem sogenannten "Alltag" nichts mehr anfangen konnte. Nach und nach verloren Begriffe die in unserem Alltag
so etwas wie eine ultimative Gültigkeit haben, ihre Bedeutung. Konzepte wie "Ich", "Realität", "Gedanken", "Leben", "Tod", "Universum" hatte nicht mehr in dem Sinne eine Bedeutung wie man sie aus dem
Alltag kennt, ich hatte mich völlig von ihnen dissoziiert und identifizierte mich nicht mit ihnen. Diese Phase des Trips wird nun immer schwieriger in Worte zu fassen, weil sie einfach maximal von dem
entfernt ist, was wir "Realität" nennen. Ich weis noch, dass mein letzer Funken Alltagsverstand im Hinterkopf absolut erstaunt darüber war, welche mannigfaltigen Arten von Bewusstseinszuständen es eigentlich
gibt und wie gewöhnlich und langweilig es eigentlich ist, wenn man nur den Alltagsbewusstseinszustand kennen würde. Eine zentrale Frage die meinem letzten Funken Restbewusstsein immer wieder durch den
Kopf, oder was auch immer ging war: "Was ist die wahre Natur der Realität und was genau ist das Ich?? Du siehst ja jetzt alle Komponenten in seine Einzelteile zerlegt, wirst du daraus irgendwie schlau??"
Es war schwierig in diesem völlig dissoziierten Zustand eine Antwort zu finden, weil auch das Konzept von beobachten, interpretieren, denken einfach nicht mehr in der Weise funktionierte, wie man es
aus dem Alltag kennt, da ja die Komponente, welche im Alltag subsummiert als "Ich" bezeichnet wird, in die oben beschriebenen einzelnen Bauteile zerlegt war. Nachdem ich eine Weile in diesem völlig veränderten
Restdenkmodus die zerlegten Komponenten, die sich in einer nicht räumlich oder grafisch beschreibaren Weise um mich herum befanden, kam ich letztlich zum Schluss, dass die Kerninformation die gleiche
ist wie bei DMT, nämlich dass das Ego und die sogenannte Realität eine hartnäckige Projektion sind und das nur das wahre Selbst final wirklich existiert, nur mit dem Unterschied, dass die Art und Weise
wie man diese Information durch Dissoziative offenbart bekommt, quasi das "Negativ" von dem ist, was man bei DMT & Co. gezeigt bekommt. Diese Analogie fand ich sehr treffend und alltagstauglich um ansatzweise
festhalten zu können, was man damit meint. Ihr kennt ja sicherlich noch diese Diafilme aus Fotoapparaten von den 80er/90er Jahren, die man zum Entwickeln bringen musste. Da gab es ein Dia dass aussah
wie eben die Grafik im Alltag und ein Negativ, dass das gleiche Bild zeigte, jedoch mit invertierten Farben, dh. die Information war die gleiche, nur das eine war das Positiv davon und das andere das
Negativ. Ganz genau so verhält es sich mit den Informationen die man gleichermaßen von DMT & Co. gezeigt bekommt und auch auf Hole-Erfahrungen, wie in diesem Fall mit 2-oxo-PCE erlebt. Man kann also
sagen, ein K-Hole bzw. ein Oxo-Hole ist das "Negativ" von einem DMT-Durchbruch. Zwar ist diese verbale Beschreibung noch immer nicht 100% zufriedenstellend aber schon wirklich sehr gut und auch in diesem
Zustand erschien sie mir als so wichtige Analogie, dass ich sie nicht vergessen wollte.
Konkret zeigte mir also 2-oxo-PCE die gleiche Kerninformation wie DMT, nur eben aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, von einem anderen Lehrmeister veranschaulicht, so in etwa könnte man es formulieren.
Ich fühlte mich ähnlich wie bei einem Salvia Level 5+ Trip vollständig "geschält". Was jetzt noch übrig blieb, war mein wahres Selbst, welches als endloses beobachtendes finales Sein in einem schwarz fluktuierenden
Raum existierte durch welchen gelegentlich noch völlig zusammenhanglos in die Länge gezogene Gedankenbilder aus dem Alltag schwirrten ohne jeglichen Kontext und die so in die Länge gezogen wirkten, wie
Materie, wenn sie den Ereignishorizont eines schwarzen Lochs überschreitet.
Phasenweise sah ich mich selber komplett von aussen. Aber ich sah dort meinen Körper nicht in dem Alter welches er heute hat, sondern irgendwo in der Jugend.
Das ist ein Aspekt, den ich auch von Salvia schon kannte, dass man sich selber in jüngeren Jahren noch einmal auf einem Trip begegnet.
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Insgesamt genoss ich diesen Zustand absolut. Es war so etwas wie eine "Oxo-Hole-Meditation". Es war ein absolut phantastischer Ruhepol, fast noch besser wie Opiate. Ich existierte nur als reines
ursprüngliches beobachtendes, emotionsloses, nicht wertendes Sein im endlosen schwarzen Hyperraum. Irgendwann wurde der absolute Höhepunkt etwas schwächer, sodass wieder mehr Gedanken aus dem Alltag Fuß
fassen konnten und den meditativen Zustand etwas störten. Zeitgleich setzte der Nachlegedrang von 2-oxo-PCE wieder ein, sodass ich nun aufstehen musste und die 3. Line ziehen. Das war eine richtige Mission,
denn die Motorik war erheblich mehr beeinträchtigt als bei Ketamin. Ich stand mit Mühe auf, schwankte zur CD Schachtel hin, musste mich sehr konzentrieren, mir das Ziehröhrchen korrekt in die Nase
zu führen und mich etwas nach vorne zu beugen um die Line zu ziehen. Ich war richtig froh als ich das geschafft hatte, gleichzeitig war ich so neben der Spur und so verloren, dass ich Sekunden später
schon wieder vergessen hatte, dass ich sie gezogen habe und ich sicher noch 3 mal die CD-Schachtel inspizieren musste um sicher zu sein, dass ich wirklich die Line gezogen hatte. Dann wankte ich wieder
zum Stuhl und lies mich in Dunkelheit treiben. Nun setzte die Aufputschende Wirkung von 2-oxo-PCE ein und ich spürte einen starken Dopaminschub. Während Ketamin ein dissoziativer Downer ist, ist 2-oxo-PCE,
zumindest teilweise, ein dissoziativer Upper. Ich stand wieder auf und bekam nun Lust noch eine Tüte CBD Gras zu rauchen. Diesen Joint zu drehen war eine Mission, ich brauchte bestimmt 10 Minuten bis
ich endlich mal diese Tüte fertig hatte. Während ich alle Hände voll zu tun hatte diese Tüte zu bauen, begriff ich immer weniger, was ich hier eigentlich mache. Zwischendurch hatte ich einmal das Gefühl
ich bin eine Schublade, die Motorik war völlig verändert, ich hatte ständig vergessen ob ich schon Gras in den Tabak gegeben hatte und als ich es dann endlich geschafft hatte, diese Tüte fertig zu bauen,
war die nächste Mission, die verbleibende Mische die am Tisch lag in die Vorratsdose zu füllen. Diese 10 Minuten kamen mir wie eine halbe Stunde vor, ich war mir nicht sicher, dass ich ein Mensch bin,
aber ich handelte einfach nach Intuition.

Als ich dann draussen stand und die Tüte rauchte, ergab die CBD und Nikotinwirkung zusammen mit dem 2-oxo-PCE nochmal einen heftigen dissoziativen Flash. Ich stand völlig verloren mit dieser Tüte draussen,
torkelte mit wankender Motorik hin und her, bis ich sie fertig geraucht hatte und dann wie auf einem schaukelnden Boot im Wind Richtung Bett steuerte, in dieses fiel und noch die starke Nachwirkung genoss.
Noch einmal hatte ich das Gefühl, dass ich weder mein Körper noch mein Geist bin. Was ich jetzt wirklich war, war das vollständig "geschälte" und unverfälschte Ich, dass einfach nur endloses, nicht wertendes
beobachtendes Sein ist, im endlosen schwarzen fluktuierenden Raum, der mich etwas an die Textur von Black Goo erinnerte.
Meine wahre Natur des Selbst verinnerlichend, genoss ich diese Position des neutralen Beobachters noch, bis ich schliesslich einschlief.

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