Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Einnahme ca. 20:45 Uhr. Etwa 15-20 Minuten später deutliches Bemerkbarmachen der Anwesenheit der Pilze. Die Wahrnehmung verändert sich leicht, ich lege mich erst im Wohnzimmer auf die Couch, ohne Licht, ohne Kerzen, ohne Musik. Dann setzt ziemlich bald das ein, was ich durch die Begegnungen mit Ayahuasca gut kennengelernt habe: Das Einsetzen einer Art von energetischer Vibration. Wird von mir sehr ambivalent aufgenommen: zugleich ein "och nee" und "ahjaaa". ^ ^

Das erste, was ich erlebe, während die Vibration stärker wird, ist eine Art Spot, der von hinten rechts über meinem Kopf zu kommen scheint; es wird sehr hell im (inneren) Raum und gleichzeitig fühle ich mich wie unter einer Lupe im hellen Licht beäugt. Als erstes erlebe ich eine Art von Aufregung, die mir entgegen gebracht wird, im Stile des Satzes: "Kind, warum kommst du erst jetzt?". Ich muss grinsen. Und dann kommt ein Check, wie ich ihn ebenfalls von der Madre kenne: ich werde durchgescannt. Bei meiner ersten Begegnung mit der Madre etwa wurden mir ganz deutlich die Augäpfel poliert; das ist mir als intensives Gefühl noch sehr in Erinnerung. Aber jedes Mal wird aufs Neue gescannt. Also liege ich und werde durchgecheckt; es zwackt mal am Hinterkopf und es kribbelt mal im Magen, aber letztlich endet der Check (wie schon früher öfter) an der Nase, die sich im Knochen/Knorpel zu verändern scheint und sich dehnt; das Ergebnis ist ein "plopp" und meine Nase wird frei. Ich kann tief atmen.

Ich muss zur Toilette. Bekannter Nebeneffekt auch von LSD, mehrfach ins Bad zu wanken und sich zu wundern, woher das ganze Wasser kommt, obwohl doch kaum welches getrunken wurde... Ich werde mich darüber in dieser Nacht wieder öfter wundern.

Nach dem Badbesuch will ich mich auf's Bett legen. Im Dunkeln, ohne alles. Während ich da liege, entfaltet sich vor mir die energetische Struktur der Pilze. Erinnert mich - zusammen mit der ihnen eigenen Vibration, die ich als wesentlich "höher" und "heller" wahrnehme als die der Madre - etwas an Kreisel, da sich auch sehr schnell bewegend und verändernd. Diese Vibration erhöht quasi umgehend auch mein eigenes Energielevel und ich fühle mich gleich, hm, genährt und lebendiger. Ob das nun durch die Energiezufuhr kommt, die ich wahrnehme, oder dadurch, dass sich umgehend Gedanken und Gefühle auflösen, die ich in der letzten Woche einfach nicht loslassen konnte und die sich streckenweise regelrecht in mir austobten, kann ich nicht sagen.

Ich greife nach meiner Klangschale (<3), weil ich gerne wissen möchte, wie sich die Vibrationen der Klangschale in diesem Zustand anfühlen. Ich halte sie liegend mit der linken Hand und schlage sie leicht mit der rechten Hand (wir sind bei etwa 45 Minuten nach Einnahme). Sofort wird die energetische Struktur der Pilze gestört und verändet sich, wird wie zusammengefaltet bzw fällt in sich zusammen. Es ist offensichtlich eine Störung, die nicht passt. Ich lege die Schale wieder aus der Hand.

Ein Farbenmeer setzt ein. Ein wahres Farbfeuerwerk entfaltet sich vor mir in unfassbar vielen Farben, ich bin entzückt. Ein starkes Gefühl von Heimat, Verbundenheit und Glückseligkeit breitet sich in mir aus. Gleichzeitig merke ich, dass sich zwei Tränen links und rechts ihren Weg über meine Wangen bahnen. Sie fühlen sich kalt an. Es stellt sich heraus, dass sie etwas in Gang setzen. Es kommen mehr Tränen, ein kleiner Strom setzt ein.

** Exkurs: Sonntagskind und das Weinen bzw. Tränen. Tränen begleiten mich schon ganz lange; manchmal nerven sie mich, dann wieder sind sie mir unangenehm, hin und wieder stören sie mich und ich frage mich, ob dieser Quell nicht irgendwann mal ausgetrocknet sein wird. Ich kann bei vielen Gelegenheiten problemlos und schnell weinen: Natürlich bei Traurigkeit und Schmerz, dann vor Rührung, vor Ergriffenheit, vor Freude, Überwältigung oder Ekstase. Ich kann weinen, wenn ich Menschen wieder treffe oder wenn wir auseinander gehen. Selten, dass ich da mal kein Wasser in den Augen stehen habe. (Im Grunde kann man sich fast beleidigt fühlen, wenn man mich kennt und noch nie mit feuchten Augen gesehen hat ; ). Ich hoffte lange, dass sich diese oftmals lästige Geschichte wie eine Angewohnheit irgendwann abtrainieren lässt, aber das ist nicht eingetreten. Es gab nur zwei Gelegenheiten, da war es mir über Wochen und Monate nicht möglich zu weinen. Die eine war nach einer kleinen OP 2002/03 und die zweite nach sehr umwälzenden Erfahrungen mit der Madre und einer Art energetischen OP in der letzten Zeremonienacht im Sommer 2012; danach ging ich für Monate einigermaßen verändert durchs Leben.**

In dieser Nacht lerne ich etwas über Tränen. Die ersten fühlten sich kalt an; wenn ich dagegen an Menschen denke, die ich liebe, strömen sie sehr warm aus mir. Und wenn sie strömen, wird die Pilzwirkung schwächer. Als würden die Pilze dieser Art von Reinigung Raum geben (wollen). Höre ich auf, wird die Wirkung wieder stärker. Auch irgendwie interessant: als ich die Struktur und die Vibration der Pilze zum ersten Mal bewusst wahrgenommen habe, musste ich unwillkürlich an die Madre denken, auch, wenn ich die Pilzstruktur als wesentlich filigraner erlebe, sich schneller verändernd und "höher/heller" in der Vibration, die Madre in ihrer Wirkungsweise als wesentlich dunkler, schwerer, eine tiefere Vibration - spontane Assoziation dazu (auch auf Grund ihres natürlichen Lebensraumes) war eine Gebärmutter. Es kam der Gedanke: "Wenn die Madre die Königin ist, sind Pilze das Prinzesschen" - und umgehend wurde die Wirkung sehr viel stärker. Da musste ich wieder grinsen. Denn die Wirkung hatte ich damit gar nicht gemeint.

Nach 2,5 Stunden merkte ich eine deutliche Abschwächung der Wirkung, nach 3 Stunden war der größte Teil vorbei. Nach etwa 2 Stunden habe ich die Klangschale nochmal ausgetestet - und diesmal fügte sich der Klang harmonisch in die Energiestruktur ein - oder verband sich beides zu einer Harmonie? Ich weiß es nicht. Ich stand noch eine ganze Weile auf dem Balkon, schaute die Sterne an, setzte mich irgendwann, lauschte dem Wind und dem Rascheln und schaute der Erde beim Atmen zu, bis es vorüber war. Um 2 Uhr ging ich schlafen - und ich bin auf mein Erleben in den nächsten Tagen gespannt.
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Re: Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Hach ja, ein wirklich schöner, ruhiger Tripbericht. Ich fands sehr angenehm ihn zu lesen. :)

Danke dir Sonntagskind, für den Vergleich der Pilze mit den Kreiseln.
Kreisel sind bei mir die letzten Monate vermehrt in meinen Bildern aufgetaucht und ich hatte auch ein paar Pilzkontakte.
Ich denke du schreibst in starken Bildern und dein Umgang oder die Beziehung zu Pilzen, wie du dich von ihnen leiten/lehren/heilen lässt finde ich sehr sympatisch.

Das mit diesen "Plopps" kenne ich auch, allerdings ist es bei mir nicht die Nase, sondern das Innenohr. :denk: :bow:

Re: Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Danke dir, Käseverzehrer, für die Rückmeldung.

Ich habe sehr spät erst begonnen, Psychedelika zu nehmen und muss für mich sagen, dass das richtig war. Früher hatte ich vor ihnen regelrecht Angst, die später zu einem großen Respekt wurde. Den habe ich noch immer. Ich nähere mich ihnen mit Hingabe und Demut, weil ich weiß, dass ich mich mit der Einnahme ausliefere. Aber genau das möchte ich ja auch in diesem Moment. Ich habe auch früh gemerkt, dass es möglich ist, mit z.B. der Madre zu kommunizieren. In einer Erfahrung vor 5 Jahren, meine dritte Nacht mit ihr überhaupt, haben mich so viele Bilder bzw. Visionen überrollt, dass ich dachte, mein Hirn wird gleich gesprengt. Ich habe Dinge gesehen, von denen ich bis heute glaube, dass ich mir sie niemals im Leben hätte ausdenken können. In diesem Moment bat ich darum, dass sie damit aufhört, weil ich sowieso nichts von dem begreifen konnte; es war einfach zu schnell zu viel. Und es hat geklappt.

Was das "plopp" angeht; ich habe gerade nochmal nachgelesen. In meinen letzten Nächten mit der Madre habe ich ähnliche Erfahrungen (wie du mit Pilzen) gemacht: zunächst hat es laut und deutlich in meiner Kehle ge"klick"t, kurz darauf in beiden Ohren (war entgegen des "plopp" aber mehr ein metallisches Geräusch). Der Rat später dazu war, mir anzusehen, ob ich evtl anderes oder mehr höre. Kannst du dir ja vielleicht auch mal anschauen?! :)
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Re: Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Sonntagskind hat geschrieben: 29. Mai 2017, 19:25 Ich habe Dinge gesehen, von denen ich bis heute glaube, dass ich mir sie niemals im Leben hätte ausdenken können. In diesem Moment bat ich darum, dass sie damit aufhört, weil ich sowieso nichts von dem begreifen konnte; es war einfach zu schnell zu viel. Und es hat geklappt.

Ich hab noch kein Ayahuasca genommen, aber zu Pilzen pflege ich guten Kontakt, nicht nur im psychedelischen Bereich sondern alle möglichen Sorten. Naja, generell bin ich recht naturverbunden.
LSD kommt mir bei der Einnahme eher wie ein Werkzeug vor, da kommt das Gefühl einer Entität nicht so zustande wie bei Pilzen. Außer LSD öffnet einen Raum in dem Entitäten spürbar werden, aber auch da ist es eher der Katalisator, der diese Erfahrung möglich macht.
Sonntagskind hat geschrieben: 29. Mai 2017, 19:25 Was das "plopp" angeht; ich habe gerade nochmal nachgelesen. In meinen letzten Nächten mit der Madre habe ich ähnliche Erfahrungen (wie du mit Pilzen) gemacht: zunächst hat es laut und deutlich in meiner Kehle ge"klick"t, kurz darauf in beiden Ohren (war entgegen des "plopp" aber mehr ein metallisches Geräusch). Der Rat später dazu war, mir anzusehen, ob ich evtl anderes oder mehr höre. Kannst du dir ja vielleicht auch mal anschauen?! :)

Ohren, Hören usw. sind bei mir schon ein wichtiges Thema. Meine Ohren sind ziemlich empfindlich was Kälte angeht, ansonsten bin ich eigentlich nie krank. Ob ich mehr höre als früher weiß ich nicht, aber ich höre auf jedenfall gut ;)
Und auch richtiges Zuhören ist mir wichtig. So in der Art von Momo. Auf eine Art und Weise zuhören, ohne einzugreifen und doch durch dieses aktive Empfangen von Signalen wie als eine Art Vermittler zu fungieren. Fungi!
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Re: Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Käseverzehrer hat geschrieben: 29. Mai 2017, 21:21LSD kommt mir bei der Einnahme eher wie ein Werkzeug vor, da kommt das Gefühl einer Entität nicht so zustande wie bei Pilzen. Außer LSD öffnet einen Raum in dem Entitäten spürbar werden, aber auch da ist es eher der Katalisator, der diese Erfahrung möglich macht.
Ja! :2daumen:

@Mehr hören: Vielleicht ja auch (mehr) Zwischentöne o.ä.? ;)
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Re: Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Sonntagskind hat geschrieben: 29. Mai 2017, 21:27
Käseverzehrer hat geschrieben: 29. Mai 2017, 21:21LSD kommt mir bei der Einnahme eher wie ein Werkzeug vor, da kommt das Gefühl einer Entität nicht so zustande wie bei Pilzen. Außer LSD öffnet einen Raum in dem Entitäten spürbar werden, aber auch da ist es eher der Katalisator, der diese Erfahrung möglich macht.
Ja! :2daumen:

@Mehr hören: Vielleicht ja auch (mehr) Zwischentöne o.ä.? ;)
Kann man so sagen, ja^^

Wobei ich nicht weiß, ob ich die Zwischentöne vorher nicht gehört habe und sie waren da, oder ob sie vorher nicht da waren und ich sie jetzt "anziehe".
Ist vermutlich beides gleichzeitig :denk: :D

Re: Einmal nach Hause und zurück - 2 Gramm Psilocybe cyanescens

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Teil 2 - 19.6.

... ich komme zu mir, als ich ein nicht zu identifizierendes Geräusch wahrnehme. Was ist das? Wo bin ich?
Ich nehme wahr, dass ich in meine Decke eingewickelt auf meinem Bett liege. Ich habe eine Ganzkörpergänsehaut und das Geräusch sind meine klappernden Zähne. Friere ich? Mir fällt ein, dass die Temperaturen draußen etwa bei 30 Grad liegen müssten, da es etwa 16 Uhr ist, also hat es sicher 23 Grad im Schlafzimmer. Hm. Habe ich Angst? Ich fühle in mich hinein. Fühlt sich nicht so an.

Meine Zähne klappern weiter. Ein Wort bahnt sich seinen Weg: Ehrfurcht.

(Es ist etwa 45 Minuten nach Einnahme und mir kommt ins Bewusstsein, dass ich schon einiges an Mustern gesehen und erlebt habe in dieser Zeit)
Ich denke, ich gehe mal zur Toilette, vielleicht höre ich dann auf zu "frieren". Als ich mir die Hände wasche und in den Spiegel sehe, sehe ich auf meinem Dekolleté (ich trage ein Spaghettiträgershirt) die "sacred geometry". Eine in sich rotierende unendliche "Flower of Life", die aus vielen nebeneinander rotierenden existiert. Es sieht wunderschön aus - und sollte mich die nächsten Stunden weiter begleiten, auf Wänden, Zimmerdecken, meiner Haut. Ich merke aber, wie meine Knie nachgeben und gehe - von leiser Musik angelockt - ins Wohnzimmer. Da singt meine Lieblingszeremonienmeisterin gerade "Breathe".
Ich stehe etwas unmotiviert im Zimmer herum, die Gänsehaut von Kopf bis zu den Zehen ist noch immer da, die Zähne klappern weiter, allerdings gesellen sich dazu nun schlotternde Knie. Ich schüttele mich ein bisschen, klopfe die Beine ab. Keine Änderung. Ich beschließe, eine meiner Decken um mich zu legen und mich auf die Couch zu verfrachten. Ich lege mich hin und gähne, was das Zeug hält. Ich renke mir dabei fast den Kiefer aus. Plötzlich kann ich eine Art "Plopp" fühlen und als hätte man mir einen Verschluss geöffnet, kommen zwei Schluchzer, dabei fühle ich mich nichtmal traurig. Tränen gibt es nicht. Noch nicht. Ich schaue mich im warmen, mit Rolläden halb abgedunkelten Zimmer um; die Reflexe der (orangefarbenen) äußeren Fensterbank tauchen das Zimmer in ein leichtes Orange... Ich bleibe mit meinen Augen an meiner wieder neu erblühenden Orchidee hängen. Die Musik setzt wieder ein, da fällt mir erst auf, dass sie ausgesetzt hatte, offenbar ein neues Stück, das beginnt. Ich sehe, wie die Energiefäden im Zimmer sich verändern, die Struktur wird weich, länglich, fließend wie Wasser, ja, sie befindet sich wabernd im Zimmer. Die neue Blüte meiner Orchidee scheint sich mir entgegen zu recken und mich erfreuen zu wollen. Sie scheint in eine Art von Kommunikation mit mir einzutreten. Gleichzeitig durchfließt mich ein sehr, sehr leichtes, helles Gefühl in der Brust, ich gehe mit der Kombination von Musik in den Kontakt zur Orchidee und freue mich. Es beginnen, Freudentränen zu fließen. Ich spüre sie auf den Wangen. Sie beginnen einfach zu fließen.

**Exkurs: Sonntagskind und Orchideen. Ich beherberge einige Pflanzen, aber selten blühende. Seit einiger Zeit habe ich 2 Orchideen, die Geschenke waren: eine, die nach meinem letzten Umzug zunächst viele Luftwurzeln und dann einen Ableger bekommen hat und nicht blüht sowie seit Ostern eine dauerblühende. Mit Orchideen konnte ich bislang nicht so viel anfangen, ich habe sie halt jetzt. Eine Freundin sagte zu mir mal: "Orchideen sind die Zicken unter den Pflanzen." Genauso habe ich sie auch wahrgenommen, sehr eigenwillig, ich konnte sie nicht mehr zum Erblühen bringen - habe aber auch keinen entsprechenden Dünger benutzt. Und jetzt schien ausgerechnet diese Pflanze mit mir in Kontakt zu treten...**
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Danach wechsele ich wieder ins Schlafzimmer, das fast vollständig abgedunkelt ist. Die Musik dringt nur ansatzweise und zart zu mir durch, wie ein leichtes Echo. Umgehend ändert sich die Energie. Ich lege mich auf's Bett und schließe die Augen. Ein tiefes, dunkles Geräusch, eine Vibration... ja, was eigentlich... breitet sich aus. Es dauert eine ganze Weile, bis ich begreife, dass nicht gerade in der Nachbarstraße ein Helikopter landet, sondern dass sich die Pilze dieses Mal so zeigen. Ich kann's kaum glauben. Ich beginne, diese dunkle Energie zu untersuchen. Ich nehme sie als eher distanziert wahr, kein bisschen warm, nicht spielerisch, geradezu ernst und sehr dominant dröhnt es in mir und um mich herum. Dies nehme ich als sehr männliche Energie wahr. Ich bin wirklich irritiert. Ich könnte es glatt als etwas völlig anderes identifizieren als beim letzten Mal, als eine andere Präsenz. Liegt es an mir, liegt es am Pilz? Fragen tauchen auf.

Ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: Ich bin völlig schutzlos. Ich habe kein Ritual zuvor gemacht, nichts geräuchert oder verdampft, ich habe keine Steine bei mir oder sonst was. Im gleichen Moment bin ich mir aber auch im Klaren darüber, dass ich mich auch dieses Mal nur ins Vertrauen fallen lassen kann. Es wird schon passen. Nützt ja nix. Ich drifte ab... und die Tränen verändern sich. Ich denke an Menschen, die ich liebe, an Situationen, die ich aktuell als Zwickmühle erlebe, an nahestehende Menschen, die sich gerade trennen... und bin über all das sehr traurig, Ein nicht enden wollender Tränenstrom wird mich die nächsten Stunden begleiten. Ändere ich die Location - gehe ich ins Wohnzimmer -, leitet mich die Musik. Die Energie ändert sich instant, wird "freundlicher", gehe ich zurück, drückt mich die dunkle Schwere schier nieder. Ich entscheide mich dennoch für den Raum ohne Musik und verbringe den größten Teil der Erfahrung auf meinem Bett liegend und ziemlich in Tränen aufgelöst. aber das ist ok. Weitere Details fehlen mir mittlerweile, es sind seitdem zwei Tage vergangen. Zwei Tage, die ich als recht angenehm empfunden habe.
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