MXP - Der spirituelle Urknall

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Tripbericht Methoxphenidin: Der spirituelle Urknall

Seit meiner ersten DXM-Erfahrung vor etwa 3 Jahren löst die Gruppe der Dissoziativa einen starken Reiz und Faszination auf mich aus. Ich durfte aus dieser Sparte bereits MXE kennen-und liebenlernen (leider nicht jeden Batch).
Da DXM leider starke Nebenwirkungen hat und z.T. auch äußerst psychotisch und dreckig wirken kann, MXE leider schlecht verfügbar geworden ist und ich (leider) einen nicht zu unterschätzenden Forscherdrang besitze war dann vor kurzem MXP an der Reihe.
Dabei habe ich nicht erwartet etwas sehr MXE-ähnliches zu finden und ging daher mit eher geringen Erwartungen an die Sache heran. Berichte und Diskussionen in den einschlägigen Boards waren sehr durchwachsen. Ich habe eine leichte Kratomtoleranz, da ich unter chronischen Schmerzen leide werde ich das Zeugs leider nie ganz los. Zumindest erhoffte ich mir hier einen hilfreichen Effekt.
Zum Test: 1gr MXP in kristalliner Form gelöst in 100ml destilliertem Wasser, 1mg Allergietest wie zu erwarten ohne Ergebnis. Langsames Hochtasten auf 5mg, bestenfalls ein Placeboeffekt spürbar. Bei 10mg erschien dann eine erste subtile Wirkung, eine leichte innere Ruhe kehrte nach etwa 30min. ein. Sonst passierte eigentlich nichts weiter die nächsten Stunden, so daß ich mir nach ca. 2-3 Stunden weitere 20mg oral einbaute. Effekte waren folgende: leichte dissoziative Grundstimmung, Schwingungen sehr ähnlich 10mg MXE, ein schmerzstillender Effekt und der Wegfall der leichten Kratom-Entzugserscheinungen traten auf, motorisch nur sehr geringe Beeinträchtigung, d.h. sehr viel geringer als bei MXE. Da ich bei der Einnahme nicht sofort nachgespült hatte waren Mund- und Rachenraum etwas betäubt was sich in leichtem Lallen äußerte, war aber gut kompensierbar ;-).
Die Wirkung baute sich innerhalb der nächsten 2-3 Stunden soweit ab, daß ich dann abends auf 50mg oral ging. Hierbei trat dann ein schon sehr deutlicher, angenehmer opioider Effekt auf, gute Laune, Euphorie, Stimulation und Sedierung (paradox, ja), leicht verschwommene Sicht, alles sah sehr weich aus und fühlte sich auch so an. Der dabei auftretende psychedelische Effekt kam mir sehr gelegen, Probleme, Belastungen, Ängste lösten sich langsam auf, bzw. man dachte einfach nicht mehr darüber nach…
Eine erhöhte Risikobereitschaft machte sich breit, vermutlich Dopaminbedingt. Ich fühlte mich daher bereit, höher zu gehen und legte weitere 50mg nach, diesmal rektal. Dazu muss ich im Nachhinein sagen, daß die orale ROA bei mir effektiver ist, ungleich MXE, daß rektal bei mir doppelt so stark wirkt.
Das Gefühl der Losgelöstheit, körperlicher Leichtigkeit, Leistungsfähigkeit (!) stieg, leichter Schwindel trat auf, Gedanken wie „Wow, wie schön. Nichts kann schiefgehen. Wie angenehm“ durchflossen mich. Da die körperlichen Einschränkungen wie bei MXE kaum vorhanden waren fand ich diesen Zustand sogar sehr viel angenehmer als auf Mexxy. Visuellen Input gab allerdings nicht, nur auditive Pseudohallus, Musik und Stimmen aus einer Art „Trichter“ im Kontinuum.
Im Liegen stellte sich ein Gefühl des Schwebens und der Schwerelosigkeit ein wie ich es bereits von Mexxy kannte. Ich ließ es für diesen Abend gut sein und stand am nächsten Morgen ohne Kater und mit guter Laune auf.
Am nächsten Tag nutzte ich es weiter Low Dose (20-30mg), konnte dadurch meinen Kratomkonsum stark reduzieren, war mir auch ganz recht.
Bis zum Abend, da wurden es dann 100mg rektal. Die Wirkung kam nach etwa 20-30min. Wärme- und Taubheitsgefühle am ganzen Körper, wirklich nicht unangenehm, schlechte Laune war wie weggeblasen. Als ich dem Film der im Fernseher lief immer schwerer folgen konnte legte ich mich zur Seite. Alles war sehr hell, obwohl es im Zimmer kaum Licht gab. Erotische Fantasien gingen mir durch den Kopf. Alles an was ich dachte erschien in dreidimensionalen bunten „Filmen“, also irgendwie hatte es schon etwas Ähnlichkeit mit einem mittlerem Pilztrip.
Ich beschloss mich treiben zu lassen, wurde im Bett hin und hergewirbelt und fiel kurz darauf ins M-Hole. Dabei konnte ich aber die Hintertür zur Realität offenhalten. Dieser Zustand dauerte geschätzt ein paar Minuten, war sehr angenehm, beispielsweise „war“ ich die Musik, die ich tagsüber im Auto gehört hatte. Ich spürte die Gegenwart anderer Personen/Wesen, verspürte Empathie, alles war positiv geprägt voller Euphorie und Glücksgefühle, magisch und bezaubernd. Als ich wieder aus dem Loch kam dachte ich nur „Wow, das ist mindestens so geil wie Mexxy“. Darauf durfte ich schon ähnliche Erfahrungen machen, nur daß hierbei alles besser steuerbar war. Ich beschloss das Erlebte zu verarbeiten und schlief bald darauf ein. Die Erfahrung dieses Abends gab mir einen Vorgeschmack auf das Potential dieser Substanz. Dieses sollte ich am nächsten Tag kennenlernen.
An diesem Abend hatte ich bereits 2gr Kratom und 50mg Ethylon konsumiert. Schon ganz angenehm angetörnt davon nahm ich 200-250mg MXP zu mir. Was dann folgte habe ich noch auf keiner Substanz vorher erlebt. Nach ca. 30min, wie gewohnt, kamen die ersten Wellen, die sich innerhalb von Minuten derart steigerten daß ich fast dachte, ich käme darauf jetzt nicht mehr klar. Völlige Dissoziation machte sich breit, dabei konnte ich mich aber noch bewegen. Zumindest noch in die stabile Seitenlage legen bevor es stärker wurde. Ein Film lief im Fernseher, ich konnte den Sinn der Dialoge nicht mehr erfassen, verbale Verarbeitung kaum noch möglich. Alles war hell erleuchtet obwohl meine Augen geschlossen waren. Das Rauschen und Fiepen wurde immer lauter. Zeitgefühl verschwand. Plötzlich die Aufforderung, den Fernseher abzuschalten; ich dachte gleichzeitig „Na Gott sei Dank! Hoffentlich schaffe ich das noch.“ Ich schaffte es mit äußerster Konzentration. Legte mich wieder hin. Schnell verlor ich jedes Gefühl für Oben und Unten, vorne und hinten und glitt weg ins All. Dabei spürte ich wie ich mich in eine Kugel aus flüssigem Metall verwandelte, die Extremitäten auf der äußeren Sphäre angeordnet. Ich bewegte die Finger um zu testen ob ich noch einen Körper hatte. Ich zischte, pulsierte, stand unter starkem Druck. „Ich bin ein Punkt, das Universum kurz vor dem Urknall und platze gleich“. Dieser Gedanke belustigte mich daß ich innerlich anfing zu lachen. Ich ließ los. Und ich zerfloss. Ich floss und ergoss mich in die Raumzeit, war momentweise überall und nirgends, auf Warp 10; ich war Eins. Ich fragte mich „Bin ich tot?“ Ja, im gewissen Sinne war ich gestorben, aber nicht physisch. Davon konnte ich mich überzeugen, da ich meinen Herzschlag und meine Atemgeräusche hören konnte, wenn ich auch nichts spürte. Eine Stimme sprach zu mir: „Ich habe Dich von Deiner Last befreit, geh.“ Ich glitt weiter und weiter, irgendwann nach einer Ewigkeit kehrte ich in meinen Körper zurück. Dabei hatte ich das Gefühl meine eigene Geburt zu erleben. Ich war voller Freude darüber nicht wirklich gestorben zu sein und fühlte mich wie „neugeboren“ und voller Liebe, ähnlich einer starken Psylocibinerfahrung.
Ich schlief kurze Zeit später ein, mit einem Gefühl des absoluten Friedens, einen Teil des Lichts gesehen zu haben. Am nächsten Morgen stand ich voller Glück und ohne Angst auf, erlebte einen schönen Tag mit meiner Familie. Alles war neu und doch bekannt, sehr intensiv.
Das Gefühl hielt einige Tage an, durch die Intensität, Empathie der Warnehmung konnte ich einiges an meinem Verhalten ändern. Meine vorher vorhandenen Depressionen sind verschwunden, Aggressivität reduziert, Kognitives verbessert.
Im Nachhinein muß ich sagen, eine sehr wertvolle Erfahrung, wenn auch etwas intensiv. Auch nach einer knappen Woche ist die manische Phase immer noch nicht ganz verschwunden, scheint wohl eine sehr lange HWZ zu haben. Ich werde die Substanz bestimmt weiter testen, aber ohne Mischkonsum, denke das Ethylon hat schon etwas zur manischen Phase beigetragen.
Ich denke daß sich in dieser Substanz durchaus Himmel und Hölle vereinigen. Der Grat ist schmal, auch wenn ich schon einiges in der Hinsicht erlebt habe, „Mehr“ hätte es nicht unbedingt sein müssen. Vorsicht beim Umgang damit, es ist definitiv kein „MXE-Light“. Set und Setting wie bei allen Psychedelika unbedingt beachten und den nötigen Respekt walten lassen.

Re: MXP - Der spirituelle Urknall

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Danke fuer den Bericht. :bow:
Ich frag mich immer, wie die Leute, die bei MXE und Co von einer starken antidepressiven Wirkung sprechen, 1-2 Jahre nach Konsumstopp darueber denken... Wuerde mich wirklich mal interessieren.
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

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