Re: Der kleine Instrumentefred

107
app. tropenholz-erpichte instrumentebau-industrie.

spätestens seit der arte doku & anderen berichten, ist das thema ja wieder etwas in den fokus der öffentlichkeit gerückt & manch ein musiker denkt darüber nach, ob es wirklich nötig ist sich ne edelholzgitarre anschaffen zu müssen, von der man nicht wirklich weiss woher das holz eigentlich stammt & was für schindluder damit in verbindung steht. naja, selbst mit "politisch korrektem siegel" kommt einem das doch immernoch sehr merkwürdig vor....

...wie man es zB auch in solchen diskussionen mitverfolgen kann:
http://www.musiker-board.de/politik-ges ... nwald.html

Re: Der kleine Instrumentefred

109
ein kleiner virtueller ausflug in das ebenfalls von der holzindustrie stark gebeutelte
borneo brachte noch eine regenwaldgitarre zu tage, die sape genannt wird.

gibts in vielen verschiedenen ausführungen,
oft zu sehen mit traditionellen motiven des "lebensbaumes".

Bild


http://youtu.be/hrn_oGiq0DQ
http://youtu.be/V5b_-epdF4g


ganz nebenbei stösst man dann auch noch auf sowas:

http://www.bmf.ch/de/news/?show=313
:angst:

...

ein weiterer verdächtiger fund:

Bild

A mushroom form is what I found, with beads around
Its stem in shades of gold, red and brown it does abound.
Headdress I say. It is so grand,
And now I want to learn its land.

It’s from Malaysia, don’t you know, from Sarawak
On Borneo. This Land of Hornbills has no lack
Of lovely works of art to use
From beads, clay, cloth – even tattoos

Now who wears this mushroom cap I must discover
‘Cause this chapeau is more than just a head cover.
It goes upon a priestess’ head,
This striped top — brown and gold and red.
;)

Re: Der kleine Instrumentefred

110
interessante ideen finden sich bei cheryl e. leonard. :bow:

CL hat geschrieben:Lately I've been creating music by playing raw tree materials: leaves, bark, pinecones, and so forth. It's fun to imagine this as an exercise in musical time travel. Before the discovery of tools and the creation of more sophisticated instruments, perhaps early men and women noticed that the various "petals" on a pinecone each have their own pitches. Yes, it’s more likely that they were into singing, but maybe not. Perhaps, like me, some of them didn’t have very good voices, preferring to let pinecones sing in their stead. Thus were created the great prehistoric orchestras- of pinecone thumb pianos. They must have sounded amazing in those resonant caves, accompanying the visual artists in those very earliest of multimedia performances. Funny, that the archeologists thought all those pinecones were gathered merely for food.

Bild

han shan tree

Bild

beachtliche treibholzkollektion


http://youtu.be/5Ux2LqYDRU4
http://youtu.be/xUc8--jCq3U

etc.

weitere hörproben & instrumente auf ihrer seite:
http://allwaysnorth.com/

Re: Der kleine Instrumentefred

114
klingt irgendwie ziemlich ähm... zickig. ;)

is aber nicht unbedingt "makaberer" als das hier:

Bild

schön bequem & kuschelig?

oder makaberer als sich nen 5kg "überraschungs"-beutel knochen frisch vom jäger zum basteln ausm web zu ordern.
oder sich als tourist n schnuckenfell in der heide zu kaufen. oder...

muss dem einen da in den komments aber zustimmen.

für unsereiner die ihr grillfleisch oder ziegenkäse aus dem discounter beziehen und keine ahnung mehr haben wos denn eigentlich herkommt,
mag das idiotisch erscheinen, das arme tier &so.

mir solch ein instrument zuzulegen ohne überhaupt ein bezug zur ziege(nhüterei) zu haben
käme für mich glaub ich auch nich infrage, muss ich dazugestehen.

die zicklein dürfen also beruhigt sein. ^^

mein alt-altvorderer noch hätte das garantiert anders gesehen, der war der meinung, wer sich von tierprodukten ernähren will,
der sollte das tier auch selbst schlachten & ausnehmen, und warum dann auch nicht die überreste weiter-verwerten?

ackerbau-und-viehzucht lässt grüßen.
:nixplan:

da bleibt wohl nur back to "rohkost" oderso?.. :pfeif:

Re: Der kleine Instrumentefred

116
mal ein kleiner ausflug nach brasilien zu den enauené-naué.

spielen neben anderen geheimnisvollen instrumenten (double water clarinet usw.) verschiedene stimmenverzerrer/-änderer,
die während der rituale in stimmlichen dialog treten und eng mit den mythen des stammes verbunden sind.

leider gibts darüber nicht viel "aus der tube" zu finden.

Bild

the voice distorter called aluahko was made from a large calabash of about 50 cm in length and 20-30 cm in width, in which a hole was bored at one end. The player carried it with both hands and emitted the lowest-pitched sound of the sequence. the other voice distorter responding to him, called waoete-tawaildo, was made from an assemblage of reed tubes; on the bottom end a large round calabash of 50-60 cm width was attached. The men's dialogue was punctuated by occasional interventions produced by the five other men present who used trumped-type voice distorters called toreukuri.
http://soundcloud.com/slowbyte/voice-distorter-dialogue
the pareci's misfortune lay in their peaceful nature, their lack of central political organisation and the fact that they inhabited large and easily accessible villages in the grasslands of the plateau (mato grosso). they were therefore an easy prey for slavers. the first expeditions for slave labour were organised after the travels of Antonio Pires de Campos and following his instructions. the pareci were raided for nearly two centuries by slave traders, seekers of gold and pecious stones, latex collectors and other visitors of time. thanks to colonel rondin, the survivors of this nation seem to have received from 1910 on a more decent and humane treatment. Nevertheless, their assimilation was rapid, to the point that the telegraph commision hired some of them as employees or telegraphers.

the pareci are considered to be completely assimilated since the late twenties. However, their mythological and religious traditions have been rather well preserved to this day, as is evidenced by Adalberto Holanda Pereira's recent work entitled "O pensamento mitico do Pareci" which appeared in 1986. the jesuit author collected more than 300 myths, the majority of which were recounted to him orally by living Pareci individuals.

Re: Der kleine Instrumentefred

117
Aus meiner Perspektive alles ebenso 'makaber' :nixplan:

Ob kuschliges, skurriles Sofa oder Grillfleisch & (Ziegen)Käse vom Discounter ... so verzichte ich auch nach Möglichkeit auf all das -- mit dem Käse klappt's atm nicht, weil ich mich sonst zwischen Ernährung & Dach-über'm-Kopf entscheiden müsste, aber alles andere löppt verhältnismäßig gut :)
Slider hat geschrieben:mein alt-altvorderer noch hätte das garantiert anders gesehen, der war der meinung, wer sich von tierprodukten ernähren will,
der sollte das tier auch selbst schlachten & ausnehmen, und warum dann auch nicht die überreste weiter-verwerten?
Und so wird's auch zu laufen haben, wenn ich das näxte mal Tier esse :2daumen:

Kann ja zwangsläufig nur aus meiner Perspektive reden und möchte da auch nicht unbedingt jeden verurteilen, der anders handelt, doch sieht der Tübbi mit der Ziege vor dem Wanzt jetzt nicht unbedingt so aus, als sei das für ihn aus der Not oder dem Verantwortungsbewusstsein für ein beendetes Leben (wie du es beschrieben hast z.B.) so gekommen, als vielmehr so, als sei das schlicht 'was besonderes', 'was zum zeigen' oder so ...

Aber hey, was hab ich da schon zu melden :nixplan: ... sitz hier auf meinem gemütlichen Arsch, fälle Urteile über Fremde und häng mich an LuxusProblemen auf -- als näxtes müsste ich ja noch die Inuits verteufeln, weil sie Robben killen :strubbel:
My bubble -- my rules

Re: Der kleine Instrumentefred

118
demnach dürfte ich kein instrument spielen & müsste mich vollends mit stimme & rassel genügen.
selbst wenn man sich die ton/lehm abbaustellen anschaut (als keramik-fan) ist das auch nicht wirklich ganz ohne,
was man da so findet.

vielleicht tuts auch ne luftgitarre im wikinger-style?

http://www.youtube.com/watch?v=cBh93ZXTWQA

http://www.n-tv.de/panorama/Wikinger-sc ... 56711.html

:blacklol:

ich weiss nicht.
wäre allerdings auch nicht wirklich tragisch. ;)

dass die menschen abhängig von der flora&fauna usw. sind ist ja kein geheimnis,
nur die haltung (alles als selbstverständlich zu sehen, was uns leben gibt)
& die mit dieser inneren haltung verbundenen methoden sind halt nach wie
vor hinterfragungswürdig... :skeptisch:

mehr als (sich-selbst)aufmerksam-machen geht da eh nicht,
...von gleich-macherei halt ich auch nix.

Re: Der kleine Instrumentefred

119
anima hat geschrieben:Aber hey, was hab ich da schon zu melden ... sitz hier auf meinem gemütlichen Arsch, fälle Urteile über Fremde und häng mich an LuxusProblemen auf

der "witz" an der sache, man kann heute echt nix mehr (auf entheogenen
reisen zb) benutzen ohne das einem diese gesamt-situation bewusst(er)
wird.

selbst die samen(korn)-rassel scheint einem da tieferes "samen-wissen"
schlechthin zu offenbaren, wie das leben sich selbst versorgt & genügt
usw.

da sieht man auch gleich die hungrigen mäuler die alle gestopft
werden wollen...samenbänke, kontrollsüchtige konzerne mit patentrezepten
usw..

oftmals verbergen sich in solchen erfahrungen aber auch "hinweise-des-geistes",
wie bestimmte herausforderungen angegangen werden könnten. die einfachen
"dinge" erzählen soooooviel.

welche experten sind denn da zu fragen?
den deibel? der is schon lange wech^^.

sich-selbst zu befragen & wirklich zuhören zu lernen,
aka "tiefes hören", könnte vielleicht schon eher was sein.

als "traum" gesehen ("ist es wahr, oder alles nur geträumt?",
wie walter von der vogelweide diese traumartigkeit des lebens zum
ausdruck brachte, liegts scheinbar nahe, dass eigentlich nur der
lucide (in jedem) wirkliche "entscheidungen" treffen kann.

nur paar gedanken die grad rumschwirren^^.

whatever. ich zieh mich dann mal in meine gemächer zurück.
:king: :traum:

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