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Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 23. November 2011, 18:18
von Dr.Schuh
Kannst du auf das "scheinbar" näher eingehen?
Ist Unzulänglichkeit denn nichts, das einem scheinbar widerfährt?
Was einem zustößt hat seine Ursache im Außen. "Scheinbar" habe ich geschrieben, da vieles, was seine Ursache im Außen zu haben scheint, seine Ursache im Innen hat. ;) Daher ist das Spiel, "Was würde es bedeuten, wenn es ein Traum wäre" ja auch so geil, imho. Weil ja auch das, was einem im Traum zustößt, seine Ursachen im Innen hat. Insofern unterscheidet sich das, was wir als Realität erleben garnicht so sehr von einem Traum.

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 23. November 2011, 18:26
von anima
Dr.Schuh hat geschrieben:Was einem zustößt hat seine Ursache im Außen. "Scheinbar" deswegen, da vieles, was seine Ursache im Außen zu haben scheint, seine Ursache im Innen hat.
Und wie würdest du hier jetzt das Empfinden eigener Unzulänglichkeit einordnen? Kann man das denn überhaupt? Spielen (hier) Außen und Innen denn überhaupt noch eine Rolle? Imo gaukelt eine solche Differenzierung dem Mensch eher nur etwas vor, so dass er sich selbst als von Welt/Außen getrennt erscheint, was die Verbreitung des Sich-unzulänglich-Fühlens nur unterstützt.

EDIT: Deine andauernde Editiererei hat das ein oder andere erübrigt :bow:

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 23. November 2011, 18:28
von Dr.Schuh
Und wie würdest du hier jetzt das Empfinden eigener Unzulänglichkeit einordnen?
Innen.
Bin ich also wirklich unzulänglich oder erscheine ich mir nicht vielmehr (nur) so?
Besteht da pragmatisch ein Unterschied? Wer will denn eine Aussage über die Welt hinter der Wahrnehumg machen? Über das, was wirklich ist.
EDIT: Deine andauernde Editiererei hat das ein oder andere erübrigt
Habe noch die beiden Sätze hinter dem Smiley angefügt.

€ Muss leider weg. ^^ Mutter hat geburtstag, gibt Ente.

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 23. November 2011, 18:33
von anima
Dr.Schuh hat geschrieben:Besteht da pragmatisch ein Unterschied? Wer will denn eine Aussage über die Welt hinter der Wahrnehumg machen? Über das, was wirklich ist.
Keine Ahnung :nixplan: Wenn da "pragmatisch" kein Unterschied besteht, ist dann das hier diskutierte Empfinden von Unzulänglichkeit nicht doch dem Spiel zugänglich?

EDIT: Nen Guten :bow:

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 23. November 2011, 23:26
von xxx
Hallo Ansichtssache,

ich finde, du solltest dich nicht unbedingt so sehr mit anderen vergleichen und v.a. die Erwartungen deines Umfeldes abschütteln (darüber reden kann hilfreich sein, um zu merken, dass diese Erwartungen gar nicht existieren oder eher das sind, was du von anderen erwartest, was sie von dir erwarten … Falls die Erwartungen tatsächlich existieren und dich erdrücken, kannst du dich immer noch davon befreien, das wäre dann vielleicht so eine Art „challenge“)

Als ich selbst noch studiert hab, hatte ich auch solche Phasen von Antriebslosigkeit und selbstzerstörerischem Druck… Man weiß ja noch gar nicht, wohin das alles führt usw… Hat sich irgendwann in Wohlgefallen aufgelöst... -

Lies doch mal „Ein Mann der schläft“ von Georges Perec!
Das hat mir damals ziemlich gut geholfen und meiner Freundin auch… Klappentext: „Ein junger Mann wird von einem unbezwinglichen Ekel vor der menschl. Existenz befallen, ihren endlosen Zwängen, Sinnlosigkeiten, ihrer Vergeblichkeit. Doch muss er zuletzt auch die Ziellosigkeit der Ziellosigkeit erfahren.“ ;)

Alles Gute! :)

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 23. November 2011, 23:29
von Dr.Schuh
Nen Guten. :bow:
Thx. :) Wieder da.
Wenn da "pragmatisch" kein Unterschied besteht, ist dann das hier diskutierte Empfinden von Unzulänglichkeit nicht doch dem Spiel zugänglich?
:freak: Möglich. Hab ich mir persönlich noch keine Gedanken drüber gemacht. Kann ja jeder halten wie er will. Mir stoßen Dinge zu, wie dauernd rote Ampeln, Grüne Wellen, platte Reifen, geschenkte Blumen oder leere Kühlschränke. Sachen die scheinbar außerhalb von mir liegen. Das kann ich deuten "als wäre es ein Traum". Empfindungen hingegen, habe ich einfach. Sie erscheinen mir nicht als außerhalb von mir. Da kann ich mir das spiel sparen. Ein weitaus einfacheres "Warum geht es mir so dreckig?" hat da so ziemlich den selben Effekt.

Genug Offtopic und Hirngeschwurbel. ^^

€ Btw lese ich in Getis Aussage nicht unbedingt ein Empfinden von Unzulänglichkeit.

Gute Nacht. :bow:

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 00:20
von anima
Als offtopic empfinde ich das alles hier nicht :nixplan:

Ansichtssache hat den Begriff der Unzulänglichkeit in (s)einen Kontext gesetzt und hier eingebracht. Auch hat er (allgemein) nach Tipps gefragt.
Das Traum-Spiel ist für mich ein solcher Tipp und die Diskussion die daraus/darum entstand, trägt imo nicht wenig Potential in sich, zu Einsichten bezüglich der Gründe, des Nährbodens sowie der eigentlichen Position Ansichtssaches, die sich ihm durch Empfindungen wie Antriebslosigkeit, Unlustgefühle, Unzulänglichkeit u.ä. vermittelt (oder auch: ihm erscheint).

xxx hat das imo bestätigt, wenn er das Mit-anderen-Vergleichen einbringt. Natürlich habe ich meine Empfindungen "einfach" (imo habe ich sie als gemachte Erfahrungen; in ihrer direkten Erfahrung stoßen sie mir in gewisser zu oder stoßen mich auch auf (irgend)etwas) und wenn ich mir xy vorkomme, wenn ich mich mit anderen vergleiche, dann kommt das fraglos von/aus mir, meinem Inneren, wenn du so willst. Der Bezug zum Anderen, dem Objekt meines Vergleichens, verschwindet deshalb jedoch nicht. Der/Das Andere (alternativ für das Äußere) hat massiven Einfluss auf mich, in vielfältiger Weise.

Begreife ich, dass ich quasi ständig in einer solchen komplexen Sphäre positioniert bin und beachte darüber hinaus, dass ich mich selbst ja auch andauernd in dieser Position zu begreifen suche, mich damit auch zum Objekt mache und mich von mir abhebe, dann unterstützt das imo ein Akzeptieren des eigenen Selbst - dessen Abgrenzung zum Anderen dadurch ja auch irgendwie schwindet - und kann darüber dann womöglich auch zur Selbstliebe (zurück)führen, in der Beliebigkeit weder Hemmnis noch Problem darstellt, sondern vielmehr die Dynamik meines menschlichen Daseins auf eine gewisse Weise ausdrückt.

Aber es ist wohl wirklich besser hier erstmal inne zu halten und weitere Impulse vonseiten Ansichtssaches abzuwarten :bow:

EDIT: Habe die Unzulänglichkeitsgeschichte doch tatsächlich von geti agespalten und Ansichtssache angedichtet *shameonme* :bow: ... der Begriff passt zufällig trotzdem auch auf die Beschreibungen von Ansichtssache imo, den ich ja dauernd - bis auf den ersten Beitrag mit dem Traum-Spiel-Dingens - auch im Hinterkopf hatte, bei dem, was ich so hirngeschwurbelt habe

... Sry für Verwirrung.

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 00:23
von Dr.Schuh
mich damit auch zum Objekt mache und mich von mir abhebe
Zu einem masturbierenden Affen, der in deinem Kopf sitzt? :blacklol:
Aber es ist wohl wirklich besser hier erstmal inne zu halten und weitere Impulse vonseiten Ansichtssaches abzuwarten :bow:
scnr ;)

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 00:36
von anima
Ich suche mich hier nicht zu profilieren, falls du das meinst ;) Aber das wäre ein Beispiel, wie sich jemand begreifen könnte, wenn er sich selbst zum (Vergleichs)Objekt macht :nixplan:

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 00:49
von Dr.Schuh
anima hat geschrieben:Ich suche mich hier nicht zu profilieren, falls du das meinst ;)
Ne meintich nicht. Masturbation funktioniert ja ganz alleine und mit sich selbst.
Aber das wäre ein Beispiel, wie sich jemand begreifen könnte, wenn er sich selbst zum (Vergleichs)Objekt macht
Ok. Steigich jetzt nich durch. :strubbel: Vielleicht kann Ansichtssache was damit anfangen. Ich bin für heute lieber mal still.

LG
Schuh

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 01:30
von getintoit
Dr.Schuh hat geschrieben: Vielleicht kann Ansichtssache was damit anfangen.
:lol: :cool:
€ Btw lese ich in Getis Aussage nicht unbedingt ein Empfinden von Unzulänglichkeit.
falls du diese auf mich beziehst, so geb ich dir recht.

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 11:57
von de mollech
*schnüffel*

des mollechs schnüffelschnautze meldet...

es riecht...

es riecht...

nach leichen im keller von "ansichtssache"!

und die hat ja nun jeder, bekanntlich...

das gängige rezept:

nasenklammer anlegen...

nun muss aber die anatomie von ansichtssaches nase eine etwas speziellere sein...

keine nasenklammer passt ihm so recht (übrigens: psychedelika können im ungünstigsten falle als nasenklammer fungieren....oder aber im günstigsten die nase frei machen).

:blacklol:

also muss "ansichtssache" nun mit dem penetranten gestank leben...

er beschreibt den leichenduft ja in aller ausführlichkeit in seinem eröffnungsfred...

oder...

er geht in den keller...

räumt auf...

und beerdigt seine kadaver.

dort, im keller, war er noch nicht.

im eröffnungsfred beschreibt er den gestank...

nicht aber dessen ursache!!!

warum er noch nicht in den keller gegangen ist, lässt sich leicht nachvollziehen:

denn der gestank wird dort zwangsläufig noch grösser...



ob "ansichtssache" das alleine schafft?

wer weiss das schon...

man kann allgemeine ratschläge geben...

die aber alle mehr oder minder wertlos sind insofern es hier nicht um einen allgemeinen sondern einen einzigartigen menschen geht.

wie wärs zb. mit einer systemischen therapie, einer familienaufstellung, unter professioneller leitung?

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 12:14
von anima
Sehr schön formuliert @ mollech :bow:

Sonst: Ich bin's müde :kaffee:

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 13:04
von +saibot+
@ mollech
ohne jetzt die anderen posts gelesen zu haben
WORD!!! aber sowas von..

es gillt IMHO für jeden:
die richtige, harte arbeit (psychotherapie, schatten-integration oder wie du es sagst leiche finden und verbudeln)
muss getan werden.
sonst werden die leichen im laufe der zeit zu zombies. :blacklol:
da kann mann noch so viel meditieren, psych's naschen oder bücher lesen oder was auch immer.

Re: Antriebslosigkeit und Unlustgefühle

Verfasst: 24. November 2011, 13:41
von Psychedelicious
+saibot+ hat geschrieben: ....
da kann mann noch so viel meditieren, psych's naschen oder bücher lesen oder was auch immer.
Meditieren ist aktive nicht-arbeit. Ich würds als eine Methode der "Leichenentsorgung" ansehen.
Dein Post lässt bei mir das Bild von jemandem entstehen der keine Meditationserfahrung hat und dennoch was drüber sagen will.
Aber evtl. täusche ich mich auch.