Hallo!
Dies ist mein erster Post in diesem Forum. Ich bin ein wenig verzweifelt und in letzter Zeit total unglücklich. Hier kommen jetzt mehrere Faktoren zusammen, die ich gerne mitteilen will, da mir soetwas in meinem Freundeskreis sehr schwer fällt. Mein Problem ist darüber hinaus ziemlich Komplex und ich weiß auch nicht, ob ich euch alles schildern kann.
Ich hole einfach mal ein bisschen aus:
Mit 13, 14 Jahren habe ich mit dem Kiffen angefangen und bin hier und da mit Freunden auf diversen Dorfdiscos einen Saufen gegangen. Nach 2 Jahren Dauerkonsum habe ich das Kiffen für ~ 1 Jahr komplett eingestellt, ja ich hatte nicht einmal vor wieder damit anzufangen. Mehr durch Zufall bin ich dann wieder dazu gekommen. Ungefähr 4 Jahre hat sich nichts geändert. Mal habe ich mehr gekifft, mal weniger. Mit 21 habe ich das erste mal Chemie genommen. Ein Kollege hat mir eine Nasse Speed geschmissen. Das hat mich nicht sonderlich vom Hocker gefegt, allerdings griff ich immer mal wieder gelegentlich zu. Nebenbei bemerkt: vor LSD hatte ich immer zuviel Respekt, ein guter Kollege von mir hat es dann mal ausprobiert - bei mir sollte es noch eins wenig länger dauern, bis ich die erste Erfahrung machen durfte.
Als ich dann 2009 mit meinem Abi fertig war wollte ich für ein Jahr ins Ausland, um neue Erfahrungen zu machen und Menschen kennenzulernen. Dieser Aufenthalt wurde allerdings durch einen Überfall und ein paar Verletzungen - mit denen ich heute noch zu kämpfen habe - abgebrochen. Ich war keine zwei Wochen wieder in Deutschland, da hatte ich meine erste Pilzerfahrung, die sehr euphorisch und durchweg positiv war. Im nahhinein allerdings nicht sehr psychedelisch.
Ein halbes Jahr später hatte ich die erste Berührung mit LSD und ich war nur begeistert davon. Ich begann das Zeug in regelmäßigen Abständen einzuwerfen und hatte keine Bedenken damit. Ich habe mich sogar zu einem besseren Menschen entwickelt. Ich hatte lasche Trips und teilweise ziemlich heftige auf LSD und Pilzen.
Während diesen Sommers hatte ich eine wunderbare Frau kennengelernt, mit der ich einen Heidenspaß hatte. Ja, es war die schönste Zeit meines Lebens. Mein Freundeskreis behauptete ständig, dass sie auf mich stehen würde usw. Allerdings hat sie mich immer zurückgewiesen, wenn ich dann mal offensiv war. Nach einigen Abfuhren hat sich dann irgendwie unsere Chemie verändert und wir haben uns einfach nicht mehr verstanden - das hat auf eine sehr subtile Art und Weise stattgefunden. Wir haben zwar immer noch was zusammen gemacht, aber wir konnten einfach nicht mehr so einen Scheiss bauen, wie früher. Ziemlich schwer zu erklären. Ich habe auch immer das Gefühl gehabt, dass sie einfach nicht darüber reden will/kann/was auch immer.
Den Winter über habe ich dann mitangesehen wie mein Selbstbewusstsein mehr und mehr flöten ging. Ich bin generell ruhiger und verschlossener geworden. LSD habe ich auch nicht mehr so häufig angefasst. Die zwei Trips, die ich in dieser Phase hatte, waren ziemlich beschissen, aber das hatte ich ja auch erwartet. Ich hatte zu der Zeit eine ziemlich zerissene Psyche, mit paranoiden Schüben. Beinahe jeden Tag musste ich an diese Frau denken und würde schon behaupten leichte Depressionen gehabt zu haben. Vor ~1 Monat habe ich das erste mal seit längerer Zeit mal wieder zu LSD gegriffen und ich hatte endlich mal wieder einen Trip, wo die positiven Dinge überhand hatten. Drei Wochen später schon wieder zugegriffen und einen meiner heftigsten Filme geschoben.
Ich würde fast behaupten über diese Frau hinweggekommen zu sein. Allerdings bin ich ein Mensch, der noch nie so leicht eine Beziehung gefunden hat. Ja ich bin die meiste Zeit meines Lebens Single gewesen und hatte mir so sehr eine Liebschaft gewünscht. Andererseits bin ich auch ein Mensch, der eine Freundschaft sehr hoch bewertet und es war sozusagen eine doppelte Belastung für mich, weil ich zum Einen weiter mit ihr befreundet sein wollte und zum Anderen eben was von dieser Person wollte. Ein ziemlich beschissenes Dilemma, wenn ihr mich fragt.
Letztes Wochenende habe ich mal wieder LSD genommen - müsste dieses Jahr jetzt das dritte Mal gewesen sein - und ich hatte auch wieder meinen Spaß. Allerdings blieb die Euphorie von früher einfach aus. Ich bin wohl ein zu nachdenklicher Mensch geworden, als dass ich mich jemals wieder so ungehemmt kaputtlachen könnte.
Soviel zu meinen Erfahrungen mit Drogen und Frauen.
Ich stamme aus einem gutbürgerlichem Hause mit Eltern, die nur das Beste für mich wollen. Nachdem ich aus dem Ausland zurückgekehrt bin stand ich erstmal ohne "Perspektive" da und hatte kein Ahnung was ich machen sollte. Mein Vater hat mich unter seine Fittiche genommen und so kam es, dass ich eine Ausbildung bei ihm begann. Lief auch erstmal ganz gut, bis auf meine Fehlzeiten. Hier um die Ecke wohnt ein Arzt, der jeden ohne blöde Fragen sofort krank schreiben lässt. Jetzt habe ich innheralb von 6 Monaten 25 Fehltage und heute habe ich mich vom Lehrgang krankschreiben lassen. Ich hatte schon ziemlich hitzige Diskussionen mit meinem Vater und heute habe ich ihm glaube ich den Rest gegeben.
Durch die Geschichte mit der Frau habe ich mich innerhalb von einem Monat zur absoluten Gleichgültigkeit runtergekifft. Alles war mir egal. Ich ließ Kontakte zu Freunden schleifen und habe nur noch vor dem Rechner gehockt und gezockt. Zu meinem Glück hatten ein paar meiner Kollegen dazu auch Lust und so kam es, dass wir teilweise mit fünf Leuten den ganzen Winter über in meiner Bude gehockt haben und wie die Blöden exzessiv gezockt haben. Ich hatte teilweise das Gefühl wie ein Jugendzentrum zu fungieren, da - wenn ich von der Arbeit nach hause gekommen bin - schon gleich die ersten Leute bei mir saßen und ihrer Lieblingbeschäftigung nachgegangen sind.
Diese ganze Kifferei hat meine Antrieb soweit runtergeschraubt, dass ich mich einfach an nichts mehr erfreuen kann. Die Ausbildung an sich geht eigentlich noch, nur lass ich mich selbst die ganze Zeit schleifen und ich habe absolut keine Lust mehr auf diesen Beruf. Ich habe das immer von der finanziellen Seite gesehen: wenn ich diese Ausbildung abgeschlossen habe, kann es immer sehr praktisch sein hier und da als Ausgelernte arbeiten zu können. Allerdings habe ich nicht mehr die Kraft dazu. Meine Arbeitsmoral ist mir übrigens auch mehr als peinlich.
Seit ein paar Tagen kiffe ich schon erheblich weniger als vor einem Monat. Der Konsum findet zwar immer noch täglich statt, aber anstelle von 15 Köpfen am Tag rauche ich nur noch 3 - 4. Mit einem Kumpel will ich jetzt anfangen wieder regelmäßig Sport zu machen, mal gucken ob mein Antrieb das mitmacht.
Ich wohne bis jetzt alleine und jetzt habe ich mit der besagten Frau - wir verstehen uns übrigens immer noch nicht so wirklich - und zwei von ihren Leuten, mit denen ich mich ausnahmslos blendend verstehe, eine Wohnung gefunden, die wir zum nächsten Monat beziehen wollen. Jetzt habe ich wieder Angst in die Muster vom letzten Winter zu fallen und es mir wieder schlechter geht. Mehr fällt mir gerade nicht ein, womit ich euch noch zuheulen könnte.
Hier eine kleine Zusammenfassung:
- ich habe Probleme damit, neue Frauen kennenzulernen
- ich bin unbewusst warscheinlich immer noch auf diese Frau fixiert
- ich kiffe zuviel
- ich bin gleichgültig ohne Ende
- ich habe Angst wieder so zu enden wie vor einem halben Jahr
- ich weiß nicht, ob ich noch die Kraft habe habe meine Ausbildung abzuschliessen und somit meinen Vater nicht zu enttäuschen
- ich weiß nicht mehr mit meinem Leben anzufangen
Tut mir Leid für die ganzen Buchstaben, aber ich musste mir das alles mal einfach von der Seele schreiben. Ich erwarte jetzt keine Lösung oder ähnliches für mein Problem. Vielleicht brauche ich einfach nur einen Arschtritt in die richtige Richtung. Ich weiß es einfach nicht. Das Fernweg packt mich auch gelegentlich.
LG
Mein Leben als Druffi
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Zuletzt geändert von void am 7. April 2011, 22:20, insgesamt 2-mal geändert.