Depersonalisation durch Schlafentzug

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Hab gerade mit lesen dieses Threads begonnen, weil ich mich gerade (schon wieder) in soner ähnlichen Situ des "nicht klarkommens" befinde. Hab jetzt einfach mal vorgeskippt, les den rest später weiter. Hab von freitag bis samstag abend ne ganze menge upper konsumiert und war dann auch nicht pennen. Dazu gekifft. Gestern abend dann hatte ich ne ziemlich heftige Herzattacke.. starke schmerzen usw. ging auch erst nach guten 1-2 std. weg. Naja nachdem ich dann heute aufgestanden bin, merkte ich das ich schon wieder "nich am klarkommen bin". Komische körpergefühle, psychisch ganz komisch drauf. Ich hoff der Zustand hält nicht allzu lange an. Hatte sowas vor einiger Zeit schonmal, als ich zuvor 3 Tage wach war und ne menge upper konsumiert hatte. Da gings mir ne Woche so, nur noch schlimmer.. dachte ich würde nie wieder normal werden.. hatte dazu auch körperliche Symptome usw. War so ziemlich die schlimmste Woche die ich je erlebt habe.. und jetzt gehts mir schon wieder so ähnlich.. oh man.. jedenfalls nehm ich das jetzt zum Anlass erstmal nen Konsumstopp zu machen.. kein gekiffe mehr.. keine upper.. klarkommen..

Naja gerade klingelte mein Handy.. und ich denk mir.. hm wer ist das denn jetzt?
Ich gehe also ran.. und die schönste stimme dieser erde meldet sich mit "hey hier ist.. *name" urplötzlich ist alles wie vergessen, ich bin wieder voll klar und bei vollem bewusstsein.. alle symptome wie weggeblasen.. ich telefonier also ausgelassen mit meiner exfreundin sowie traumfrau.. dann legen wir auf.. zurück in der "realität" schlagartig sind alle symptome wieder da.. :angst:

sorry wenn ich diesen thread für meine "zwecke" missbrauche.. aber passt hier denk ich mal ganz gut hin.. ich werd mich jetzt erstmal aufs fahrrad schwingen und ein wenig durch die natur gurken und hoffen das ich bald wieder klarkomme..

danke fürs zuhören

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Hab mich nach dem Fahrrad fahren wieder einigermaßen gefangen. Der Zustand ist schwer zu beschreiben. Hat jedenfalls nichts mit dem typischen "hangover" wie man ihn von uppern kennt gemeinsam. Eher als würde man völlig neben sich stehen, keinen richtigen Bezug mehr zur Realität haben, Angst vor dem nicht mehr normal werden. Sich wie gesteuert fühlen. Bin froh das ich mich wieder einigermaßen gefangen habe. Nehm das jetzt auf jeden Fall zum Anlass mal nen paar Gänge runterzuschalten und mehr auf mich acht zu geben. Morgen ruft das Mädl meiner Träume mich nochmal an, dann hab ich wenigstens nen guten Grund aufzustehen und anschließend zur Arbeit zu watscheln.

Wird schon werden, auch dir alles Gute Ohn.
Geh sanft mit dir um und sei nachsichtig mit dir selbst.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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F48.1 Depersonalisations- und Derealisationssyndrom
Eine seltene Störung, bei der ein Patient spontan beklagt, das seine geistige Aktivität, sein Körper oder die Umgebung sich in ihrer Qualität verändert haben, und unwirklich, wie in weiter Ferne oder automatisiert erlebt werden. Neben vielen anderen Phänomenen und Symptomen klagen die Patienten am häufigsten über den Verlust von Emotionen, über Entfremdung und Loslösung vom eigenen Denken, vom Körper oder von der umgebenden realen Welt. Trotz der dramatischen Form dieser Erfahrungen ist sich der betreffende Patient der Unwirklichkeit dieser Veränderung bewusst. Das Sensorium ist normal, die Möglichkeiten des emotionalen Ausdrucks intakt. Depersonalisations- und Derealisationsphänomene können im Rahmen einer schizophrenen, depressiven, phobischen oder Zwangsstörung auftreten. In solchen Fällen sollte die Diagnose der im Vordergrund stehenden Störung gestellt werden.


Im Land der Träume Forum gibt es EINIGE Threads darüber. Gerade nach starkem Upper oder THC Konsum sind davon einige betroffen. Scheint bei vielen auch nicht wirklich weg zu gehen, und ist auch schwer zu greifen, viele Betroffene beschreiben auch, dass man sich einfach irgendwann daran gewöhnt, da man sich an die das frühere Realitätsbefinden gar nicht mehr richtig erinnern kann. Natürlich kann das auch stärker und schwächer in Erscheinung treten.
Zudem kann Depersonalisation, bzw. Derealisation auch nur eine Begleiterscheinung zu bspw. Depressionen, Panikattacken, dissoziative Störungen, Übermüdung, Stress und so weiter sein. Aber es kann eben auch als eigenständige Krankheit einhergehen. Komplizierte Sache das ganze, aber womöglich hilft euch diese Info ein Stück weiter.
Eher als würde man völlig neben sich stehen, keinen richtigen Bezug mehr zur Realität haben, Angst vor dem nicht mehr normal werden. Sich wie gesteuert fühlen. Bin froh das ich mich wieder einigermaßen gefangen habe.
Ich hatte vor etwa 4 Jahren das erste mal so eine Erscheinung. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich etwa 2-3 Monate davor mit Borreliose angesteckt und hab da gerade Antiobiotika eingenommen. Hab aber sowohl von der Borreliose, als auch von den Medikamenten nichts mitbekommen. Irgendwann bin ich mal nachts aufgewacht und dachte so: "Irgendwas stimmt hier nicht. Alles ist anders, komisch, fremd." Das war wohl eine Derealisation. Das witzige an der Geschichte ist, dass ich NICHT mehr genau sagen kann, ob das jemals wieder ganz wegging. Als ich jedoch aufhörte zu kiffen und man bei dem Entzug bekanntlich leichte Depressionen bekommen kann, die wiederum ebenfalls solche Symptome auslösen können, habe ich völlig am Rad gedreht und gar nix mehr gebacken bekommen. Ich dachte einfach ich würde träumen, ich wäre irgendwie abgeschirmt, ständig leicht betrunken... man kann es auf viele Arten beschreiben. Es fühlte sich einfach so an, als ob ich nie richtig nüchtern wäre. Das wurde mir eben erst dadurch bewusst, da ich - als Dauerkiffer nie ganz nüchtern - erwartungsvoll auf eine klare Nüchternheit gewartet hatte, die aber nie einsetzte. Ich war immernoch breit, nur ohne die positiven Komponenten. Da hab ich mich dann dermaßen reingesteigert, dass ich richtig abgekackt bin und immer depressiver wurde. Jetzt gehts mir wieder bestens, aber ob die Derealisation noch da ist oder weg ist, kann ich immer noch nicht sagen. Ich weiß nur, dass wenn ich mich darauf konzentriere und sozusagen einen Realitäts- bzw. Nüchternheitstest mache, mir wieder genauso wie früher auffällt, wie fremd mir doch alles vorkommt.
Und ich muss sagen, es gefällt mir. Ich bin seitdem um einiges ausgeglichener, solange ich einfach nur mache und nicht darüber nachdenke, dann klappt alles wunderbar... man muss vielleicht einfach nur lernen mit so etwas umzugehen.

Re: Depersonalisation durch Schlafentzug

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Mr.Plant hat geschrieben: sorry wenn ich diesen thread für meine "zwecke" missbrauche.. aber passt hier denk ich mal ganz gut hin.. ich werd mich jetzt erstmal aufs fahrrad schwingen und ein wenig durch die natur gurken und hoffen das ich bald wieder klarkomme..
In jedem anderen Subforum kann (und sollte) ein bestehendes Thema fortgeführt werden - in diesem Subforum allerdings nicht. Ein User - ein Thema - ein Thread. Dafür sind die Inhalte schlicht zu unterschiedlich. Daher Beiträge abgetrennt und ein neues Thema eröffnet.
happiness is the absence of resistance

Re: Depersonalisation durch Schlafentzug

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yo sachte mr.plant, auch waldläufer müssen ab & zu mal bubu machen usw.
genügsamSEIN ist eh das zauberwort.

und das sagt dir ausgerechnet ein konsumorientiertes menschle, das
oft meint, es könnte ja was verpassen. ;)

ps: finde es auch durchaus sinnvoll die "dinge" sozusagen hin & wieder mal
von der "sportlichen seite" aus zu sehen.

:wink:

Re: Depersonalisation durch Schlafentzug

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Mache nicht den selben fehler wie ich und warte bis es von alleine vorrüber geht und sediere dich dabei mit alkohol und benzos. Nimm es ernst, im forum kennt dich und deine lebensgeschichte keiner, daher kann dir auch keiner sagen, was mit dir los ist. Werde schnell aktiv, sonst setzt sich das vielleicht so wie bei mir immer fester und es wird immer schwieriger, wieder aus sowas herasuszukommen.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Depersonalisation durch Schlafentzug

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Danke für deinen Ratschlag Ohn. Mittlerweile gehts schon wieder ein wenig besser. Du hast vollkommen recht, ich ziehe jetzt mal die Notbremse und ändere einige Dinge in meinem Leben. Hab heute sogar auf meinen allmorgendlichen Kaffee verzichtet. Werd jetzt erst mal versuchen gesünder und vor allem bewusster zu leben und auf mich Acht zu geben. :herzen:

Re: Depersonalisation durch Schlafentzug

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Danke lieber hiob. Wie treffend.. :idee:
Jaja wenn das doch alles so einfach wäre, ich geb mir trotzdem Mühe ^^

*update*
Ich wollt euch nochmal auf den neuesten Stand bringen. Nachdem ich gestern mit guter Hoffnung in den Bus gestiegen bin, merkte ich das ich völlig neben mir stehe und mir echt sorgen machte wie ich das denn nur auf der Arbeit überstehen soll.. übrigens passt die Umschreibung mit dem: "das Gefühl zu haben nicht mehr nüchtern zu sein" echt gut. Bin dann ausm Bus raus, hab mich versucht zusammenzureißen und bin richtung Arbeit. War echt am verzweifeln .. und musste mir dann mehrfach sagen es wird schon alles gut werden und du packst das. Hab mich dann auf meine innere Führung verlassen und bin zur arbeit. Stand wie gesagt total neben mir.. hab angefangen zu arbeiten.. und erstaunlicherweise.. funktionierte ich tadellos... hab total fehlerfrei und wesentlich schneller als sonst funktioniert und gearbeitet.. total erstaunlich.. konnt ich selbst gar nicht verstehen. Fühlte mich zwar wie ferngesteuert die ersten paar Stunden aber dann kam ich immer mehr "zu mir". Heute hatte ich dann Frühschicht. Und hatte irgendwie schon ne früh morgens ne gute Grundstimmung, um nicht zu sagen richtig gute Laune die sich auch bis jetzt noch hält. Bin also wieder "angekommen" und echt guter Dinge. :herzen: Schon verrückt das Bewusstsein :red:
Zuletzt geändert von Mr.Plant am 6. Oktober 2010, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.

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