Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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ohn hat geschrieben:Ich habe wieder gekifft.
Konnte mir schon denken, dass das passiert. Hast es ja im irc auch irgendwie geschrieben, bevor du off bist. Leider warst du dann schon weg.
ohn hat geschrieben:Nach dem ich 3 bier getrunken habe, tat ich mir einige krümel gras in eine zigarette.[...]Alle erinnerungen kamen wieder hoch, angstgefühle stiegen in mir auf, herzklopfen etc pp. Es fühle sich total zwiespältig an, einerseids vertraut, andererseids so unglaublich fremd und falsch und zurück werfend.
Fällt dir was auf? Nicht das Gras war hier wirklich das Problem, sondern eher der Alkohol. Hast ja schon mehrmals geschrieben, dass du damit auch deine Probleme hast. An deiner Stelle würde ich den Alk ebenso KOMPLETT weglassen, einfach nur nüchtern sein. Denn Alkohol macht mutig, aber du möchtest das ja auch nüchtern sein. Natürlich klingt das jetzt übertrieben, wegen 3 Bier am Sonntag sollte man sich nicht verrückt machen, aber hättest du auch gekifft, wenn du die drei Bier nicht getrunken hättest?

Was mir auch spanisch vorkommt, ist, dass du direkt wieder in deinen dissoziativen Zustand verfallen bist. Du verbindest das THC nun scheinbar mit diesem Zustand. Das THC konnte ja nach nach einem Zug noch gar nicht direkt wirken, du sagst ja auch, dass allein der Geschmack schon alles hochgebracht hat. Kann mir gut vorstellen, dass allein der geringste Konsum das ganze schon triggert und die Wirkung wenig damit zu tun hat. Wenn du unwissentlich THC freies Gras rauchen würdest, könnte ich wetten, dass du auch abkacken würdest. Das bedeutet einfach nur, dass du noch nicht stabil genug bist. Und gerade Alk gibt einem diese Stabilität. Alkohol war ja auch das, was du hauptsächlich während deinen schlimmsten Abkacks konsumiert hast, bevor du an die Beruhigungsmittelchen kamst. Das sind alles unterdrückende Drogen. Meiner Meinung nach hast du ein Alkoholproblem, was ja auch gut zu deiner Beschreibung von dir passen würde.

Also bleib nüchtern, mach Sport, ernähr dich gesund, dann dürfte es klappen :)
Mr.Plant hat geschrieben:"nich am klarkommen bin". Komische körpergefühle, psychisch ganz komisch drauf.
Was meinst du mit nicht klarkommen und komische Körpergefühle, bzw. psychisch ganz komisch drauf sein? Stehst du irgendwie neben dir? Machst du oft so eine Art "Realitätsprobe", sozusagen um festzustellen, ob der Zustand noch da ist oder nicht? Kommt dir alles wie eine Art Traum vor und du kannst dich wunderbar hineinsteigern?

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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tjoar.
hast wohl mit allen punkten recht. Es war nicht die eigentliche thc wirkung sonder ein psychischer prozess, der sofort allein vom grasgeschmack in gang gesetzt wurde. Wie auch immer, das resultat war scheiße.
Den alkohol (in den letzten wochen habe ich eigentlich konsequent nur 1 bier am abend getrunken um wenigstens noch ein letzten rest an genuss/rausch zu haben. Gab zwei ausnahmen, einmal gestern und einmal vor ner woche oder so, da hab ich aus frust mehr getrunken und es am nächsten tag übelst bereut weil völlig zurück geworfen) werde ich jetzt auch weglassen.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Ich werde mich vermutlich erstmal wieder eine weile zurück ziehen.
Alles Gute weiterhin. Ich drück dir die Daumen. Halt die Augen offen für alles Schöne im Leben, die Dinge für die du dankbar sein kannst, dass du sie hast. :)
Take pain as a game.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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neuester stand:

Da mich die emotionalen achterbahnfahrten, rückschläge und die panikattacken, die mich alle paar tage wieder total zurück warfen und mein bewusstsein wieder aufrissen, fertig machten, hatte ich mich - nach langem hardern und tiefen konflikten mit mir selbst - entschlossen, einem antidepressiva noch mal eine chance zu geben, bis ich einen platz in der klinik bekomme (lange wartezeit), um bis dahin ein wenig stabilität zu erfahren. Ich hatte gehofft, dass sich meine ängste und die selbsterfüllenden prophezeiungen, die mein hauptproblem sind, so wieder etwas beruhigen und ich langsam wieder ins gleichgewicht komme. Ich hatte mir erhofft, dass das antidepressiva langsam einen anstieg meines serotonin pegels bewirkt und sich halbswegs natürlich anfühlt. Desweiteren hatte ich vom neurologen lorazepam verschrieben bekommen (habe ich nicht genommen), falls mich die anfänglichen krassen nebenwirkungen des antidepressivas in angst und panik versetzen.

Leider entpuppte sich das antidepressiva (ein SNRI namens venlafaxin), als ein mittel, welches mich bereits bei der ersten einnahme sofort in einen zustand versetzte, der mich absolut an MDMA/speed/ephedrin erinnerte - also sich absolut so anfühlte, wie partydrogen. Am ersten tag war ich davon noch zunächst begeistert, lösten sich doch sofort alle ängste und sorgen in wohlgefallen auf. Am abend kam ich davon wieder runter und es fühlte sich auch genauso an, wie das runterkommen von partrydrogen - also scheiße.

Dennoch beschloss ich, dem mittel eine chance zu geben und nahm es am nächsten tag wieder, in der hoffnung, dass sich der "druffheitsgrad" legen würde und ich mich mit der zeit davon normal fühlen würde (auf der niedrigsten dosis wohl gemerkt, in der es dieses medikament gibt). Das war nicht der fall, oich fühlte mich noch genauso heftig unterwegs wie auf speed, nur das die positiven effekte abnahmen und das runterkommen noch schlimmer wurde (inkl. nebenwirkungen wie zähne zusammenbeissen, riesen pupillen, trockener mund, pep-pimmel, orgasmusschwierigkeiten, starkes (nacht)schwitzen etc pp und das schlimmste: schlaflosigkeit, ohne die möglichkeit mich runterzusaufen (trinken keinerlei alkohol mehr seit einer woche, benzos wollte ich nicht nehmen) ).

Auch beim dritten tag (nach zwei nächten so gut wie ohne schlaf), wurde das ganze nicht besser, sondern schlimmer. Also Habe ich jetzt am vierten tag entschlossen, den dreck nie wieder zu nehmen.

Natürlich extrem enttäuschend für mich, hatte ich doch nach dem langen kampf mit mir selbst und dem anschließenden entschluss , ein antidepressivum als krücke zur hilfe zu nehmen, hoffnung in das ganze gesetzt. Diese hat sich nun wieder aufgelöst.
Nach recherchen im internet (die ich bewusst erst gemacht habe, nachdem ich das mittel 2 tage lang genommen hatte, da ich wir ihr wisst, dazu neige, alles zu zerdenken und mich dann in selbsterfüllenden prophezeiungen bzgl. nebenwirkungen etc zu verlieren) habe ich dann herausgefunden, dass venlafaxin im gegensatz zu den SSRI antidepressiva einen anderen wirkmechanismus besitzt, ein Phenylethylamin ist bzw. chemisch ein amphetamin / methamphetamin grundgerüst besitzt und nahe verwandt ist mit 2C-B ( http://de.wikipedia.org/wiki/Phenylethylamine )

Das gefühl, dass mir das absolut bekannt vorkam, war also berechtigt. Ich will mich aber nicht drauf fühlen, sondern nüchtern und bin in keinster weise bereit mich jeden tag zu fühlen, wie auf speed..

Nun werde ich das also nicht mehr nehmen und mich einige tage davon erholen (abends / nachts fühlte ich mich wie nach nem festival..) . Am 18. oktober habe ich wieder einen termin beim neurologen, wo wir eigentlich besprechen wollten, wie die einschleichung von venlafaxin verlief und ggf. dosisveränderungen vornehmen wollten.
Bis dahin werde ich mir überlegen, ob ich einem anderen Antidepressiva (dann aber ssri) noch eine chance geben werde oder nicht.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

247
Hab immer wieder gehört, dass Ads gerne mal eine bis einige Wochen brauchen, bis sie ihr erwünschtes Wirkpotential erreichen.
Bringt ja aber nunmal nix, wenn du dich damit einfach nicht wohl fühlst ... wirst schon noch dein Medi finden oder - bis dann der näxte Termin ist - vielleicht auch gar keines mehr wollen/benötigen :nixplan:

Weiterhin :rocker:
My bubble -- my rules

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

248
AD's sind nen schwieriges Thema, ich persönlich halte überhaupt nichts von jeglichen AD's. Es soll ja angeblich.. Fälle geben bei denen von Geburt an zu wenig Serotonin vorhanden ist, ich kenn mich jetzt mit Gehirnchemie nicht wirklich aus, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas "einfach so" passiert. Da is dann in der Schwangerschaft was schief gelaufen oder bei der späteren Erziehung.

Ich glaube, das AD's keine Lösung sind, da sind wir uns einig. Wenn überhaupt ist es eine vorübergehende "Notlösung" die aber die Probleme nur "überdeckt" und nicht beseitigt. Depressionen, Psychosen oder weiß der Geier haben ja irgendwo ihre Ursache.. und die wird nicht mal ansatzweise durch AD's angegangen. AD's greifen in die Gehirnchemie ein und sorgen auf unterschiedlichste weise dafür das wir uns "besser" fühlen, im Prinzip das gleiche wie jeder upper auch.

Bei SSRI's sieht das ganze ein wenig anders aus, da braucht es halt erst mal 4 Wochen bis diese wirksam werden. Venlafaxin ist ja wie Ohn selber sagt kein SSRI somit sollte sich wie beschrieben die Wirkung auch umgehend einstellen.

Ich halte nichts von der betriebenen Handhabe der Psychatrie alles mit irgendwelchen DROGEN "bekämpfen zu wollen". Das einzige was meiner Meinung nach was bringen kann ist die Aufarbeitung der Probleme auf welche Art auch immer.. Therapeut.. alternative Heilmethoden was weiß ich..

Ich will damit diese Mittel, wie z.B Benzos nicht schlecht reden.. die sind sicher hilfreich.. wenn man total am Ende ist mit den Nerven und einfach mal ne "Auszeit" nehmen zu können und nen bisschen Abstand, gerade wenn es um suizidgefährdete Menschen geht.

Ohn du gehst doch ganz klar den Weg der "Verdrängung" durch Alkohol und jetzt mit Benzos und AD's. Das macht das ganze doch nur noch schlimmer.

Ich würd dir mal empfehlen Urlaub zu nehmen und dann einfach mal wegzufahren.. ne Zeitland raus aus dem Alltag und rein in die Natur oder so.. ganz ohne Substanzen.

Ich drück dir auf jeden Fall weiterhin die Daumen und wünsch dir alles Gute auf deinem Weg. Halt uns weiterhin auf dem Laufenden :herzen:

Achja hätte ich fast vergessen.. wenn alles scheiße ist.. einfach mal ne FUKitOL einschmeißen :panik:

Bild

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Mr.Plant hat geschrieben: Ohn du gehst doch ganz klar den Weg der "Verdrängung" durch Alkohol und jetzt mit Benzos und AD's. Das macht das ganze doch nur noch schlimmer.
Warum liest du nicht was er schreibt? Das tut er doch mitnichten. Er ist bereits jetzt in Therapie und versucht einen stationären Platz in einer Einrichtung seiner Wahl zu ergattern. Er begreift diese Mittel als durchaus als temporäre Hilfe. Oh mann, wieso schreibe ich das... lies einfach den Thread.

Urlaub? Raus in die Natur? Gna. Ja klar. Rätst du dem an Depression erkrankten auch mal wieder die schönen Seiten des Lebens zu sehen? Einfach bischen Sonne, Strand und die Seele baumeln lassen? Gna. :/
happiness is the absence of resistance

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

250
Ja eben "temporäre Hilfe" man sieht ja wozu das führt.. zu "druff machenden" AD's. Ich sag doch das ist ein schwieriges Thema. ->ICH<- halte halt nicht viel von solcher Medikation. Und ja genau das, Abstand und andere Lebensumstände können nämlich ne ganze menge bewirken. Kenne Leute mit ähnlicher Geschichte, die sind dann nen Jahr nach Schweden zu Freunden und kamen dann größtenteils ohne psychische Probleme wieder, ist ja nur ein aufgezeigter Lösungsansatz, den ich für wesentlich besser halte, als die Gefühle und Gedanken mit pharmazeutischen Drogen zu verdecken.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Den weg der verdrängung gehe ich beim besten willen nicht (mehr). Ich bin seit wochen dabei mein ganzes leben aufzurollen und denke permanent über alles nach, mache hypnosetherapie und konfrontiere mich ständig mit meiner kompletten scheiß vergangenheit.
Natürlich lösen medikamente wie AD's, benzos etc keine probleme und die ursachen meiner probleme liegen woanders, das ist mir selbstverständlich bewusst. Eben deswegen habe ich doch so lange mit mir gekämpft. Dennoch haben psychopharmaka ihre berechtigung, in der hinsicht habe ich meine meinung seit ausbruch dieser krise/krankheit geändert. In den ersten zwei wochen, als ich benzos nahm, war es zum beispiel so schlimm, dass es nicht anders ging. Ich denke das kann keiner nachvollziehen, der noch nicht in der situation steckte. Du hast ähnliches ja selbst gerade erfahren, aber ich denke lange nicht in der intensität. Irgendwann greift man nach strohhalmen und wenn der leidensdruck so hoch wird sogar zu neuroleptika (habe ich auch zwei mal genommen in der zeit, nie hätte ich gedacht das ich das mal tun würde / müsste).
Es ist so, dass die ständigen rückfälle mich jedesmal so krass verunsichern, dass ich alle hoffnung verliere und nur noch die ganze zeit in mich reinhorche, ob wieder angstschübe kommen. Die dann natürlich auch verstärkt kommen. Das meine ich mit selbsterfüllender prophezeiung. Deswegen wollte ich, bis ich einer klinik bin und dort tägliche therapeutische betreuung habe, ein AD zur hilfe nehmen, um wenigstens hier eine gewisse stabilität zu haben und nicht ständig wieder in löcher zu fallen, die das ganze immer mehr intensivieren und festsetzen. Das ich noch viel vor mir habe und gerade erst an den ersten zwiebelschale meiner komplexen, vielschichtigen problemwelt kratze, ist mir bewusst.
Abstand zu meiner alltäglichen welt bringt mir jedoch auch nicht viel, deswegen bin ich ja beispielsweise für 3 wochen hier weggezogen, weil es nicht mehr ging.
Verstehe das jetzt bitte nicht als vorwurf, aber ich glaube nicht, dass dir klar ist, dass ich genau die dinge, die du jetzt auch sagst, auch immer gesagt habe. Wenn man jedoch selbst drin steckt, ändert sich vieles plötzlich schlagartig.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Das sollte auch kein Vorwurf sein, klar hat es seine Berechtigung. Ich kann es auch nachvollziehen aus deiner Sicht. Und ja gut möglich das ich oder vielleicht auch jeder andere ähnlich handeln würde, wie du momentan auf der Suche nach einem "Strohalm" aber man darf ja auch nicht nur kurzfristig denken. Ist meiner Meinung nach einfach keine Dauerlösung bis ans Ende seiner Tage AD's zu nehmen (auch wenn man nach langem probieren ein Mittel gefunden hat, das den gewünschten Effekt erzielt). Einem muss auch einfach klar sein, dass alle AD's keine "echte" Heilung sind.. das sind halt "vorgekegaukelte Zustände" die das Mittel auslösen. Willst du wirklich bis an dein Lebensende AD's nehmen? Meinst du, du kannst nach langer Einnahme noch ohne AD's leben? Ist es nicht denkbar das durch die ganze "verdeckung" irgendwann der Super GAU eintritt? Und alles mit einem mal an die Oberfläche bricht? Das sind alles Dinge die ich mir gut überlegen würde, wäre ich in deiner Situation. Ich verurteile dein Handeln in keinster Weise. Jeder muss selbst für sich entscheiden, welchen Weg er gehen möchte. Ich schätze dich auch nicht so ein, dass du einfach so zu anti depressiva greifen würdest.. und nach dem du deine Zustände hier sehr detailliert beschrieben hast, scheint es bei dir auch wirklich akkut zu sein. Vielleicht bringe ich hier auch zu viel von meiner eigenen Einstellung zu Psychopharmaka mit ein.. vielleicht auch aus der Angst das bald gegen alles und jedes ne Pille eingeworfen wird.. im Grunde ist es ja schon fast so.. wir sind auf dem besten Weg dahin.. alles um zu funktionieren..

Wie gesagt ich wünsch dir alles Gute du packst das schon, ich und ich denke auch die anderen hier glauben an dich. :herzen:

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Ist meiner Meinung nach einfach keine Dauerlösung bis ans Ende seiner Tage AD's zu nehmen (auch wenn man nach langem probieren ein Mittel gefunden hat, das den gewünschten Effekt erzielt). Einem muss auch einfach klar sein, dass alle AD's keine "echte" Heilung sind.. das sind halt "vorgekegaukelte Zustände" die das Mittel auslösen. Willst du wirklich bis an dein Lebensende AD's nehmen?
Natürlich ist mir das klar... Was meinst du, wieso ich dies bezüglich so krasse konflikte mit mir selbst auszutragen hatte?! :verwirrt:
Und selbstverständlich will ich nicht bis ans ende meiner tage antidepressiva nehmen... Daher schrieb ich auch:
Deswegen wollte ich, bis ich einer klinik bin und dort tägliche therapeutische betreuung habe, ein AD zur hilfe nehmen, um wenigstens hier eine gewisse stabilität zu haben und nicht ständig wieder in löcher zu fallen, die das ganze immer mehr intensivieren und festsetzen.
Es ist ein abwegen der vor und nachteile und eine form von temporärer schadensbegrenzung.
Wie gesagt ich wünsch dir alles Gute du packst das schon, ich und ich denke auch die anderen hier glauben an dich.
Danke.
im Grunde ist es ja schon fast so.. wir sind auf dem besten Weg dahin.. alles um zu funktionieren..
Du nimmst doch selbst upper, halluzinogene etc pp. um deinen zustand zu verändern, dich temporär umzufunktionieren, spaß zu haben, dich selbst zu erkennen, in andere welten abzutauchen usw.
Wenn jemand psychisch krank ist, und das temporär braucht, um nicht völlig abzustürzen, ist das plötzlich ehrenrührig? :denk:
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Ich finde es mutig, wie offen du hier schreibst und unabhängig davon, ob wir das lesen oder nicht, glaube ich, dass es als Reflexion für dich hilfreich ist.
ohn hat geschrieben:Natürlich extrem enttäuschend für mich, hatte ich doch nach dem langen kampf mit mir selbst und dem anschließenden entschluss , ein antidepressivum als krücke zur hilfe zu nehmen, hoffnung in das ganze gesetzt. Diese hat sich nun wieder aufgelöst.
Nach recherchen im internet (die ich bewusst erst gemacht habe, nachdem ich das mittel 2 tage lang genommen hatte, da ich wir ihr wisst, dazu neige, alles zu zerdenken und mich dann in selbsterfüllenden prophezeiungen bzgl. nebenwirkungen etc zu verlieren) habe ich dann herausgefunden, dass venlafaxin im gegensatz zu den SSRI antidepressiva einen anderen wirkmechanismus besitzt, ein Phenylethylamin ist bzw. chemisch ein amphetamin / methamphetamin grundgerüst besitzt und nahe verwandt ist mit 2C-B ( http://de.wikipedia.org/wiki/Phenylethylamine.
Gerade dieses Antidepressivum hielte ich dann deiner Beschreibung und dem speziellen Wirkungsmechanismus nach für kotraindiziert. Sollte es auch nur annähernd sowas wie amphetaminderivatähnliche Zustände erzeugen könnte es psychotische Zustände u. Angstsymptomatik vlt. sogar noch verschlimmern.
ohn hat geschrieben:Am 18. oktober habe ich wieder einen termin beim neurologen, wo wir eigentlich besprechen wollten, wie die einschleichung von venlafaxin verlief und ggf. dosisveränderungen vornehmen wollten.
Werden die Docs bei dir die Gehirnuntersuchungen (zB PET-Scan auf Katecholaminkonzentration) durchführen. Ich finde es seltsam, dass man ein Medikament gibt dessen Heilungsprinzip ja auf einem neurologischen Naturverständnis basiert ohne zuvor überhaupt geschaut zu haben wie es in deinem Gehirn aussieht. Vielleicht ist deine Serotoninkonzentration zB ja ganz "normal", dann wäre es fragwürdig einen Stoff der mit genannten Wirkmechanismus fungiert zu verabreichen. :verwirrt: Weiss nicht wie das in der Praxis so gehandhabt wird.
Mr.Plant hat geschrieben:Ich halte nichts von der betriebenen Handhabe der Psychatrie alles mit irgendwelchen DROGEN "bekämpfen zu wollen". Das einzige was meiner Meinung nach was bringen kann ist die Aufarbeitung der Probleme auf welche Art auch immer.. Therapeut.. alternative Heilmethoden was weiß ich..
Deine Kritik in allen Ehren: Aber nur weil in der Psychiatrie (vor allem aufgrund von Personalmangel und Schulung) allzuleicht der einfache Weg der bloßen Medikation gegenüber der Begegnung und Auseinandersetzung mit dem wahrhaftig leidenden Menschen bevorzugt wird heißt das noch nicht, dass psychisch wirksame Mittel nicht helfen können. Das ist der typische Dualismus der öffentlichen Meinung und in ihr gibt es nur schwarz und weiß, pro- oder contra Medikation. Sowas kann man bei abertausenden Kafferunden und Stammtischgesprächen in Schland hören, nur mit Nachdenken und Lösungsfindung hat es nichts zu tun. Die Anzahl der Menschen die allein in D wegen psychischer Krankheit in Behandlung sind geht in die Millionen. Millionen Einzelfälle, Schicksale, Individuen, Menschen. Für nicht einen von ihnen gibt es ein Patentrezept. Warum dann überhaupt eine verallgemeinerte Meinung annehmen, unterschreiben und auf den Einzelfall Ohn übertragen ?


peace


mao
Take pain as a game.

Re: Panik Attacken, Angst vor dem Verrückt werden.

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Auch wenn's in deiner Situation schwierig ist, fakt ist die besten ADs sind UV-Strahlung und natürliche Serotoninausschüttung durch Sport. Ich empfehle dir da jetzt mal Radfahren, da du dann nicht so schnell in Situationen kommst mit irgendwem zu sprechen, und mit der Zeit stellt sich beim Radfahren, wie beim Joggen einfach ein wunderbarer Zustand ein. Sause einfach nur durch den Wald, such dir vorher ne Route bei Google Maps heraus und mach das jeden Tag. Würde auch baldigst damit anfangen, da ja demnächst Winter wird usw.
Aber glaub' mir, Sport und Sonnenlicht hilft wirklich am besten, falls dir das dein Arzt nicht empfohlen hat, hat er keinen Plan.
Mit richtigem Ausdauersport können Zustände wie auf MDMA erreicht werden, und das auf ganz natürliche Weise. Man wird davon auch irgendwann auf eine bestimmte Art und Weise süchtig, aber solange man keinen körperzerstörenden Leistungssport betreibt, ist das ja auch kein Problem. :)

Also probier's aus. Wenn du kein Rad hast, dann besorg dir eins oder geh eben Joggen.

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