Re: unlösbar

31
Ich weiss nicht wieso du der festen Überzeugung bist das ich den Schmerz und die dunklen Seiten meiner Persönlichkeit nicht akzeptieren könne.

Akzeptanz ist unabdingbar!

Das was ich (be)schreibe bezieht sich auf die Post-Ego-Zeit. Und nein, ich habe meine Persönlichkeit noch nicht vollkommen transformiert. Ja, davon bin ich noch weit entfernt. Aber die Effekte beginnen schon weit vor einem möglichen Ende der Transformation zu wirken und mithilfe von LSD ist mir sogar ein Ausblick in die Zukunft möglich. Es sind diese Erfahrungen die mich das beschreiben lassen was ich beschreibe.

Ich spreche dem Leiden nicht per se die Existenz ab. Das habe ich nie getan. Leiden gehört zum Menschsein weil zur Entwicklung des Menschen das Ego gehört. In unserem Selbst, in unserer Essenz, in unserer Buddhanatur aber - da gibt es kein Leiden. Da gibt es keinen Schmerz. Auch wenn Leiden und Schmerz ein Ausdruck unseres Selbst ist (was nur paradox zu sein scheint) dann bedingen Leiden und Schmerz der Trennung vom Tao und damit des Egos.

Unsere Sichten widersprechen sich nicht. Wir beschreiben das Gleiche - aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.

Ein kurzer Auszug aus essentielle Verwicklichung von Almaas.
Was könnte edles Leiden bedeuten? Essenz leidet nicht, alle essentiellen Qualitäten sind lustvoll und erfüllend. Aber aus dieser Diskussion können wir ersehen, dass es eine Art Opfer gibt, das man für das essentielle Leben bringen muss, und dieses Opfer, dieses Vorziehen der Wahrheit vor allem anderen, kann von einem gewissen Leiden begleitet sein. In Wirklichkeit wird nur Leiden sichtbar gemacht. Adel bedeutet auch Dulden für die Wahrheit. Bei der inneren Arbeit machen Menschen manchmal intensiven Schmerz und tiefes Leiden durch, wenn sie die Lügen ihrer Persönlichkeit aufdecken und einfach die Wahrheit des Leidens sehen, dass schon da ist. Es ist nicht so, dass Leiden an sich edel ist oder es als solches für die innere Arbeit von Wert ist. Wir leiden, weil wir mit uns selbst nicht in Kontakt sind, und oft sind wir nicht einmal in Kontakt mit unserem Leiden. Wir können unser Leiden als edel ansehen, wenn es Teil unser Bewegung auf unser essentielles Selbst zu, auf die Wahrheit zu ist. Adel bedeutet Wertzschätzen der Wahrheit über die Zerstreungen und äußeren Werte, die wir an die Stelle von Essenz zu setzen versuchen. Adel kann von dieser Art Leiden begleitet sein, aber wenn ihr euch wirklich auf die Wahrheit zubewegt, dann lassen euch die Erfüllung und Freude von Essenz sehen, dass das, was ihr früher geschätzt habt, nichts war.
happiness is the absence of resistance

Re: unlösbar

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hiob hat geschrieben:warum machst du dir so viel gedanken über meine motive? aus interesse oder nächstenliebe?
Mehr aus blossem Spass an der Freude.
Ich mag derartige Analysen (oder besser Versuche von Analysen) recht gerne, unabhängig davon ob bei mir selbst oder bei anderen. Du betreibst imo ähnliches, wenn du provozierst um Reaktionen zu bekommen (die du dann vielleicht liest). Oder nicht?
hiob hat geschrieben:nein! es ist einfacher so, es erspart dir die auseinandersetzung mit dir selber....
Mmhhh. Das kann ich so jetzt nicht nachvollziehen, nein.
Du wolltest eine Reaktion von mir
hiob hat geschrieben:warum kannst du nicht sagen: "du blöder arroganter dummschwätzer?" oder was sonst du denkst? warum heuchelst du?
und die hast du dann ja auch, da Beleidigungen oder Provokationen {die für dich womöglich - und ich möchte nichtmal mehr (soweit hast du mich schon ;) ) eine Berechtigung diesbezüglich absprechen - das Mittel der Wahl sind} nicht mein Fall sind, auf meine Weise bekommen;
anima hat geschrieben:Vor allem auch, weil man von einem erwachsenen Mann etwas anderes erwarten können sollte [...] et voila, du bist der nervige, unangenehme Mensch, den du für andere so gerne darstellst.
Nun zu behaupten
hiob hat geschrieben:es ist einfacher so, es erspart dir die auseinandersetzung mit dir selber....
wird der Sache imo nicht gerecht. Denn, natürlich bemerke ich mein Verhalten, reflektiere es und lerne auch daraus - vor allem und darum geht es dir wohl auch in gewisser Weise, was ich dir jetzt einfach mal unterstelle, lerne ich mich selbst immer weiter kennen - aber ich muss dazu nicht ausfällig, banal beleidigend oder mutwillig unfreundlich werden.
Ich habe genauso (zwar erst nachträglich, aber dafür nicht zu wenig) über mich gelacht und mein Reagieren, meinen Körper und wie er versucht hat meinen Gedanken gerecht zu werden usw. ....
Das hier;
anima hat geschrieben:Vielen lieben Dank für diese herzliche und wirklich amüsante Belehrung, hiob :)
war nicht ohne ehrlichen & ernsten (mit diesen Worten muss ich bei dir sicher vorsichtig sein ;) ) Hintergedanken geschrieben, weshalb du damit;
hiob hat geschrieben:so naiv ist er nicht, der anima. er hat das spiel nicht ganz unbewusst mitgespielt....
nicht ganz unrecht hast.
Aber die richtige Reaktion wäre wohl zu sagen: "Ich scheiße auf deine Bestätigung und den Zucker, den du meinem Ego in den Arsch zu blasen versuchst!" .... richtig? ;)
hiob hat geschrieben:solange "beleidigungen" dienlich sind, gewisse prozesse, die in uns oder zwischen uns unentdeckt ablaufen, aufzudecken, oder einen forenteilnehmer besser "kennenzulernen" oder einzuschätzen, werde ich weiter beleidigen...
Gut. Dann bin ich mal gespannt, was wir noch alles gemeinsam aufdecken, kennenlernen und einzuschätzen lernen werden ^^

:umarm:
My bubble -- my rules

Re: unlösbar

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ich frage mich noch immer: wenn es keinen schmerz gibt (weil es niemanden gibt der ihn empfinden könnte), wo ist dann die freude?

wie das böse transzendieren und das gute behalten? und warum?
now i am become death, destroyer of worlds.

Re: unlösbar

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getintoit hat geschrieben: ich frage mich noch immer: wenn es keinen schmerz gibt (weil es niemanden gibt der ihn empfinden könnte), wo ist dann die freude?
Der Unterschied ist das Leid erst durch Identifikation und Haftung entsteht und Freude mit und ohne Identifikation besteht - völlig unabhängig davon ob da Freude ist (kein Subjekt) oder Freude im Bezug erfahren wird (mit Subjekt).
getintoit hat geschrieben: wie das böse transzendieren und das gute behalten? und warum?
Ich tue mich schwer mit der Unterscheidung von Gut und Böse. Auch wenn ich mich nicht frei davon sprechen kann Freude im Gegensatz zu Leid zu bevorzugen - so ist trotz dessen weder das Eine noch das Andere gut oder schlecht.

Es ist kein Ziel das eine zu reduzieren - es passiert einfach - eine zwangsläufige Folge.
happiness is the absence of resistance

Re: unlösbar

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getintoit hat geschrieben: "zwangsläufig" wäre imho eher indifferenz. also ein weder-noch.
Ich kann mit deinem Satz nichts anfangen. Was ich damit herausstellen wollte war folgendes:

Weniger Haftung = weniger Leid.

Das ist ein imho allgemeines Prinzip.
getintoit hat geschrieben: glücklich werden is was für n00bs. :cool:
Wer redet denn hier von glücklich werden? :cool:
happiness is the absence of resistance

Re: unlösbar

37
Erraphex hat geschrieben:
Der Unterschied ist das Leid erst durch Identifikation und Haftung entsteht und Freude mit und ohne Identifikation besteht - völlig unabhängig davon ob da Freude ist (kein Subjekt) oder Freude im Bezug erfahren wird (mit Subjekt).
lol
wer immer dir das erzählt hat, er hat mit erfolg vielleicht sich selber und aber ganz sicher dir was vor gemacht.

die von dir gemachte aussage kann doch mit folgender filmszene passender nicht kommentiert werden:

http://www.youtube.com/watch?v=l2XzE2rgTGY

der dialog lautet in english:

''Carlo, do that with your fingers. Can you tell -I can't eat rice- keeping your fingers like this?''
''I can't eat rice''
''So eat shit''


oder auch, etwas milder kommentiert, mit folgendem bild:

http://galerie10.com/galerien/fuchs/gra ... hp?id=0013

wirst dich, lieber Erraphex, noch von deinem "über-ich", deiner tief eingefleischten christlichen prägung und "heilserwartung" lösen müssen....dann wird dir deine verblendung und die absurdität deiner gemachten aussage vielleicht selber auffallen....


:wink:

Re: unlösbar

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Vielleicht muss noch genauer differenziert werden. Zwischen Schmerz und Leid. Schmerz kann auch ohne Identifikation vorliegen - Leid dagegen bedarf der Identifikation. Leid bedarf des Egos.

Aber auch Schmerz bedarf ohne eigene Identifikation entweder eines anderen Subjekts (Mitgefühl) oder eines Körpers. Unser Selbst als Quelle ist frei davon. Das ist ein ganz starkes Gefühl und hat (gefühlt) nichts mit dem Wunsch nach Erlösung zu tun - weil erlöst und befreit fühle ich mich schon länger.

Ich skizziere eine ferne Zukunft und nur wenige Menschen auf dieser Welt dürften das (annähernd vollkommen) umgesetzt haben. Ich gehöre nicht dazu und du, hiob, auch nicht.

Wie also willst du wirklich beurteilen ob ich richtig oder nicht richtig liege?

Warum ich es dann beschreibe? Weil meine Erfahrungen in Bezug auf eine Veränderung in diese Richtung deuten, weil ich mithilfe von LSD meine Entwicklung für die Zeit der Erfahrung um ein vielfaches beschleunigen kann und mir damit ein Ausblick in die Zukunft möglich ist und weil ich die Essenz dieser Erfahrungen in den Schriften großer Meister wie eben Almaas wiederfinde.
happiness is the absence of resistance

Re: unlösbar

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Vielleicht muss noch genauer differenziert werden. Zwischen Schmerz und Leid. Schmerz kann auch ohne Identifikation vorliegen - Leid dagegen bedarf der Identifikation. Leid bedarf des Egos
du windest dich wie ein aal im netz.... :lol:
Aber auch Schmerz bedarf ohne eigene Identifikation entweder eines anderen Subjekts (Mitgefühl) oder eines Körpers. Unser Selbst als Quelle ist frei davon.
wir drehen uns im kreis, kommen nicht vom fleck. ich halte die trennung von körper und geist (selbst) für einen "unzullässigen" dualismus, den man überwinden kann.....und wird. wer unbefangen an das, was er WIRKLICH erlebt herangeht und die "flausen", die uns "religion und deren agenten" (jesus, buddha, krishnamurti, und wie sie alle heissen mögen.....) eingeredet haben, auf dass wir weiter in einer art "traumzustand" verharren (ein traumzustand, der allerdings, wie im ausgangspost des fred skizziert, durchaus auch seine berechtigung hat....), der wird andere schlüsse, nämlich die eigenen, ziehen...
Ich skizziere eine ferne Zukunft und nur wenige Menschen auf dieser Welt dürften das (vollkommen) umgesetzt haben. Ich gehöre nicht dazu und du, hiob, auch nicht.
ich skizziere eine vergangenheit, eine gegenwart und eine zukunft in der ALLE menschen "das" umgesetzt haben, umsetzen und umsetzen werden, was es umzusetzen gilt, auch du und ich.
das ist der unterschied in unserer denkweise....
Wie also willst du wirklich beurteilen ob ich richtig oder nicht richtig liege?
du liegst richtig! so mein urteil. wenn das, was ich sage, dem zu wiedersprechen scheint, so ist der wiederspruch eben nur scheinbar, aus der sicht des träumenden egos.
Warum ich es dann beschreibe? Weil meine Erfahrungen in Bezug auf eine Veränderung in diese Richtung deuten, weil ich mithilfe von LSD meine Entwicklung für die Zeit der Erfahrung um ein vielfaches beschleunigen kann und mir damit ein Ausblick in die Zukunft möglich ist und weil ich die Essenz dieser Erfahrungen in den Schriften großer Meister wie eben Almaas wiederfinde.
egal "was" deiner meinung nach worauf auch immer deutet, es deutet auch immer auf das gegenteil.
vielleicht hat die begegnung mit lsd deine entwicklung auch verlangsamt (und, wenn dem so wäre, wäre dies auch ok.), woher nimmst du dir das "recht" diese aussage zu treffen? du kannst diese aussage gar nicht treffen, weil du definitiv nicht weisst, wie deine entwicklung verlaufen wäre, hättest du niemals solche substanz benutzt, nicht wahr?
selbiges gilt für die "edlen wahrheiten deines almaas", klaro.
du kannst diese aussage nicht treffen und es ist also auch närrisch, solches urteil zu fällen. (träume jetzt nicht [wenn du das kannst], ich hätte eben gesagt, es wäre besser für dich gewesen, niemals lsd genommen oder almaas gelesen zu haben, das habe ich nicht gesagt!)
wir fällen viel zu viel närrische urteile, wenn der tag lang ist.... ;)

Re: unlösbar

40
Ok, fangen wir mal an einer anderen Stelle an.
hiob hat geschrieben: wir fällen viel zu viel närrische urteile, wenn der tag lang ist.... ;)
Weisheit ist nicht mitteilbar. Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit.
Hermann Hesse, Siddhartha

Das ist was wir machen, nicht? Teil des Spieles das wir spielen, nicht?
hiob hat geschrieben:
du windest dich wie ein aal im netz.... :lol:
Ich versuche immer exaktere Beschreibungen zu finden. Ganz gleich der närrischen Natur dieses Vorhabens.
hiob hat geschrieben:
wir drehen uns im kreis, kommen nicht vom fleck.
Schon seit zig Beiträgen. Aber weisst du was - ich habe trotzdem meinen Spass dabei. ;)
hiob hat geschrieben:
ich halte die trennung von körper und geist (selbst) für einen "unzullässigen" dualismus, den man überwinden kann.....und wird. wer unbefangen an das, was er WIRKLICH erlebt herangeht und die "flausen", die uns "religion und deren agenten" (jesus, buddha, krishnamurti, und wie sie alle heissen mögen.....) eingeredet haben, auf dass wir weiter in einer art "traumzustand" verharren (ein traumzustand, der allerdings, wie im ausgangspost des fred skizziert, durchaus auch seine berechtigung hat....), der wird andere schlüsse, nämlich die eigenen, ziehen...
Das sind meine eigenen Schlüsse. Hast du dich mal vollkommen mit dem Tao vereinigt und dabei auch die Körperwahrnehmung hinter dir gelassen? Es sind Erfahrungen dieser Art die mich meine Aussage hat machen lassen.
hiob hat geschrieben:
ich skizziere eine vergangenheit, eine gegenwart und eine zukunft in der ALLE menschen "das" umgesetzt haben, umsetzen und umsetzen werden, was es umzusetzen gilt, auch du und ich.
das ist der unterschied in unserer denkweise....
Der Unterschied ist imho anderer Natur. Wir beide projezieren unsere Erfahrungen aus Vergangenheit und Gegenwart in die Zukunft. Allerdings scheinen sich sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart (in Bezug auf die Wahrnehmung des SEINS (oder genauer die Interpretation) und nicht des SEINS selbst) fundamental in bestimmten Punkten zu unterscheiden was zu einer unterschiedlich gerichteten Projektion führt.

Ich gestehe mir ein falsch liegen zu können - tust du das auch?
hiob hat geschrieben:
du liegst richtig! so mein urteil. wenn das, was ich sage, dem zu wiedersprechen scheint, so ist der wiederspruch eben nur scheinbar, aus der sicht des träumenden egos.
Dito. :D

Merkst du was?
hiob hat geschrieben:
egal "was" deiner meinung nach worauf auch immer deutet, es deutet auch immer auf das gegenteil.
Genau wie der Stein den ich aus meiner Hand fallen lassen darauf hindeutet, dass er nach oben in Richtung meines Kopfes fällt?

Ich erheben keinen absoluten Anspruch auf die Wahrheit meiner Aussagen. Wir können die Wahrheit eh nie in Worte fassen. Jeder Versuch wird erstens nur mit Bildern arbeiten, zweitens sich der Wahrheit nur annähern und drittens nur eine Perspektive auf die Wahrheit sein.
hiob hat geschrieben:
vielleicht hat die begegnung mit lsd deine entwicklung auch verlangsamt (und, wenn dem so wäre, wäre dies auch ok.), woher nimmst du dir das "recht" diese aussage zu treffen? du kannst diese aussage gar nicht treffen, weil du definitiv nicht weisst, wie deine entwicklung verlaufen wäre, hättest du niemals solche substanz benutzt, nicht wahr?
Hier hast du mich missverstanden. Ich habe differenziert zwischen meinem Erfahren ohne LSD und meinem Erfahren mit LSD. Die Beschleunigung bezog sich auf den unmittelbaren Einsatz des Werkzeuges und seiner unmittelbaren Wirkung.
hiob hat geschrieben:
selbiges gilt für die "edlen wahrheiten deines almaas", klaro.
du kannst diese aussage nicht treffen und es ist also auch närrisch, solches urteil zu fällen. (träume jetzt nicht [wenn du das kannst], ich hätte eben gesagt, es wäre besser für dich gewesen, niemals lsd genommen oder almaas gelesen zu haben, das habe ich nicht gesagt!)
Ich halte meine eigenen Aussagen nicht für absolut wahr und das gilt ganz besonders für solche Betrachtungen. Gleichwohl stelle ich sie im Rahmen eines solchen Austausches an. Wenn wir wirklich nur uns über das austauschen würden was wir absolut sicher wissen - dann wäre es hier sehr ruhig. Denn absolut sicher wissen tue jedenfalls ich nichts.
happiness is the absence of resistance

Re: unlösbar

41
Erraphex hat geschrieben:
hiob hat geschrieben: wir fällen viel zu viel närrische urteile, wenn der tag lang ist.... ;)
Weisheit ist nicht mitteilbar. Weisheit, welche ein Weiser mitzuteilen versucht, klingt immer wie Narrheit.
Hermann Hesse, Siddhartha

Das ist was wir machen, nicht? Teil des Spieles das wir spielen, nicht?
yep.
hiob hat geschrieben:
du windest dich wie ein aal im netz.... :lol:
Erraphex hat geschrieben: Ich versuche immer exaktere Beschreibungen zu finden. Ganz gleich der närrischen Natur dieses Vorhabens.
du besitzt, glaube ich, genug beobachtungsgabe um sehen zu können, dass auch hiob sich windet wie der allmächtig-ohnmächtige leviathan himself auf der suche nach exakterer beschreibung des rätsels... ;)
hiob hat geschrieben:
wir drehen uns im kreis, kommen nicht vom fleck.
Erraphex hat geschrieben: Schon seit zig Beiträgen. Aber weisst du was - ich habe trotzdem meinen Spass dabei. ;)
klaro. geht mir ebenso. im meinem unermüdlichen streben nach exakterer beschreibung des "gefühls nicht vom fleck zu kommen ", komme ich nicht umhin darauf hinzuweisen, dass das gefühl nicht nur ein lustvolles ist sondern auch gerade das gegenteil (oder freischnauze ausgedrückt: es nervt, ist frustriernd, hat einen fahlen beigeschmack der nutzlosigkeit usw.)

Erraphex hat geschrieben: Das sind meine eigenen Schlüsse. Hast du dich mal vollkommen mit dem Tao vereinigt und dabei auch die Körperwahrnehmung hinter dir gelassen? Es ist diese Erfahrung die mich diese Aussage hat machen lassen.
ich bin vollkommen mit dem tao vereinigt.
Erraphex hat geschrieben: Der Unterschied ist imho anderer Natur. Wir beide projezieren unsere Erfahrungen aus Vergangenheit und Gegenwart in die Zukunft. Allerdings scheinen sich sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart (in Bezug auf die Wahrnehmung des SEINS nicht des SEINS selbst) fundamental in bestimmten Punkten zu unterscheiden was zu einer unterschiedlich gerichteten Projektion führt.
das ALLEINS projeziert seine erfahrungen auf uns. dass sich deine und meine erfahrung unterscheiden, und dies auch "fundamental", ist klar. und....jetzt komme ich ins grübeln...mit dem satz "in bezug auf die wahrnehmung des SEINS nicht des SEINS selbst" kann ich wenig anfangen....vielleicht bin ich ein bissi debil....vielleicht hast du dich aber auch (beabsichtigt oder nicht) verwaschen ausgedrückt....ich mag solche "sprüche ala heidegger" nicht, vielleicht weil ich, wie gesagt, ein bissi debil bin und sie nicht kapier. verweilst du also auf dieser ebene ist jeglicher austausch von meiner seite nicht mehr erwünscht, da dann von meiner seite das erlebte unlustgefühl das lustgefühl übersteigt.
Erraphex hat geschrieben: Ich gestehe mir ein falsch liegen zu können - tust du das auch?
ich gestehe mir das nicht ein. warum sollte ich. ich liege nicht falsch. niemand liegt falsch. einem menschen zu sagen "du liegst falsch" ist das selbe (wenn auch in subtilerer form ), wie wenn ich ihm sage "du (deine ansicht) hast (hat) keine berechtigung", "du (deine ansicht) bist (ist) falsch". sich selber zu sagen "ich liege falsch" ist doch nichts anderes. ich gestehe also gar nichts! erst recht nicht, dass ich falsch liege. niemand tut dass. jeder mensch ist überzeugt richtig zu liegen. und sei die überzeugung die, zu sagen "ich könnte falsch liegen". aber auch hier liegt eine überzeugung vor, die gar nicht falsch seien kann.....ähhhhm.


hiob hat geschrieben:
egal "was" deiner meinung nach worauf auch immer deutet, es deutet auch immer auf das gegenteil.
Erraphex hat geschrieben: Genau wie der Stein den ich aus meiner Hand fallen lassen darauf hindeutet, dass er nach oben in Richtung meines Kopfes fällt?
nö! wie die erde auch auf den stein hin zu fällt. ätschibädsch! oder wie die drehrichtung des kernspins abhängig ist vom beobachter, der aufenthalt eines subatomaren teilchens nur eine wahrscheinlichkeit....eher so.....was weiss ich?....gerade genug!

Re: unlösbar

42
Ähmmm, hüstel. Wollte doch noch mal einen Beitrag in diesen fred drücken. Habe den Eindruck, es ist von Nöten auch einmal das Augenmerk auf „das Schöne im Leben“, den hellen Pol der Existenz, zu richten. Dies scheint vielen, meiner Person eingeschlossen, nicht in dem Maße zu gelingen, wie gewünscht…
Ich habe im Eingangsbeitrag das Augenmerk auf die dunkle Seite der menschlichen (und damit auch auf die göttlichen…denn: „as below so above“, formulierten schon die Hermetiker….) Existenz gerichtet, nicht etwa, weil wir diese lieben würden. Im Gegenteil, wir hassen sie, die dunkle Seite, wir hassen das Leid und niemand liebt oder sucht das Leid. Wer es täte gliche doch dem Narren, der an jeder Türschwelle stehenbliebe und sich an deren Leibung kräftig und mit Absicht den Zeh anstoßen wollte. Und das tut niemand…in der Regel. Nun fussen natürlich alle Disziplinen der „religiösen Selbstkastei“, sie finden sich beinahe in jedem religiösen Kontex und, Nachtigall ich hör dich trapsen, auch der „moderne Psychedeliker“ kommt doch um „diesen Kelch“ nicht herum …….

Ach fuck….
cut!

Ich denke, diese Dinge im Kreise einer „erlauchten community“ wie dieser zu erwähnen ist nicht wirklich notwendig, da sowieso eine Selbstverständlichkeit…..(der Interessierte wird zu diesem Thema sehr Wertvolles und Inspirierendes im fred: “ Die Schattenseite der Medallie“ finden….
Ich bin mir aber nicht sicher, ob es auch wirklich verstanden wurde.
Und selbst wenn es verstanden wurde, kann es trotzdem nützlich sein, sich das Problem der menschlichen Existenz noch einmal…. und immer wieder….. von allen nur erdenklichen Seiten vor Augen zu führen.
Daher zunächst noch einmal eine Zusammenfassung, bei der ich im Bemühen um Prägnanz und Präzision bei der Formulierung um jedes Wort mit großem Ernst gerungen habe und daher bitten muss, die Worte mit ebenso großem Ernst zu lesen.

Zuerst mit Fokus auf den dunklen Pol.
Dann aber mit Fokus auf den hellen Pol.

Denn erst wenn man beide Pole zugleich im Fokus halten kann, ist es imho möglich eine Vorstellung sich zu bilden, worin „des Pudels Kern“ besteht, so to speak….
Es soll dann aber auch genug geschnattert sein von meiner Seite. Ich danke im Voraus für eure Aufmerksamkeit und verabschiede mich

hiob.






Leid. Der dunkle Pol.
Leid wird geflohen.

Wäre IHM bewusst, das ES ALLEINS ist, so wäre IHM auch bewusst, dass ES das „Tao“, die alleinige Polarität ist und also auch somit eine seiner Eigenschaften der dunkle Pol: „Für alle Ewigkeit Schmerz zu erleiden“. ES weiß es aber nicht (mehr). Denn ES träumt den Traum, genannt „Realität“: ES hat sich in die Illusion geflüchtet, nicht ALLEINS zu sein, ES hat sich in die Illusion geflüchtet, viele voneinander getrennte, materielle Wesen in Zeit und Raum zu sein, um so dem ewigen Schmerz des „all-eine-seins“ zu entrinnen.

Erleidet das träumende ALLEINS das Leid, seinen dunklen Pol, nun im Materiellen, und das wird es auch hier sicher zu seiner Zeit,

denn auch im Zeitlichen entfaltet sich die ewige Polarität, durch die Zeit treten die Pole nur getrennt voneinander zu verschiedener Zeit auf (Zeit ist eine Illusion, erschaffen vom ALLEINS), denn auch im Räumlichen entfaltet sich die ewige Polarität, durch den Raum treten die Pole nur getrennt voneinander an verschiedenen Orten auf (Raum ist Illusion, erschaffen vom ALLEINS), denn auch in der Materie entfaltet sich die ewige Polarität, durch die Materie treten die Pole nur getrennt voneinander in verschiedenen Körpern auf (Materie ist Illusion, erschaffen vom ALLEINS),

…dann wird das Leid nicht mehr als ewiges erfahren, denn das träumende ALLEINS glaubt in seinem Wahn, das Leid habe seine Ursache und Bedingungen in der Leiblichkeit, also in Raum, Zeit und Materie. Dem träumenden ALLEINS ist nicht bewusst, dass der Beginn der Leiblichkeit, somit auch der Anfang des gesamten materiellen Universums, Folge seiner Flucht vorm Leid ist, nicht Ursache und dass nur die Leiblichkeit endlich ist, nicht aber das Leid!
Eros (der helle Pol) erschafft die Welt, weil er Thanatos (dem dunklen Pol) flieht:
„Heil“ dem Eros, der alles begann.



Lust. Der helle Pol.
Lust wird gesucht.

Wäre IHM bewusst, das ES ALLEINS ist, so wäre IHM bewusst, dass ES das „Tao“, die alleinige Polarität ist und also auch somit eine seiner Eigenschaften der lichte Pol: „Für alle Ewigkeit Lust zu finden“. ES weiß es aber (noch) nicht. Denn ES träumt noch den Traum, genannt „Realität“. Denn ES muss sich erst von der Illusion befreien, nicht ALLEINS zu sein, ES muss sich erst von der Illusion befreien, viele, voneinander getrennte materielle Wesen in Zeit und Raum zu sein, um so die ewige Lust des „all-ver-eint-seins“ zu finden.

Findet das träumende ALLEINS die Lust nun im Materiellen, und das wird es auch hier sicher zu seiner Zeit,

denn auch im zeitlichen entfaltet sich die ewige Polarität, durch die Zeit treten die Pole nur getrennt voneinander zu verschiedener Zeit auf (Zeit ist Illusion, erschaffen vom ALLEINS), denn auch im Räumlichen entfaltet sich die ewige Polarität, durch den Raum treten die Pole nur getrennt voneinander an verschiedenen Orten auf (Raum ist Illusion, erschaffen vom ALLEINS), denn auch in der Materie entfaltet sich die ewige Polarität, durch die Materie treten die Pole nur getrennt voneinander in verschiedenen Körpern auf (Materie ist Illusion, erschaffen vom ALLEINS),

…dann wird die Lust noch nicht als ewige erfahren, denn das träumende ALLEINS glaubt in seinem Wahn, die Lust habe ihre Ursache und Bedingungen in der Leiblichkeit, also in Raum, Zeit und Materie. Dem träumenden ALLEINS ist nicht bewusst, dass das Ende der Leiblichkeit, somit auch das Ende des gesamten materiellen Universums, Folge seiner Suche nach Lust ist, nicht Ursache und dass nur die Leiblichkeit endlich ist, nicht aber die Lust!

Thanatos (der dunkle Pol) zerstört die Welt, weil er Eros (den hellen Pol) sucht:
„Un-heil“ dem Thanatos, der alles beendet.






Das sind also die eruierbaren Fakten, die ICH verkünde, nämlich:

DIE LEHRE DES ANTICHRISTEN

Deren Verkündung prophezeit wurde schon in der Offenbarung des Johannes und im liber al vel legis

(ach neee, Kinners, immer diese peinlichen religionspsychotischen Schübe aber auch….)





http://bp2.blogger.com/_cxmptAPYR-s/Rmm ... CRISTO.jpg

Re: unlösbar

43
ist es ein lebendiges wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
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sind es zwei, die sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?
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solche frage
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zu erwiedern
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macht nun wahrlich keinen sinn.
steckt in frage, wie in antwort
doch auch schon der irrtum drin.
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Re: unlösbar

45
hiob hat geschrieben:ist es ein lebendiges wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
sind es zwei, die sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?

solche frage zu erwiedern
macht nun wahrlich keinen sinn.
steckt in frage, wie in antwort
doch auch schon der irrtum drin.
:lol: :2daumen: Insofern du nicht auch eins UND doppelt bist..

---------------------------------------------------------------------

Zum 'du bist es', Hiob... ich hatte mir vorgenommen, dazu ein gescheites Postig auszuarbeiten, bekomm das aber zurzeit nicht so recht gebacken..bevor ich aber nun garnichts oder erst in Wochen was dazu schreibe, nun ein komprimierter Post.. wenigstens ein Häppchen und ein paar ausgesuchte Quotes dazu. :)

Watts sagte in der Tat "Du bist Es". Wenn ich eigentlich der 'große Zauberer, der das Gras grün macht' bin, was ist dann Es? Es gibt dann nichts, was nicht ich bin, und was von mir zu trennen wäre. ES ist mein wahres Selbst. Ich bin das Blatt im Wind und der Wind zugleich: Ich kann nicht "etwas" sehen - denn dann gibt es nur Sehen. Ich kann nicht "etwas" hören - denn es gibt nur Hören. Und ich kann auch nicht etwas fühlen - es gibt nur Fühlen. Alleins. Und das alles bin ich..
"Bring here a fruit from that fig tree."
"Here it is, Sir."
"Break it."
"Sir, it is broken."
"What do you see inside?"
"There are, Sir, these minute seeds."
"Break one of them."
"It is broken, Sir."
"What do you see there?"
"Sir, I see nothing at all."
"My son, that subtle essence which you do not see is the Self of this
whole universe, That is the Real, That is the Self, and you are IT."
Bisher haben Dichter und Philosophen oft die riesige Ausdehnung und das unermeßliche Alter des Universums als Vorwand für Gedanken über die Nichtigkeit des Menschen genommen, wobei sie vergaßen, daß der Mensch mit seinem "wunderbaren Webstuhl, dem Gehirn" genau dasjenige Wesen ist, das dieses immense elektrische Pulsieren in Licht und Farbe, Form und Klang, groß und klein, hart und schwer, kurz und lang umwandelt. Die Welt erkennen heißt die Welt vermenschlichen. So können wir die Empfindung in uns wecken, daß dies alles auch das Selbst ist - freilich ein Selbst, das weit über die Vorstellung des Ich oder über den durch die Haut begrenzten menschlichen Körper hinausgeht. Dann erblicken wir das Selbst, wohin wir auch sehen, und die Vorstellung von diesem Selbst entspricht dem Universum mit seinem Licht und seinem Dunkel, seinen Körpern und seinen leeren Zwischenräumen. Das ist das neue Menschenbild, aber es bleibt ein Bild. Denn - um es mit dualistischen Worten auszudrücken - "dahinter", "darunter", "darum herum" und "in seinem Innersten" bleibt das ganze undenkbare ES, das sich in den sichtbaren Gegensätzen von Wellenkamm und Wellental, Körper und Raum polarisiert. Doch das Seltsame an der Sache ist, daß dieses ES - so wenig es sich auch begreifen läßt - keine schale Abstraktion ist: es ist ganz einfach und in Wirklichkeit der einzelne selbst.
wir wissen sehr wohl, wie wir neue Gehirne und Augen, Ohren und Finger, Herzen und Knochen machen können, genau wie wir wissen, wie wir gehen und atmen, denken und sprechen können - wir können es nur nicht in Worte fassen. Worte sind für die Beschreibung solcher Dinge zu langsam und zu schwerfällig, und die bewußte Aufmerksamkeit ist viel zu eng, um allen Einzelheiten dieser Dinge folgen zu können.
Tat twam asi! :bow:

...gewissermaßen ^^

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

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