Ich wende mich mal an euch nachdem ich alle andren quellen ausgeschöpft habe und ziemlich am ende bin.
Alles ging los anfang letzten jahres (frühling 2007), zu diesem zeitpunkt nahm ich bereits seit etwa zwei jahren mehr oder weniger regelmässig psychedelika. Ich kam mit diesen auch gut zurecht, bis auf die üblichen bissl üblen erfahrungen die wohl jeder mal macht. (Ich hab sie auch nicht missbraucht nur für optiks, ich hab immer versucht was aus der erfahrung zu lernen und mich selbst besser zu verstehen)
Naja, irgendwie fing ich an es etwas zu übertreiben mit der ganzen sache (grammweises verrauchen von 5-meo-dmt, jedes wochenende acid). Irgendwann begann ich auch mich komisch zu fühlen, mein assoziationsvermögen war extrem erhöht was probleme beim denken brachte.
Ich legte dann erstmal eine pause von zwei monaten ein, und fühlte mich nach der pause auch wieder etwas stabiler, und beschloss noch einmal 5-meo-dmt zu rauchen. Der Trip war äusserst unangenehm, ich fühlte mich "zerrissen" zwischen dem hier und dort. Am nächsten tag fühlte ich mich extrem "durch" im kopf und paranoid. Die nächsten zwei wochen wurde der zustand nicht besser, und eines abends vor dem einschlafen wurden plötzlich meine gedanken ausgetauscht, in meinen kopf kletterte ein monströser grüner frosch der mir befahl alle menschen zu töten. Meine eigene innere stimme antwortete darauf mit "ja meister". Darauf hin wurde ich grundlos wütend und musste gegen die wut ankämpfen um nicht die kontrolle zu verlieren.
Das war mir dann doch ein bisschen zu bunt und ich beschloss am nächsten tag in eine psychiatrie zu gehen. Die nacht konnte ich nicht schlafen und die ganze zeiten kamen merkwürdige bis verrückte gedanken in meinen kopf rein. Am nächsten morgen ging es damit weiter das in meinem kopf eine kleine stimme "töte!" schrie, permanent. Ich ging zu einem allgemeinarzt in der nähe und erzählte im in kurzfassung das alles. Er schrieb mir dann eine überweisung für eine psychosomatische station. (ich wirkte wohl noch stabil genug dass er keinen bedarf für eine psychiatrie sah, generell wirkte ich die ganze zeit über auf aussenstehende wohl ziemlich "normal")
Die stimme in meinem kopf schrie weiter nach mord, ich packte schnellstens meine sachen, nahm meinen mp3-player und setzte mich in den bus. Da passierte dann etwas wunderliches:
Ich fing an zu weinen, so stark wie ich es noch nie getan hatte. Die musik klang auf einmal wunderschön, wie auf trip, nur das ich mich völlig nüchtern fühlte. Je mehr ich weinte, desto leiser wurde die verrückte stimme in meinem kopf.
Ich kam tränenüberströmt bei der psychosomatischen station an, und erzählte dort wieder meine geschichte in kurzfassung. Der mann von der psychosomatik riet mir mich bei der psychiatrie (die gleich nebenan gelegen war) vorzustellen da ihm das zu riskant schien mich bei der psychosomatik zu haben. Auf dem weg zur psychiatrie hatte ich aber spontan absolut keine lust mehr dahinzugehen, da ich mich wieder vollständig normal und verdammt gut fühlte. Ich stzte mich stattdessen auf eine parkbank vor dem psychiatriegebäude und hörte etwas dark psychedelic trance, welcher grade unglaublich detailiert durch die kopfhörer rüberkam. Nach ein paar stunden musikhören und spazierengehen durch die stadt beschloss ich dann zu einem psychiater zu gehen, dessen adresse ich am morgen beim allgemeinarzt in erfahrung gebracht hatte.
Nach ein bisschen warterei konnte ich dann mit dem psychiater sprechen, erzählte wieder eine kurzfassung meiner story. Er wirkte daraufhin erstmal ziemlich ratlos, fragte mich ob ich medikamente möchte, was ich verneinte, und gab mir einen neuen termin in zwei tagen, um über den verlauf meines zustandes informiert zu sein. (An dieser stelle sollte ich wohl mal erwähnen das mein vater ebenfalls an schizophrenie leidet, wobei es bei ihm durch medikamente grossteils wegging)
Den abend verbrachte ich zuhause mit musikhören, wobei ich bei jeder melancholischen stelle in der musik sofort in tränen ausbrach, was sich sehr reinigend anfühlte.
Am nächsten tag besuchte ich meine mutter der ich zwischenzeitlich auch von dem ganzen erzählt hatte, ansonsten verlief der tag eher unspektakulär mit viel musikhören und tanzen und spazierengehen im wald. Mein kopf fühlte sich immernoch ziemlich durch an, aber meine emotionen waren jetzt viel wichtiger, und ich hatte keine angst mehr auszuticken.
Am nächsten tag war dann wieder termin beim psychiater, ich erzählte ihm wie ich mich grad fühlte, er fragte nochmal ob ich wirklich keine medikamente wolle, was ich wieder verneinte, und gab mir einen neuen termin für in zwei tagen.
In den nächsten zwei tagen ging es mir jedoch rapide schlechter, ich wurde wieder paranoid und meine kranken gedanken gewannen die überhand gegen meine emotionen, und beim nächsten termin sagte ich dem arzt das ich jetzt doch medikamente will. Ich wurde auf eine relativ geringe dosis von zyprexa (was wiederum ein sehr starkes medikament ist) eingestellt. Die psychotischen gedanken verschwanden binnen der nächsten tage, jedoch leider auch ein teil meiner gefühle. Andererseits wollte ich auch nicht wieder diesen psychotischen terror durchleben. Ich blieb also ca. 2 monate auf den medikamenten, beschäftigte mich mit computerspielen und basteln am rechner. Mich störte das ich überhaupt keinen antrieb mehr hatte mal spazieren zu gehen oder etwas kreatives zu machen, also halbierte ich die dosis des medikaments eigenmächtig. Die ersten tage ging es mir mit der halben dosis deutlich besser, meine gedanken waren zwar ab und zu etwas wirr, abe rich fühlte mich wieder deutlich lebendiger. Eine merkwürdige sache trat nach paar tagen jedoch auf (dies war schon zu beginn der psychose vorgekommen, jedoch nur in geringem umfang): instrumentale musik begann sich in stimmen zu verwandeln, entweder alberne oder dämonische. Des weiteren fing ich dann doch an mich schlechter zu fühlen, merkte wie mein verstand auseinanderfiel, mir einfache wörter nicht mehr einfielen. So erhöhte ich wieder die medikation, sogar auf eine höhere dosis als zuvor. Leider half das jedoch nicht mehr und einige dieser merkwürdigen symptome sind bis jetzt geblieben.
Was jetzt noch von der "krankheit" vorhanden ist und mich tag für tag fertigmacht:
-Instrumentale musik verwandelt sich in merkwürdige stimmen, klingt also nicht mehr wie musik. Dies entsteht durch ein zu hohes assoziationsvermögen, mein gehirn interpretiert musik als sprache, besser kann ich es nicht erklären.
-Ich leider unter extrem penentranten ohrwürmern, mein kopf singt gesungene musik die er vorher im radio oder ähnlichem gehört hat teilweise stundenlang nach, ich komme also geistig quasi nie ur ruhe.
-Ich fühle mich sehr unwohl unter fremden menschen, gedanken wie "hasse sie" springen mir einfach in den kopf und verstören ungemein.
-Ich kann mich sehr schlecht konzentrieren, vor allem beim lesen und filmgegucken und verstehe oft den plot nicht mehr. Deswegen fallen auch diese hobbies für mich leider aus.
Diese symptome rauben mir den letzten nerv und sind seit inzwischen über einem jahr tortz inzwischen allen möglichen medikamenten nicht besser geworden.
Ich wende mich nun an euch, evtl. fällt ja jemandem eine alternative lösung für das ganze ein.
Schizophrenie
1"God comes to visit me every once in a while. Actually, he comes more often than i'd like." ;)