Angst

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Vor kurzem wurde mir bewusst, wie sehr die Angst mein Leben beengt, mein Handeln kastriert und mir meine Möglichkeiten nimmt. Der gesenkte Blick, die konstante und unbegründete Schüchternheit, das Zittern bei Referaten, ersten Dates. Der Arbeitsdruck, die albtraumhaften Kurzassoziationen (die willkürlich aufflattern), das ständige Dunkel, das mich nie verlässt.

Viele sagen Konfrontation mit der Angst helfe. Mir hilft sie nicht. Ich bin ständig um Menschen, es wird nicht besser, im Gegenteil manchmal sehr viel schlimmer. Gründe für die Angst fallen mir keine ein, ganz nach dem Kierkegaardschen "Angst kennt kein woher". Ratschläge, Einwürfe, Meinungen dazu herzlich willkommen. Ich kann das vielleicht nicht besiegen, aber ich wills versuchen. Ich weiss nicht, wie.

Re: Angst

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Eine Möglichkeit auf den Grund der "unbegründeten" Angst zu stoßen wäre imho sie zu reflektieren. Gemeint ist nicht die theoretische Beschäftigung mit der psychologischen Selbstanalyse ( wobei das sicher auch gut, erkenntnisstiftend und heilsam seien kann ), sondern ganz "einfach" das Beschreiben dessen, was man erlebt. Dabei können ganz wundersame Dinge geschehen, wenn man anderen einen Blick auf seine eigene Welt gewährt, eröffnen sich einem oft ungeahnte Pfade zu sich selbst. Zum einen werden die Erfahrungen und Emotionen verbalisiert nach außen getragen und zum anderen kommt eine gewisse "Objektivität" durch die Beurteilung von außen in das eigene Sehen. Es ist dabei nur ganz wichtig, dass es eine Beurteilung ist und keine Verurteilung.

Ich weiß nicht inwiefern du das möchtest ... aber ich glaube du kannst hier gerne noch ein bisschen mehr schreiben und stets mit einem offenen Ohr rechnen. :)

peace mao
Take pain as a game.

Re: Angst

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Barabbas hat geschrieben:Vor kurzem ....
Ich halte es für schwierig, darauf einzugehen, weil Dir keine Gründe für die Angst einfallen.

Ich will damit nicht sagen, daß es so was wie Angstattacken "aus heiterem Himmel" nicht gibt, nur die von Dir eingeforderten "Ratschläge, Einwürfe, Meinungen dazu" dürften wenig bringen, da Du - imho - nur daran arbeiten kannst, wenn Du mit einem Menschen zusammen bist, während "es" passiert, einem Menschen dem Du auch vertraust und der eine Schulung in diesen Dingen hat. Wenn Du dann sagst:"Jetzt ist es da!" oder "Jetzt geht es los." könnt ihr gemeinsam daran arbeiten.

Aber nicht über das Netz - alimho.
Bild
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Angst

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Hallo Barabbas. :) Nur was grundsätzliches zur Angst...

Versuch dir vielleicht vor Augen zu führen, dass Angst gut ist, und dich ansich erstmal leistungsfaehiger und präsenter wereden laesst. Eine tolle Einrichtung deines Körpers. Das bedeutet, hab nur keine Angst vor der Angst, denn das ist, wie leicht erkennbar, eine endlose, lähmende Mühle.

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Angst

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Zur weiteren Differenzierung:

Erstens ist da die Angst als eine Art "Weltenangst" und die hat keine Gründe und kann näher besehen auch gar keine haben. Sie ist weder gut noch nützlich, da sie auf nichts in meinem Leben reagiert, sondern einfach grundlos auftaucht und grundlos wieder geht, aber nie ganz geht, sondern als gewisses Hintergrundgefühl mich nicht aufhört zu begleiten.

Und da sind zweitens noch die tausende Alltags-Furchten, aus der Angst genährt und selber die Angst nährend. Da will ich ansetzen, die Angst scheint mir in gewissen Masse existentiell und daher auch vorerst nicht angehbar. Die Furchten aber sind es vor allem, die mein Leben behindern und wenn ich sie eindudämmen lerne, finde ich vielleicht auch einen Zugriff auf die omnipräsente Angst, oder so doch wenigstens eine schwache Linderung davon.

Da gibt es viele Beispiele von der Furcht in seiner verschiedenartigsten Ausprägung im Alltag, das mir präsenteste Beispiel der Furcht ist das vor "dem andern". Ich lerne nur wenig neue Menschen kennen, kann nicht einfach so auf Leute zugehen, bin selbst meinen engsten Freunden gegenüber öfters gehemmt und zurückhaltend. Ich war schon als Kind immer sehr gehemmt und nie ausgelassen und das Ganze scheint sich zu verstärken, insbesondere je mehr ich mir darüber Gedanken mache (was sich natürlich nicht verhindern lässt).

Nun weiss ich aber nicht genau, wie ich das anpacken soll, insbesondere da Konfrontation nicht wirklich etwas bringt.

Re: Angst

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Hallo barabbas..

vielleicht indem Du diese Reiz-Reaktionsmuster genauer untersuchst. Ist es die unmittelbare Wahrnehmung des Anderen, die Furcht in mir auslöst oder sind es die Gedanken, die durch diese Wahrnehmung inGang gesetzt werden?

Das mag innerhalb von Sekundenbruchteilen geschehen..... -> in slow-mo besehen.

Beispiel: Ich stehe im Wald und höre ein Geräusch.... mein erster Gedanke "grunzen"...2. "lebendes Wesen" ...3. "möglicherweise ein Wildschwein" 4. "zahnbewehrt/kräftig"....so in etwa...

Die Furcht setzt nicht vor dem ersten Gedanken ein.

Die Unterteilungen trifft der Verstand.. erleben tun wir dies aber meist als "einen Moment"

Wenn dies klarer wäre, könntest Du anfangen Strategien zu entwickeln.
ID stoppen und handeln.

Konnte ich letztens wieder gut beobachten...bei dem Bienenschwarm & später beim Wildschwein. *g*

Als ich merkte das diese Gedanken in uns aufkamen, die Furcht auslösten, unterbrach ich diesen Prozess, in dem ich diese Gedankenreihe stoppte & etwas dazwischensetzte, das die Aufmerksamkeit wieder auf die Heiterkeit, den furchtlosen Zustand richtete. In meinem Fall hiess das nicht, das es besser gewesen wäre zu bleiben, anstatt zügig weiterzugehen, als ich das Geräusch gewahrte.. aber die Furcht kam erst gar nicht in die Gelegenheit uns zu "fesseln".

Aber wie hier schon gesagt wurde, am besten ...so wars auch mit meiner Furcht anderen gegenüber ...war es direkt im "geselligen Erleben",
ich hatte da ne schwere Zeit durchzustehen, aber letztlich hat mir das viel mehr gebracht, als das Brüten darüber.

Ausgelassenheit kann genausowenig herbeigezwungen werden wie die Freude, die tief aus dem Innern kommt, soviel ist mir jedenfalls klar geworden. :)

Re: Angst

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Barabbas hat geschrieben:Zur weiteren Differenzierung:
Und da sind zweitens noch die tausende Alltags-Furchten, aus der Angst genährt und selber die Angst nährend. Da will ich ansetzen, die Angst scheint mir in gewissen Masse existentiell und daher auch vorerst nicht angehbar. Die Furchten aber sind es vor allem, die mein Leben behindern und wenn ich sie eindudämmen lerne, finde ich vielleicht auch einen Zugriff auf die omnipräsente Angst, oder so doch wenigstens eine schwache Linderung davon.
Ohne deine individuelle Lebenssituation zu kennen bin ich mal so unverschämt zu versuchen was dazu zu sagen. Wenn ich deiner Meinung nach falsch liege berichtige mich ! :wink:

Ich kenne die von dir beschriebenen Ängste in meinem Leben ebenfalls. Ich kann natürlich deine eigene Erfahrungsqualität nicht reproduzieren und urteilsfrei erkennen. Aber ich kann über Gedanken berichten, die mir weiter geholfen haben.

Glaubst du wirklich, die Angst wäre nicht angehbar. Die Furchen sind doch Ausdrucksformen der existenziellen Angst und werden aus ihr gespeißt. Diese Unterteilung in erstens und zweitens macht Sinn, wenn man die Angst auf ihr subjektives Erscheinungsbild im Leben reduziert. Die Struktur, welche die Angst erzeugt ist aber nicht unterteilbar in verschiedene Aspekte der Angst. Will man dem Ausgang und Anfang der Angst auf die Schliche kommen muss man die Angst ganzheitlich betrachten. An deiner Stelle würde ich sie nicht differenzieren. Das Unbewusste differenziert nicht.

Ich verrenne mich oft in diesen einzelnen Erlebnissen in denen Angst auftritt und meine sie als etwas situationsbedingtes, unabänderliches erkannt zu haben, womit ich nicht umgehen kann. Stelle ich mich der Angst geht sie nicht weg weil es eben nur eine kleine Verästelung der eigentlichen Angst ist.

Die Angst habe ich immer noch und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Dennoch habe mittlerweile gelernt den Augenblick in dem sie auftritt nicht zu verdammen und ihre Vergänglichkeit zu sehen.

Denn damit gelingt etwas ganz wichtiges. Man erhält die Möglichtkeit die Existenz der Angst und die Kloschüssel der Zeit, des ewigen Wandels zu werfen. So ist ihr etwas existenzielles genommen.

peace mao
Take pain as a game.

Re: Angst

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es gibt angst...und angst....und angst....

es gibt ängste, die sind...drogeninduziert (kifferparanoia und co.).....

es gibt ängste, die sind...induziert durch mangel an rückbesinnung an unsere bindung an..."unseren ursprung"...mangel an "spiritualität" im weitesten sinne...

es gibt ängste, die...erwünscht sind, die den verängstigten...leichter beherrschbar und lenkbar machen...(*verschwörungstheorie-technischer ansatz*)

und was weiss ich welche ängste und mischformen es da nicht alles gibt.

alle lassen sie sich überwinden! :)



apropo, da muss ich doch an dieser stelle einen songtext posten, schwelge gerade in alten zeiten, der bezug nimmt zum thema. den link zum song gibts natürlich auch *g*




"The Weapon" (1982, man wie die zeit verfliegt....)

We've got nothing to fear...but fear itself?
Not pain, not failure, not fatal tragedy?
Not the faulty units in this mad machinery?
Not the broken contacts in emotional chemistry?

With an iron fist in a velvet glove
We are sheltered under the gun
In the glory game on the power train
Thy kingdom's will be done

And the things that we fear are a weapon to be held against us...

He's not afraid of your judgment
He knows of horrors worse than your Hell
He's a little bit afraid of dying
But he's a lot more afraid of your lying

And the things that he fears are a weapon to be held against him...

Can any part of life be larger than life?
Even love must be limited by time
And those who push us down that they might climb
Is any killer worth more than his crime?

Like a steely blade in a silken sheath
We don't see what they're made of
They shout about love, but when push comes to shove
They live for the things they're afraid of

And the knowledge that they fear is a weapon to be used against them...

http://de.youtube.com/watch?v=gTnmmMggtyc" onclick="window.open(this.href);return false;
(unbedingt anhören...*gggg*)

Re: Angst

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Du sprichst ja schon Kierkegaard an, hast du bereits Camus´Mythos von Sisyphos gelesen?

Ich hatte nach diesem Buch wirkliche Angst. Um es mal so auszudrücken, ich bin mehr oder weniger mit gebrochenen Beinen geboren, und während alle Menschen so herumalufen und wissen wohin, konnte ich mich nie bewegen, habs nie verstanden warum und wie sie das überhaupt machen. Dann kam ein großer rollstuhl angefahren, auf dem stand "pantheismus". Vortan konnte ich herumfahren, geilerweise war da sogar ein Navigationsgerät in dem Rollstuhl, und ich wusste somit sogar wohin ich denn nun wollte, hier und da hatte man natürlich mit dem Rollstuhl noch immer mehr Probleme als die Menschen die mit zwei gesunden Beinen geboren wurden, aber man kam zurecht, zudem war das ganze sehr bequem.

Camus kommt in der Situation her, kippt dich aus dem Rollstuhl und fährt lachen weg, du hattest dich also daran gewöhnt mehr oder weniger überall hinzukommen, und nun sitzt du wieder ohne Rollstuhl mitten in der Fußgängerzone am Boden,und die anderen Menschen verstehen dich erst recht nicht mehr, nun steh doch endlich auf sagen sie, und irgendwann kommt so eine trotzreakiton, irgendwann stehst du trotz der gebrochenen beine auf, schon um denen zu zeigen das du es kannst, dann stehst du, irgendwie trotz der gebrochenen Beine, aber da dein Navigationsgerät weg ist, hast du absolut keine Idee wo du nun überhaupt hinnwillst. DAS ist der Punkt an dem ich Angst bekam, ganz furchtbare Angst, das ist das geistige Lebensgefühl das der Existenzialismus bietet, diese Angst ist normal, diese Angst ist Wesen des Menschlichen, seit ich sie nichtmehr bekämpfe, sondenr möglicht oft über mich lache, interessiert sie mich fast nicht mehr...
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Angst

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yep, calmus kann ganz schön angst machen. sich der absurdität der menschlichen existenz im allgemeinen und die unausweichlichkeit der fatalität des eigenen ganz persönlichen lebens im besonderen zu stellen macht ziemlich :panik: , so to speak. dass er aus dieser erkenntnis heraus aber schlussfolgert der mensch würde (oder könnte...oder sollte) angesichts dessen zu den werten "solidarität und liebe" finden..., das ist doch blödsinn, in sich nicht schlüssig.
tschuldigung!
da ist doch der kierkegaard schon einen schritt weiter gegangen, er wagt den schritt zu gehen, den calmus sich in seiner verbohrtheit und seinem hartnäckigen beharren in materialistischem denken einfach nicht zu gehen erlaubt: den schritt in den transpersonalen bereich, aus diesem alleine heraus lassen sich werte wie "liebe" und eben auch "sinn der menschlichen existenz" begründen und finden, niemals aus dem (vermeintlichen) "erkennen" der absurdität und fatalität der menschlichen existenz.
tatsächlich muss calmus zwangsläufig die welt und die situatuion des menschen darin deshalb als absurd und fatal erleben, weil er eben diesen schritt nicht zu gehen wagt -warum auch immer- den kierkegaard macht....
wie calmus zu postulieren, aus einer sichtweise, die die spirituelle dimension des menschen konsequent verneint müssten dem menschen zwangsläufig werte wie liebe und solidarität erwachsen ist...absurd... und dass diese sichtweise eben nicht zu solchen werten führt, zeigt uns doch eindeutig eine unbefangene beobachtung der welt und der menschen und wie sie miteinander umgehen...
also ich kann und will calmus nicht folgen!
kierkegaard kommt meinem denken da schon näher....

Re: Angst

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@Leary: Dein Beitrag hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

Imho irrst Du Dich aber in einem Punkt:
Leary hat geschrieben:...., ich bin mehr oder weniger mit gebrochenen Beinen geboren, und 1.)während alle Menschen so herumlaufen und 2.)wissen wohin, ....
Das ist schon "Negative Selbstverherrlichung", was Du da machst. :lol:

Zu 1.) wäre zu sagen, daß wir ALLE mit 'gebrochenen Beinen geboren' wurden und KEINE(r) so herumläuft. Näheres dazu steht ja bereits im Thread: 'Der Verlust von Essenz', bis auf das hier:
.... Es wäre interessant, die Entwicklung von Essenz vom Kleinkind bis zum Erwachsenenalter, ohne Unterbrechung oder Verlust, zu beobachten. Das hieße, jemanden beobachten, der seine Essenz oder die Verbindung mit ihr nicht verliert. Aber dieser Fall ist so selten und unwahrscheinlich, daß er praktisch nicht vorkommt. ....
Zu 2.) wäre zu bemerken, daß Angesichts der Tatsache, das der Tod unausweichlich ist, die Verhaltensweise der Menschen nur als Torheit bezeichnet werden kann.
Bild
Der Fisch, der im Begriff ist, dem Hai ins Maul zu schwimmen, erweckt auch den Eindruck, er wisse wohin.
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Re: Angst

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hiob hat geschrieben:yep, calmus kann ganz schön angst machen. sich der absurdität der menschlichen existenz im allgemeinen und die unausweichlichkeit der fatalität des eigenen ganz persönlichen lebens im besonderen zu stellen macht ziemlich :panik: , so to speak. dass er aus dieser erkenntnis heraus aber schlussfolgert der mensch würde (oder könnte...oder sollte) angesichts dessen zu den werten "solidarität und liebe" finden..., das ist doch blödsinn, in sich nicht schlüssig.

Das ist auch der Punkt den ich nicht mitgehe, diese Werte aus einem allgemeingültigen transpersonalen abzuleiten wiederstrebt mir aber genauso. Er hat ja im Sisyphos dieses Kapitel mit Namen "Der philosophische Selbstmord". Er kommt da ja auf Kierkegaard insbesondere zu sprechen, und leider musste ich mich in dieser Kritik wiederfinden. Genau was was er am Kierkegaard kritisiert, traf mich ins Herz, er sprach unmittelbar zu mir, er kritisierte meinen selbstbetrug, meine Hoffnung, mein Ausweichen vor der Absurdität, ihr nciht ins Auge sehen können, es nicht ertragen können. Ich stehe lieber ohne Wahrheit da, mehr oder weniger allein, als mit einer Wahrheit in der ich mich in zufriedneheit suhlen, diei ch aber nicht wirklich fühle. Es fing bei mir mehr oder weniger mit der Arbeit an. Ich habe im Sommersemestter ne Arbeit gemacht die mir zutiefst zuwieder war, und die Menschen dort waren mir zutiefst zuwieder, ich will in deren welt nicht leben, ich liebe sie auch nicht, ich hasse die Art wie sie miteinander umgehen, ich hasse es am allermeisten sie nicht hassen zu können. (erinnern wir uns an die Aufzeichnungen aus dem kellerloch, wo Dostowjewski schreibt "ich habe es ja nichtmal geschafft, wenigstens ein einfach bösartiger Mensch zu sein").

Und ich stand da, und habe mir die Bhagavad Gita ins bewusstsein rufen wollen, hab versucht das gute, das göttliche zu sehen, da war nichts davon. Menschen die im selben Boot sitzen aber sich nur wie scheiße behandeln, und kurze zeit später traf ich jemanden der grade ien Jahr in indien war, redete darüber, und er sagte mir "ja das ist kein problem, wenn du deinen geist befreist verliert all das seine relevanz und du machst eseinfach und es geht dir gut". Mein Selbstbetrug sprang mir ins gesicht, hab vor kurzem mit ner Freundinn geredet und uns viel nur auf das wir einfach nicht kompatibel mit dieser Welt sind, und wir werden es nie sein, man traf den packt, nach dem studium irgendwas aufzuziehen was uns zusagt, reisen, irgendeinen Ort finden an dem man bleiben kann, ne kleine kommune, so unrealistisch das ist, so sehr das zum scheitern verurteilt ist, die vorstellung ich könne so eien arbeit machen und das total klasse finden weil ich ja erleuchtet bin ist es noch viel mehr.

Kann man nun Wete wie Liebe udn Mitgefühl vertreten? Ich weiß es nicht mein lieber. Camus kommt darauf auch erst später. Er schreibt im sisyphos noch sinngemäß: "Alles ist erlaubt, meint ihr im ersnt diese erkenntnis bereitet freude?". Tut sie nicht, mit Sartre, wir sind zur Freiheit verurteilt. Wir tragen verantwprtungfür das was wir tun. Was ist also "gut", was ist "böse", nun ich weiß es nicht. Das scheint mir (in meiner momentanen situation und ich kann ja sowieso nicht von der Wahrheit sprechen, sondern nur von meiner, ich stelle nur mein momentanes denken da und will das niemandem aufzwingen) ehrlicher, als zu behaupten ich wüsste von irgendeinem göttlichen woraus ich wete ableiten kann. Fakt ist, ich kann auch an diese Einheit nur glauben. Wenn ich die Erfahrung der Einheit mache ist das was anderes, an alles weiter glaube ich. Ich nenne es pantheismus, warum? Warum soll die Einheit göttliches sein? Warum sollte man aus der Einheit ableiten das alles gut ist? Ach, es tut mir leid, das kommt alles nru noch unstrukturierter daher...

Es geht mir konkret darum was ich wissen kann. Ist es nun notwendig an seinen löchern zu arbeiten beispielsweise? Ja, es ist für mich absolut evident das ich daran arbeiten muss, weil ich diese löcher (kein problem mit der beschreibung) spüre. Ich hatte lange Zeit gedacht, durch den Transpersonalen bereich hätte ich mehr kraft mich meinen abgründen zu stellen, nun das stimmt nicht. Ich habe daraus nicht die kraft geschöpft mich meinen problemen zu stellen, ich habe daraus die möglichkeit geschöpftihnen weiter auszuweichen. Es ist ja alles sowunderbar und schön eigentlich, man müsse ja nur hingucken, eigentlich ist da ja garkein Problem.

Jetzt liege ich hier in der Fußgängerzone, und endlich spüre ich keine Stütze mehr, endlich bin ich nur noch in der konkreten situation klarkommen zu müssen, endlich MUSS ich mich mit meinen Abgründen beschäftigen, weil sie da sind, weil sie nicht auch teil eines schönen hohen göttlichen sind, sondern weil sie wirklich sind, sie haben eien realität bekommen das ich sie ncihtmehr ignoreiren kann, ich muss, und ich will.

Ich bin am psychedelischen absolut interessiert, aber ich will keine rettungsanker mehr, wenn es mir gut gehen soll, dann weil ich mich den löchern, der angst, gestellt habe, nicht weil ich mir dank des rollstuhls einreden kann, das doch alles total super ist.

Da sind aber auch nichtmehr NUR die eigenen löcher, da ist ebend auch eine gesellschaft die mich anwiedert, die mir so sehr zuwieder ist das ich sie nichtmal ablehnen, nichtmal ändern will, ich will ihr einfach nur den rücken kehren, will eine Niesche finden in der ich zurechtkomme.

Gruß

Leary
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Angst

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Eulenspiegel hat geschrieben: Zu 1.) wäre zu sagen, daß wir ALLE mit 'gebrochenen Beinen geboren' wurden und KEINE(r) so herumläuft.
Mhh, die These halte ich für immer schwerer, wenn ich mir die Menschen so anschaue, und mal nicht mich als Maßstab nehme, klar erkenne ich bei denen verhaltensweisen die darauf hindeuten lassen das ihr Ego dieselben Kaspereien abzieht wei meines, aber wenn ich mal nur beobachte und nicht von mir ausgehe.

Meine Liebe Eule, die meisten Menschen scheinen Glücklich, die kommen klar. Aufstehen, S-Bahn, 4 Stunden Arbeit, Mittag, 5 stunden Arbeit, S-Bahn, Essen, Vögeln, schlafen, Aufstehen, S-Bahn, 4 Stunden Arbeit usw. usf.

das ist für mich der zentrale Fehler vieler Exitenzialisten, sie wollen den anderen Menschen zeigen das alle Menschen so empfinden wie sie.

Vermutlich tun sie es nicht, vermutlich geht es ihnen gut, wenn ich sie beobachte, es geht ihnen gut, sie gehen darin auf. Und auch in der unmenschlichkeit gehen sie auf, es bereitet ihnen freude dieses hauen und stechen in der arbeit. Weißt du du willst nur dasitzen und gesprächeführen die dich interessieren, und du siehst nur wie alle sich gegenseitig fertigmachen, hauen und stechen überall. "Die Welt ist Wille zur Macht und sonst nichts", nun, die scheinen damit klarzukommen und es spaßig zu finden. Weißt du und das ist gut, ich will daran nichts ändern, ich will nur für mich mit Menschen die mir etwas bedeuten so leben wie ich das will. Ihr leben interessiert mich nicht, ich will sie nicht bekehren, sie sollen mcih in Ruhe lassen, und ich lass sie in Ruhe...


Eulenspiegel hat geschrieben:Zu 2.) wäre zu bemerken, daß Angesichts der Tatsache, das der Tod unausweichlich ist, die Verhaltensweise der Menschen nur als Torheit bezeichnet werden kann.
Bild
Der Fisch, der im Begriff ist, dem Hai ins Maul zu schwimmen, erweckt auch den Eindruck, er wisse wohin.
Es macht ihnen Spaß, sie sind glüklich dem Fisch ins Maul zu schwimmen, es interessiert sie auch nicht das sie sterben werden, sie wollen diese Erkenntnis nicht, sie wollen nciht damit konfrontiert werden, udn auch das ist gut so.

Ich muss ehrlich sagen, das ich mir als fehler vorkomme, irgendein bekiffter besoffener programmierer hat die diskette mit "einfach glücklich sein" nicht eingelegt, und seither fragt man sich "was ist die Matrix". Hat man darum gebeten? der Typ der alle verrät weil er beim Steak Essen nichtmehr wissen will das es nur di eMatrix ist, ist doch der vernünftigste von allen, blöd ist nur, man hat niemanden der einen in die Matrix zurückschikt. Man weiß um so Dinge wie die Löcher, und niemand befreit einen davon, also muss man, man muss weiter voran, man muss weil man so nicht weiterkann, alles andere wäre (wenn ich es sage) heucchlerei, soviel ist mir die Wahrheit nicht wert...

Für mich ist also nur die Frage, gehe ich den Weg mit Krücken weiter, oder rob ich auf dem boden, und mir scheint auf dem boden zu robben wenigstens aufrichtig, und mir schienen die krpücken auch eher als behinderung als als etwas das wirklich weiterhilft.

Die negative Selbststilisierung musst du mir verzeihen, liegt an der Dummheit udn der Schwäche, wird schon irgendwann...

Gruß
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Angst

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also, dostojewski würde sagen: was für ein lächerlicher mensch träumt denn hier? ;)
aber dieser mensch ist weder lächerlich, noch träumt er!
und dieser mensch ist auch nicht darauf angewiesen mithilfe "irrationaler glaubenssystheme" durchs leben zu humpeln.
dieser mensch, DU, der kann einfach hergehen und genau prüfen, was wirklich ist! aussen wie innen. und schaust du nach innen, in dich selber, schaust du genau, und unterlässt eine bewertung, unterlässt das hinterfragen, unterlässt das verstehenwollen mit der ratio, schaust du einfach nur inn dich, dann wirst du feststellen: "in mir ist etwas und das ist wirklich, so wirklich wie nur irgendwas, was ich ausserhalb meiner selbst mit meinen 5 sinnen erfahren kann und das, was da innen ist, das lässt sich nicht wegleugnen und das weisst du, es ist die liebe und sie kommt aus deinem inneren. du kannst sie nicht verleugnen, sie ist wirklich in dir, du, deine essenz, ist die liebe!
basta!
da ist in dir natürlich noch vieles mehr. es kommt darauf an, was da in diesem unbekanntem land, deinem inneren, ist als das zu akzeptieren was es ist: REAL! und dann zu schauen, wie diese "dinge" da "innen" in beziehung stehen und welche der dinge da innen die übergeordneten, welche die untergeordneten sind und diese dinge in dir in den richtigen "grössenverhältnissen" zu sehen, hierzu nutzt kein meterstab und keine ratio.
und wenn du dir diesbezüglich gewissheit verschafft hast (eine gewissheit, die du haben kannst ohne irgendwas gemessen oder gezählt zu haben und eine gewissheit, die du haben kannst ohne mir oder sonst wem blind zu vertrauen oder zu glauben) was das wichtigste, das essentzielle, in dir drinnen ist (du musst nur ehrlich und tief genug in dich selber schaun), dann hast du den unverrückbaren, realen punkt in dir gefunden aus dem heraus du dein ganzes leben, dein denken und fühlen und wollen und handeln ausrichten kannst.
und dann hast du das heilige recht und die heilige pflicht, diese beiden aspekte fallen zuletzt in einem zusammen, aus diesem punkt heraus zu handeln und zu wirken.

das nennt man dann "erleuchtung"...
mit dieser beginnt die arbeit, die niemals endet!
denn das grösste, wertvollste und wichtigste, was da in uns leuchtet in uns, leuchtet noch schwach.
deshalb "übersehen" wir es nur allzuleicht.
und jetzt müssen wir es eben wachsen lassen, dieses licht.
und das hat man sich so vorzustellen, dass man sich am eigenen schopfe aus dem sumpfe zieht. solche wunder sind da draussen in der mit den 5 sinnen erfahrbaren welt definitiv nicht möglich. in uns, diesem unbekanntem land, geschehen solche wunder. aber bitte glaub mir das nicht! tu es einfach anstatt daran zu glauben!


ps: hab meinen post nochmal durchgelesen...und DENKE beim lesen dann auch: mann, was willst du dem kerl und dir denn da selber einreden.
aber...es ist die stimmigste, einfachste und umfassendste schlussfolgerung, die mir erklärt alle aspekte dessen, was ich erlebe als mensch.
es ist einfach wahr.
wenn man genau hinschaut... :glaskugel: :nick:

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