Können Hexen fliegen?

1
Vorab: ich bin mir nicht so sicher, ob dieses Posting im richtigen Subforum steht. Möglicherweise hätte ich es auch unter "Allgemeine Diskussionen" anstatt unter "Krisen" posten können. Der Moderator mag das gegebenenfalls korrigieren ...

Vor einiger Zeit habe ich auf einem Pilztrip eine für mich sehr interessante Erfahrung gemacht hier beschrieben: ()

Worin besteht jetzt das Element der Krise (im Sinne einer mit einem Wendepunkt verbundenen Entscheidung, also nicht nur eines querliegenden Gedankens)?

Mir ist völlig unklar, wie ich das Erlebte einschätzen oder beurteilen soll. Habe ich ein für mich völlig neues Bezugssystem entdeckt? Soll ich damit weiterarbeiten? Wenn ja wie?

Oder nehme ich es als drogeninduzierte Täuschung mit interessanten optischen Phänomenen?

Das wären die beiden Extrempositionen: verpasse ich gerade eine Chance einen Blick hinter den Vorhang zu werfen oder renne ich einer an sich bedeutungslosen Bilderwelt hinterher, die ich selbst mit Bedeutung auflade, die gar nicht existiert.

Mir ist klar, dass das eigentlich die Gretchenfrage ist, die jeder selbst für sich entscheiden muss. Allerdings bin ich auf dem Gebiet der Visionen recht unerfahren und frage mich:

- Wie macht ihr das? Wie arbeitet ihr konkret mit solchen Erfahrungen?

- Versucht ihr einen Kontext zu finden (oder eine Tradition, mit der sich das Erlebte in Einklang bringen lässt)

- Wie unterscheidet ihr das Wichtige vom Unwichtigen ;)

P.S. Der Threadtitel bezieht sich auf einen ethnologischen Aufsatz, der eine sehr ähnliche Frage stellt UND einen schönen Titel trägt
Zuletzt geändert von cenar am 1. Oktober 2008, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Können Hexen fliegen?

2
tsja, in unserer kultur (mit den ihr vorherrschenden paradigmen) wird sich die psychedelische erfahrung nur schwer bis gar nicht integrieren lassen, das ist ja wohl klar...
im alten mittelamerika z.b. hättest du sicher keine probleme damit gehabt, die erfahrung zu verstehen/deuten/integrieren.

in unserer kultur hast du jetzt ein problem damit!
du kannst nun versuchen, das erlebnis als "chemisches ungleichgewicht" deines zns zu begreifen.
dies scheint mir in mehrfacher hinsicht "problematisch"...
zum einen war die botschaft, die du vermittelt bekamst, zu wichtig und beeindruckend, als dass du mit dieser erklärung dich zufrieden geben könntest, nehm ich mal an.
zum andern braucht unsere kultur DRINGENDST neue impulse um sich zu einer besseren wandeln zu können.
das erlebnis als bedeutungslos/wertlos abzutun, könnte sich in zweifacher hinsicht als falsch und wenig konstruktiv erweisen......

du bist also selber aufgerufen, niemand kann dir diese arbeit abnehmen, einen gangbaren weg zu finden mit der erfahrung zurechtzukommen, die du machen wolltest und daher gemacht hast.

übe dich in gedult!

die paar jahrzente, die ein menschenleben dauert, reichen nicht um das oben angedeutete problem zu lösen.
weder für dich persönlich (du wärest ein narr, glaubtest du in 10 jahren hättest du begriffen oder sonst wie in irgend einer weise abgeklärt, WAS dir da eigendlich wiederfahren ist auf deinem pilztrip....) noch für unsere gesellschaft kann dieses thema geklärt werden innerhalb einer inkarnation/generation...
:glaskugel:

aber ansätze, die vernünftig und hilfreich sind und in die richtige richtung weisen, gibts ja zuhauf. es ist spannend und lohnenswert, diese zu verfolgen....und niemand wird dich hindern diesen etwas neues, eigenes hinzuzufügen, was unser aller verständnis erweitern würde und unsere (lebens)kultur bereichern könnte...

Re: Können Hexen fliegen?

3
cenar hat geschrieben: Vorab: ich bin mir nicht so sicher, ob dieses Posting im richtigen Subforum steht. Möglicherweise hätte ich es auch unter "Allgemeine Diskussionen" anstatt unter "Krisen" posten können.
Das passt schon. :)
cenar hat geschrieben: Mir ist völlig unklar, wie ich das Erlebte einschätzen oder beurteilen soll. Habe ich ein für mich völlig neues Bezugssystem entdeckt? Soll ich damit weiterarbeiten? Wenn ja wie?
Wahrnehmen. Damit arbeiten wirst du mit der größten Wahrscheinlichkeit nicht einfach können. Aber diese Erfahrung hat dir etwas gezeigt.
Das eigentlich Aha-Erlebnis jedoch war der Augenblick, als ich rausbekam, dass ich diese Energiebündel auch in mich aufnehmen konnte. Anstatt sie wieder raus auf die Bahn zu schießen, konnte ich sie auffangen und in den Hüftbereich lenken – der wichtige Punkt war auf Bauchhöhe, da wo die Lendenwirbelsäule sitzt. Eigentlich meine Schwachstelle, war es jetzt der Punkt, wo sich die Energie speichern ließ. Das tat ich dann auch ausgiebig. Ich „fischte“ sozusagen Energie aus dem Strom, der durchs Zimmer schoss. Ein interessanter Sideeffekt: mein Körper richtete sich auf, straffte sich, die Wirbelsäule dehnte sich und meine ganze Haltung veränderte sich.
Mein Wissen über Energien jeglicher Art steckt noch in der Kinderschuhen. Mir begegnen zwar immer wieder verschiedene Formen, aber es fehlt mir noch an Wissen damit wirklich zu arbeiten. Es mangelt leider an Lehrern in diesem Land. Aus diesem Grund kann ich dir keine Ratschläge geben wie damit zu arbeiten wäre. Aber du kannst es als Zeichen sehen. Als Zeichen, dass sich die Energie in deinem Geist/Körper noch nicht im Gleichgewicht befindet. Und es kann dir die Motivation und Kraft geben den Versuch zu unternehmen dieses Gleichgewicht herzustellen.

Und eines, was in Richtung Gleichgewicht geht, hast du ja für dich schon rausgefunden.
Allerdings bin ich zunehmend der Meinung, das Nach-Denken (sprich: Philosphie) neben einer interessanten Ideengeschichte in erster Linie selbstreferentielles Kreiseln produziert, sprich nicht über sich selbst hinausreicht – mit anderen Worten: wenn, dann braucht es – schon allein aus denk- bzw. erfahrungsformalen Gründen - andere Wege, um über den Rand des Suppentellers zu schauen.
Tiefe Veränderungen bewirkt man nicht durch das Denken.
cenar hat geschrieben: Oder nehme ich es als drogeninduzierte Täuschung mit interessanten optischen Phänomenen?
Würde ich nicht. Vor allem hast du ja auch die Energie gespürt, nicht? Und "drogeninduziert" ist erstmal nichts. Alles hat seine Ursache in dir oder in den deaktiverten Filtern.
cenar hat geschrieben: Das wären die beiden Extrempositionen: verpasse ich gerade eine Chance einen Blick hinter den Vorhang zu werfen oder renne ich einer an sich bedeutungslosen Bilderwelt hinterher, die ich selbst mit Bedeutung auflade, die gar nicht existiert.
Ich würde die eigentliche Erfahrung nicht in dem Sinne versuchen zu deuten, dass du sie jetzt in dein Weltbild intigrieren musst.
cenar hat geschrieben: - Wie macht ihr das? Wie arbeitet ihr konkret mit solchen Erfahrungen?
Wahrnehmen.
cenar hat geschrieben: - Versucht ihr einen Kontext zu finden (oder eine Tradition, mit der sich das Erlebte in Einklang bringen lässt)
Nein. Der Kontext ist mein Erfahrungshorizont und Erkenntnishorizont. Fügt sich die Erfahrung in letzteren ein ist es gut. Tut sie das nicht ist es auch gut. Manche Erfahrungen haben auch erst nachträglich dort ihren Platz gefunden.
cenar hat geschrieben: - Wie unterscheidet ihr das Wichtige vom Unwichtigen ;)
Kommt drauf an. ;)
happiness is the absence of resistance

Re: Können Hexen fliegen?

4
Hallo cenar,

ich finde die Bücher von Carlos Castaneda könnten für dich hilfreich sein. Es gibt aber noch weitere Autoren, falls dir die Beschreibungen von Castaneda nicht gefallen.

Das schwierigste für mich dabei ist das Loslassen vom Verstand, der mich immer wieder zurecht stutzen will.
In der zivilisierten Welt wird man in der Tat nicht weit kommen, aber wozu auch? Ich zum Beispiel geh meinen eigenen Weg. Denn mein ganzes Leben war von meiner Erziehung beherrscht. Aber sie ist so unendlich traurig im Vergleich zu den Möglichkeiten des Menschen. Wir haben wirklich nur einen winzigen Teil unserer Existenz erschlossen- und das hält die ziviliserte Welt für die Endgültigkeit, was zu ihrer Überheblickeit führt, über allem zu stehen.

Du hast da wirklich tolle Erfahrungen gemacht! Mit Energie hatte ich bisher nur wenig zu tun bzw. es wird mir nie großartig aufgefallen sein. Ich kann mich nur an ein mal erinnern, als ich mit meinen Augen etwas seltsam unbekanntes in die Umgebung zeichnen konnte. Als würde ich Licht ausstrahlen lassen.
Das wären die beiden Extrempositionen: verpasse ich gerade eine Chance einen Blick hinter den Vorhang zu werfen oder renne ich einer an sich bedeutungslosen Bilderwelt hinterher, die ich selbst mit Bedeutung auflade, die gar nicht existiert.
Die Frage stellte ich mir auch einmal :lol:
Das erstaunliche dabei war, dass mir eine Stimme immer wieder mitteilte, ich solle meinen Alltag endlich sein lassen und erfahren, wer ich wirklich bin.
Gehe lieber den ruhigeren Weg, lass alles allmählich in den Alltag transformieren. Dadurch kannst du bestens in der Gesellschaft funktionieren und lernst mit deinen zwei Seiten umzugehen.

Lass die Zeit machen und beiß dich in nichts fest :)



Edit:
Oops schon etwas älterer Thread. Ich hoffe trotzdem einen sinnvollen Beitrag gemacht zu haben :)
Wie stehst du denn jetzt zu deinen Erfahrungen? Sind immerhin schon zwei Monate vergangen.

Re: Können Hexen fliegen?

6
Eulenspiegel hat geschrieben:Ist es wirklich das, worum es geht? In der Gesellschaft zu funktionieren?!? :denk:
Oh nein, so war das nicht gemeint ^^
Ich meinte damit vielmehr, dass man in der Gesellschaft nicht zum Verfolgten wird. Ich stand einmal an einem Punkt, an dem ich vieles hätte radikal ändern können, aber das hätte mir die Sicherheit in dieser Gesellschaft genommen, ich wäre zum offenkundigen Außenseiter geworden. Meine Entscheidung war es, in der Gesellschaft nach außen hin so lange zu "funktionieren", wie es nötig ist, bis ich meine eigenen Schritte unternehmen kann. So geb ich mich also mehr oder weniger als normaler Bürger ab, unterstütze aber nichts von all dem. Ich bin noch in der Ausbildung, mein Arbeitgeber wirft ein Auge auf mich und mein Verhalten ist schon sonderbar genug (keine wirklichen Bedürfnisse, kein Interesse für deren persönliche Probleme).

Ich bin angewidert von diesem Leben, was ein Großteil der Menschen führt. Innerlich hab ich mich längst davon gelöst, es ist nur meine Fassade, die den Eindruck eines "Mitglieds" erweckt.
Ich kann mir zurzeit keinen anderen Weg vorstellen, wie ich eine 180° Drehung der Weltsicht in dieser Gesellschaft angehen soll. :nixplan:

Re: Können Hexen fliegen?

7
vik hat geschrieben:.... Meine Entscheidung war es, in der Gesellschaft nach außen hin so lange zu "funktionieren", ..... Innerlich hab ich mich längst davon gelöst, es ist nur meine Fassade, die den Eindruck eines "Mitglieds" erweckt. ....
"In der Welt, aber nicht von der Welt"{frei nach Johannes 15, 18-21} :freu:

------------------

Deshalb wurde die "Kunst des Pirschens" entwickelt, die auch als "Kontrollierte Torheit" bekannt ist: Angesichts der Tatsache, daß der Tod unausweichlich ist, kann man die Verhaltensweise der Menschen nur als Torheit bezeichnen. :spinnst:

Hier hab ich einen Post{den ich in einem anderen Forum gefunden habe} und noch ein Zitat von Don Juan Matus zum Begriff: "Kontrollierte Torheit", wobei ich mir erlaubt habe in dem Post "Zauberer/Zauberei" durch "Navigator" bzw. "Navigieren" zu ersetzen, da das erste Begriffspaar in diesem Zusammenhang m.E. in eine falsche Richtung ziehlt.

Mit "Navigieren" sind Reisen durch die Unendlichkeit gemeint - oder durch die Spären des (Bewußt-)Seins, wem das lieber ist. ;)

Post: "Kontrollierte Torheit ist eine Bezeichnung für das Pirschen, oder besser gesagt für eine augenscheinlich seltsame Verhaltensweise, daher Torheit. Es steckt aber ein System hinter dieser Torheit, also führt das zu dem Adjektiv -kontrolliert-. Man darf dieses Verhalten nicht für sich alleine sehen, es ist ein Baustein aus einem sehr komplizierten Wahrnehmungsgeflecht.
Juan Matus stellt den Tod als den größten Verbündeten des Navigators dar.

Dadurch das der Tod im Moment der Zeugung eine beschlossene, unabänderliche Konstante im Leben des Menschen darstellt, spielt es eigentlich keine Rolle, wie man sich verhält. Das Resultat steht fest, man wird sterben.

Somit ist der Navigator frei vom Gedanken daran wie er seinem Umfeld erscheint, es spielt keine Rolle, ob er als Held oder als Angsthase dasteht, wichtig sind nur seine eigenen Erfahrungen.
Der allgemeine Mensch hat aber nicht begriffen, das er sterben wird. Klar als theoretisches Konzept, aber als Fakt akzeptiert er es nicht.
Somit baut er sich eine Scheinwelt für die Ewigkeit auf und in der muss er natürlich besonders dastehen. Dadurch wird sein Verhalten berechenbar, er wird immer auf sein Erscheinungsbild achten. Verhält sich ein Navigator nun anders als es allgemein Üblich ist, ist er im Vorteil. Er weiß wie der normale Mensch auf sein Verhalten reagieren wird, aber sein "Gegner" kennt nicht den nächsten Schritt des Navigators.
Dies ist ein Grund für die kontrollierte Torheit, aber der wesentlich wichtigere ist, dass die kontrollierte Torheit nicht das Selbstbild unterstützt. Das Ego wird Stück für Stück demontiert, da der Navigator am eigenen Leibe fühlt, wie störend es ist.
Es ist dann kein abstrakter Gedanke mehr, sondern eine fühlbare Erkenntnis. Dies verteilt Enerie um, so das mehr für das Navigieren übrig ist."
Don Juan Matus: "Ich habe dir schon einmal gesagt, unser Los als Mensch ist es, zu lernen, im Guten wie im Schlechten.
Ich habe gelernt zu sehen, und ich sage dir, daß nichts wirklich wichtig ist. Jetzt bist du an der Reihe; vielleicht wirst du eines Tages sehen und wirst dann wissen, ob die Dinge wichtig sind oder nicht. Für mich ist nichts von Wichtigkeit, aber vielleicht wird für dich alles wichtig sein. Du solltest inzwischen wissen, daß ein Wissender lebt, indem er handelt, und nicht indem er über das Handeln nachdenkt, auch nicht indem er darüber nachdenkt, was er denken wird, wenn er seine Handlung beendet hat. Ein Wissender wählt den Weg mit Herz und folgt ihm; dann schaut er und freut sich und lacht; dann sieht er und weiß. Er weiß, daß sein Leben ohnehin gar zu bald enden wird. Er weiß, daß er, wie jeder andere auch, nirgendwo hingeht. Weil er sieht, weiß er, daß nichts wichtiger ist als alles andere. Mit andern Worten, ein Wissender hat keine Ehre, keine Würde, keine Familie, keinen Namen, kein Land - sondern nur ein Leben, das er leben muß. Und unter diesen Bedingungen ist seine einzige Verbindung zu seinen Mitmenschen die kontrollierte Torheit. Darum müht sich ein Wissender und schwitzt und plagt sich ab, und wenn man ihn anschaut, dann ist er wie jeder gewöhnliche Mensch, nur daß er die Torheit seines Lebens unter Kontrolle hat. Da nichts wichtiger ist als alles andere, wählt der Wissende alle Handlungen und führt sie aus, als bedeuteten sie ihm etwas. Seine kontrollierte Torheit läßt ihn sagen, das, was er tut, bedeute etwas, und läßt ihn handeln, als sei das tatsächlich der Fall. Und doch weiß er, daß dies nicht so ist. Wenn er daher sein Handeln beendet hat, zieht er sich in Frieden zurück und macht sich keinerlei Sorgen, ob seine Handlungen gut oder schlecht waren, ob sie ihm gelangen oder nicht. Andererseits kann ein Wissender auch beschließen, vollkommen teilnahmslos zu bleiben, nie zu handeln und sich so zu verhüllen, als sei es wirklich wichtig für ihn, teilnahmslos zu sein. Auch damit hat er vollkommen recht, denn auch dies wäre eine kontrollierte Torheit."
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Können Hexen fliegen?

8
Kontrollierte Torheit hatte ich beim Lesen (Bücher) nicht so richtig geschnallt, es scheint aber das selbe zu sein, was ich auch beabsichtige:
vik hat geschrieben:...bis ich meine eigenen Schritte unternehmen kann
Und worum es mir dabei geht, ist hier auch gut beschrieben:
Somit ist der Navigator frei vom Gedanken daran wie er seinem Umfeld erscheint, es spielt keine Rolle, ob er als Held oder als Angsthase dasteht, wichtig sind nur seine eigenen Erfahrungen.
Ich stelle bei mir immer wieder fest, dass ich mich gerne in Denkmuster, oder wie es so schön hieß "engen Grenzen gesellschaftlicher Erwartungen", verfange. Es ist immer nur für einen Moment, aber es raubt mir unheimlich viel Kraft, weil mein Verstand mich mit negativen Gefühlen und Gedanken bombardiert, gegen die ich mich selten wehren kann. Meistens lenke ich meine Aufmerksamkeit sofort auf etwas anderes, um das Denken nicht weiter anzufeuern.
...aber der wesentlich wichtigere ist, dass die kontrollierte Torheit nicht das Selbstbild unterstützt. Das Ego wird Stück für Stück demontiert, da der Navigator am eigenen Leibe fühlt, wie störend es ist.
Mich fesseln auch immer wieder Gedanken, wie ich es den Anderen erklären soll. Oder man kann sagen, mich zwingt irgendetwas, es irgendjemanden zu erklären.
Ein solches Verhalten scheint ein ziemlich starker Angriff auf meine Rationalität zu sein, obwohl ich diese deutlich, wie ich glaub(te), von ihrem Allmachtsanspruch abgebracht habe.

Re: Können Hexen fliegen?

9
vik hat geschrieben:.... Ich stelle bei mir immer wieder fest, dass ich mich gerne in Denkmuster, oder wie es so schön hieß "engen Grenzen gesellschaftlicher Erwartungen", verfange. Es ist immer nur für einen Moment, aber es raubt mir unheimlich viel Kraft, weil mein Verstand mich mit negativen Gefühlen und Gedanken bombardiert, gegen die ich mich selten wehren kann. Meistens lenke ich meine Aufmerksamkeit sofort auf etwas anderes, um das Denken nicht weiter anzufeuern.
Der Trick besteht darin, sich nicht zu wehren. Dadurch verleihst Du dem Ganzen nur Macht.
Ein Spruch den mein Wächter/Richter/Überich so gar nicht abkann ist:"Netter Versuch!" :lol: Dann zieht es sich regelmäßig in die Schmollecke zurück.
Mich fesseln auch immer wieder Gedanken, wie ich es den Anderen erklären soll. Oder man kann sagen, mich zwingt irgendetwas, es irgendjemanden zu erklären.
Ein solches Verhalten scheint ein ziemlich starker Angriff auf meine Rationalität zu sein, obwohl ich diese deutlich, wie ich glaub(te), von ihrem Allmachtsanspruch abgebracht habe.
Wer entscheidest Du zu sein? Die Fliege im Spinnennetz, die sich von den Gedanken fesseln läßt, oder das Chamäleon, das die Spinne samt Netz frißt?!? ^^
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Können Hexen fliegen?

10
Eulenspiegel hat geschrieben:
vik hat geschrieben:.... Dadurch kannst du bestens in der Gesellschaft funktionieren ....
Ist es wirklich das, worum es geht? In der Gesellschaft zu funktionieren?!? :denk:
1

Zur Zeit fühle ich mich so als ob es darum gehe :( Arbeitslos und depressiv verliere ich im den Blick für die Dinge und meine ihn zwar wieder zu finden, aber Ende...ist man doch nur eine dysfunktionale Drone im beschissenen Ameisenhaufen1

Re: Können Hexen fliegen?

11
Ach, ich dachte es heisst immer "arbeitslos und spass dabei"? :)

Mal ernsthaft...es ist einfach gesagt, sich einfach NEU zu definieren & erschaffen zu wollen, und das ist es auch, aber erklär das mal jemanden. Wenn ich eins aus meinen Depris, die ich in meinem Leben hin und wieder hatte, gelernt habe, dann daß in diesem Gefühl (der Einsamkeit, Ausgeschlossenheit, Unfähigkeit oder des abgekapselt-seins vom großen Lebensstrom, ...wie auch immer man es nennen kann) dann das ich in diesem Gefühl, das wie ein schwerfälliger, sirupartiger dunkler Fluss ist, die Lebensfreude mitfliessend wiederfand. Tief darunter (eintauchen erforderlich). Realisierte ich erstmal diesen LebensStrom IM Strom-der-Depression (klingt ziemlich unverständlich, ich weiss) transformierte dieses unmittelbar die depressive Grundstimmung, ..man wird an seinen Platz gewiesen, gleich welchen "Status" ich in einer Gesellschaft auch immer habe und weiss das WUNDER hier zu sein wieder zu schätzen. Die eben noch qualvolle Einsamkeit verwandelte sich in ein Juwel.

Ich fand das sehr beeindruckend, es schien paradoxerweise genauso als sei der Depri vorbestimmt gewesen, um mir genau das zu zeigen. Wie bei der Angst hilft auch hier keine Flucht, da man eh nicht vor sich selbst weglaufen kann.

Diese Worte werden dir wahrscheinlich auch nichts bringen, ungesagt wollte ichs aber net lassen, weils mich dran erinnerte. :)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste

cron