Akute Panik

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Moin,

würde mich interessieren ob jemand mal ähnliche Erfahrungen gemacht hat, oder sonst irgendeinen Input.

Gestern Nachmittag bemerkte ich für etwa eine halbe Stunde lang, das 1/4 meines Gesichtsfeldest voller flimmern war, es war nahezu unmöglich da irgendwas zu sehen, das ging aber nach einer Weile wieder.

Zwei Stunden nachdem ich mich schlafen gelegt hatte, wachte ich mit Kopfschmerzen auf, es war aber mehr ein Druck, kein wirklicher Schmerz, der dehnte sich vom Hinterkopf bis ins Gesicht aus, dieses wurde regelrecht taub. Zunächst störte es mich nur etwas und ich versuchte mich in eine andere Position zu legen um den Nacken zu entlasten, brachte aber nicht viel. Ich setze mich also auf, im Schneidersitz auf meinem Bett bekam ich plötzlich panische Angst. Diese Angst war nicht mit Gedanken verbunden, da war kein Grund Angst zu haben, keine Gedankenspirale, nur nackte pure Angst. Ich habe nie solche Angst gespürt auch nicht unter Substanzeinfluss. Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen und mein Körpergefühl verschwand nahezu vollkommen, mein Körper schien im Bett zu versinken, ein Gefühl das ich auf Trips stets als negativ eingestuft hatte, doch beim letzten hatte ich genau das überwunden und konnte dieses Gefühl endlich wertungsfrei nehmen und gar genießen, hier und jetzt, so nüchtern, bekam ich aber nur wieder Angst, nochmehr Angst, diesmal an den Gedanken gebunden "du knallst durch".

Ja, panische Angst verrückt zu werden, ich stand auf, ging erstmal aufs klo, lief ein wenig durch die Wohnung, ich spielte mit dem gedanken einen Arzt zu rufen, irgendein beruhigungsmittel. Nein sagte ich mir, nimm es wie auf einem Trip, da musst du durch, was auch immer es ist, du kannst nicht immer nach Mami schreien wenn dir was nicht in den Kram passt oder "unnormal" erscheint.

Ich setze mich wieder aufs Bett, löschte das licht, und ich hielt die dunkelheit nicht aus, es machte mir panische Angst im dunkeln zu sitzen, nun fingen gedanken an die Angst zu legitimieren "na klar, du hast nen Hirntumor, woher sollte dieser Druck sonst kommen, warum dein gesicht taub sein" ich war mir absolut sicher das es nur noch eine frage von sekunden wäre bis das blöde ding auf irgendeine Ader drückt, und die Schmerzen würden erst anfangen und ch würde hier und jetzt sterben.

Irrationales gewäsch sagte ich mir, woher komm ich auf diese dämlichen gedanken. "Weil du grade durchdrehst" sagte ich mir, immer wieder die Angst verrückt zu werden, wie so oft bei Trips. Fick dich sagte ich mir, wahren wir darüber nicht hinaus? Der Tod ist nichts schlimmes, er gehört dazu, und vermutlich ist er nichtmal real, als könne atman oder brahman sterben, und verrückt werden ist nur eine abweichung von der gesellschaftlichen Norm, nur ein verstoß gegen das gesellschaftliche Bild vom "gesunden Ego" also kasper hier nicht rum du spinner.

Ich versuchte zu meditieren, brachte nichts, Panik funkta dazwischen, und ich wurde nur wütend auf die Panik: "Wir haben das doch alles längst durch, entspann dich, ein kleiner flashback sonst nichts!" "Flashback? Was ein Blödsinn , zuviel Bild gelesen?" Aber was war das dann, woher diese Angst, ich schloss die Augen und merkte das da kein Gefühl mehr für den Körper war, sobald ich die augen schloss verlor ich jeden Bezug zur Realität, zu meinem Körper und zur Aussenwelt...

Ich setze mich auf die Bettkante, geschlagen, am Ende, ich war mir sicher diese NAcht nicht zu überleben, entweder ich würde durchknallen und in einer Klapse aufwachen, oder der Tumor würde irgendeinen Teil des Gehirns angreifen der das Atmen steuert oder so. (Ich war mir absolut sicher einen Tumor zu haben, nur wegen dem bischen Druck auf dem Kopf)

Ich begann zu beten, ein überliefertes Gebet von Shankara: "Ich bete an den Herren, den einen ersten Samen des Universums, den Wunschlosen Formlosen, der durch die Silbe Om erkannt werden kann, durch den das Universum ins dasein gelangte, der es erhält, und in den es wieder vergeht"

Ich wiederholte das gebete immer und immer wieder, konzentrierte mich auf Brahman, es gab keinen Grund für furcht, selbst wenn mein paranoides gestammel der Wahrheit entsprechen würde, was ist der Tod? Was ist Wahnsinn? Was soll mir passieren, richte dein denken und handeln auf mich sagt Krishna in der Gita, habe Panik, habe Angst, lass sie zu, weihe sie dem göttlichen, "Ich bete an den Herren, den einen ersten Samen des Universums...."

Ich beruhigte mich und konnte mich hinlegen, auch bei gelöschtem Licht, der Druck auf dem Kopf war weiterhin da, machte mir aber keine Angst, ich nahm allerdings noch schmerztabletten, irgendwann schlief ich ein.

Heute morgen war ich immer noch massiv durch den Wind, ich zitterte am ganzen Körper, ich lies mich von meinen Eltern die merkten das was nicht stimmt (ich bin in den semesterferien daheim) dazu breitschlagen zu sagen was los ist. Nun, ein 22 jähriger der von einer Erfahrung redet die mit dem sicheren wissen des baldigen Todes verbunden war, macht Eltern angst und so ließ ich mich dazu überreden zum Arzt zu gehen.

Der Macht die Sache mit dem eingeschränkten gesichtsfeld, dem Druck auf dem Kopf und dem Taubheitsgefühl im gesicht durchaus angst, sie hat mir erstmal was zur blutverdünnung gegeben, und ich soll montag mal bei meinem hausarzt vorstellig werden, zwecks überweisung zur neurologischen untersuchungen,, einen starken druck auf den kopf und ein eingeschränktes gesichtsfeld sollte man untersuchen. Zumal mein Blutdruck als auch mein Puls wohl in windigen höhen schwebt...

Diese körperlichen beschwerden sind mir nun aber grade relativ egal, es geht, es tut nicht sonderlich weh, es fühlt sich auch nichtmehr an als würde gleich was platzen, und das gesichtsfeld ist nicht so sehr eingeschränkt wie gestern, aber diese Panik, diese Angst, hat mir doch zu denken gegeben.

Ja ich gebe zu, da ist immernoch das gefühl durchzuknallen, das gefühl es könne was mit den psychedelischen experimenten zu tun haben, all die gedanken darüber wie die normalen menschen sowas sehen: Ach? Der Leary? Ja der ist doch durchgeknallt weil er immer haschgift gespritzt hat, heute sitzt er in der Klapse"...

Hat irgendjemand mal sowas ähnliches gehabt? Ohne substanzeinfluss eine solche depersonalisierung bei geschlossenen augen und eine solche Panik?

So oder so musste ich grad darüber schreiben.

Gruß

Leary
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Akute Panik

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Hmm,

der starke optische Effekt und dann noch die Kopfschmerzen...

... die Ursache kann jetzt physischer, aber auch psychischer Natur sein! Der Gang zum Neurologen ist sicher richtig. Ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, dass die Veränderung psychisch begründet war.

Teilweise habe ich bestimmte Veränderungen, die mir vorher immer nur nach dem Konsum psychedelischer Substanzen wiederfahren sind, auch nüchtern. Das betrifft das ganze Spektrum psychedelischer Empfindungen. Von veränderter Wahrnehmung (jeglicher Sinne), unterschiedlichen Gedankenmustern, optischen Effekten, körperlichen Effekten (z.B. einem ausgeprägten Kopfkribblen) bis zur Verschmelzung mit meiner Umwelt.

Das sind aber keine Zeichen geistiger Erkrankung!

Also wenn du beim Neurologen warst und dieser nichts feststellen konnte, dann steigere dich nicht in den Gedanken rein, "durchzudrehen".

Akzeptiere es. Man kann diese Veränderungen in seinen Alltag integieren. Und diesen damit bereichern.

Ich würde jetzt erstmal abwarten bis du eine erste Aussage vom Neurologen hast. Meide psychoaktive Substanzen jeglicher Art und beobachte dich.

Wird schon alles gut. :knuddel:
happiness is the absence of resistance

Re: Akute Panik

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Das was du da erlebt hast klingt sehr krass! :(

Aufschlussreich war für mich, dass du in deinem Bereicht schilderst, dass du die Angst hattest, bevor der Gedanke mit dem Tumor dazu kam. Ich habe definitiv manchmal eine hypochondrische/psychosomatische Ader und beim Lesen deines Textes habe ich mir bevor du das mit dem Tumor erwähnt hast gedacht: "Fuck ... ich hätte da glaub brutal Schiss, dass ich einen Gehirntumor habe, der sich zum ersten Mal bemerkbar macht". Vielleicht hat dein Unbewusstes bevor du diesen Gedanken hattest bereits mit Angst reagiert ... mit panischer Angst ... mit Todesangst.

Eventuell fehlinterpretiere ich aber auch nur dein Geschriebenes. ?!

Ich hatte mal vor einer Mandeloperation starke Angst, Melancholie und Depression, die ich auch beharrlich versucht habe, als irrational abzuwerten, was mir natürlich nicht gelang.

Ich glaube irgendwie, dass bei Erfahrungen, die unmittelbar oder aber auch nur indirekt mit dem bevorstehenden Tod in Zusammenhang stehen immer ein Teil von uns Abschied nimmt. Irgend ein unbewusster Teil von uns beschäftigt sich mit dem Tod und den damit verbundenen methaphysischen Konsequenzen. Und das geht wohl immer bis an den tiefsten Kern menschlicher Seele und Erfahrung.

Demnach wärst, wenn du das alles hoffentlich gut überstanden hast, sicher nicht als verrückt abzustempeln. Imho eher als gereift.

Alles Gute

mao
Zuletzt geändert von Mao am 13. September 2008, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
Take pain as a game.

Re: Akute Panik

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Danke euch,

ich werd auch grade wieder etwas ruhiger, mein Puls rast zwar immer noch, aber die Ruhe kehrt ein, ich sehe es positiv, der Punkt der hingabe im Gebet, hingabe an das göttliche, die Angst zulassen, nicht davor wegrennen, nicht ablenken, hat ja schon eine besserung gebrach tund ich schlief ja ein.

Ich bin relativ ruhig und werde heute möglichst viel meditieren udn versuchen achtsam zu sein auf das was da kommt, aber diesen affekt der mich jedesmal an geistiger gesundheit zweifeln lässt, mich in zwangsjacken herumliegen sieht, den sollte ich wirklich mal irgendwie überwinden, ich dachte, das dieser knoten beim letzten Trip geplatzt wäre.

Der Druck auf den Kopf ist immer noch da, das Sichtfeld eingeschränkt, aber es macht mir keine große Angst, erstmal abwarten was der Neurologe dazu sagt.

Mag auch sein das hier zwei sachen zusammenkamen, vielleicht rissen mich die kopfschmerzen aus irgendeinem Traum mit negativem aber wichigem inhalt (ich spüre grade einem Almaaschen Loch nach ;) ) und die panik hatte damit zu tun, irgendein abwehrmechanismus.

Danke in jedem Fall, leider bin ich momentan räumlich mal eben über 700 km von den leuten getrennt, mit denen ich sowas normalerweise berede, mein alter freundeskreis hier würde sowas nicht verstehen (mir reichte schon die reaktion meiner eltern nachdem sie mir das aus der nase gezogen hatten, deren blick bestätigte nur meine angst nicht ganz dicht zu sein :lol: )

Also, danke :herzen:

Leary
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Akute Panik

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Ja, hatte ich schon. Unerklärliche Schmerzen die zusammenfielen mit Liebeskummer und einer daraus resultierenden großen Krise. Ärzte konten nicht helfen. Ich lag da rum, hatte dieses Kreislaufflimmern vor den Augen und unentwegt Panik.

Dachte auch an Krebs oder irgendwas krasses. ICh denk genau DAS sind die Gedanken die Panik verursachen..irgendwas stimmt nicht und es könnte ja was schlimmes sein.

Bin der MEinung das man lieber Beruhigungsmittel geben sollte, bevor sich ne Angststörung (wie bei mir damals) manifestiert.

Ich denk das du rechtzeitig zum arzt gegangen bist ist sehr gut. Du bist damit auf dem richtigen Weg.

Re: Akute Panik

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Hey Leary!

Vielleicht ein erster anständiger Migräneanfall? Kann schon wirklich eklig sein - gerade auch die psychische Komponente, wenn man es nicht kennt und davon überrascht wird. Wenn man jetzt für körperliche Schmerzen nicht soo sehr empfänglich ist (z.B. in dem man nicht sonderlich viel auf sie gibt; ihnen nur wenig Glauben schenkt usw.) dann kann ich mir schon vorstellen, dass die psychischen noch 'nen Zahn zulegen -- zumindest wohl beunruhigungstechnisch --> ist ja schlußendlich nur ne (Schutz-)Funktion des Körpers.

Eine Eigenart von Cluster-Kopfschmerzen (auch wenn es sich danach absolut nicht anhört) ist, dass sie sich gerne im Schlaf entwickeln und man dann durch sie aus eben diesem gerissen wird.
Das eingeschränkte Sichtfeld kann sicher auch was mit Puls, Blutdruck usw. zu tun haben. Hatte/Hab ich auch ab und an -- wenn auch nicht so hart, wie von dir geschildert.

Das Wichtigste ist wohl - und das ist dir ja eigentlich schon von Anfang bewusst - die Ruhe zu bewahren und sich in nichts reinzusteigern. Bringt ja nichts.

Das wird schon wieder; da bin ich mir sicher. Vielleicht ja schon schneller, als du es dir denkst ;)

Bis dorthin: Beste Genesung und eine entspannte Zeit.

Liebe Grüße

anima :umarm:
My bubble -- my rules

Re: Akute Panik

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Daran hatte ich gar nicht gedacht. Bei Migräneattacken habe ich immer ein extrem eingeschränktes Gesichtsfeld und so ein Flimmern, son bisschen wie wenn man aufsteht und der Kreislauf nicht mitspielt nur die ganze Zeit. Nach dem Fillern kamen bei mir dann immer üble Kopfschmerzen, die abgeschwächt noch Tage andauerten. Angst und wirkliche psychische Veränderungen hatte ich dabei aber nie. Nur Sprachstörungen und Übelkeit. Kann also gut sein das sich sowas auch auf neurologische Prozesse auswirkt. Zum Glück hab ich das schon lang nichts mehr gehabt. Hoffe du erkennst da irgendwas wieder und es kann dich beruhigen. Wenn es ein Migräneanfall war dann ist alles im Lot. Sorgen solltest du dir so und so keine machen. Bringen tus eh nix. ;)

Ach ja sollenen nicht serotonerg wirkende Tryptamine (Psylocibin, LSD) gegen Clusterkopfschmerzen/Migräne helfen. Meine da mal was gehöhrt zu haben.

peace mao
Take pain as a game.

Re: Akute Panik

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Mao hat geschrieben:Angst und wirkliche psychische Veränderungen hatte ich dabei aber nie.
Deswegen hab ich 'erster' Migräneanfall geschrieben. Wenn man sowas gar nicht kennt und sich auch nie recht damit auseinandergesetzt hat und mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wird - wo selbst oben & unten, hinten & vorne, im ersten Moment erstmal geklärt sein wollen -, dann kann ich mir gut vorstellen, dass da Angst entstehen kann.
Bin selbst auch kein Migräneopfer, aber man kennt's langsam schon ....

@LSD, Pilze & Co.
Hab schon mehrfach davon gehört und auch bereits diverse Studien diesbezüglich gelesen, dass (low-dose) Tryptamine bei (afaik nur) Cluster-Kopfschmerzen helfen soll ....- wie's da bei Migräne aussieht weiß ich nicht.
Sollte sich aber leicht ergooglen lassen.
Aber erstaml abwarten, was der liebe Leary noch so berichtet jetzt :)
My bubble -- my rules

Re: Akute Panik

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Das Du die organische Seite abklären läßt ist wichtig und richtig, aber als ich das hier las, mußte ich herzlich lachen.
Leary hat geschrieben:.... Mag auch sein das hier zwei sachen zusammenkamen, vielleicht rissen mich die kopfschmerzen aus irgendeinem Traum mit negativem aber wichigem inhalt (ich spüre grade einem Almaaschen Loch nach ;) ) und die panik hatte damit zu tun, irgendein abwehrmechanismus. ....
Erst mal: ich nehme Dich und Dein Erleben ernst .... und .... hast Du wirklich geglaubt, daß das so einfach ist?
Du setzt Dich mal eben mit Deinen Löchern auseinander und das wars dann? :ack:
Die Kraft die in einer Atombombe steckt, ist nichts im Vergleich zu dem Energie-Potential, daß Du entfesseln kannst, wenn Du an Deinen "Löchern" arbeitest.
Darüber hinaus entwickelt auch so ein "Loch" so was wie ein Eigenleben und Dein Versuch es aus der Welt zu schaffen, entzieht ihm die Lebensgrundlage. Entsprechend heftig ist die Reaktion. Deshalb wird ja auch in diesem Zusammenhang der Begriff "Dämonen der Traumata" verwendet. Glaubst Du, die lassen sich so einfach beseitigen?
:rofl: :rofl: :rofl:
Sorry, aber diese Blauäugigkeit ist mir so vertraut. Das ist für mich als würde ich in einen Spiegel schauen.
-----------------
Deshalb: :2daumen: Mach weiter so! :2daumen:

Aber lerne Dich zu wappnen{Deine Insel leer zu fegen}, damit es Dich nicht eiskalt erwischt, wenn es so aus dem Wald zurückschallt, wie Du hineingerufen hast.
Bild
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Akute Panik

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@Eule

Wie kommst du darauf das ich gegelaubt habe das es einfach ist? Ich habe ja nichtmal behauptet das ich sonderlich weit oder fortgeschritten wäre. Das einzige was ich momentan weiß ist das diese leere da ist, dieser empfundene Mangel, ganz gleich ob man jetzt wie Almaas von einem Loch reden will oder wie man es sonst nennt, ist ja irrelevant, ich bin weder zu seiner ursache durchgedrungen noch sonstwas, ich versuche nur ehrlich udn aufrichtig diesen MAngel nichtmehr von jemand anderem füllen zu lassen.
Ja, hatte ich schon. Unerklärliche Schmerzen die zusammenfielen mit Liebeskummer und einer daraus resultierenden großen Krise. Ärzte konten nicht helfen. Ich lag da rum, hatte dieses Kreislaufflimmern vor den Augen und unentwegt Panik.

Dachte auch an Krebs oder irgendwas krasses. ICh denk genau DAS sind die Gedanken die Panik verursachen..irgendwas stimmt nicht und es könnte ja was schlimmes sein.

Bin der MEinung das man lieber Beruhigungsmittel geben sollte, bevor sich ne Angststörung (wie bei mir damals) manifestiert.

Ich denk das du rechtzeitig zum arzt gegangen bist ist sehr gut. Du bist damit auf dem richtigen Weg.
Liebeskummer und daraus resultierende Krise, passt.

Von Beruhigungskram halte ich allerdings nur wenig, auch wenn ich mich bei sowas immer sträube und mich weigere mich negaitven gefühlen zu stellen, so war doch jede sehr negative psychedelische erfahrung hinterher immer eine große lehre für mich, immer platze irgendein Knoten der mir ein bischen mehr Freiheit schenken konnte, ein paar "Neurosen" weniger, ein paar Ängste durchschaut und abgebaut. So wertvoll wie diese erfahrungen der psychedelischen Hölle bisher für mich waren, wäre ich ja wahnsinnig mich um dieses potential mit irgendwelchen beruhigungsmitteln zu bringen. Wenn was raus will soll es raus, da muss ich durch, wenn ich mal wirklich mit beruhigungsmitteln oder sowas anfange, sehe ich mich schon zwei Wochen später als schwerstabhängig :freak:

Zu der körperlichen Seite: Ich bekam heute noch Schüttelfrost, temperaturschwankungen (mal firere ich mir den Arsch ab und dann shcwitze ich wie sau), Arme und Beine fingen an weh zu tun, der Kopf auch. Für den Doc die ich dann nochmal kruz angerufen habe ein gutes Zeichen, sie tippt auf irgendeinen viralen effekt, ich soll mich ins bett packen, und sehen ob das immunsystem den kram selbst in den griff kriegt, sie meinte auf die neurologische untersuchung könnte dann auch verzichtet werden, wenn es montag nicht besser aussieht zum hausarzt und sehen was der sagt.

Bin mir relativ sicher das die psychische komponente also keine phyiologische ursache hat, eher andersherum, oder auch nur zufall wer weiß das schon.

Bin jedennfalls relativ ruhig, mal sehen was noch kommt.

Gruß

Leary
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

Re: Akute Panik

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Also es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Durchleben eines horrortrips und deiner Situation. Und zwar weisst du auf nem Horror u.U das du es jetzt durchstehen musst und es irgendwann vorbei ist (ich denk mal das wird dein Sitter dir sagen) . Aber mit deiner jetzigen LAge weisst du GARNICHTs. Du weisst nicht ob es harmlos ist, ob du sterben wirst, ob es schnell vorbei geht, oder du jahrelang krank sein wirst...du hast keinerlei ...naja was soll ich sagen, ich argumentiere nur aus meiner Erfahrung hinaus.

Ich lag 1-2 Jahre nur rum mit Angst, Panik und Schmerzen. Das ist nicht witzig und ich scheiss auf erkämpfte Freiheit. Das bringt mir nix wenn ich wochen, monate Jahre verliere.

Ein Horrortrip durch Substanzen ist zeitlich begrenzt und ein Testfeld für deine Psyche, aber das hier ist das echte Leben..und wenn du einen Horrortrip im Leben hast der nicht enden will, dann würdest du dir wünschen am Anfang konsequent Beruhigungsmittel eingefordert zu haben...und Schmerzmittel und was du sonst noch an Drogen brauchst.

Liebeskummer...ich erinner mich dunkel das da was war und du leidest. Ich fühle das mit im Herzen, ich will das es dir gut geht, ganz einfach weil ich dich sehr mag. Hatte damals auch Schüttelfrost und Decken konnten nicht helfen...stundenlanges Zittern. Als ich ins Krankenhaus kam, sogar 38° Fieber......mit Leibeskummer ist nicht zu spaßen, es kann dich körperlich zerstören. Liebeskummer darf kein Raum einnehmen, leary, du musst dich auch dich besinnen.

Re: Akute Panik

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ginkgo hat geschrieben: Also es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Durchleben eines horrortrips und deiner Situation. Und zwar weisst du auf nem Horror u.U das du es jetzt durchstehen musst und es irgendwann vorbei ist (ich denk mal das wird dein Sitter dir sagen).
Ahja? Erzähle das mal denen die auf Trip einen Horrortrip durchlebt haben. Das wird in diesen Augenblick nämlich NULL so wahrgenommen. Das was es überhaupt erst so schwierig macht ist ja die Angst, dass es immer so bleiben wird.

Und ich trenne nicht zwischen Trip und Nicht-Trip. Die Ursache für die Erfahrung und vor allem die Ursache für die Interpretation dieser Erfahrung liegt ja im Menschen.
ginkgo hat geschrieben: Aber mit deiner jetzigen LAge weisst du GARNICHTs. Du weisst nicht ob es harmlos ist, ob du sterben wirst, ob es schnell vorbei geht, oder du jahrelang krank sein wirst...du hast keinerlei ...naja was soll ich sagen, ich argumentiere nur aus meiner Erfahrung hinaus.
Die nicht für Leary zutreffen muss.
ginkgo hat geschrieben: Ich lag 1-2 Jahre nur rum mit Angst, Panik und Schmerzen. Das ist nicht witzig und ich scheiss auf erkämpfte Freiheit. Das bringt mir nix wenn ich wochen, monate Jahre verliere.
Klingt nicht schön, aber hat nichts mit Leary zu tun. Oder wolltest du ihm nur aufzeigen was alles passieren kann? So macht man Menschen Mut. ;) Wenn es so passieren würde, würde er das schon rausfinden. Deine Worte würden nichts verhindern.
ginkgo hat geschrieben: Ein Horrortrip durch Substanzen ist zeitlich begrenzt und ein Testfeld für deine Psyche, aber das hier ist das echte Leben..und wenn du einen Horrortrip im Leben hast der nicht enden will, dann würdest du dir wünschen am Anfang konsequent Beruhigungsmittel eingefordert zu haben...und Schmerzmittel und was du sonst noch an Drogen brauchst.
Ein Horrortrip ist kein Testfeld für die Psyche. Trippen ist echt. Das echte Leben. Kein Test. Fucking Real.

Und es ist auch mehr die Interpretation der Erfahrung die die Erfahrung negativ werden lässt als die Erfahrung selbst. Ich LIEBE es mich aufzulösen und halte es für ein großes Geschenk. Für mich war das erst der Beginn für etwas ganz wunderbares.

Was nicht bedeutet, dass zum Beispiel Stimmen, die einem erzählen, zu töten, nicht sehr belastend sein können. Aber eine Erfahrung dieser Art hat der gute Leary ja nicht gemacht.
ginkgo hat geschrieben: Liebeskummer darf kein Raum einnehmen, leary, du musst dich auch dich besinnen.
Ich halte ja mehr davon nicht wegzulaufen. Vor keiner inneren Empfindung. Sie wahrzunehmen. Mit ihr zu schwimmen und doch ihr nicht hinterherzuschwimmen. Und sie dadurch zu überwinden.
happiness is the absence of resistance

Re: Akute Panik

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ginkgo hat geschrieben:Also es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Durchleben eines horrortrips und deiner Situation. Und zwar weisst du auf nem Horror u.U das du es jetzt durchstehen musst und es irgendwann vorbei ist (ich denk mal das wird dein Sitter dir sagen) . Aber mit deiner jetzigen LAge weisst du GARNICHTs. Du weisst nicht ob es harmlos ist, ob du sterben wirst, ob es schnell vorbei geht, oder du jahrelang krank sein wirst...du hast keinerlei ...naja was soll ich sagen, ich argumentiere nur aus meiner Erfahrung hinaus.
Kann ich verstehen das du aus deiner Erfahrung heraus argumentierst. Aber bisher ist meine eine andere, ich habe geschlafen wie ein Baby, und heute geht es mir doch sehr gut, da sind im laufe des Tages noch ein paar interessante erkenntnisse dazugekommen gestern, imho war das irgendeine abwehrreaktion, sei es irgendein negativer Inhalt in einem vorhergehenden Traum, oder sonstwas.
ginkgo hat geschrieben:Ich lag 1-2 Jahre nur rum mit Angst, Panik und Schmerzen. Das ist nicht witzig und ich scheiss auf erkämpfte Freiheit. Das bringt mir nix wenn ich wochen, monate Jahre verliere.
Ja sicher, aber ich male ungerne Teufel an Wände, hab ich früher immer gemacht, das raubt mehr Luft zum Atmen als das was wirklich passiert, wer sagt mir denn das sowas zu einem dauerzustand wird...
ginkgo hat geschrieben:Ein Horrortrip durch Substanzen ist zeitlich begrenzt und ein Testfeld für deine Psyche, aber das hier ist das echte Leben..und wenn du einen Horrortrip im Leben hast der nicht enden will, dann würdest du dir wünschen am Anfang konsequent Beruhigungsmittel eingefordert zu haben...und Schmerzmittel und was du sonst noch an Drogen brauchst.
Das Leben ist ein zeitlich begrenztes Testfeld für deine Psyche :strubbel:

Und das Leben mit all den lächerlichen Neurosen, all den Egospielchen, all den kindereien die den Blick für das wahrlich schöne und eine wirkliche unmittelbare Beziehung zu allem Lebenden und zu anderen Menschen blockieren, könnte man durchaus schon sowas wie einen nicht enden wollenden Horrortrip nennen. IMho ist der versuch sich selbst besser kennenzulernen, ob mit oder ohne substanzen jede Panik, jede Angst, jede ent-täuschung über sich selbst wert, niemand kann mir erzählen er würde sich konsequent mit sich selbst beschäftigen, und nichts unangenehmes finden.
ginkgo hat geschrieben:Liebeskummer...ich erinner mich dunkel das da was war und du leidest. Ich fühle das mit im Herzen, ich will das es dir gut geht, ganz einfach weil ich dich sehr mag. Hatte damals auch Schüttelfrost und Decken konnten nicht helfen...stundenlanges Zittern. Als ich ins Krankenhaus kam, sogar 38° Fieber......mit Leibeskummer ist nicht zu spaßen, es kann dich körperlich zerstören. Liebeskummer darf kein Raum einnehmen, leary, du musst dich auch dich besinnen.
Mhh, es ist nicht so sehr der Liebeskummer, LIebeskummer ist eine zeitlich begrenzte geschichte, was hart ist, ist die erkenntnis (und die kam bei mir schon bevor ich Eules Link zu Almaas Theorie der Löcher gelesen habe, die formuliert das nur gut in Worte) das das gegenüber letztlich garnicht das unglaubliche war wofür man es gehalten hat, das man immer nur ein Bild des anderen gesehen hat, nicht die person selbst, und das man eigentlich nur etwas wollte, einen mangel überdecken, letztlich ist es keine liebe, wenn zentraler wunsch ist "Sag mir, warum du mich magst, warum du mich schätzt, erklär mir was an mir so toll ist das du mir deine aufmerksamkeit schenkst"

Schmerzhafter und problematischer ist herauszufinden was man denn im anderen gesucht hat, und danach zu suchen warum man das selbstwertgefühl nicht aus sich selbst heraus generieren kann.

Mach dir also keine Sorgen, vielleicht ordne ich das gerade falsch ein, aber die tatsache das es mir heute auch körperlich wieder gut geht, spricht nun nicht gerade für eine ernste körperliche problematik, und die geistige nunja, das wird sich zeigen :freak: :herzen:

So, liebe Grüße
„Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

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