leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Ich muss diesen tread starten weil ich dringend hilfe oder einen guten ratschlag (was in diesem fall ein und dasselbe ist) brauche. es ist schwer auszudrucken. Es ist nur so dass durch bestimmte private umstände mein weltbild sich drastisch ändert und ich keinen halt dabei fühle. Wenn ich das mit den menschen in meiner umgebung zu besprechen versuche, können sie mich nicht verstehen, da meiste probleme nicht zu dem „alltäglichen“ leben gehören. Dabei läuft man dem gefahr an als verrückt bezeichnet zu werden. Vielleicht bin ich es auch. Ich weiß es nicht. Ich hoffe jemand von euch kann es besser verstehen und mir vielleicht helfen. ich weiß sonst nicht was ich tun soll.

Um die situation zu verstehen, muss ich ein paar umstände aus meinem privatem leben erzählen : Vor 3 monaten habe ich den tod eines menschen erlebt, den ich über alles geliebt habe und der mich auch „durchs leben geführt hat“. Er war krebskrank, die letzten wochen waren schrecklich und ich habe alles mitgemacht und ihm geholfen sogut ich konnte. Ich war auch als einzige bei seinem tod dabei. Es war auch das erste Tod den ich miterlebt habe. Das war das erste und großte stoß in meinem leben. Die schlimmste phase habe ich zum glück schon hinter mir. Als nächste habe ich an einer Ayahuaska-Schamenen-Zeremonie teilgenommen. Es war eine wunderschöne erfahrung (s. tripbericht!), die mein leben wiederum total verändert hat.

Diese zwei erlebnisse haben folgendes bewirkt: mein leben sieht jetzt absolut anders aus. Es ist so, als ob es nicht mehr kontinuirlich verlaufen hätte. Es besteht aus vielen kleinen abschnitten, die zwar für sich alleine einen sinn erleben, aber nicht wirklich zusammengehören. Kennt das jemand? Ich kann einige von diesen einzelnen abschnitten zwar bewundern, sogar genießen und lieben, aber nicht in ein bild zusammenbasteln. Es gibt kein zusammengehörendes leben mehr. Keine pläne. Keine zukunft. Nur hier und jetzt. Das ist das erste.

Das andere ist der tod selbst. Die tatsache dass alles vergänglich ist. Dass alles jederzeit einem weggenommen werden kann. auch die menschen um mich herum erscheinen mir immer öfter wie geister, die durch dieses leben durchschreiten und sich sicher sind das es das einzige ist was existiert. sie sind so selbstbewusst und halten alles für total wichtig: job, geld, haus usw. als ob sie nicht wissen, dass sie auch sterben werden.

Dabei erscheint mir das leben eher als ein kurzzeitiges geistesblitz und steht nicht mehr im vordergrund. Ich befinde mich in einer wartesituation. Worauf? Vielleicht auf den tod?.. auf das wiedertreffen mit dem den ich liebe, wovon ich gar nicht überzeugt bin dass es möglich ist, aber daran glaube um nicht verrückt zu werden?

Na ja, mir ist klar das das ganze zur trauerphase dazugehört. Ich bin nicht der erster mensch der jemanden verliert. Ich wende mich aber an euch um rauszufinden was von diesen symptomen zu der psychodelischen welt dazugehört? Vielleicht muss es so sein um sein weltbild zu erschüttern? Vielleicht ist mir eine große chance erteilt worden ist durch dieses hindernis durchzugehen um etwas sehr wichtiges zu begreifen und über sich zu wachsen? Ich habe nur angst mich dabei zu verlieren da in meiner umgebung heißt es: „du sollst ins normales leben zurück! Es wird schon mit der zeit!“ Und was ist wenn ich nicht mehr zurück soll sondern weiter auf die neue ebene? Die ebene die diese menschen gar nicht begreifen können? Ich habe sozusagen kein vergleich mehr der mir sagt inwieweit das ganze noch gut ist. Ich habe auch niemanden mehr dem ich vertrauen kann. Der einzige der das konnte ist bereits begraben. Hört sich scheiße an, ich weiß.

Ich glaube, dass dieses leben ein spiel ist, das für sich alleine unendlich, wunderschön und unbegreiflich ist. Ich kann sie aber zur zeit nicht mehr genießen, nur bewundern und hoffen dass es sich bald für mich ändert. Während meiner Ayahuaska erfahrung habe ich das „ich“ verloren und es war ein unbeschreibliches wunderschönes gefühl! Man kann in diesem leben aber nicht ohne „ich“ leben. Oder doch? Die anderen meinen, man soll sein „ich“ lieben lernen. Das kann ich auch nicht. Ich habe rausgefunden dass ich es eher hasse, da es mir zu viel schmerzen antut. Das ist nicht gut. Wie lernt man es sich zu lieben? Oder soll man versuchen das „ich“ wegzuschmeißen um sich in die ewige nirvana zu begehren?

Was ist aber dieses „ich“? wer denkt dieses Spiel aus? wir? Gott? "Experimentator"? das All-bewusstsein? das ist eins und dasselber? wieso spielen wir? wer sind wir? illusion? müssen wir spielen oder wollen wir? was passiert wenn wir es nicht mehr wollen? kann ein spiel aufhören? wieso passieren in diesen spielen manchmal schreckliche sachen? wem soll es spaß machen? oder scheinen sie nur schrecklich zu sein und in der wirklichkeit gibt es die gar nicht? Es gibt einige theorien (z.B. von Kuby beschrieben) dass unsere „seele“ ein „Experimentator“ ist das unsere leben kreiert. Man soll diesen „Experimentator“ lieben lernen um glücklich und (geistig)gesund zu sein. Wie kann man etwas lieben das einem schmerzen zufügt?

Na ja, es sind viele fragen die mich in diesem zusammenhang fertig machen. Deswegen bin ich hier. Ich fühle mich ziemlich ungemütlich dabei das ganze hier zu schreiben, da es sehr privat ist. Die anonymität im internet (oder gibt’s so was bald nicht mehr?) machts aber möglich!

ich weiß gar nicht welche art von hilfe ich bei euch suche. vielleicht brauche ich einfach eine bestätigung dass ich nicht die einzige bin der solche gedanken hat, dass ich (und ob ich?) auf dem richtigem weg bin und nicht nur eine eigene phantasiewelt zu erschaffen versuche um die reele tatsache nicht wahrnehmen zu müssen: dass ich den mensch den ich immer noch liebe nie mehr in diesem leben sehen werde (wie meine psychoterapeutin es meint)!.. Vielleicht kann sich jemand in dem was ich beschreibe wiedererkennen und mir einen rat geben. ich weiß auch nicht...

Danke fürs durchlesen!

Lieben Grüß

Luni
Every Passing Minute Is Another Chance To Turn It All Around

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Das Leben ist ein Geistesblitz. Das ist ein interessanter Satz, das schlängt in die gleiche Kerbe wie "Das Leben ist ein Traum" oder "Das Leben ist ein Spiel". Ich habe allerdings die Ahnung, das die meisten die das sagen es missverstehen, als sei das Leben vordergründig ein soziales Spiel um Geld, MAcht und so weiter. Sicher gehört das zu unserer Lebenserfahrung dazu, doch es ist nicht DIE erfahrung des Lebens.

Dein Leben ist fragmentiert. Na und? Das ist meins auch. Du bist heute nicht dieselbe Person wie gestern. Du erkennst die Puzzleteile nur stärker, weil die Brüche größer bzw intensiver waren.

Wir sind doch eine selbst entfaltende Erfahrung, eine selbst replizierende Maschine die sich selbst immer neu gebährt...jede Information die wir haben nehmen wir mit in diese neue Inkarnation in diese Welt wenn wir die Augen am Morgen erneut aufschlagen.

Du sollst in das normale Leben zurückgehen. Sorry wenn ich diesen Traum zerstören muss, aber das wird nicht mehr geschehen. Bestimmte Entwicklungen sind nicht rückgängig zu machen. Du kannst ebensowenig dich wieder in den Kindergarten einschreiben und sagen "Lasst uns Räuber und Gendarm spielen"

Gut, ich will deine Entwicklung eigentlich nicht werten, aber da wo du dich befindest spielen Maßstäbe der alten Welt immer weniger eine Rolle möchte ich meinen. Begriffe wie "Verrückt" weichen der Frage: "Fühl ich mich wohll`Gefällt mir was ich sehe?"

Wie du über deinen Verlust hinwegkommen kannst weiss ich nicht. Eventuell ist das schlimme aber auch nicht sein "Tod" sondern die Erkenntniss, das du nun auf dich gestellt bist...auf dich ganz allein mit deinen ganzen Selbstzweifeln ..mit deinen Fragen , der Suche nach deinem Platz im Universum und so weiter.

Aber das ist doch auch ein Teil deiner persönlichen Erfahrung, stoß das nicht weg. Du wirst schon finden was du suchst wenn du nicht dein komplettes Vertrauen verlierst.

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Also zunächst mal muss man wohl wirklih sagen, dass es eine sehr schwierige situation ist, in der du dich befindest. Man kann da als außen stehender meistens schlecht einen ratschlag geben, letztlich musst du selbst damit zurecht kommen, da können auch ratschläge wenig helfen. Deswegen nur einige gedanken meinerseits dazu:
Imho befindest du dich in einer situation, die nicht nur von einem problem geprägt ist (tod deines liebsten), sondern von zwei. Das zweite ging mit deiner Ich-Tod erfahrung während des ayahuasca erlebnis einher, die dich ja regelrecht umgekrempelt hat, wie es scheint. Warscheinlich hast du dinge erlebt, die außerhalb dessen waren, was du dir bisher vorstellen konntest. Das bild der realität kann auf einen solchen trip völlig zerrissen werden. Letztlich hast du aber nur die wahrheit gesehen, die du vorher vielleicht nicht wirklich bewusst realisiert hast. Nämlich das alles vergänglich ist. Das nichts besteht, das sich alles permanent verändert und das das irdische leben irgendwann zuende ist. Deswegen vielleicht dein gefühl der "frakmentisierung" deines lebens? Der sinn, der alles zu sammen hält, ist durch die ayahuasca erfahrung für dich anscheinend verloren gegangen, was imho auch eine gängige reaktion auf so einen psychedelischen prozess ist. Bzw der erste schritt. Der tod deines liebsten passt in dem zusammenhang auch zu der erfahrung, auf einer anderen ebene. Dadurch hast du schermzhaft erleben müssen, dass nur der augenblick zählt und alles vergänglich ist. Die ayahuasca erfahrung hat dir gezeigt, dass selbst dein ich, der grundstein deines wesens, vergänglich ist. Das zusammen, kann ich mir vorstellen, ist äußerst scherzvoll, und deswegen kann ich deine identitäts- bzw sinnkrise durchaus mitfühlen. Das du jetzt alles anzweifelst und es keine sicherheiten mehr in deinem leben gibt.. ja ich weiß nicht, was du dagegen tun kannst. Aber auch das ist wohl eine normale reaktion auf so eine kombination von erfahrungen.
Vielleicht kannst du es mit der zeit so sehen, dass dein weltbild nicht zerstört wurde, sondern erweitert, und das sich das gegenseitig nicht ausschließt. Denn damit hat ginkgo imho recht: wenn bestimmte türen geöffnet wurden, kann man sie nicht mehr schließen, verdrängung ist da sinnlos, irgendwann wird man drauf zturück kommen.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Und das Türen geöffnet werden ob mit ayahuasca, Pilzen, LSD oder ohne: Es hat etwas damit zu tun ver-rückt zu werden ...aber nicht geisteskrank.

Die abendländische Kultur würde dazu tendieren zu sagen: "Du bist vom weg abgekommen, bereue Sünder und dann komm zurück und verleugne dich selbst"

Ich finde das ist nicht gesund. Wer vom weg abkommt, muss nicht durch die Wildniss irren, sondern kann ebensogut auf einem anderen Weg weiterlaufen. Das ist denk ich auch der Unterschied zwischen der ver-rücktheit und geisteskrankheit.

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Liebe luni!
luni hat geschrieben: Wenn ich das mit den menschen in meiner umgebung zu besprechen versuche, können sie mich nicht verstehen, da meiste probleme nicht zu dem „alltäglichen“ leben gehören. Dabei läuft man dem gefahr an als verrückt bezeichnet zu werden. Vielleicht bin ich es auch.
Verrückt im Sinne von psychisch krank bist du sicher nicht. Dafür gibst du viel zu viele vernünftige Aussagen von dir.

Verrückt im Sinne von ver-rückt. Ja, vielleicht. Aber das sind die meisten die psychedelische Drogen konsumieren. Deine Sichtweise hat sich ver-rückt.

Das man von Menschen die diese Erfahrungen nicht gemacht haben, nicht verstanden wird, ist "normal". Versuche mal einem Blinden die Emotionen beschreiben welche du beim Anblick von dieser und jener Farbe empfindest. Schwierig.
luni hat geschrieben: Diese zwei erlebnisse haben folgendes bewirkt: mein leben sieht jetzt absolut anders aus. Es ist so, als ob es nicht mehr kontinuirlich verlaufen hätte. Es besteht aus vielen kleinen abschnitten, die zwar für sich alleine einen sinn erleben, aber nicht wirklich zusammengehören. Kennt das jemand? Ich kann einige von diesen einzelnen abschnitten zwar bewundern, sogar genießen und lieben, aber nicht in ein bild zusammenbasteln. Es gibt kein zusammengehörendes leben mehr. Keine pläne. Keine zukunft. Nur hier und jetzt. Das ist das erste.
Wie von gingko und ohn schon angesprochen, Fragmentierung ist immer vorhanden, imho wird sie dir nur jetzt erst richtig bewusst. Das ist weder etwas gutes noch etwas schlechtes.

Im Hier und Jetzt zu leben ist für mich überhaupt das Ziel meiner Spiritulität. Bei dir hat sich dieses vermutlich überraschend und nicht geplant eingestellt - das verwirrt sicherlich. Aber dahinter steckt unendlich viel Potential.
luni hat geschrieben: Das andere ist der tod selbst. Die tatsache dass alles vergänglich ist. Dass alles jederzeit einem weggenommen werden kann. auch die menschen um mich herum erscheinen mir immer öfter wie geister, die durch dieses leben durchschreiten und sich sicher sind das es das einzige ist was existiert. sie sind so selbstbewusst und halten alles für total wichtig: job, geld, haus usw. als ob sie nicht wissen, dass sie auch sterben werden.
So sind sie, die Menschen. imho gilt es diesen Zustand zu überwinden. Dieser Zustand erzeugt mehr Leid als das er den Menschen hilft. Das aber zu erkennen ist alles andere als trivial und psychedelische Erfahrungen sind dabei eine große Hilfe.
luni hat geschrieben: Dabei erscheint mir das leben eher als ein kurzzeitiges geistesblitz und steht nicht mehr im vordergrund. Ich befinde mich in einer wartesituation. Worauf? Vielleicht auf den tod?.. auf das wiedertreffen mit dem den ich liebe, wovon ich gar nicht überzeugt bin dass es möglich ist, aber daran glaube um nicht verrückt zu werden?

Na ja, mir ist klar das das ganze zur trauerphase dazugehört. Ich bin nicht der erster mensch der jemanden verliert.
Ja. Aber warte nicht den Rest deines Lebens, lass dir und deiner Trauer Zeit aber dann lasse das warten und lebe. Im Hier und Jetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Lebensgefährte gewollt hätte, dass du in Stagnation verfällst...
luni hat geschrieben: Ich wende mich aber an euch um rauszufinden was von diesen symptomen zu der psychodelischen welt dazugehört? Vielleicht muss es so sein um sein weltbild zu erschüttern? Vielleicht ist mir eine große chance erteilt worden ist durch dieses hindernis durchzugehen um etwas sehr wichtiges zu begreifen und über sich zu wachsen?
Ja, das gehört dazu und du bist imho auf einem richtigen Weg. Lass dich nicht verunsichern von Menschen die keine Farben sehen können. Höre auf dein Gefühl.
luni hat geschrieben: Ich habe nur angst mich dabei zu verlieren da in meiner umgebung heißt es: „du sollst ins normales leben zurück! Es wird schon mit der zeit!“ Und was ist wenn ich nicht mehr zurück soll sondern weiter auf die neue ebene? Die ebene die diese menschen gar nicht begreifen können?
Es gibt kein zurück mehr. Veränderungen können nicht wieder vergessen gemacht werden. Du könntest sie nur ignorieren. Aber das wäre, imho, ein Fehler! Es ist möglich diesen Weg zu gehen und trotzdem noch Kontakt zur normalen Welt zu haben. Sehr gut sogar. Es ist kein Abschied. Du fängst nur an dein Potential, welches wir Menschen haben, auszuschöpfen.
luni hat geschrieben: Ich habe sozusagen kein vergleich mehr der mir sagt inwieweit das ganze noch gut ist.
Vielleicht lehne ich mich ja zu weit aus dem Fenster wenn ich sage, ja, es ist gut. Kennen tue ich dich, bis auf deine Postings, ja nicht. Trotzdem kommt mir das meiste von dem was du beschreibst bekannt vor und mein Gefühl ist ein Gutes dabei. :)
luni hat geschrieben: Ich habe auch niemanden mehr dem ich vertrauen kann. Der einzige der das konnte ist bereits begraben. Hört sich scheiße an, ich weiß.
Du wirst sicher wieder einen Menschen finden dem du vetrauen kannst!
luni hat geschrieben: Ich glaube, dass dieses leben ein spiel ist, das für sich alleine unendlich, wunderschön und unbegreiflich ist. Ich kann sie aber zur zeit nicht mehr genießen, nur bewundern und hoffen dass es sich bald für mich ändert. Während meiner Ayahuaska erfahrung habe ich das „ich“ verloren und es war ein unbeschreibliches wunderschönes gefühl! Man kann in diesem leben aber nicht ohne „ich“ leben. Oder doch?
imho sehr schwierig. Viel wichtiger ist es zu erkennen was es ist und vor allem was es nicht ist. Genau das was du getan hast. Dieses Wissen über das Ich hilft einem gewisse Prozesse zu durchschauen und macht eigentlich das Leben einfacher. Bedeutend einfacher.
luni hat geschrieben: Die anderen meinen, man soll sein „ich“ lieben lernen. Das kann ich auch nicht. Ich habe rausgefunden dass ich es eher hasse, da es mir zu viel schmerzen antut. Das ist nicht gut. Wie lernt man es sich zu lieben? Oder soll man versuchen das „ich“ wegzuschmeißen um sich in die ewige nirvana zu begehren?
imho ist es schon wichtig sich zu akzeptieren und auch lieben lernen. Das umfasst aber mehr als "nur" sein Ich zu lieben. Wir sind ja mehr als nur unser Ich. Aber zu akzeptieren, dass wir durch unsere Vergangenheit, zu dem geworden sind, was wir sind ist wichtig. Was aber nicht die Rolle eine beständigen Entschuldigung für ein Verhalten in der Gegenwart einnehmen sollte. Immerhin leben wir im Hier und Jetzt. ;)
luni hat geschrieben: Was ist aber dieses „ich“?
Ein Konglomerat aus Erfahrungen und Input welcher aufgrund bestimmter Erfahrungen und bestimmten Inputs auf eine bestimmte Art und Weise verknüpft worden ist. Du. ;)
luni hat geschrieben: wer denkt dieses Spiel aus? wir? Gott? "Experimentator"? das All-bewusstsein? das ist eins und dasselber?
Es ist das Ergebnis von ALLEM. Ein Teil davon sind wir Menschen. Bewusstsein ist sicher ein(?) wesentlicher Faktor dabei.
luni hat geschrieben: wieso spielen wir? wer sind wir? illusion? müssen wir spielen oder wollen wir? was passiert wenn wir es nicht mehr wollen? kann ein spiel aufhören? wieso passieren in diesen spielen manchmal schreckliche sachen? wem soll es spaß machen? oder scheinen sie nur schrecklich zu sein und in der wirklichkeit gibt es die gar nicht? Es gibt einige theorien (z.B. von Kuby beschrieben) dass unsere „seele“ ein „Experimentator“ ist das unsere leben kreiert. Man soll diesen „Experimentator“ lieben lernen um glücklich und (geistig)gesund zu sein. Wie kann man etwas lieben das einem schmerzen zufügt?
Wir spielen weil wir existieren. Das ist keine Illusion. Aber es gibt jede Menge Illusionen. Die zu durchschauen ist ein Teil dieses Spieles.

Warum schreckliche Sachen passieren? Suche keinen Grund... es gehört zum Leben dazu? Leben und sterben...

Wem soll es Spass machen? Dir zum Beispiel. :) Aber soll? Sollte. Warum? Ja, warum nicht? Macht es bedeutend angenehmer. ;)

Wie man etwas lieben kann was einem Schmerzen zufügt? Vielleicht indem man lernt zu verstehen wieso diese Schmerzen existieren um sie dann dadurch zu überwinden.

Wünsche dir alles Gute auf deinem Weg - du machst das schon! :knuddel:
happiness is the absence of resistance

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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erstmal danke für eure antworten und die hilfe! es ist schon sehr wichtig zu wissen, dass man auf dem weg nicht allein ist ;)
Es gibt echt viel kraft!

das wichtigste habe ich, glaub, verstanden: das was mit mir passiert gehört zu der entwicklung dazu. nicht dass ich es früher nicht wusste, aber ich hab angefangen daran zu zweifeln. eure antworten haben mein weltbild wieder ein bisschen sicherer gemacht. so als ob es durch bestimmte umstände schief geworden ist, aber durch einen neuen rahmen (für die man auch meinung anderen menschen braucht) diese perspektive plötzlich eine ganz andere und vielleicht sogar eine bessere dimension einnimmt. die nächste aufgabe ist rauszufinden was aus dieser neuen perspektive denn dort gezeichnet ist und was für einen sinn dieses neues bild einnimmt. die andere frage, die bleibt: soll man es vielleicht noch weiterdrehen oder ganz wegschmeißen und neu malen oder auch nicht? :denk: soweit bin ich aber noch nicht!
ginkgo hat geschrieben:"Das Leben ist ein Spiel". Ich habe allerdings die Ahnung, das die meisten die das sagen es missverstehen, als sei das Leben vordergründig ein soziales Spiel um Geld, MAcht und so weiter. Sicher gehört das zu unserer Lebenserfahrung dazu, doch es ist nicht DIE erfahrung des Lebens.
das meinte ich auch nicht. das leben ist für mich ein spiel in weiterem sinne.. mindestens so sah es aus unter ayahuaska einfluß und es erscheint mir zu der wahrheit am nähesten. hilft aber nicht weiter wenn dieses spiel mir nicht mehr gefällt. fülle mich sozusagen gezwungen mitzuspielen ohne recht zu haben aufzuhören (gewisse glaubenssätze sowie verantwortungsgefühl sprechen dabei dagegen).
ginkgo hat geschrieben:Dein Leben ist fragmentiert. Na und? Das ist meins auch. Du bist heute nicht dieselbe Person wie gestern. Du erkennst die Puzzleteile nur stärker, weil die Brüche größer bzw intensiver waren.
...
...
ohn hat geschrieben:Nämlich das alles vergänglich ist. Das nichts besteht, das sich alles permanent verändert und das das irdische leben irgendwann zuende ist. Deswegen vielleicht dein gefühl der "frakmentisierung" deines lebens? Der sinn, der alles zu sammen hält, ist durch die ayahuasca erfahrung für dich anscheinend verloren gegangen, was imho auch eine gängige reaktion auf so einen psychedelischen prozess ist.
OK. ich glaub genau das wollte ich hören ;) dass es dazugehört und nicht ein geisteskrankes prozess ist. thanks!
ginkgo hat geschrieben:jede Information die wir haben nehmen wir mit in diese neue Inkarnation in diese Welt wenn wir die Augen am Morgen erneut aufschlagen.
ja, das hab ich auch mal gelesen, aber erst jetzt ist es zur realität geworden. früher wachte ich immer als dasselbe person immer auf . mindestens so hat es sich angefüllt.

Das interessante (aber auch irgendwie beängsigte) an dieser fragmentierungsgefühl ist, dass jeder lebensabschnitt, egal wie klein er ist, scheint irgendwie abgeschloßen zu sein, ohne dass unbedingt eine fortsetztung notwendig ist. die konsequenz daraus: es darf jederzeit aufhören ohne dass ich bei dieser gedanke traurig werde oder angst bekomme. dabei geht der ("normale") angst vor dem eigenem tod verloren. kennt ihr das auch oder ist dieses gefühl eher auf den verlust den ich vor kurzem erlitten habe zurückzuführen?
ginkgo hat geschrieben:Du sollst in das normale Leben zurückgehen. Sorry wenn ich diesen Traum zerstören muss, aber das wird nicht mehr geschehen.
da bin ich mir auch sicher. ich fühle mich nur ziemlich unsicher dabei wo ich lande. es ist gar nicht so einfach das leben plötzlich in eigenen händen zu haben ohne eine führende kraft an die ich zu gewöhnt war!
ginkgo hat geschrieben:Eventuell ist das schlimme aber auch nicht sein "Tod" sondern die Erkenntniss, das du nun auf dich gestellt bist...

das ist sehr hard! da kann man erst mal ganz schon verzweifeln. wobei ich mir auch sicher bin, dass es eine herausforderung ist die für mein leben sehr wichtig sein soll. das hat er mir auch öfter gesagt... muss ich ja schaffen, obwohl es jetzt fast unmöglich erscheint!
ohn hat geschrieben:letztlich musst du selbst damit zurecht kommen, da können auch ratschläge wenig helfen.
ja, klar. aber sich darüber auszutauschen hilft doch sehr!
deswegen habe ich auch diesen posting gestartet. normaleweise bitte ich ziemlich selten um hilfe (für das "ich" ist es ja gar nicht so einfach).
mein problem wird um so schwieriger, da es nur ganz wenige menschen von der ganzen situation wissen (bin wegen bestimmten umständen gezwungen es geheim zu halten) und ich kann das schweigen langsam kaum aushalten. und hier bin ich ja (hoffentlich) anonym ;)
ohn hat geschrieben:Das zweite ging mit deiner Ich-Tod erfahrung während des ayahuasca erlebnis einher, die dich ja regelrecht umgekrempelt hat, wie es scheint.
das ist das was mich eigentlich eher überrascht! ich dachte ich war ziemlich gut auf die "reise" vorberitet und das was ich dort erlebt habe war eine sehr ausdrückvolle bestätigung/weiterführung von dem was ich bereits wusste. trotzdem scheint es viel tiefer gegriffen zu sein als ich dachte und gibt zusammen mit der todeserfahrung eine explosive mischung. trotzdem glaube ich, dass es genau richtig war genau zu dem zeitpunkt diese erfahrung zu machen.
ohn hat geschrieben:die du vorher vielleicht nicht wirklich bewusst realisiert hast. Nämlich das alles vergänglich ist. Das nichts besteht, das sich alles permanent verändert und das das irdische leben irgendwann zuende ist.
ja. es ist die vergänglichkeit die mich fertig macht. ich sehe eine schöne blüme, genisse sie und denke dabei: "bald wirst du verwelken!". wobei es mich gar nicht traurig macht, sondern sogar freut aber gleichzeitig von der schönheit des lebens abgrenzt. als ob ich nicht mehr dazugehöre. wird mir erst klar während ich es aufschreibe grad. ganz komisch. und so geht es mir mit allen anderen sachen.
ohn hat geschrieben:Der sinn, der alles zu sammen hält, ist durch die ayahuasca erfahrung für dich anscheinend verloren gegangen, was imho auch eine gängige reaktion auf so einen psychedelischen prozess ist. Bzw der erste schritt.
habt ihr das auch gehabt? geht die fragmentierung mit der zeit weg?
kommt stattdessen ein anderer sinn? oder braucht man nachher keinen?
ohn hat geschrieben:Vielleicht kannst du es mit der zeit so sehen, dass dein weltbild nicht zerstört wurde, sondern erweitert, und das sich das gegenseitig nicht ausschließt....Denn damit hat ginkgo imho recht: wenn bestimmte türen geöffnet wurden, kann man sie nicht mehr schließen,
das neue Rahmen ;) ich bin sicher das es nicht umsonst passiert ist und es soll mich weiterbringen. was mir nur fehlt: ich will es endlich genießen können. ich gebe mir wirklich mühe: suche neue beschäftigungen, menschen, mache sport, schreibe etc - aber alles bleibt trotzdem schrecklich grau... so eine art farbige kleine fragmente eines hübschen bildes auf einer grauen leinwand... :nixplan:
ginkgo hat geschrieben:Und das Türen geöffnet werden ob mit ayahuasca, Pilzen, LSD oder ohne: Es hat etwas damit zu tun ver-rückt zu werden ...aber nicht geisteskrank.
thanks ;)
ginkgo hat geschrieben:Die abendländische Kultur würde dazu tendieren zu sagen: "Du bist vom weg abgekommen, bereue Sünder und dann komm zurück und verleugne dich selbst"
;) kann sein! es gibt genug sachen für die ich mich schuldig fühle obwohl soll es nicht tun, aber das ayahuaska etc zählen zum glück nicht dazu ;)
Erraphex hat geschrieben:Verrückt im Sinne von psychisch krank bist du sicher nicht. Dafür gibst zu viel zu viele vernünftige Aussagen von dir.
danke, Erraphex! :)
Erraphex hat geschrieben:Versuche mal einem Blinden die Emotionen beschreiben welche du beim Anblick von dieser und jener Farbe empfindest. Schwierig.
stimmt! nur mit dem unterschied dass der blinde wird dich beneiden (da er weiß ja dass farben existieren, er aber durch seine behinderung sie nicht sehen kann) und in diesem fall wirst du eher für behindert gehalten weil du es gewagt hast sie dann zu sehen wenn die anderen mit geschloßenen augen vorbeigehen...
na ja, so schlimm ist meine umgebung auch nicht. man kann aber mit einem blindem trotzdem nicht über die schönheit oder fehler eines bildes unterhalten und der kann dich ja auch nicht korrigieren oder dir einen rat geben wie du besser das bild malen kannst. oder? ;)
Erraphex hat geschrieben:Im Hier und Jetzt zu leben ist für mich überhaupt das Ziel meiner Spiritulität.
ich wusste auch dass es sehr wichtig ist und hab früher versucht es in sich zu entwickeln (vergeblich).
Erraphex hat geschrieben: Bei dir hat sich dieses vermutlich überraschend und nicht geplant eingestellt - das verwirrt sicherlich. Aber dahinter steckt unendlich viel Potential.
interessant! hab es früher nicht von dieser seite gesehen... leider bis jetzt erlebe ich nur die negativen auswirkungen von "hier und jetzt" und zwar: keine möglichlkeit etwas zu planen und keine wünsche für die zukunft. nur dasein in dem moment ohne es wirklich zu wollen. glaube, es ist nich wirklich das "hier und jetzt" wonach du suchst... oder?
Erraphex hat geschrieben:...lass dir und deiner Trauer Zeit aber dann lasse das warten und lebe. Im Hier und Jetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Lebensgefährte gewollt hätte, dass du in Stagnation verfällst...
das denke ich auch so. theoretisch. wie ich es jetzt aus euren antworten verstanden habe, den fragmentierungsgefühl kennt mehr oder weniger jeder der psychedelische Erfahrungen gemacht hat. oder? könnt ihr aber trotzdessen das leben geniessen? die lücken zwischen den schönen fragmenten behindern mich daran das leben als schön zu bezeichnen. und ich weiß nicht ob es mit dem verlust oder mit der erfahrung zutun hat. kann mir wahrscheinlich keiner darauf antworten...
Erraphex hat geschrieben:Ja, das gehört dazu und du bist imho auf einem richtigen Weg. Lass dich nicht verunsichern von Menschen die keine Farben sehen können. Höre auf dein Gefühl.
danke! manchmal braucht man aber einen wegweiser! oder ist es nur bei mir so?
Erraphex hat geschrieben:Es ist möglich diesen Weg zu gehen und trotzdem noch Kontakt zur normalen Welt zu haben. Sehr gut sogar. Es ist kein Abschied. Du fängst nur an dein Potential, welches wir Menschen haben, auszuschöpfen....Trotzdem kommt mir das meiste von dem was du beschreibst bekannt vor und mein Gefühl ist ein Gutes dabei.
hört sich echt gut an und gibt kraft und vertrauen!
Erraphex hat geschrieben:imho ist es schon wichtig sich zu akzeptieren und auch lieben lernen. Das umfasst aber mehr als "nur" sein Ich zu lieben. Wir sind ja mehr als nur unser Ich. Aber zu akzeptieren, dass wir durch unsere Vergangenheit, zu dem geworden sind, was wir sind ist wichtig.
hmm... hört sich richtig an... trotzdem schwer zu verstehen... es ist viel einfacher einen anderen menschen zu lieben als sich selbst... hab echt probleme damit. gibt es einen trick wie man das lernen kann?
und dann wieder diese vergänglichkeit: ich habe jetzt angst etwas vergängliches zu lieben, einschließlich sich selbst, weil immer der verlust am ende steht. kennt ihr das auch?
Erraphex hat geschrieben: Ein Konglomerat aus Erfahrungen und Input welcher aufgrund bestimmter Erfahrungen und bestimmten Inputs auf eine bestimmte Art und Weise verknüpft worden ist. Du.
schöne erklärung! steht es in einem lexikon drin? ;)
weiterführung:..."ich" ist das was lebt, sich ständig ändert - und am ende stirbt.
viel schöner ist es sich mit etwas anderem zu identifizieren: dem All z.B., kosmischem bewusstsein usw. und das "ich" als seine Idee, Spielzeug usw zu betrachten wofür man gerade eine verantwortung übernommen hat und vielleicht dadurch lieben zu lernen? ist vielleicht auch ein weg... weiß nur nicht wie man das praktisch umsetzen soll...
Erraphex hat geschrieben:Wir spielen weil wir existieren.
interessant... folgerung: wenn man nicht mehr existiert, hört das spiel auf auch wenn man weiterspielen will... und ich hab nur grad kein lust mehr zum spielen, das interessiert die existenz aber auch nicht besonders. ziemlich traurig das ganze.
Erraphex hat geschrieben:Das ist keine Illusion. Aber es gibt jede Menge Illusionen.Die zu durchschauen ist ein Teil dieses Spieles.
z.B.?
Erraphex hat geschrieben:]Warum schreckliche Sachen passieren? Suche keinen Grund... es gehört zum Leben dazu? Leben und sterben...
manchmal denke ich für alles soll ein grund geben, wir sind nur oft nicht in der lage den zu durchschauen. aber wahrscheinlich hast du recht.
Erraphex hat geschrieben:Wem soll es Spass machen? Dir zum Beispiel. :) Aber soll? Sollte. Warum? Ja, warum nicht? Macht es bedeutend angenehmer.
hat mir sonst früher immer gemacht! dieses gefühl vermisse ich jetzt schrecklich!
hoffe werde es bald wieder können, sonst sieht es nicht so gut aus.
Erraphex hat geschrieben:Wie man etwas lieben kann was einem Schmerzen zufügt? Vielleicht indem man lernt zu verstehen wieso diese Schmerzen existieren um sie dann dadurch zu überwinden.
da widersprichst du dir selbst. man sollte doch keinen grund für schreckliche sachen suchen? ;) wieso existieren sie denn? gute frage. um daraus zu lernen? hab mal eine schöne geschichte gelesen über einen schmetterling:
Da hat ein mensch versucht dem jungen schmetterling zu helfen aus dem Kokon rauszukommen indem er den gewaltig aufgemacht hat. der schmetterling ist rausgekommen, konnte aber nie im leben fliegen, da die schwere durchdringen durch die kleine öffnung im kokon sollte die flüssigkeit aus seinem körper in die flügel rausdrucken um sie funktionell zu machen. So eine art hindernisse die zu überwinden sind um etwas wichtigeres begreifen/erlernen zu können. muss immer an diesen schmetterling denken wenn es besonders hard wird ;)

nochmal vielen vielen dank für all die lieben antworten und mitgefühl!
wenn jemanden noch was dazu einfällt, werde ich mich freuen es zu lesen!

lieben grüß
Luni
Every Passing Minute Is Another Chance To Turn It All Around

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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luni hat geschrieben: die andere frage, die bleibt: soll man es vielleicht noch weiterdrehen oder ganz wegschmeißen und neu malen oder auch nicht? :denk: soweit bin ich aber noch nicht!
imho ist es möglich den Rahmen relativ beliebig zu drehen. Und neu malen? Das passiert doch automatisch (indem du wahrnimmst und diesen Input verarbeitest)? Oder ich verstehe dein Bildnis falsch. :)
luni hat geschrieben: Das interessante (aber auch irgendwie beängsigte) an dieser fragmentierungsgefühl ist, dass jeder lebensabschnitt, egal wie klein er ist, scheint irgendwie abgeschloßen zu sein, ohne dass unbedingt eine fortsetztung notwendig ist. die konsequenz daraus: es darf jederzeit aufhören ohne dass ich bei dieser gedanke traurig werde oder angst bekomme. dabei geht der ("normale") angst vor dem eigenem tod verloren. kennt ihr das auch oder ist dieses gefühl eher auf den verlust den ich vor kurzem erlitten habe zurückzuführen?
Ich glaube dieses Gefühl zu kennen und imho ist das ein ganz wichtiger Schritt weil auch das in die Richtung Leben im Jetzt geht. Wenn man jeden Augenblick aufhören kann zu leben und diese Erkenntnis tief integriert hat, wozu in die Zukunft oder in die Vergangenheit schauen? Lebe den Augenblick als ob es der letzte sein könnte.
luni hat geschrieben: ja. es ist die vergänglichkeit die mich fertig macht. ich sehe eine schöne blüme, genisse sie und denke dabei: "bald wirst du verwelken!". wobei es mich gar nicht traurig macht, sondern sogar freut aber gleichzeitig von der schönheit des lebens abgrenzt. als ob ich nicht mehr dazugehöre. wird mir erst klar während ich es aufschreibe grad. ganz komisch. und so geht es mir mit allen anderen sachen.
Aber genau das ist doch Teil des Lebens und deswegen gehörst du auch verwelkender Weise noch dazu. Von der Schönheit des Lebens? Ich bevorzuge es ja auch, die Schönheit des Lebens wahrzunehmen, aber es gibt neben dieser Schönheit auch die dunklen hässlichen Seiten welche aber genau so zum Leben gehören.
luni hat geschrieben: habt ihr das auch gehabt? geht die fragmentierung mit der zeit weg?
kommt stattdessen ein anderer sinn? oder braucht man nachher keinen?
Darüber habe ich gestern nachgedacht. Ich habe sie mal stärker empfunden als ich es jetzt tue. Bin mir ihr aber nach wie vor bewusst. Vermutlich nimmst du sie, aufgrund des geringen Zeitabstandes zu der Erfahrung, noch sehr viel stärker wahr. Verschwinden wird sie wohl nicht. Aber vermutlich nicht mehr dauerhaft im Vordergrund sein. *spekulier*
luni hat geschrieben: das neue Rahmen ;) ich bin sicher das es nicht umsonst passiert ist und es soll mich weiterbringen. was mir nur fehlt: ich will es endlich genießen können. ich gebe mir wirklich mühe: suche neue beschäftigungen, menschen, mache sport, schreibe etc - aber alles bleibt trotzdem schrecklich grau... so eine art farbige kleine fragmente eines hübschen bildes auf einer grauen leinwand... :nixplan:
So lange liegt dein Verlust ja noch nicht zurück. Gib dir mehr Zeit? Dann färben die vielen kleinen bunten Fragmente sicher auch wieder den Rest der Leinwand.
luni hat geschrieben: stimmt! nur mit dem unterschied dass der blinde wird dich beneiden (da er weiß ja dass farben existieren, er aber durch seine behinderung sie nicht sehen kann) und in diesem fall wirst du eher für behindert gehalten weil du es gewagt hast sie dann zu sehen wenn die anderen mit geschloßenen augen vorbeigehen...
Damit muss man leben. Mein Umfeld ist zum Glück sehr tolerant oder eben auch auf diesem Weg. Aber was ist die Alternative? Es zu lassen? Dann gelte ich lieber als behindert. ;)
luni hat geschrieben: na ja, so schlimm ist meine umgebung auch nicht. man kann aber mit einem blindem trotzdem nicht über die schönheit oder fehler eines bildes unterhalten und der kann dich ja auch nicht korrigieren oder dir einen rat geben wie du besser das bild malen kannst. oder? ;)
Jap...
luni hat geschrieben: interessant! hab es früher nicht von dieser seite gesehen... leider bis jetzt erlebe ich nur die negativen auswirkungen von "hier und jetzt" und zwar: keine möglichlkeit etwas zu planen und keine wünsche für die zukunft. nur dasein in dem moment ohne es wirklich zu wollen. glaube, es ist nich wirklich das "hier und jetzt" wonach du suchst... oder?
Ich plane sehr wenig. Sehr, sehr wenig. Eigentlich nur so viel wie ich im Rahmen meiner gesellschaftlichen Rolle die ich durch das baldige Ende meines Studiums einnehmen werde "gezwungen" bin. Wünsche? Ein, zwei Wünsche. Vielleicht. Aber wunschlos zu sein ist, jedenfalls für mich, durchaus anstrebenswert. Wunschlos glücklich. ;)

Aber wieso hast du keine Möglichkeit zu planen? Weil du nicht weisst was du planen könntest? Es nichts zu planen gibt?

Ich glaube der entscheidene Unterschied ist:
nur dasein in dem moment ohne es wirklich zu wollen.
Ich glaube schon, dass es das Hier und Jetzt ist welches ich meinte. Aber ich suche nicht mehr. Das aufzugeben war für mich eine der großen Erkenntnisse. ;)
luni hat geschrieben: das denke ich auch so. theoretisch. wie ich es jetzt aus euren antworten verstanden habe, den fragmentierungsgefühl kennt mehr oder weniger jeder der psychedelische Erfahrungen gemacht hat. oder? könnt ihr aber trotzdessen das leben geniessen? die lücken zwischen den schönen fragmenten behindern mich daran das leben als schön zu bezeichnen. und ich weiß nicht ob es mit dem verlust oder mit der erfahrung zutun hat. kann mir wahrscheinlich keiner darauf antworten...
Ich tippe auf den Verlust. Lass dir Zeit... dann färben sich auch wieder die Zwischenräume und du kannst die Zeiträume zwischen den Fragmenten wieder geniessen. Vielleicht ist das auch der Unterschied welcher einem ermöglicht das Bild wieder mehr als ein ganzes zu sehen. Weniger starke Kontraste.
luni hat geschrieben: danke! manchmal braucht man aber einen wegweiser! oder ist es nur bei mir so?
Sicher nicht. :)
luni hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:imho ist es schon wichtig sich zu akzeptieren und auch lieben lernen. Das umfasst aber mehr als "nur" sein Ich zu lieben. Wir sind ja mehr als nur unser Ich. Aber zu akzeptieren, dass wir durch unsere Vergangenheit, zu dem geworden sind, was wir sind ist wichtig.
hmm... hört sich richtig an... trotzdem schwer zu verstehen... es ist viel einfacher einen anderen menschen zu lieben als sich selbst... hab echt probleme damit. gibt es einen trick wie man das lernen kann?
Puh. Ich glaube nicht. Ich weiss keinen. Keine Ahnung. Ich würde vermuten, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss dieses zu können.
luni hat geschrieben: und dann wieder diese vergänglichkeit: ich habe jetzt angst etwas vergängliches zu lieben, einschließlich sich selbst, weil immer der verlust am ende steht. kennt ihr das auch?
Hmm. :denk:

Nein, ich kenne das nicht. Aber ich hatte eine solche Erfahrung wie du sie gemacht hast auch noch nicht. Aber Mensch sollte, dass was er liebt, nicht festhalten wollen. Hält Mensch es nicht fest, hat Mensch auch keine Angst es zu verlieren. Das ist imho (m)ein Ideal und natürlich viel einfacher gesagt als getan. :)
luni hat geschrieben: viel schöner ist es sich mit etwas anderem zu identifizieren: dem All z.B., kosmischem bewusstsein usw. und das "ich" als seine Idee, Spielzeug usw zu betrachten wofür man gerade eine verantwortung übernommen hat und vielleicht dadurch lieben zu lernen? ist vielleicht auch ein weg... weiß nur nicht wie man das praktisch umsetzen soll...
Ja, vielleicht. Spiele mit dem Gedanken. :)
luni hat geschrieben: interessant... folgerung: wenn man nicht mehr existiert, hört das spiel auf auch wenn man weiterspielen will... und ich hab nur grad kein lust mehr zum spielen, das interessiert die existenz aber auch nicht besonders. ziemlich traurig das ganze.
Aber ich vermute jetzt einfach mal frei, dass du eines Tages wieder Lust bekommen wirst.
luni hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:Das ist keine Illusion. Aber es gibt jede Menge Illusionen.Die zu durchschauen ist ein Teil dieses Spieles.
z.B.?
Realität. Das wir Menschen uns viel zu wichtig nehmen.
luni hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:]Warum schreckliche Sachen passieren? Suche keinen Grund... es gehört zum Leben dazu? Leben und sterben...
manchmal denke ich für alles soll ein grund geben, wir sind nur oft nicht in der lage den zu durchschauen. aber wahrscheinlich hast du recht.
Selbst wenn es einen Grund gibt, und hier stimme ich dir zu, dann werden wir nicht in der Lage sein diesen zu erkennen. Das System ist viiiiiiiiel zu komplex dafür. Aber das kommt im Endeffekt ja auch das gleiche hinaus, nicht?
luni hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:Wie man etwas lieben kann was einem Schmerzen zufügt? Vielleicht indem man lernt zu verstehen wieso diese Schmerzen existieren um sie dann dadurch zu überwinden.
da widersprichst du dir selbst. man sollte doch keinen grund für schreckliche sachen suchen? ;)
Ah, stop. Das eine war auf bestimmte Ereignisse bezogen welche in diesem Universum ablaufen. Wie der Tod eines geliebten Menschen.

Das andere aber liegt in dir. Sich selbst kann man dagegen sehr gut erforschen und verstehen und damit auch akzeptieren (und vielleicht so auch lieben) lernen.
luni hat geschrieben: wieso existieren sie denn?
Aufgrund deiner Geschichte? Der Erfahrungen welche du gemacht hast?

Alles Gute! :knuddel:

Ach, und ich verschiebe den Thread mal in das spirituelle Krisen Forum. :)
happiness is the absence of resistance

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Erraphex hat geschrieben:imho ist es möglich den Rahmen relativ beliebig zu drehen. Und neu malen? Das passiert doch automatisch (indem du wahrnimmst und diesen Input verarbeitest)? Oder ich verstehe dein Bildnis falsch.
neu malen - einverstanden. aber normaleweise malt man was dazu, und wegschmeißen und neu anfangen machen nur die wenige. ich habe jetzt eine gute möglichkeit dazu, aber, glaub, zu wenig kraft.
Wenn man jeden Augenblick aufhören kann zu leben und diese Erkenntnis tief integriert hat, wozu in die Zukunft oder in die Vergangenheit schauen? Lebe den Augenblick als ob es der letzte sein könnte.
letzten satz kenne ich aus Kastaneda ;) nur leider nehmen es die meisten "blinden" für selbstmordgefahr ein. deswegen hat mich deine antwort beruhigt ;)
Aber genau das ist doch Teil des Lebens und deswegen gehörst du auch verwelkender Weise noch dazu.
genau deswegen weigere ich mich als etwas verwelkenderes zu akzeptieren. da muss ich genau nachdenken. :denk: glaub, es ist genau der punkt! das vergängliche akzeptieren zu können ohne auf das ende zu warten! hast du auch später geschrieben!
Erraphex hat geschrieben:
luni hat geschrieben:geht die fragmentierung mit der zeit weg?
Darüber habe ich gestern nachgedacht. Ich habe sie mal stärker empfunden als ich es jetzt tue. Bin mir ihr aber nach wie vor bewusst. Vermutlich nimmst du sie, aufgrund des geringen Zeitabstandes zu der Erfahrung, noch sehr viel stärker wahr. Verschwinden wird sie wohl nicht. Aber vermutlich nicht mehr dauerhaft im Vordergrund sein. *spekulier*
OK. thanks.
eigentlich gefällt sie mir sogar, wenn der rest nur nicht so grau wäre. aber es muss ja mit der zeit vergehen ;)
Erraphex hat geschrieben:Gib dir mehr Zeit? Dann färben die vielen kleinen bunten Fragmente sicher auch wieder den Rest der Leinwand.
hoffe ich! thanks!
Erraphex hat geschrieben:Ich plane sehr wenig. Sehr, sehr wenig. ... Wünsche? Ein, zwei Wünsche. Vielleicht. Aber wunschlos zu sein ist, jedenfalls für mich, durchaus anstrebenswert. Wunschlos glücklich. ;)
ja, du hast wahrscheinlich recht. durch meine situation bin ich gezwungen die "richtige" verhaltnissweisen anzunehmen. früher hab ich ALLES geplant! ;) ist nur ein bisschen schwierig es dem "normalem" umfeld klarzumachen was passiert. zum glück kann ich es aif depression und verlust (meistens) zurückführen. hast du keine probleme damit dass du zu wenig planst?
Aber wieso hast du keine Möglichkeit zu planen? Weil du nicht weisst was du planen könntest? Es nichts zu planen gibt?
hmm.. ist irgendwie dasgleiche? ich kann nicht planen weil:
1) ich keine richtige wünsche habe, sozusagen alle möglichkeiten sind ziemlich gleichgültig -> nix zu planen :nixplan:
2) weil durch den verlust diesen menschen eine absolüte lücke in meinem umfeld sich gebildet hat (einschliesslich mein berufsleben), so dass ich nicht weiß was in den nächsten tag noch passieren kann, und wo ich überhaupt bald sein werde. alles kann jederzeit zugrunde gehen und ich muss mich immer dazu bereit fühlen -> kann wiederum nix planen
Erraphex hat geschrieben:
luni hat geschrieben:nur dasein in dem moment ohne es wirklich zu wollen.
Ich glaube schon, dass es das Hier und Jetzt ist welches ich meinte. Aber ich suche nicht mehr. Das aufzugeben war für mich eine der großen Erkenntnisse. ;)
die suche aufzugeben? oder die wünsche? oder beides? OK- wenn wollen = sich anhaften, zurückhalten wünschen -> dann ist es vllt wirklich gar nicht so schlecht nix zu wollen. aber es muss so wie du es geschrieben hast sein: "wünschlos glücklich!" ;)
brauch noch zeit!
dann färben sich auch wieder die Zwischenräume und du kannst die Zeiträume zwischen den Fragmenten wieder geniessen. Vielleicht ist das auch der Unterschied welcher einem ermöglicht das Bild wieder mehr als ein ganzes zu sehen. Weniger starke Kontraste.
da ist was wahres dran ;)
Aber Mensch sollte, dass was er liebt, nicht festhalten wollen. Hält Mensch es nicht fest, hat Mensch auch keine Angst es zu verlieren. Das ist imho (m)ein Ideal und natürlich viel einfacher gesagt als getan. :)
Oh je! zeige mir einen Menschen (außer Buddha) der sowas kann! da wäre er bereits erleuchtet...
muss wirklich erstrebenswert sein: etwas zu lieben und ohne schmerz gehen zu lassen!!!!

Das war der erster positives erkenntniss dass ich aus dem tod meines Liebsten gezogen habe: ich muss keinen Angst mehr haben dass der mensch den ich liebe bald stirbt! er ist BEREITS gestorben! Die Angst davor war vllt noch schlimmer als die trauer danach. seitdem habe ich gar keinen angst mehr, vor gar nichts! da das schlimmste ist bereits passiert. wenn ich dabei noch lernen werde alles LIEBEN zu können, werde ich vllt auf dem weg sein, erleuchtung zu erlangen! :herzen:
... wenn alles nur so einfach wäre...
Erraphex hat geschrieben:
luni hat geschrieben:und ich hab nur grad kein lust mehr zum spielen, das interessiert die existenz aber auch nicht besonders. ziemlich traurig das ganze.
Aber ich vermute jetzt einfach mal frei, dass du eines Tages wieder Lust bekommen wirst.
I hope so!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Erraphex hat geschrieben:
Das ist keine Illusion. Aber es gibt jede Menge Illusionen.Die zu durchschauen ist ein Teil dieses Spieles.
z.B.?
Realität. Das wir Menschen uns viel zu wichtig nehmen.

OK. wenn ich an den schönen tropischen wald aus meiner ayahuaska-geschichte denke, verstehe ich was du meinst ;)
Selbst wenn es einen Grund gibt, und hier stimme ich dir zu, dann werden wir nicht in der Lage sein diesen zu erkennen. Das System ist viiiiiiiiel zu komplex dafür. Aber das kommt im Endeffekt ja auch das gleiche hinaus, nicht?
Ja. einverstanden. was ich nur sagen wollte: manchmal nachhinein versteht man den grund dort, wo es absolut sinnlos erschien. und wenn ich ganz traurig über bestimmte umstände bin, die ich nicht ändern kann, denke ich dass es solchen grund geben soll. aber danach kommt immer der zweifel. da hast du vllt recht: besser gar nicht danach zu suchen.
Ah, stop. Das eine war auf bestimmte Ereignisse bezogen welche in diesem Universum ablaufen. Wie der Tod eines geliebten Menschen.

Das andere aber liegt in dir. Sich selbst kann man dagegen sehr gut erforschen und verstehen und damit auch akzeptieren (und vielleicht so auch lieben) lernen.
OK. jetzt verstehe!
wieso existieren sie denn?


Aufgrund deiner Geschichte? Der Erfahrungen welche du gemacht hast?
d.h. dass ich selbst für die schreckliche sachen in meinem leben verantwortlich bin?
manchmal habe ich auch so einen gefühl und es bringt mich dazu mich für die sachen schuldig zu fühlen auf die ich eigenlich gar keinen einfluß hab (mind. nicht bewusst).
Oder hab ich dich falsch verstanden?

schönen Tag noch und danke für alles!

lieben Grüß
Luni
Every Passing Minute Is Another Chance To Turn It All Around

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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luni hat geschrieben: ja, du hast wahrscheinlich recht. durch meine situation bin ich gezwungen die "richtige" verhaltnissweisen anzunehmen. früher hab ich ALLES geplant! ;) ist nur ein bisschen schwierig es dem "normalem" umfeld klarzumachen was passiert. zum glück kann ich es aif depression und verlust (meistens) zurückführen. hast du keine probleme damit dass du zu wenig planst?
Keine Probleme. Naja, manches plane ich schon. Zum Beispiel, dass ich in zwei Wochen auf ein Festival fahre um (hoffentlich) meine Abschlussprüfung zu feiern. Hier brauchte es die Planung, sonst hätte ich mir nämlich die Fahrt nicht leisten können. Aber längerfristig? Kein(e) Plan(ung).
luni hat geschrieben:
Aber wieso hast du keine Möglichkeit zu planen? Weil du nicht weisst was du planen könntest? Es nichts zu planen gibt?
hmm.. ist irgendwie dasgleiche? ich kann nicht planen weil:
1) ich keine richtige wünsche habe, sozusagen alle möglichkeiten sind ziemlich gleichgültig -> nix zu planen :nixplan:
Ok. Das klingt nach einer sinnvollen Begründung.
luni hat geschrieben: 2) weil durch den verlust diesen menschen eine absolüte lücke in meinem umfeld sich gebildet hat (einschliesslich mein berufsleben), so dass ich nicht weiß was in den nächsten tag noch passieren kann, und wo ich überhaupt bald sein werde. alles kann jederzeit zugrunde gehen und ich muss mich immer dazu bereit fühlen -> kann wiederum nix planen
Hm, manches braucht halt Zeit um vorbereitet zu werden. Also nur weil man sich bewusst ist, dass es jeden Tag zu Ende gehen könnte, sollte man imho nicht alle Tätigkeiten die länger als einen Tag andauern würden, lassen. Dann erreicht man eben im Falle des Falles das Ziel nicht.

Es ist ja nicht alles so absolut. Nur weil ich tendentiell anstrebe im Hier und Jetzt zu leben heisst es nicht, dass ich alles was mich davon abhält (wie z.B. Planung einer Tätigkeit) meiden würde wie der Teufel das Weihwasser. Das wirklich total und absolut zu betreiben ist in unserer Gesellschaft, hm, schwierig. Sadhus werden hier leider nicht so vorbildlich unterstützt wie in anderen Kulturen. :)
luni hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:
luni hat geschrieben:nur dasein in dem moment ohne es wirklich zu wollen.
Ich glaube schon, dass es das Hier und Jetzt ist welches ich meinte. Aber ich suche nicht mehr. Das aufzugeben war für mich eine der großen Erkenntnisse. ;)
die suche aufzugeben? oder die wünsche? oder beides?
Die Suche. Das war ein ganz entscheidender Schritt für meine Entwicklung. Alles was man (spirituell) sucht ist ja schon in uns vorhanden... Wünsche wurden mit der Zeit immer weniger. Das ist nichts was ich bewusst anstrebe.
luni hat geschrieben:
Aber Mensch sollte, dass was er liebt, nicht festhalten wollen. Hält Mensch es nicht fest, hat Mensch auch keine Angst es zu verlieren. Das ist imho (m)ein Ideal und natürlich viel einfacher gesagt als getan. :)
Oh je! zeige mir einen Menschen (außer Buddha) der sowas kann! da wäre er bereits erleuchtet...
Ich weiss nicht ob man dafür erleuchtet sein muss. Ach und überhaupt habe ich meine Probleme mit diesem Wort. imho ist es mehr ein Prozess als ein Zustand und eigentlich ist es total irrelevant sich darüber Gedanken zu machen. Wer erleuchtet sein will wird es sicher nicht werden (alleine weil der Wille ja in die Zukunft gerichtet ist). Und wer es (angeblich) ist und darüber redet... mir suspekt. Oft nichts anderes al Ego-Gewichse und das ist ganz sicher keine Eigenschaft Erleuchteter. Huch, nun rede ich ja doch drüber. ;)
luni hat geschrieben: muss wirklich erstrebenswert sein: etwas zu lieben und ohne schmerz gehen zu lassen!!!!
Das ist es sicherlich. :)
luni hat geschrieben: wenn ich dabei noch lernen werde alles LIEBEN zu können, werde ich vllt auf dem weg sein, erleuchtung zu erlangen! :herzen:
... wenn alles nur so einfach wäre...
Wenn es einfach wäre, wäre es ja irgendwie zu einfach. ^^
luni hat geschrieben:
Aufgrund deiner Geschichte? Der Erfahrungen welche du gemacht hast?
d.h. dass ich selbst für die schreckliche sachen in meinem leben verantwortlich bin?
manchmal habe ich auch so einen gefühl und es bringt mich dazu mich für die sachen schuldig zu fühlen auf die ich eigenlich gar keinen einfluß hab (mind. nicht bewusst).
Oder hab ich dich falsch verstanden?
Nein, das kann man auf keinen Fall so absolut formulieren! Fiktives (drastisches) Beispiel: Angenommen ein Kind wurde während seiner Kindheit missbraucht, dann ist es natürlich nicht die Schuld des Kindes. Trotzdem werden diese Erfahrungen einen extrem prägenden Charakter haben.

Es gibt sicher in der Geschichte jedes Menschen negative Erfahrungen (und für die nicht der Mensch verantwortlich war) die prägend waren. Diese Prägungen zu entdecken und zu verstehen ist ein Weg um die negativen Auswirkungen dieser zu überwinden.

Liebe Grüße
:knuddel:
happiness is the absence of resistance

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Hallo luni,
ich sehe in deinen Sätzen viel Ähnlichkeit mit eigenen Erfahrungen/ Lebensabschnitten.
Bis dein Weltbild den Platz eingenommen hat, welches es jetzt anvisiert, wirst du noch einen weiten Weg gehen müssen, bis diese Erfahrung vollkommen wird.

Ich habe vor einem Jahr bewusst mit Psychedelika angefangen. Davor hatte ich nur wenige und die meisten von THC.
Ich habe mich nach einem Jahr komplett verändert. Meine Realität und mein Weltbild haben nur noch wenig Ähnlichkeit zu damals. Diese Veränderungen waren so stark, dass sie über viele Monate gingen. Phasenweise manchmal, mal ein paar Tage, dann ein paar Wochen.
Und verrückt? Ja, das dachte ich nicht nur einmal bei mir. Die Welt war ohne Farbe und ohne Emotionen. Dieses Bild drängte sich mir manchmal auf. Irgendwann nahm es Realität an. Und weiter später kam die Wende, seitdem bin ich seit vielen Monaten einfach nur glücklich.
Psychedelika hat alles zerfetzt, was ich hatte... und mir gezeigt, dass ich doch nix hatte! Seitdem lerne ich geistig immer mehr dazu.

Du hast dich auf einen weiten Weg begeben. Das wird eine große Reise. Bei mir war es im Leben die bisher größte.

Ich könnte mir denken, dass es sich noch zusätzlich schlimmer anfühlt durch den Tod, sehe diese Entwicklung von dir jedoch als ganz normal, wenn man Psychedelika nimmt oder ein extremes Erlebnis hatte.


Ich find es gut, dass du über solche Dinge reden willst :)
Kenne leider genug Leute, die sowas grundsätzlich verdrängen wollen.

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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:wink:
Erstmal nochmals vielen dank für eure hilfe! Es bewirkt mehr als man denken kann ;)
Irgendwie habe ich jetzt das gefühl an einer schwelle zu stehen, wobei ich jetzt verstehen kann, dass die veränderungen die mit mir passieren nicht unbedingt krankhaft sein sollen sondern eher von einer positiver art sind (obwohl das was sie ausgelöst hat kann man überhaupt nicht zu den positiven sachen im leben zählen...).
Erraphex hat geschrieben:Also nur weil man sich bewusst ist, dass es jeden Tag zu Ende gehen könnte, sollte man imho nicht alle Tätigkeiten die länger als einen Tag andauern würden, lassen. Dann erreicht man eben im Falle des Falles das Ziel nicht.
stimmt auch. nur fehlt es mir in letzte zeit besonders schwierig. hoffe es vergeht (teilweise) wieder.
Erraphex hat geschrieben:
die suche aufzugeben? oder die wünsche? oder beides?
Die Suche. Das war ein ganz entscheidender Schritt für meine Entwicklung. Alles was man (spirituell) sucht ist ja schon in uns vorhanden... Wünsche wurden mit der Zeit immer weniger. Das ist nichts was ich bewusst anstrebe.
darüber soll ich mal richtig nachdenken... normaleweise sagen alle, sie sind auf der suche... nach glück, nach wohlstand, nach frieden, nach liebe... wenn man sucht - heisst es man ist es sich bewusst dass man es nicht hat... aber in der wirklichkeit trägt man es in sich... da ist was dran! ;)
aber auch in sich selbst muss man manchmal die dinge suchen, oder sie einfach geschehen lassen?...
Erraphex hat geschrieben:Ich weiss nicht ob man dafür erleuchtet sein muss. Ach und überhaupt habe ich meine Probleme mit diesem Wort. imho ist es mehr ein Prozess als ein Zustand und eigentlich ist es total irrelevant sich darüber Gedanken zu machen.
Na ja, man kann es nennen wie man will, und das wort wird bestimmt zu häufig missbraucht (hab ich ja auch gemacht, gebe es zu! ;)). aber der begriff hat trotzdem seine beduetung, und für mich heisst es: auf dem weg sein Buddha zu werden. Jemand, der die wahrheit in dieser welt verstanden hat. besser weiß ich es auch nicht. bin aber irgendwie sicher, dass jeder dafür in der lage ist und es das ziel überhaupt sein soll...
Wer erleuchtet sein will wird es sicher nicht werden (alleine weil der Wille ja in die Zukunft gerichtet ist). Und wer es (angeblich) ist und darüber redet... mir suspekt. Oft nichts anderes al Ego-Gewichse und das ist ganz sicher keine Eigenschaft Erleuchteter. Huch, nun rede ich ja doch drüber.
vielleicht soll man nicht darüber reden, sondern es einfach machen? geschehen lassen? keine ahnung. der weg ist das ziel?
Erraphex hat geschrieben: Es gibt sicher in der Geschichte jedes Menschen negative Erfahrungen (und für die nicht der Mensch verantwortlich war) die prägend waren. Diese Prägungen zu entdecken und zu verstehen ist ein Weg um die negativen Auswirkungen dieser zu überwinden.
OK. es freut mich, dass ich dich falsch verstanden habe. es gibt nähmlich theorien, die behaupten, dass alles was uns passiert wir selbst verursacht haben (z.B. in früheren leben oder so ähnliches). irgendwie stößt mich das ab, obwohl es ja stimmen kann. weiß ich ja nicht.
vik hat geschrieben:Psychedelika hat alles zerfetzt, was ich hatte... und mir gezeigt, dass ich doch nix hatte! Seitdem lerne ich geistig immer mehr dazu.
schöner satz, vik ;)
ich bin langsam dabei es zu verstehen. wie du es auch geschrieben hast: "Bis dein Weltbild den Platz eingenommen hat, welches es jetzt anvisiert, wirst du noch einen weiten Weg gehen müssen, bis diese Erfahrung vollkommen wird."
Ich könnte mir denken, dass es sich noch zusätzlich schlimmer anfühlt durch den Tod, sehe diese Entwicklung von dir jedoch als ganz normal, wenn man Psychedelika nimmt oder ein extremes Erlebnis hatte.
da habe ich echt einen starken experiment gemacht in dem diese beide erfahrungen gleich nacheinander erlebt habe! aber sie wirken auch in gleiche richtung und verstärken sich dabei: das auseinanderfallen der gewöhnlicher welt durch psychodelika und die vergänglichkeitsbewusstsein durch den tod! deswegen war es mir so wichtig euch zu befragen was genau von den sachen die mich übefallen auf die psychodelika zurückzuführen sind. und ich sehe, dass das ganze irgendwie dazugehört. es ist beruhigend und erstaunlich zugleich!
Ich find es gut, dass du über solche Dinge reden willst :)
Kenne leider genug Leute, die sowas grundsätzlich verdrängen wollen.
ich hab ein bedurfniss darüber zu reden und freue mich wenn jemand zuhört (bzw. liest). Ich versuche durch die gespräche den ausweg zu finden. das schlimmste, dass ich den trauer nicht ausleben kann. ich will es einfach nicht akzeptieren, dass der mensch den ich liebe, tot ist. na ja, da muss ich noch durch! fühle mich nach all diesen gesprächen schon bedeutend besser und v.a. nicht mehr psychisch krank ;)

thanks! :herzen:
Luni
Every Passing Minute Is Another Chance To Turn It All Around

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Zur Fragmentierung:

Ich habe erst neulich (in Bezug auf die Spanne meiner psychedelischen Entwicklung, welche ihren - bis jetzt - größten Teil in der Vergangenheit erfahren hat) ebenfalls diese Fragmentierung der persönlichen Entwicklung/des eigenen Lebens feststellen dürfen.
Ich habe eine ziemlich umfassende Wandlung meiner selbst erlebt, ohne dies großartig mit zu bekommen. Mein ganzes Wesen, meine Einstellung zur äusseren Welt - mein Verhalten und Bewegen in ihr -, mein Selbstempfinden und das Bewusstsein meiner selbst haben sich radikal im Laufe meines 'psychedelischen Jahres' (wie ich es ab und an nenne) ver-rückt {um beim Vokabular des Threads zu bleiben}. Die Auswirkungen dessen haben sich dann recht schnell und ebenso massiv auch auf äussere Merkmale meiner Person bezogen; ich habe z.B. über 40kg Gewicht innerhalb von 1 - 1 1/2 Jahren verloren und auch wirke ich wohl anders (in Mimik; Reaktionen auf mir begegnende Situationen ... rein körperlich -- aber natürlich auch Verhaltenstechnisch) auf Personen, welche mich schon in meinem Leben begleiteten bevor dies alles geschah und immer noch; während das Geschehen immer weiter und weiter und weiter und ..... geht.

Als mein Wandeln aktuell war konnte ich dies nicht greifen; ich habe es in der Tat nicht einmal richtig registriert -- um dies an festen Werten und Fakten fest zu machen: ich musste erst ~20kg verlieren, um dies überhaupt endlich einmal zu bemerken .... die weiteren 20+kg kamen mir fast schon wie eine heilende Krankheit vor; es war ein Leben an Grenzen {das beschreibt es sicher nur unbefriedigend, vielleicht sogar verfälschend, aber ich kann es im Moment nicht besser formulieren}.

Heute sehe ich die Fragmente und wie sie mehr Eins sind, als alles Ganze, was ich bisher kannte ....
in seinen Teilen nehme ich nun das wahr, was schon immer war und erlebe es so strukturiert; als ob es für mein besseres Verständis wäre und nun darauf wartet ebenfalls überwunden zu werden, um dann wieder als das - nun jedoch mit meinem neuen Verständins davon - was es immer war weiter zu machen ....- mein Leben und Werden und Sein.

Man kann bestimmt auch auf Eulenspiegels Urwald-Ayahuasca Bericht Rückschlüsse ziehen, der auch erst Alles und dann alles wieder als Eins erfahren musste/konnte/durfte .... sicher nur in weiteren, anderen Bahnen und Stadien.
Auch sein Beschreiben von dem {leider bis jetzt noch nicht hochgeladenen} Bild -- VISION 7 -- von Amaringo, bei dem sich manche abwenden, weil sie die Pracht des Ganzen nicht ertragen spielt imho in diese Richtung ....- Fragmentierung kann uns helfen so viel wie möglich zu ertragen; bis wir bereit sind es alles auf einmal zu schlucken ...- und wenn es mit dem letzten Atemzug passiert!

Mit der Zeit kommt es mir manchmal so vor, als ob sich Fragmente auch wiederholen; vielleicht weil sie noch nicht genug verstanden wurden :nixplan: .... warum auch immer. .... einzig der ehrliche Glaube daran, dass es seine Richtigkeit hat, ist im Moment erstmal wichtig für mich.

Ich hoffe noch sehr lange, sehr viel von dir zu lesen luni! Es macht wirklich Spaß dein Geschriebenes zu lesen ... nicht zuletzt, weil ich nicht der Einzige bin, der sich immer wieder selbst darin - in irgendeiner Form - wieder zu finden meint ;)
My bubble -- my rules

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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Hallo Luni,

ich kann aus Zeitmangel erst jetzt hier posten und Du hast hier ja schon reichlich gute Antworten bekommen, weshalb ich eigentlich schon gar nix mehr schreiben wollte; es gibt da aber ein paar Punkte, die ich doch noch gerne ansprechen würde.

Das Erste was mir auffiel, ist die Bedeutung, die Du dem Wort HALT gleich zu Anfang gibst.
.... mein weltbild sich drastisch ändert und ich keinen Halt dabei fühle. ....
Imho zieht sich das wie ein roter Faden durch Deine Posts.
.... das wichtigste habe ich, glaub, verstanden: Das was mit mir passiert, gehört zu der Entwicklung dazu. Nicht dass ich es früher nicht wusste, aber ich hab angefangen daran zu zweifeln. Eure Antworten haben mein Weltbild wieder ein bisschen sicherer gemacht. ....
und es schwingt auch im Titel mit: "Leben und Tod. Ich brauche eure Hilfe!"

Zum Einen machst Du da auf "Hilfloses Weibchen" und ich schreibe das jetzt nicht, um Dich zu verletzten; ich möchte Dir nur Deine Struktur, Deine Muster, bewußter machen.

Zum Anderen suchst Du den Halt im Außen und – das sollte das Ayahuasca Dich eigentlich gelehrt haben – dort wirst Du ihn sicherlich nicht finden.

Vielleicht magst Du ja mal darüber nachdenken, daß beide von mir angesprochenen Punkte eine Folge dessen sind, daß wir als Menschen zu den Primaten gehören.

Wärst Du ein Mitglied der Walfamilie{vielleicht ein Delfin(?)}hättest Du die Probleme nicht.

Deine vorderen Extremitäten wären Flossen und Du würdest vom Wasser getragen. Somit müßtest Du weder begreifen, was mit Dir los ist, bräuchtest keinen Halt und auch keine Sicherheit.

Letzteres hängt mit der Unfähigkeit der Primatenweibchen zusammen, ihre Babies und Kleinkinder ohne mänlichen Schutz am Leben zu halten.

Du wärst im Gegenteil automatisch "In The Flow", was leider im deutschen Ausdruck "Im Fluß sein" nicht so klar rüber kommt, weil die englische Formulierung ja "In der Schwebe sein" bedeutet.



Zum Ver-rückt werden habe ich im alten DF so viel geschrieben, daß ich nicht mehr mag. Deshalb verweise ich auf http://plexus.shacknet.nu/plexus.php?section=ebookz" onclick="window.open(this.href);return false; , wo Du unter anderem alle C.C.-Bücher findest. In "Das Feuer von Innen" und auch in "Die Kraft der Stille" wird das Konzept des Ver-rückt werdens{ähh, des Montagepunktes :freak: }lang und breit erklärt.



Was jetzt die Sache mit dem "Das Leben ist ein Spiel" angeht und daß es so aussah unter dem Einfluß von Ayahuasca und daß es Dir der Wahrheit am nächesten zu sein scheint, so hast Du das vielleicht begriffen{Primat}, aber nicht verinnerlicht{die Essenz des Gedankens in Dich aufgenommen}.

Der Unterschied läßt sich ganz leicht an einem Glas Wasser{oder Cola(von mir aus)}festmachen: Nimm es in die Hand und Du begreifst, trinke es aus und Du verinnerlichst.

Aus diesem Grund, hilft es Dir auch nicht weiter, wenn Dir dieses Spiel nicht mehr gefällt. Dann fühlst Du dich gezwungen mitzuspielen, ohne das Recht zu haben, aufzuhören.

Aus meiner Sicht bezieht sich der Satz "Das Leben ist ein Spiel" auch auf etwas Anderes: Es gibt hier keine Erwachsenen und wir sind hier, um Spielen zu lernen. Es kommt hier auch Keine(r) weg, so dies nicht gelernt wurde! Was uns fehlt ist die Leichtigkeit, derer es bedarf, um in allen Lebenslagen wahrhaft zu spielen. So wie die Delfine, die{vom Wasser}getragen werden und die das Spielen perfektioniert haben, so werden auch wir getragen, wie es Nameless so schön in "Existenz rulez!" zum Ausdruck brachte.


.... ja. es ist die Vergänglichkeit, die mich fertig macht. Ich sehe eine schöne Blume, genieße sie und denke dabei: "Bald wirst du verwelken!". Wobei es mich gar nicht traurig macht, sondern sogar freut, aber gleichzeitig von der Schönheit des Lebens abgrenzt. Als ob ich nicht mehr dazugehöre. Mir wird es erst klar, während ich es aufschreibe und grad wird mir ganz komisch: So geht es mir mit allen anderen Sachen auch.
Hier bringst Du Deinen Mangel an Leichtigkeit zum Ausdruck, Dein Unvermögen spielerisch mit dem Transformationsprozess{der Vergänglichkeit}umzugehen.

In Göthes Faust erscheint Mephisto{der Teufel}just in dem Moment, um ihn zu holen, als der Herr Doctor den Spruch abläßt: "Oh Augenblick, verweile doch, Du bist so schön!"

Jetzt ist Tod für Dich zwar Thema geworden, aber Deine Art mit ihm umzugehen, ist imho noch verbesserungswürdig.
Auch dazu steht so einiges Lesenswertes bei Castaneda{s.o.}.



Getreu dem Motto: "Das dicke Ende kommt zuletzt." habe ich mir das hier bis zum Schluß aufgehoben:
Es ist viel einfacher, einen anderen Menschen zu lieben, als sich selbst... hab echt Probleme damit. Gibt es einen Trick, wie man das lernen kann?
Und dann wieder diese Vergänglichkeit: ich habe jetzt Angst etwas Vergängliches zu lieben, einschließlich mich selbst, weil immer der Verlust am Ende steht.
Es ist nicht viel einfacher, sondern schlicht weg unmöglich einen anderen Menschen zu lieben, wenn Du nicht in der Lage bist, Dich selbst vorbehaltlos zu lieben.

Was Du da Liebe nennst, nenne ich Socken stopfen. Lies dazu mal den Almaas und seine "Theorie der Löcher".

Zu Deiner Fixierung auf Vergänglichkeit und Verlust fällt mir nur der Satz ein: "Nichts hat irgend eine Bedeutung außer der, die Du ihr gibst!" Allerdings würde es imho den Ramen sprengen, das jetzt näher aus zu führen.



Ich hoffe, daß Dir meine Ausführungen dienlich waren.

Liebe Grüße von der alten Eule.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: leben und tod. ich brauche eure hilfe!

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die sinnvolle kritik ist immer erwünscht, Eulenspiegel. ich habe schon seit langem gemerkt, dass die CC Bücher menschen ganz schon hart machen und keinen platz zur mitgefühl bzw selbstmitleid (=? Indulgieren) lassen. du wirst vielleich überrascht sein, aber ich habe alle bücher von Castaneda bereits vor 10 Jahren gelesen. nur, wie du es schon zur ausdruck gebrach hast "begriffen, aber nicht verinnerlicht".

dein beitrag zwingt mich dazu eine gegenhaltung zu nehmen, da ich mich als "ein primat" angegriffen fühle ("selfimportance" ist ja etwas was man eigentlich nach CC und gesundem Menschenverstand aufgeben sollte!), obwohl ich weiß dass es nicht dein Ziel war. sich der wahrheit bewusst zu stellen gehört zur welt der "krieger" dazu. dafür bin ich dir und deinen anmerkungen wirklich sehr dankbar.

Genau das aber hat mich aber innerlich von CC immer abgehalten: man wird dadurch zu herzlos. ich bin es auch früher gewesen, sehr sogar, nicht zuletzt durch seine bücher. Interessanterweise war das Mitgefühl das wichtigste was mich Ayahuaska und die krankheit und tod meines geliebten gelernt haben. Interessant, dass bei deiner A.-erfahrung andere (nicht weniger wichtigere) sachen im vordergrund standen. Du hast dich u.a. als chamane gesehen, der dich, den 6-jährigen jüngen umgebracht hat... ganz schon hard... ich darf es dir vielleicht nicht sagen, dass es mir leid tut, da es zur CC welt nicht gehört. tut es mir trotzdem.

was ich noch allgemein sagen wollte um sich zu verteidigen (wieder selfimportance!): ich, genauso wie alle andere auf dieser welt, bin hier um zu lernen! dafür sind alle mittel gut, u.a. die rolle des "hilfslosen weibchen", wie du es interessant genannt hast, die ich (unbewusst) eingenommen habe. und du hast es gut psychologisch gemerkt: das gehört zu den größten schwächen meiner psyche, an der ich noch viel zu arbeiten habe.
Zum Anderen suchst Du den Halt im Außen und – das sollte das Ayahuasca Dich eigentlich gelehrt haben – dort wirst Du ihn sicherlich nicht finden.
du hast recht, eulenspiegel. den halt selbst werde ich hier nicht finden. die hilfe um den halt in sich selber zu suchen (bzw. die suche aufzugeben) habe ich bereits, und auch nichtzuletzt in den letzten stunden durch deine antwort , gefunden. die schule geht weiter und ich bin dabei die ersten schritte selbständig (und das ist wichtig! bis jetzt bin ich immer "von außen" geführt worden!) zu machen. ist es denn so falsch zu schreien und nach hilfe zu rufen? auch wenn mir niemand "erklären" kann wie man läuft, kann ich es von anderen, auch von dir, lernen. es ist aber den anderen überlassen, ob sie mir diese hilfe anbieten oder nicht.

Hast du doch auch getan. wozu denn sonst antwortest du auf mein tread wenn nicht um mir zu helfen und mich zu lehren?
Wärst Du ein Mitglied der Walfamilie{vielleicht ein Delfin(?)}hättest Du die Probleme nicht.
bin ich leider nicht. oder? aber der vergleich ist echt schön! da fällt mir gerade was ein: heute im luziden traum (hab endlich zum erstenmal seit 5 jahren wieder gekriegt) konnte ich im luft schwimmen. ein zufall?
Aus meiner Sicht bezieht sich der Satz "Das Leben ist ein Spiel" auch auf etwas Anderes: Es gibt hier keine Erwachsenen und wir sind hier, um Spielen zu lernen. Es kommt hier auch Keine(r) weg, so dies nicht gelernt wurde!
OK, du bist mind. einverstanden, dass ich noch lernen darf ;) thanks.
Was uns fehlt ist die Leichtigkeit, derer es bedarf, um in allen Lebenslagen wahrhaft zu spielen. So wie die Delfine, die{vom Wasser}getragen werden und die das Spielen perfektioniert haben, so werden auch wir getragen, wie es Nameless so schön in "Existenz rulez!" zum Ausdruck brachte.
sorry, wenn ich es so frage: hättest du gleich wieder mit leichtigkeit weiter spielen können wenn deine Süße oder noch jemand der dir in diesem spiel nah steht dir weggenommen wäre?

aber ich bin dabei es zu verstehen, was du mir hier sagen willst. es ist wahr und schön. ich lerne weiter...
Jetzt ist Tod für Dich zwar Thema geworden, aber Deine Art mit ihm umzugehen, ist imho noch verbesserungswürdig.
deswegen bin ich hier!!!!
ich arbeite jede minute daran, tag und nacht!!
gerade in letzten zeit merke ich vieviel tod mir noch zu sagen hat!
Zitate von Göte ist echt gut.
Es ist nicht viel einfacher, sondern schlicht weg unmöglich einen anderen Menschen zu lieben, wenn Du nicht in der Lage bist, Dich selbst vorbehaltlos zu lieben.
das habe ich oftmals gehört. kann noch nicht begreifen. ich lerne.
Was Du da Liebe nennst, nenne ich Socken stopfen. Lies dazu mal den Almaas und seine "Theorie der Löcher".
ich weiß (oder glaube dass ich es weiß) was du meinst, aber an dieser stelle lass mich bitte entscheiden was die liebe ist. du weißt ja gar nicht was ich mit diesem wort meine. bis ich diesen menschen getroffen habe und verloren habe wusste ich auch nicht was es ist.

dein satz ist aber auf die unfähigkeit zu lieben ohne selbstliebe bezogen. dazu kann ich noch wenig sagen. den Almaas habe ich leider (noch) nicht gelesen, der begrif "Löcher stopfen" ist mir aber bekannt. das habe ich mein ganzes leben gemacht und es gehörte als ein (gebe ich zu, ein ziemlich großes) teil meiner liebe zu diesem menschen dazu. aber es war nur ein teil von diesem gefühl!

ich sage, dass ich mich nicht lieben kann da ich nicht weiß was darunter verstanden wird. ich kann es (noch) nicht definieren. deswegen frage ich danach, da diese frage für mich sehr wichtig erscheint. vielleich liebe ich mich doch, weiß nur nicht davon? oder auch nicht...

deine sicht auf meine probleme, Eulenspiegel, hat mich zwar (erstmal) verletzt, aber mir sehr viel gebracht, dafür danke ich dir von herzen!

und ich danke auch Dich, anima, für Dein schöner beitrag, besonders zum Fragmentierungsgefühl, was mich auch vieles gelehrt hat.sorry, dass ich es bis jetzt nicht geschafft habe zu antworten. es ist schön hier freunde zu finden ;)
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