Re: Save my Soul!!!

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Das Haus

Dies ist eine Analogie, die es mit der bildlichen Vorstellung leichter macht etwas zu verstehen, was wir eigentlich nicht so einfach sehen können. Nach unserer Geburt beginnen wir ein Haus aufzubauen, eine Identität, eine Person, eine Individualität. Beteiligt sind unsere Eltern, unsere Veranlagungen, unsere Umgebung. Wir werden zu Tochter/Sohn, Schwester/Bruder, Freund, Deutscher, Arbeiter, Fussballfan, Schlipsträger usw. und damit bauen wir unser ganz eigenes Haus auf und es sieht dann anhand dieser Themen so aus, wie es aussieht. Das Haus ist allerdings nichts anderes, wie ein Haus im Traum. Aufgebaut aus Illusionen, Gedanken, Vorstellungen, aber man lässt dieses Haus einfach mal so stehen und verteidigt es sogar noch wenn nötig, wenn etwas versucht an den Mauern zu kratzen. Die meisten sind einfach nur dieses Haus. Der Hausherr in so einem Haus ist immer das Ego, aber ich will hier den jetzt nicht vertiefen, sonst wird der Text zu lang.

Nun schaut man dann wenn das Haus ziemlich fertig ist als Erwachsener wie man das Haus so ausschmücken, verschönern, ausbauen kann. Die Villa eines Reichen ist z.B. sehr beliebt. Auch ein spiritueller Anstrich ist toll, hier und dort eine Buddhastatue und ein Tempel ist doch schicker als ein einfaches Haus...

Dann kommt z.B. ein Pilz daher und plötzlich ist das komplette Haus weg und da steht dann kurzfristig eine Schamanenhütte. Der alte Hausherr bekommt da natürlich evtl. Panik wo denn das ganze Haus hin ist und, naja die Berichte von Pilzanfängern sind zahllos wie dann die Ängste dazu aussehen, vor allem während das Haus weg ist. Aber zum Glück verschwindet dann auch immer wieder die Schamanenhütte und das vertraute Haus ist wieder da, nur sieht es in gewissen Räumen, Wänden, Details anders aus, es bröckelt da was an der Wand aber zum Glück steht das Haus noch, also keine Panik, alles gut. Je öfter man sich nun eine Schamanenhütte dahin stellt, desto mehr löst sich das bekannte Haus auf. Das ist die Konsequenz von der temporären Haus Abreisserei. Nun ist es deine Wahl, holst du dir Maurer, die die Mauern wieder flicken und richtest zumindest notdüftig das Haus wieder auf oder hast du den Mut und fackelst die ganze Hütte ab und buddelst auch noch das Fundament weg um sich nicht schon wieder ein neues dahin zu stellen. Kein Haus: Das kann man Erwachen nennen, kein neues, spirituelles Haus, sondern kein Haus. Ich denke die wenigsten wollen Obdachlos sein, aber das ist wahres erwachen.

Ich will damit jetzt nicht sagen, dass es besser oder schlechter ist ein Haus oder kein Haus zu haben. Die meisten finden es besser eins zu haben und es spricht nichts dagegen. Aber wenn du ein vertrautes Haus behalten möchtest, dann solltest du die Zauberei mit der Schamanenhütte unterlassen. Aber auch eine Schamanenhütte ist nur ein Haus, oder ein Buddhatempel, oder...

Aber es steht dir vollkommen frei, was du da so hin- oder ausbaust. Dein Hausherr wird sich mit einem beständigen, soliden Haus sicher wieder beruhigen, der Hausherr gibt dir halt klar zu verstehen das Haus zu behalten. Aus deinen Aussagen hier lese ich das auch heraus, dass du lieber ein Haus, statt keins hast. Vielleicht kommt dann die Zeit, wo du alles abreisst, aber es kann auch irgendwann sein, Zeit spielt da keine Rolle. Es ist eigentlich schon eine gewaltige Sache zu sehen, dass man das Haus samt Hausherr nicht ist.

Geh in Kontakt mit deinem Hausherrn und entscheide dich wie es aussehen soll und lass es dann mal eine Weile in Ruhe, also gewisse Räume renovieren ok, aber keine rabiateren Methoden, Pilze jedes WE war eine sehr rabiate Methode und du wunderst dich, dass der Hausherr verrückt spielt. Bring Frieden in die Hütte. Mehr will ich da nicht raten. Das solltest du selber rausfinden, was für dich das richtige ist. Für besseren Kontakt mit dem Ganzen kann halt Meditation recht hilfreich sein. Leider sehe ich dann immer diese ganzen Tempel dazu, aber janu, wieso auch nicht... Wirklich ohne Haus aus zukommen schaffen die wenigsten.

Re: Save my Soul!!!

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Super versnschaulichung mit den haus. Gefällt mir :2daumen:

Aaaaaaber :) Ich Versuchs nochmal zu erklären.... 2012 war das als ich jedes Wochenende auf reisen gegangen bin.... Ich war auf einem stimmungshoch... Alles hat gepasst... 2014 dann den trip mit ohnmacht... Danach konnte ich nichtmehr kiffen (was ich aber gerne gemacht habe) ... Es war nicht der trip an sich der mich au nen schlechten film gebracht hat sonder dass ich nichtmer kiffen konnte... Ab da hab ich angefangen mir selbst vorwürfe zu machen... Wie kaputt ich bin dass es nichtmehr geht, wie dumm ich war so zu übertreiben dass es nichtmehr geht... Im grossen und ganzen wie kaputt meine psyche sein muss... Die angst die daraus resultiert erzählt einem einiges... Da kommen halt fragen und vorwürfe auf... Hoffe du verstehst mich jetz vllt ein bisschen besser...

Lg

Re: Save my Soul!!!

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Depersonalisierung/Derealisierung.
Was gibts denn darüber noch zu diskutieren? Wenn du rauchen willst, rauche. Aber beschwer dich dann nicht, wenn deine psychischen probleme schlimmer werden. Ganz einfach.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Save my Soul!!!

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sogar der Hanfverband http://hanfverband.de/index.php/themen/ ... siken#nr_4 weist auf die Risiken hin..k.a. was es da noch zu diskutieren gibt, Mushroom-man. Den Zustand bzw. die Toleranz, Verträglichkeit, k.a. wie man es nenn soll, den Du von vor-Jahren kennst, der kommt nie wieder. Dein Gehirn unterliegt einer zeitlichen Änderung.. Veränderung.. nun ist es Zeit, damit aufzuhören, imo. Meine :2cents: aber die Diskussion dreht sich eh nur im Kreis. Wirst keinen finden, der Dir Absolution erteilt. Time for Change :lol: Und aufhören heisst: aufhören. Nicht aufhören [vornehmen], und abends doch noch kurz einen durchziehen. Über welche Mengen/Zeitabständen sprechen wir hier eigentlich? Kann mich noch an meine Aufhör-Zeit erinnern, wo ich nachts alte Aschenbecher ausgekratzt hab, aber das schon als "hab aufgehört" kommuniziert hab. Google Dir mal nen Beipackzettel von "Dobrinol" wg. Nebenwirkungen.
Relativ unstrittig ist, dass nach der Einnahme von Cannabis psychotische Symptome möglich sind. Besonders nach hohen Dosen von THC kann eine toxische Psychose ausgelöst werden, die gekennzeichnet ist durch Desorientiertheit, Halluzinationen, Depersonalisierung (gestörtes Ich-Gefühl) und paranoide Symptome. Diese Symptome verschwinden jedoch wieder nach einigen Tagen Abstinenz und hinterlassen in der Regel keine Folgeschäden.
In diesem Zusammenhang wurde in der Forschung lange Zeit auch über die Eigenständigkeit einer "Cannabispsychose" diskutiert, das heißt einer dauerhaften Psychose, die ausschließlich durch den Konsum von Cannabis ausgelöst wird. Heute geht man davon aus, dass es eine "Cannabispsychose" nicht gibt, sondern in diesen Fällen das Krankheitsbild der Schizophrenie vorliegt. Unklar ist allerdings, ob die an Schizophrenie Erkrankten auch ohne den Konsum von Cannabis an dieser einschneidenden Krankheit leiden würden. Man geht davon aus, dass es Personen gibt, die vulnerabel (anfällig) sind für die Erkrankung an Schizophrenie, und dass Cannabis die latente (verborgene) Psychose zum Vorschein bringen kann. Wissenschaftlich ließ sich die "Trigger-Hypothese" bislang zwar nicht eindeutig belegen, allerdings spricht einiges dafür, dass Cannabiskonsum den Ausbruch einer Schizophrenie beschleunigen kann, das heißt dass die Personen früher psychotische Symptome entwickeln als solche, die kein Cannabis konsumieren.

Etwa ein Prozent der Bevölkerung ist grundsätzlich von Schizophrenie gefährdet. Meist tritt die Krankheit zwischen der Pubertät und dem Alter von 30 Jahren auf. Dabei scheinen genetische Faktoren eine bedeutende Rolle zu spielen. Auffällig ist, dass unter den an Schizophrenie erkrankten Patienten ein höherer Anteil an Cannabiskonsumenten ist, als in der übrigen Bevölkerung. Diese Patienten nutzen vermutlich - genauso wie andere Konsumenten - die entspannende Wirkung von Cannabis.
Jedoch haben Studien ergeben, dass der Krankheitsverlauf dadurch eher ungünstig beeinflusst wird und mehr Rückfälle (erneute psychotische Schübe) zu verzeichnen sind, als bei Abstinenten.
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Save my Soul!!!

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Mister_Mushroom hat geschrieben: 2012 war das als ich jedes Wochenende auf reisen gegangen bin.... Ich war auf einem stimmungshoch... Alles hat gepasst... 2014 dann den trip mit ohnmacht... Danach konnte ich nichtmehr kiffen (was ich aber gerne gemacht habe) ... Es war nicht der trip an sich der mich au nen schlechten film gebracht hat sonder dass ich nichtmer kiffen konnte... Ab da hab ich angefangen mir selbst vorwürfe zu machen... Wie kaputt ich bin dass es nichtmehr geht, wie dumm ich war so zu übertreiben dass es nichtmehr geht... Im grossen und ganzen wie kaputt meine psyche sein muss... Die angst die daraus resultiert erzählt einem einiges... Da kommen halt fragen und vorwürfe auf... Hoffe du verstehst mich jetz vllt ein bisschen besser...
Ich glaube bei allen, die ab 16 täglich kiffen, könnte man "Störungen" in der Entwicklung finden und Symptome daraus. Nur die meisten empfinden dabei kein Problem und machen einfach so weiter obwohl sie vielleicht sogar eigentlich ein Problem haben...
Bei mir war ein Dauerkonsum erst ab 18, aber dann auch so 10 Jahre und ich verstehe, dass es dir dann in deinem Alter schwer fällt das kiffen loszulassen. Dieses Dauer-kiffen erzeugt ein riesiges neuronales Netz eines Kiffers im Hirn und das lässt man nicht so einfach los, dazu müssen schon grössere Ereignisse kommen, die einen dazu bringen und das ist jetzt dein grösseres Ereignis.
Das kreisen deiner Gedanken, was du jetzt hast ist mMn auch typisch Kiffer, diese Gedankenspielereien werden bekifft doch erst so richtig schön, oder? Auch da ist mMn die Lösung, oder meine Erfahrung mit diesen gedanklichen Verwirrungen aufzuhören, aber nicht mit Verdrängung, sondern loslassen. Und da setzt Meditation an, oder Medikation... Ich hab mich da mal fürs erstere entschieden und es hat zur Kompensation meines Kiffernetzes auch funktioniert.
Die CD+Buch kenne ich und kann die auch für Anfänger empfehlen:
http://www.amazon.de/Meditation-f%C3%BC ... 44233733X/
Die Angst ist nichts schlimmes, sondern ein Zeichen und sie lädt dich dazu ein mit ruhigem Geist nur zu schauen, wo die Angst her kommt und was diese Angst ist. Dahinter stehen grosse Möglichkeiten von "Befreiung" von all dem, aber ich will hier nicht vorgreifen und dir noch mehr Vorstellungen von Befreiung geben.
Neulich hatte ich eine Art Urlaub, wo ich mir ein schönes Stück besorgt habe und mal wieder täglich schön breit war. Es war recht interessant wie all die alten, vergessenen Muster einfach wieder auftauchten und ich genau da weiter gemacht habe, wo ich damals aufgehört habe. Der alte Kiffer steckt nach vielen Jahren ohne kiffen immer noch in mir drin. Seine Netze haben sich nicht augelöst. Aber deine Selbstvorwürfe dazu bringen da auch nichts.
Annahme (von dem was ist) und loslassen (Stichwort Haus). Das sind die besten "Haltungen", die ich dazu gelernt habe und dann gibt es auch keine Angst mehr.

Re: Save my Soul!!!

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Dem kann ich mich nur anschließen. Mister_Mushroom, ich erzähl dir jetzt doch noch etwas aus meiner persönlicher erfahrung.
Ich habe auch von 17 bis 27 jahre durchgehend gekifft. Ich war kiffen, kiffen hat so stark zu meiner persönlichkeit dazu gehört, dass ich mir niemals vorstellen konnte, dass ich mal damit aufhören würde. Genau wie aisling schon schrieb, durch das regelmäßige kiffen entsteht eine art neuronales netzwerk, eine kifferidentität mit allen positiven und negativen eigenschaften. Ich war unantastbar, mein ego war so groß, dass ich dachte, ich kann alles mit mir machen ohne jemals schaden daran zu nehmen. Ich stand für immer in meiner inneren mitte. Dachte ich. Bis dann die große krise kam, die bei mir in einer angststörung endete, die ich heute noch mit mir rumschleppe. Damals "musste" ich aufhören zu kiffen, so wie du auch, weil es panikattacken verursacht hat. Ich dachte auch, ich bekomm eine psychose, werde verrückt usw. Depersonalisierung, derealisierung. Das volle programm. Aber noch weit aus schlimmer als bei dir, das kannst du mir glauben.
Weißt du, erst jetzt, 4 jahre später und x therapien und klinikaufenthalte später, verstehe ich, in was für illusionen ich damals gelebt habe. Erst jetzt fängt mein therapieprozess so richtig an, jetzt traue ich mich langsam, hinzuschauen, was da eigentlich wirklich passiert ist. So wie aisling habe ich mir auch mal irgendwann wieder was zu rauchen geholt und gemerkt, wie all die kiffermuster wieder reaktiviert wurden. Die genativen, wie die positiven. Auch die gelassenheit, die mir all die jahre in den krisen so gefehlt hat. Aber ich habe auch gemerkt, wie es mir nur im weg steht, wie es der entwicklung von achtsamkeit und authentizität im wege steht und es mich daran hindert, mein leben so zu gestalten, wie ich es wirklich will. Ich "kann" also wieder kiffen, will es jetzt aber nicht mehr. So viel zu deinem lieblingsthema: "für immer???"
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

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