Psychoanalyse mit Psycholytika (3.Psycholysesitzung von 15)

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Psychoanalyse mit Psychodysleptika (Psycholysesitzungen)

Einleitung und Besprechung zur 3. von insgesamt 15 Sitzungen

Diese Sitzung bringt immer wieder andere Teile aus dem Gesamtkomplex an die Oberfläche.
Jedes Puzzle ist eine kleinkindhafte Zurechtlegung und Erklärung, ausgelöst von Erlebnissen des Kleinkindes; und weiter auch: kleinkindgemäße Identifikationen mit Menschen und Ereignissen.
Es ist dies die kindgemäße (natürlich unlogische und oft „realitätsferne“) Verarbeitung von Ereignissen, die anschließend unbewusst und verdrängt werden; nur leider hängt man als Erwachsener oft an diesen Identifikationen, Entscheidungen und kindlichen Theorien; sie bestimmen einen im weiteren Lebenslauf, sofern sie nicht bewusst gemacht werden und anschließend andere, Situations-angemessenere Entscheidungen getroffen werden. Wohlgemerkt: alle diese seelischen Aktivitäten des Kleinkindes haben mit Logik naturgemäß wenig bis nichts zu tun, wie überhaupt Logik im Seelenleben nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Meine damaligen sexuellen Probleme konnte ich während der Sitzung durchgängig verfolgen. Mescalin ermöglichte es mir, den „Kanal“:
{Körperliches Symptom}↔{zugehörende Gefühlsgrundlage}↔{intellektuelles Erfassen} durchlässig und zugänglich zu erleben. Im Verlauf der späteren Jahre verhalf mir das zu weitgehendem Abstellen dieser Symptome.

Gerade auch im Zusammenhang mit angesprochenen depressiven Störungen:
Ich erinnere mich, dass ich gerade auch die Identifikation mit meinem sterbenden Großvater und die gotthafte Überhöhung meines sterbenden Großvaters als einen einlullenden, schützenden, watteähnlichen Mantel benutzte, der mich jeder Auseinandersetzung, jedes Kampfes enthob, ja der mir das Gefühl einer wertvollen Enthaltsamkeit/Entsagung gab, Stichwort: „edle Melancholie“. So etwas war bei mir Gefühlsgrundlage für depressive Anwandlungen.

Es ließen sich zu jedem Puzzle Seiten füllen, was mir aber zu viel Arbeit ist. Bin aber bei Interesse gerne bereit, Fragen zu beantworten, soweit ich mich noch erinnere und soweit Besprechungsprotokolle was hergeben.

Ich möchte noch etwas zu meinem Motiv sagen, hier auch zum Teil intime/heikle Sachen zu bringen. Ich habe hier keine exhibitionistischen Anwandlungen, sondern möchte psycholytische Arbeit aus der Sicht und dem Erlebnis eines „Patienten“ beschreiben, was doch eher selten zu lesen ist; eines Patienten, der zwar durch die Sitzungen einiges auf psychoanalytischem Gebiet gelernt hat, aber ansonsten dilettantischer Laie ist. Und: ich möchte zeigen, dass nicht einmal die Ausbildung zum Psychologen oder Psychoanalytiker notwendig ist, um erfolgreich Psycholysearbeit zu begleiten; hier muss dann allerdings die Kompetenz dazu auf anderem Wege erworben werden – welche Wege, möchte ich hier offen lassen.
Außerdem möchte ich mit den Beschreibungen anderen Mut machen: es gibt psycholytische Methoden, die einen weiterbringen. Man kann damit rechnen, dem unbekannt Unerwarteten, Erschütternden zu begegnen. Und man kann lernen, die Angst als einen abgespaltenen, verdrängten (weil Angst vor der Angst) Teil von sich Selbst zu begreifen und sie wieder liebevoll als zu einem gehörig an die Hand zu nehmen.

Ein weiteres Motiv ist meine heiße Wut angesichts der schon grotesken Gängelung erwachsener, selbstverantwortlicher Menschen durch das Verbot der wirksamsten Psycholysemedikamente; allein die hanebüchene juristische Einordnung der Halluzinogene in die Gruppe der Betäubungsmittel ist eine von keinerlei Sachkenntnis getrübte gesetzgeberische Tätigkeit. Und dann die scheinheilige Begründung, dass es hier einzig um das Wohl und die Gesundheit der Bevölkerung gehe. Wer greift denn juristisch ähnlich eindeutig durch, wenn wieder mal nachgewiesen wird, dass z.B. der Konkurrenzdruck im Arbeitsleben die Menschen krank macht? Aber so etwas wird in Kauf genommen, da es sich um ein „systemrelevantes notwendiges Charakteristikum“ handelt (zu Deutsch: „da kann man nichts machen!“).

Ich denke: das ist politisch so gewollt.
Es geht letztlich darum, die Herrschaft über das öffentliche Bewusstsein zu behalten; getreu dem Marx-Wort: „Die herrschende Meinung ist immer die Meinung der Herrschenden.“
Insofern ist das Verbot durchaus konsequent: Wer kann nach „begnadetem“ Mescalin-Trip schon noch z.B. das Konkurrenzstreben am Arbeitsplatz ernst nehmen? Gut, man macht es vielleicht noch mit, da man seine Brötchen irgendwie verdienen muss, aber wirklich mit Überzeugung noch dahinterstehen? Ich konnte und wollte das nicht mehr (und so etwas bedeutet Herrschaftsverlust des momentanen Gesellschaftssystems.). Mir ist es jedenfalls so gegangen.


Danke meinem Mentor! Danke Mescalin! :hurra: :king:

Re: Psychoanalyse mit Psycholytika (3.Psycholysesitzung von

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Vielen Dank für deine sehr ansprechenden und hilfreichen Protokolle. :bow:

Dein geschildertes Erleben in dieser Sitzung hat mir eine Außenreflexion geboten, auf ein in mir wirkendes und unter Einfluss von Psychedelika immer wieder seine Kraft auf mein Seelenleben offenbarendes Thema. Danke.

Was mir besonders gefällt ist die strukturierte Wiedergabe deiner Sitzungen. Dadurch gewinnen die Protokolle für Leser und Forscher der inneren Räume zusätzlich an Wert.
hans meyer hat geschrieben:Ein weiteres Motiv ist meine heiße Wut angesichts der schon grotesken Gängelung erwachsener, selbstverantwortlicher Menschen durch das Verbot der wirksamsten Psycholysemedikamente; allein die hanebüchene juristische Einordnung der Halluzinogene in die Gruppe der Betäubungsmittel ist eine von keinerlei Sachkenntnis getrübte gesetzgeberische Tätigkeit.

Ich denke Kritik ist nicht das Gebot der Stunde. Konstruktiv sein lautet die nötige Devise für politische Veränderung . Mit deinen Veröffentlichungen lieferst du den richtigen und wichtigen Beitrag. :2daumen:


peace
Take pain as a game.

Re: Psychoanalyse mit Psycholytika (3.Psycholysesitzung von

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Mao hat geschrieben:Vielen Dank für deine sehr ansprechenden und hilfreichen Protokolle. :bow:
Dein geschildertes Erleben in dieser Sitzung hat mir eine Außenreflexion geboten, auf ein in mir wirkendes und unter Einfluss von Psychedelika immer wieder seine Kraft auf mein Seelenleben offenbarendes Thema. Danke.
Was mir besonders gefällt ist die strukturierte Wiedergabe deiner Sitzungen. Dadurch gewinnen die Protokolle für Leser und Forscher der inneren Räume zusätzlich an Wert.
hans meyer hat geschrieben:Ein weiteres Motiv ist meine heiße Wut angesichts der schon grotesken Gängelung erwachsener, selbstverantwortlicher Menschen durch das Verbot der wirksamsten Psycholysemedikamente; allein die hanebüchene juristische Einordnung der Halluzinogene in die Gruppe der Betäubungsmittel ist eine von keinerlei Sachkenntnis getrübte gesetzgeberische Tätigkeit.
Ich denke Kritik ist nicht das Gebot der Stunde. Konstruktiv sein lautet die nötige Devise für politische Veränderung . Mit deinen Veröffentlichungen lieferst du den richtigen und wichtigen Beitrag. :2daumen:
Positives Echo dieser Art gibt mir Kraft und Schwung weiterzuschreiben. Danke!
Für konstruktive Kritik bin ich dankbar: meinst Du, meine Kritik sei hier fehl am Platze, oder gar kontraproduktiv? Die Wut ist für mich auch eine Kraftquelle! Sachlich liege ich mit meiner Kritik doch richtig? Gleichzeitig, denke ich, zeige ich auch einen Weg, wie man es anders angehen könnte; insofern ist es doch auch eine konstruktive Kritik (ich stelle mir immer vor, dass vielleicht einer der maßgebenden Gesetzesschmiede das auch mal ließt und sich den Argumenten nicht ganz verschließt).

Ich freue mich jedenfalls sehr, dass meine Veröffentlichungen insgesamt so positiv aufgenommen werden und dem/der Leser(in) auch mitunter hilfreich sind. :musik:

Liebe Grüße, Hans Meyer

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