Re: Finanzkrise

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die Abwertung kommt ja nicht überraschend, die letzten Tage war ja schon der Bär los; der Goldpreis ist wieder gestiegen auf knapp unter 1.700. Der Abwärtstrend Dow und Dax wird sich weiter fortsetzen.. das Vertrauen in "Papier", ob Geld oder Aktien scheint erstmal dahin zu sein.

Letzte Woche hat die italienische Staatsanwaltschaft die Geschäftsräume von Moodys und S&P in Mailand "besucht" und etliche Kisten beschlagnahmt. Der Vorwurf lautet auf Manipulation der Märkte zum eigenen Vorteil. Mit dem Insider-Wissen der Agenturen kann man bestimmt ein Vermögen verdienen. Die Agenturen weisen diesen Vorwurf natürlich scharf zurück.

Wahrscheinlich erleben wir z.Z. den Begin einer gigantischen Rezession, alle Zeichen stehen auf 2012 :D
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

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der Dax steht aktuell bei 1520.. wir erinnern uns: vor ein paar Tagen noch >1700. Es geht los, schnallt euch an! :rofl:

In der Hoffnung, dass irgendwer gegensteuert hab ich heute 150,- verzockt :keule:
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Re: Finanzkrise

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hier der aktuelle Gold-Chart:

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das ist doch Wahnsinn.
erst wenn der letzte Baum gefällt ist, erst wenn der letzte Fluss vergiftet ist, erst wenn der letzte Fisch gefangen ist, erst dann wirst du merken, dass man Geld nicht essen kann


bzw. Gold :D
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Re: Finanzkrise

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Zwei interessante Artikel, die zeigen, dass sich etwas anfängt zu ändern in dieser Gesellschaft:
Im Krisensommer 2011 offenbart sich der desaströse Zustand unserer Demokratien. Eine übermächtige Finanzwirtschaft führt Politik und Eliten vor.
http://www.zeit.de/politik/2011-08/fina ... en/seite-1
Im bürgerlichen Lager werden die Zweifel immer größer, ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang. Gerade zeigt sich in Echtzeit, dass die Annahmen der größten Gegner zuzutreffen scheinen.
http://www.faz.net/artikel/C30351/buerg ... 84461.html
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

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Studie: Arbeitszufriedenheit sinkt erheblich.

Viele Deutsche haben keinen Spaß mehr an ihrem Job: Vor allem unter den Älteren kippt die Stimmung. Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab - nur in einigen osteuropäischen Staaten sind die Arbeitnehmer noch unglücklicher. [...] Die Ursachen sind nach Einschätzung der Wissenschaftler zunehmende Arbeitsbelastung, Probleme, Familie und Beruf zu vereinbaren, geringe Lohnsteigerungen und Angst um den Arbeitsplatz.

http://www.sueddeutsche.de/karriere/stu ... -1.1127247

Aber das beruhigt doch: Die Hälfte der Beschäftigten aus dem obersten Fünftel der Einkommen sind sehr zufrieden mit dem Job. :2daumen: :blacklol:

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Die zunehmende Zinslast muss ja auch an Fließbändern und im Schichtdienst getragen werden, nicht von Verantwortungsträgern.

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Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Finanzkrise

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imo müsste der "Geldmenge" immer ein materieller Wert gegenüberstehen um die Währung stabil zu halten. Entweder 1:1 wie zu Zeiten der Goldmünzen oder in einem anderen Verhältnis, etwa dadurch, dass die Notenbanken entsprechend z.B. Gold aufkaufen. Dieses Prinzip wurde vor Jahrzehnten grösstenteils aufgegeben, die Folge war und wird wieder sein: Inflation oder sogar Hyperinflation. Die Ersparnisse (oder private Rentenversicherungen - erinnert Euch an die Ermahnungen unserer Regierung sich sowas zuzulegen!) werden damit elegant abgewertet, während einige wenige davon (die an den Hebeln der Macht, oder die mit Informationsvorsprung) profitieren. Folge: steigenden Unufriedenheit, soziale Aufstände, im schlimmsten Fall Zerfall bestehender Staaten.

Gucken wir mal ganz weit zurück in die Geschichte, in Richtung Rom: die Währung waren Münzen, der Denarius, der anfangs aus ca 95% Silber bestand. Die ersten Münzen haben noch heute ihren (Material)Wert. Allerdings versuchten sich die römischen Kaiser das Wohlwollen der Plebejer zu kaufen, aber nicht mit Münzen sondern mit Gütern wie Weizen. Um diese Güter einkaufen zu können, mussten sie die Steuern erhöhen, und wenn das nicht reichte, die Geldmenge irgendie anders erhöhen: es wurden dann Münzen nachgeprägt, die einen geringen Silberanteil hatten.. Diokletian fing damit an.. Der Silberanteil des Denarius fiel so innerhalb von 400 Jahren von 95% (zu Zeiten Neros) auf 0.02% (Claudius II) - mit den bekannten Folgen: das Reich zerbrach. (Imo ist es auch mehr als nur Ironie, das jetzt ausgerechnet ein Italiener Chef der EZB ist und massiv und entgegen bestehender Gesetze fernab jeglicher demokratischen Legitimation Schrottanleihen aufkauft.)

Der Ökonom Joseph Schumpeter kam zu dem Schluss, dass "der Zustand des Geldwesens eines Volkes ein Symptom aller seiner Zustände ist". Dann mal gute Nacht Euro und Europa.

(frei zusammgefasst nach einen Focus-Money Artikel den ich heute irgendwo gelesen hab, das Heft hab ich gefunden und nicht gekauft :rofl: ).
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Re: Finanzkrise

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und um jetzt den Bezug von Rom zur Eurozone zu bekommen:

wenn einem Pleitestaat Geld geliehen wird (was nur elektronisch existiert), um damit direkt Schulden zu begleichen, also keine Barauszahlung, dieser Kredit aber über einen langen Zeitraum verzinst wird, dann steigt doch die virtuelle Geldmenge. Wie damals in Rom. Und dank Zinseszins steigt und steigt sie immer weiter.

imo müsste man diese Staaten/Banken sofort in die Insolvenz schicken; in Folge müssten diese dann mit ihren Gläubigern verhandeln die Schulden zu reduzieren, das wäre dann der Hair-Cut. Ist zwar bitter für die Gläubiger/Investoren/Spekulanten, aber die virtuelle Geldmenge stiege nicht so schnell weiter und die Währung bliebe stabiler. Aber so wie es jetzt läuft: die Verluste werden sozialisiert, Gewinne privatisiert, ganz im Sinne der neoliberalen Kräfte im Euroreich. Zukünftige Generationen werden uns verfluchen, dass wir das mitgemacht haben. Stattdessen gucken alle in Europa nach Libyen statt sich gegen die eigene Diktatur zu erheben.
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