http://www.ftd.de/politik/europa/:schul ... 33907.html
Der IWF hat den Glauben an eine Sanierung Griechenlands offenbar verloren und fordert eine Umschuldung. Mit schlimmen Folgen für die Gläubiger.
http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 013210=all
Anstatt die Versorgung der Banken mit Liquidität zurückzufahren, sollte die EZB es ihnen erschweren, aus diesem EZB-Geld ein Vielfaches an eigenen kurzfristigen Verbindlichkeiten zu schaffen. Das kann die EZB leicht bewerkstelligen, indem sie die mit zwei Prozent lachhaft niedrige Mindestreserve langsam, aber nachhaltig anhebt.
Eine höhere Mindestreserve bedeutet für die Banken, dass sie mehr von den reichlichen EZB-Mitteln, die im Bankensystem zirkulieren, als Reserve halten müssen. Anders als eine Rückführung der Versorgung mit Zentralbankgeld tut das den schwächsten Banken am wenigsten weh. Es ist daher selbst in einem fragilen Bankensystem gut umzusetzen. Weil höhere Liquiditätsreserven aber nicht nur das Risiko, sondern auch die Renditen der Banken drücken, müssten die Notenbanken Europas dafür Unabhängigkeit zeigen: nicht nur von den Regierungen, sondern endlich auch von den Interessen der Geschäftsbanken.
Ädit: Ein wirklich guter SPON-Artikel
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,75 ... ml#ref=rss
Es ist das Elend der Europapolitik, dass ihre Protagonisten in den Regierungszentralen in der Regel als gespaltene Persönlichkeiten auftreten. Sie fordern eine einheitliche Wirtschaftspolitik, aber sie wollen keine Kompetenzen an Brüssel abgeben. Sie verlangen Strafen für Schuldensünder, aber sie verhindern, dass Sanktionen durchgesetzt werden. Sie beschwören den europäischen Geist, aber sie verfolgen stur nationale Interessen. Von "konzeptionellen Grenzen" spricht der Karlsruher Verfassungsrichter Udo Di Fabio, "die eigentlich nur durch den beherzten Schritt in den Bundesstaat überschritten werden könnten".
Dazu aber sind weder die Regierungen noch die Regierten bereit, und so entfernt sich die Brüsseler Machtzentrale von den Bedürfnissen und Befindlichkeiten ihrer Basis. Die Europapolitiker fahren noch immer im Integrationsmodus, den die Bürger längst verlassen haben.
Damit ein solches Krisenkonzept erfolgreich ist, bedarf es freilich mehr als des guten Willens der Regierungen. Europa muss Prioritäten setzen. Was drängt, sind Maßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise. Wenn ein Land seine Kredite nicht mehr bedienen kann, müssen auch Banken und Finanzinstitute Opfer bringen, und zwar regelmäßig, nicht nur von Fall zu Fall, wie es nach den Gipfelbeschlüssen vorgesehen ist.
Überflüssig dagegen ist Symbolpolitik in Sachen Europa. Die Gemeinschaft braucht keine aufgeblähte Wirtschaftsregierung und keinen inhaltsleeren Wettbewerbspakt, keine europaweiten Vorgaben fürs Rentenalter und kein Brüsseler Kommissariat zur Angleichung der Bruttoverdienste.