Re: Finanzkrise

243
Kennt ihr http://www.querschuesse.de? Guter Überblick über aktuelle Entwicklungen.
Entscheidend war aber etwas anderes: Die Art und Weise, wie die isländische Demokratie mit der eigenen Bankenkrise und der davon verursachten verheerenden Finanzkrise umging. Um den Zusammenbruch des Geld- und Kreditsystems zu verhindern, wurden alle Banken im Handstreich verstaatlicht. Aber dann wurden die drei großen Zockerbanken in Konkurs geschickt, etliche Banker verhaftet und unter Anklage gestellt, die ausländischen Gläubiger mussten bluten. Gerettet wurde nur das solide Kerngeschäft im Inland, also Zahlungs- und Kreditvermittlung, Spareinlagen. Die Regierung garantierte die Spareinlagen aller inländischen Sparer bis zu einem Betrag von 20.000 Euro, und sie erzwang einen Schuldenschnitt bei den Hypotheken, der viele Isländer vor dem Verlust ihres Hauses bewahrte.

[...]

Es ist ein Lehrstück für den Rest Europas, für Griechenland, für Spanien, für Irland, für Portugal und andere. Vor allem aber für die Deutschen. Es zeigt, dass der Kurs des Bankenrettens um fast jeden Preis und des Sparens auf Teufel komm raus plus „Reformpakete“ im Stil der Agenda 2010 weder ökonomisch vernünftig noch „alternativlos“ ist.
http://www.freitag.de/autoren/der-freit ... tungsinsel

:2daumen:
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

244
Erraphex hat geschrieben:.....Entscheidend war aber etwas anderes: Die Art und Weise, wie die isländische Demokratie mit der eigenen Bankenkrise und der davon verursachten verheerenden Finanzkrise umging. ......Es ist ein Lehrstück für den Rest Europas, für Griechenland, für Spanien, für Irland, für Portugal und andere. Vor allem aber für die Deutschen.
Nein, ist es nicht! :nene:

Freie Wikinger können den geknechteten Deutschen nixs beibringen!

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Andersrum geht das schon: nämlich wie man den Puckel krum macht.

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Es ist nur ihrer Dreistigkeit
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zuzuschreiben, daß sie diese Lektion{noch}nicht lernen wollen. :fies:
Zuletzt geändert von Eulenspiegel am 27. September 2012, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Finanzkrise

246
Laut den heutigen Daten der Banco de España (spanische Zentralbank) zur monatlichen Zahlungsbilanz Spaniens (Leistungsbilanz+Kapitalbilanz) kam es auch im Juli 2012 im Financial Account (Kapitalverkehrsbilanz) zu einem privaten Kapitalabfluss, diesmal von moderateren -15,030 Mrd. Euro. Kumuliert wurden in den ersten sieben Monaten 2012 von internationalen Investoren und von Spaniern satte -235,376 Mrd. Euro ins “sichere” Ausland verbracht. Weiter festhaltenswert, in den ersten sieben Monaten 2012 war der Kapitalabfluss mit -235,376 Mrd. Euro mehr als dreimal so hoch, wie im bisher miesesten Gesamtjahr 2011 mit einem privaten Kapitalabfluss von -75,307 Mrd. Euro. Damit bleibt dies in Spanien eine Kapitalflucht von historischem Ausmaß.
http://www.querschuesse.de/spanien-verm ... s-im-juli/

Tja, und die nun angeblich fehlenden 100 Milliarden (Moody's) werden woher genommen?
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

247
Tau-f-risch hat geschrieben:Es geht viel mehr um die Frage, ob die Europäer sich auf einen Devaluierungswettlauf mit den USA einlassen, die anscheinend bereit sind die Welt in Dollar-Inflation zu baden um ihren Lebensstandard halbwegs zu halten. Die können nähmlich schon, was die Europäer erst vorhaben ( iirc kauft die Fed schon seit längerem über ein Drittel der US-Staatsanleihen etc.).
...--> "Botox für die US-Banken: [...] JP Morgan und Wells Fargo haben die Saison der Banken mit einem Paukenschlag eingeläutet. Die gemessen an ihren Einnahmen größte Bank Amerikas trieb ihre Gewinne im dritten Quartal um gut ein Drittel in die Höhe, auf 5,71 Milliarden Dollar Überschuss kam JP Morgan in den Monaten Juli bis September. [...] Was die Gewinne der US-Branche beflügelt, ist ausgerechnet das Geschäftsmodell, der das Welt-Finanzsystem 2007 an den Rand des Kollaps gebracht hat: der Handel mit verbrieften Hypotheken-Papieren. Mit den eigentlichen Immobilienkrediten verdienen die Banken wegen der äußerst niedrigen Zinsen kaum etwas. Doch sie wenden den gleichen halsbrecherischen Trick an wie damals bei den Subprime-Krediten: Sie bündeln diese Papiere - und reichen sie teurer weiter. Sie finden auch einen zahlungskräftigen Abnehmer: die US-Notenbank Fed. Sie sorgte für einen Mini-Boom auf dem amerikanischen Immobilienmarkt, als sie ankündigte, zur Stützung der Konjunktur jeden Monat 40 Milliarden Dollar an Hypothekenpapieren aufkaufen zu wollen. Dadurch senkt sie zum einen die Zinsen und beflügelt zum zweiten die Nachfrage nach Immobilienkrediten.[...]"
http://boerse.ard.de/analyse-und-strate ... ng100.html

Also, die Fed kündigt Käufe an, die Zinsen sinken und die Nachfrage steigt, die Banken geben vermehrt Kredite, die sie wiederum zu hochverzinsten und hochriskanten Paketen schnüren, die die Fed dann wiederum kauft. oder anders: Die Amis drucken Geld, so dass sich zum einen viele Amerikaner Häuser kaufen, die sie sich eigentlich nicht leisten können und zum anderen die Banken Riesengewinne machen, ohne was anderes zu tun, als mit Zahlen zu jonglieren und Kasino zu spielen. Frage: Wer zahlt? Alle die Dollar verwenden -> alle die Öl verbrauchen...

Re: Finanzkrise

248
erinnert sich noch jemand an Eva Herman, die Trulla aus den Nachrichten?

Und das Unglück auf der Duisburger Love-Parade? (Wir sind an dem Tag dran vorbeigefahren, waren zu spät dran um "mitzufeiern").

Jedenfalls meinte die Hermans damals:
Herman schlägt den Bogen vom Ruhrgebiet zu den biblischen Städten Sodom und Gomorrha, sündige Metropolen, auf die Gott laut Altem Testament Feuer und Schwefel niederregnen ließ. "Sodom und Gomorrha in Duisburg" ist Hermans Artikel überschrieben: "Das amtliche Ende der 'geilsten Party der Welt', der Loveparade, dürfte mit dem gestrigen Tag besiegelt worden sein! Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen."
http://www.welt.de/vermischtes/article8 ... arade.html

und nun, nun ist sie pleite, die Gute. http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... ml#ref=rss "Opfer" der Finanzindustrie, eine von denen, die trotz Spitzengehalt den Hals nicht vollbekommen hat und noch ein paar Märker auf Kosten ihrer Mieter machen wollte.

In dem Sinne: "Eventuell haben hier ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen" :D
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

251
Zypern verhandelt mit den Euro-Partnern über ein Milliarden-Rettungspaket - doch von der Hilfe könnten ausgerechnet Banken profitieren, die auf der Insel große Summen russischen Schwarzgelds verwalten.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 65478.html

das die EU-Ratspräsidentschaft seit dem 1.7.2012 in Zypern liegt verschweigt uns der Spiegel (warum eigentlich? :D ). Wenn man die da angelegten Mittel sieht, ist das IMO ein Hint, wer die Weichen in der EU z.Z. stellt. Mein komischer Forex-Broker (und viele andere auch) hat seinen Sitz auch in Zypern. Die Typen sind sowas von clever und multilingual (gebürtige Engländer, deutsch plappern die wie Einheimische und besser als z.B. unser Gesundheitsminister oder die Typen von der CSU, haha), ich glaub nicht, dass irgendwelche Politikers oder Anarchisten (Remember, remember, the 5th of november...*und? was ist passiert??*) gegen die ankommen. Gefallen tut mir das nicht, aber man muss sich den Tatsachen stellen. Schieb meine Kohle auch lieber nach Zypern wo sie vor "unseren" Politaffen sicher ist. Amen.

/edit: und die angebliche "Geldwäsche" belegt der Spiegel auch nicht. IMO ist das legal, zum Jahresende, im letzten Quartal wird in Werte investiert, die traditioniell zum Jahresende stark fallen. Das "Steuerjahr" kann dann negativ beendet werden (gäbe noch ne Steuerrückerstattung), spätestens im 2. Quartal vom Folgejahr steigen die Werte und es fallen noch Gewinne an - die dann Jahresende wieder nach dem selben Schema "gerettet" werden. Dagegen hilft nur eine Finanztransaktionssteuer, die die EU aber -warum auch immer :muah: - ablehnt.
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

253
„Das führt uns in ein anderes Regime, in dem die Ersparnisse aus dem Norden nicht mehr über den Markt, sondern über die beiden planwirtschaftlichen Institutionen EZB und ESM in den Süden geleitet werden“
ja das ist auch die einzige möglichkeit für eine gemeinsame währung. wer den euro will, muss den süden finanzieren. punkt aus. alles andere war & ist gelogen. dass sich dieses banken-gesocks dabei noch einen dickes stück vom kuchen abschneidet ist aber wirklich wiederwärtig. :kotz:
Don't worry, nothing is under control.

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