Re: Finanzkrise

182
Wikirating.org ist online

http://www.wikirating.org/wiki/Main_Page

"Wikirating is an online community credit rating platform. It provides independent and transparent source of credit rating information, issued, reviewed and corrected by a worldwide community of individuals and experts. Wikirating is an independent project and is not connected in any way to Wikipedia or to Wikipedia Foundation.[...]Wikirating has been initiated in spring 2010 by Dorian Credé and Erwan Salembier, in the middle of the financial crisis, which turned into an economic collapse few months after. Wikirating is a private and independent initiative, auto-financed by its creators. Dorian, founder of Wikirating, owns a MSc. from the ETH Zurich, Switzerland. Erwan, co-founder and Community Manager of Wikirating, studied Economy and Business Administration at the European Institute for Higher Business Studies Strasbourg, France, and at the Dresden University of Technology, Germany."

Re: Finanzkrise

183
Dass der Arbeitsmarkt in Spanien abstürzt, hat die Nationale Statistikbehörde (INE) mit der Studie zur erwerbstätigen Bevölkerung (EPA) am Freitag deutlich aufgezeigt. Ende 2011 waren insgesamt fast 5,3 Millionen Menschen ohne Job, 300.000 mehr als Ende September 2011.
INE gibt die Arbeitslosenquote mit 22,85 Prozent der aktiven Bevölkerung an. Die europäische Statistikbehörde Eurostat hatte die Quote schon für November mit 22,9 beziffert und die Arbeitslosigkeit ist im Dezember weiter gestiegen. Nach dem Arbeitsministerium sollen nur 4,4 Millionen arbeitslos sein, doch das ist weit entfernt von jeder Realität.
http://www.heise.de/tp/blogs/8/151312
happiness is the absence of resistance

Re: Finanzkrise

186
weiters Downgrade von Moody für die EU: http://www.moodys.com/research/Moodys-a ... -PR_237716

Moody's actions can be summarised as follows:

- Austria: outlook on Aaa rating changed to negative
- France: outlook on Aaa rating changed to negative
- Italy: downgraded to A3 from A2, negative outlook
- Malta: downgraded to A3 from A2, negative outlook
- Portugal: downgraded to Ba3 from Ba2, negative outlook
- Slovakia: downgraded to A2 from A1, negative outlook
- Slovenia: downgraded to A2 from A1, negative outlook
- Spain: downgraded to A3 from A1, negative outlook
- United Kingdom: outlook on Aaa rating changed to negative

:popcorn:
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

187
Auch interessant, was sich da noch draus entwickeln wird.
Provinzflughäfen, Bahnhöfe, Stadien - mit Hilfe großer Kredite haben Chinas Kommunen überdimensionierte und auch überflüssige Bauten errichtet. Nun droht ein Drittel der Kredite auszufallen. Das wären bis zu 360 Milliarden Euro.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k ... 49621.html

P. s.: Das Moral-Hazard-Prinzip geht haargenau auf dieselbe Charaktereigenschaft zurück, wie im sog. Westen. Man gründet Schatteninstitutionen ("Zweckgesellschaften" bzw. "Special Purpose Vehicles") zwecks Bilanzfälschung und Täuschung.

Re: Finanzkrise

188
"Target 2" wird man vielleicht auch nochmal hören.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... ml#ref=rss
Innerhalb des eigentlich harmlosen Zahlungsystems zwischen den Notenbanken der 17 Euro-Länder haben sich seit Beginn der Finanzkrise 2007 gewaltige Ungleichgewichte aufgebaut: Während die südeuropäischen Krisenstaaten Italien, Spanien, Irland, Portugal und Griechenland Defizite von insgesamt mehr als 600 Milliarden Euro aufweisen, sind die Forderungen der Bundesbank mittlerweile auf 498 Milliarden Euro gestiegen.

Solange die Währungsunion weiter besteht, ist das noch keine Katastrophe. Das Geld ist virtuell, es wird von den Notenbanken geschaffen, ohne dass es an anderer Stelle fehlt. Doch sobald ein Land austritt oder die Euro-Zone sogar ganz zerfällt, wird es brenzlig. "Wir sitzen in der Falle", sagt Sinn. "Wenn der Euro zerbrechen sollte, haben wir eine Forderung von fast 500 Milliarden Euro an ein System, das es dann nicht mehr gibt." 500 Milliarden Euro - das ist mehr als das anderthalbfache des Bundeshaushalts und deutlich mehr als alle Risiken, die alle Euro-Staaten zusammen bisher bei der Rettung der Währungsunion eingegangen sind.

Re: Finanzkrise

189
das war schon vor 40 Jahren ein Thema. Man beachte den "Wunsch" am Ende.. :lol:

Spiegel 1972: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42842883.html
Seit einiger Zeit, das hat Bundesbankdirektor Helmut Schlesinger beobachtet, betrachten die Banken aber auch ihre sogenannten Nostro-Guthaben, das sind Guthaben bei anderen Instituten, als Liquidität. Zu deutsch: Jeder Bankier borgt immer mehr Geld von seinen Berufskollegen und leiht diese Gelder wieder weiter an Unternehmen. Schlesinger: "Das ist ein Problem geworden."[/list]Da bei diesem Verfahren das Guthaben des einen Bankiers die Schuld des anderen ist, heben sich gesamtwirtschaftlich Forderungen und Verbindlichkeiten gegeneinander auf: Sie sind ein blankes Nichts. So machen die Privatbankiers das, was ihnen seit langem verboten ist: selber Geld. Schimpft Bundesbank-Vizechef Emminger: "Das ist ein Rückfall in das vergangene Jahrhundert, wo jede Zettelbank Geld drucken konnte." Einer seiner Kollegen wünschte sich: "Wenn doch einer davon mal Pleite ginge, aber das können wir uns ja leider wohl nicht leisten."
Breaking News: http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 74855.html
Wie viel Demokratie darf es sein bei der Rettung des Euro? Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Die milliardenschweren Maßnahmen des Euro-Rettungsschirms müssen vom gesamten Bundestag gebilligt werden - und nicht nur von einem Mini-Gremium.
Damit ist Schäubles kleiner Geheimrettungszirkel erstmal gekippt. Ist ja für die Bevölkerung auch viel unterhaltsamer, wenn man das ganze Drama täglich mitbekommt :popcorn:
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte die Regelung persönlich vor Gericht verteidigt: "Wir brauchen ein handlungsfähiges Instrumentarium, das auch in der Entscheidungsfindung noch einigermaßen Marktteilnehmer überzeugen kann", sagte er. Vertraulichkeit sei dabei Voraussetzung. Gerichtspräsident Voßkuhle betonte dagegen, die verfassungsrechtlichen Spielregeln müssten "gerade auch in schwierigen Zeiten eingehalten werden".
Ich bin richtig froh, das Hr. Voßkuhle sich nicht auf die Kandidatur zum Bundespräsidenten eingelassen hat, die wollten ihn mit dem Angebot bestimmt aus dem Bundesverfassungsgericht "rauskaufen".
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

191
Das schrecklichste aller Monster ist das, welches sich selbst zu ernähren weiß, denn es ist nicht darauf angewiesen, dass es gefürchtet wird (oder auch nur bemerkt wird), um massiven Schaden anzurichten.

Auch passt hier dann nicht mehr der imo so tiefgründige und wahre Ausspruch: "Es gehören immer zwei dazu." Das belegt dann mMn auch, dass es sich bei diesem ganzen unübersichtlichen Finanzrotz da draußen mittlerweile um nichts menschliches mehr handelt ... da hat sich was verselbstständigt, vom Ganzen und dessen Wohl komplett abgelöst ... wenn z.B. die Genforschung diesen Grad an Akzeptanz und also auch Freiraum (aka Ignoranz), mit der die Öffentlichkeit ihr gegenüber steht, erreicht, wie ihn der Finanzmarkt über die letzten ~30 Jahre (besonders) entwickeln konnte, dann ProstMahlzeit :nene:
My bubble -- my rules

Re: Finanzkrise

192
das Finanzsystem wurde ja vom Menschen geschaffen, wieviel "menschlichkeit" dem innewohnt, bestimmen immer noch die Menschen.

Der olle Marx schrieb schon: "Das Geld ist nicht eine Sache sondern ein gesellschaftliches Verhältnis."

Das desolate Finanzsystem ist daher ein Spiegel unserer desolaten Gesellschaft, nicht umgekehrt.

"Alle Revolutionen haben bisher nur eines bewiesen, nämlich, dass sich vieles ändern lässt, bloß nicht die Menschen." (K. Marx). Amen.
„Hupen Sie, wenn Sie bewaffnet sind!“ (R.A.W)

Re: Finanzkrise

193
Fraglos.

Von sog. "Menschlichkeit" kann da imo auch gar nicht die Rede sein und brauch es ja auch nicht.
Mit "menschliches" hab ich das aber auch nicht ansprechen wollen, falls du darauf angespielt hast ;)

Es hat sich doch vieles mit der Zeit immer mehr seines Ursprungs - vom Menschen für diesen - entledigt und ist zu einem Zweck für sich geworden (der dann nur noch wenigen zum Vorteil dient und dies dann auch auf Kosten anderer) ... womöglich habe ich mich da etwas undifferenziert ausgedrückt.
My bubble -- my rules

Re: Finanzkrise

195
http://tagesschau.de/wirtschaft/goldmansachs134.html

Ein Manager von Goldman Schs schreibt seine Kündigung in Form eines Briefes an die New York Times

"Unter der Überschrift "Warum ich Goldman Sachs verlasse" beschreibt er ein Geldinstitut, dass statt auf seriöser Anlageberatung nur noch auf Abzocke ausgerichtet sei"

"Die Vorwürfe treffen Goldman Sachs an einer empfindlichen Stelle: Die Großbank hatte 2010 ein Rekord-Bußgeld von 550 Millionen Dollar zahlen müssen, nachdem Goldman aus Sicht der US-Börsenaufsicht SEC Kunden faule Immobilienkredite verkauft und gleichzeitig darauf gewettet hatte, dass diese an Wert verlieren würden."

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot] und 13 Gäste