Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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wiedermal frappierende Koinzidenz der Lektüre (hier das Forum, dort eine alte Ausgabe der Zeitschrift Nexus):

"Während sich das "denkende Selbst" des Bewußtseins als eine Art "Geist der Maschine" empfindet, existiert ein ähnliches Selbst-Bewußtsein im Unterbewußtsein nicht. Letzteres funktioniert eher wie eine Art Musikbox, die mit Verhaltensmustern gefüllt ist, die alle bereit sind, abgespielt zu werden, sobald der entsprechende Reiz in der Umwelt auftaucht und sozusagen den Startknopf drückt. Wenn uns ein bestimmtes Lied in der Musikbox nicht gefällt, wieviel nutzt es uns dann, sie anzubrüllen oder mit ihr zu diskutieren? Wird sie so ihr Repertorie ändern? Das Bewußtsein kann weder durch Schreien noch durch Schmeicheln die Verhaltensprogramme ändern, die in das Unterbewußtsein einprogrammiert sind. Wenn uns das einmal klar ist, können wir den Kampf gegen das Unterbewußtsein abbrechen und eine vernünftigere Methode benutzen, um es neu zu programmieren. Sich mit dem Unterbewußtsein einen Kampf zu liefern ist genauso sinnlos, wie eine Musikbox zu treten, um ihr Repertoire zu ändern."
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Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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getintoit hat geschrieben:erstaunlich was man so alles übereinander glaubt zu wissen...
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Mmmkay, ich hab's kapiert!
Wenn ich meinen Schlips abnehme, schrumpft mein Kopf auch wieder auf normale Größe. :D
Mir ist während des Schreibens gar nicht aufgefallen, daß das ein Affront ist. :nene:
In dem Post sagte ich, 'daß ich eher ein Problem darin sehe, was alles ungesagt bleibt' und deshalb probiere ich es jetzt noch mal:

Lieber RaterZ,
imho ist das bewußte Denken vergleichbar mit den Wellen an der Meeresoberfläche; ähnlich wie in den Tiefen der Ozeane Humboldtstrom, Golfstrom und andere Meeressströmungen das Geschehen bestimmen, so gibt es auch in uns Prozesse, die weitaus mächtiger sind und das Denken in bestimmte Bahnen lenken.
Nach meinem persönlichen dafürhalten ist es Dir ebenso unmöglich Dich der abendländischen Tradition mitsamt Aufklärung, den antiken Wurzeln, ect. zu entziehen, wie es z.b. einem Hopi unmöglich ist seine Herkunft zu ignorieren. Keine(r) von uns fängt bei Null an. Die Überlieferung geschieht{fast ausschließlich}durch die jeweilige Muttersprache - dazu gleich mehr.
Erst noch was zu den K's & P's: Während Prägungnen auschließlich das Individuum betreffen und als zeitlich so stark verdichtete Konditionierung betrachtet werden können, daß sie in einem Augenblick wirksam werden, sind Konditionierungsprozesse wiewohl individuell so doch generationenübergreifend.
Wenn auch während einzelner Konditionierungen mehr oder weniger über die emotionale Schiene transportiert wird, um den Porzess zu steuern/festigen, so ist auch hier letztlich die Sprache das Transportmittel - wie sollte es bei Pan narrans auch anders sein?
Abgesehen von Fällen, wie z.B. Auswanderung in jungen Jahren, bleibt dabei Sprache auf eine Einzige - die Muttersprache - beschränkt.
Wenn jetzt Du, lieber RaterZ, jetzt sagst, daß Du Dich bewußt dazu entschieden hast, an das Karma-Konzept zu glauben, so ist dies absolut legitim, befreit Dich jedoch nicht von Deinen muttersprachlichen Wurzeln.
Allein Deine Kenntnis von Begriffen wie Schuld und Sühne, Fegefeuer, ect. hat in Deinem Bewußtsein Kerben/Spuren hinterlassen, ähnlich der Säure, die sich bei einer Gravur in eine Kupferplatte ätzt.
In sofern ist es imho das, woran Du glaubst{die Tiefenströmung}, während das Karma-Konzept das ist, woran Du glauben möchtest.
@getintoit: Ich hoffe, daß es in dieser Form jetzt Deine Zustimmung findet. :bow:

"Eine Konditionierung mit Verhaltensmustern und Tendenzen im Geist, die sogar über den Tod dieses Körpers hinaus gehen" ist passend zu unserer Zeit sehr - hmmm - wertneutral; so zu sagen "Karma-Light".
Bereits die erste der vier edlen Wahrheiten{Dukkha} betrachtet das Leben doch von einer etwas andern Warte. Darüber hinaus ist der Karma-Begriff ja ein Hinduistischer{den die Buddhisten genau so wenig losgeworden sind, wie wir unsere Tiefenströmungen}, auch wenn die Gesetzmäßigkeit des "bedingten Entstehens" ein netter Versuch sind, etwas unter einen Hut zu bringen, was schlicht nicht zusammen paßt. Es gibt kein "Ich", aber weil die Tiefenströmung weiter wirkt, wird halt was zusammengeschustert, damit das Karma weiter seine zentrale Stellung behalten darf.
Selbst hier ist die Idee von "Ursache & Wirkung" so tief verankert, daß die Idee, es gäbe eine echte Alternative, gar keinen Platz in den Köpfen findet.
Das die Dinge erst dann wirklich sind, wenn man sich auf ihre Wirklichkeit geeinigt hat, erscheint erst mal abwegig, insbesondere mit etwas so fundamentalem wie "Ursache & Wirkung".
Wie wäre es denn umgekehrt, wenn das keine ultimativen, in Stein gemeißelte Wahrheit wäre, sondern die Folge unserer Erwartungshaltung? Das was wir, wenn auch unbewußt, beabsichtigen? Wenn Du einen Ball an eine Wand wirfst, folgt er den physikalischen Gesetzen & prallt ab & landet wieder in Deiner Hand - so Du ihn fängst.
Quantenphysikalisch kann es sein, daß der Ball abprallt; er kann aber genauso gut an der Wand kleben bleiben oder durch sie hindurch fliegen oder sonst was machen.
Das Resultat, das wir erhalten, ist das Resultat, daß wir erwarten.

Nochmals: Das Resultat, das wir erhalten, ist das Resultat, daß wir erwarten.
So sehr werden wir geliebt.. :herzen:

Was wir zu erwarten haben, wird uns jedoch bereits im Mutterleib eingetrichtert. In dieser Hinsicht sind wir alles andere als frei. Wir konditionieren unsere Wahrnehmung durch die Sprache in der Weise, daß sie sich einer Form anpasst. Diese Form ist der soziale Teil der Wahrnehmung, der den Umfang dessen, was wir wahrnehmen können, willkürlich einschränkt und uns glauben macht, daß die Form, in die wir unsere Wahrnehmungen pressen, das Einzige sei, was es gibt. Die Vorstellung Du könntest Dir willentlich Dein Paradigma aussuchen, scheint mir absurd, wenn es noch nicht mal möglich sein soll die "Konditionierung mit Verhaltensmustern und Tendenzen im Geist" durch einen Akt des Wollens zu transzendieren.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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ich gehe nicht konform damit, dass die konditionierungen erst im mutterleib statt finden, sondern denke, eben auch viel früher - halt aus anderen leben: karma :hurra:
und dennoch: christliche himmel & höllen unterscheiden sich nicht wirklich von den buddhistischen. nur entscheidet kein gott im himmel, sondern letztendlich man selber über diese wirkung, denn:
man kann karma natürlich transzendieren, das ist die eigentliche praxis im buddhismus. der weg ist die meditation. (wollte ich eigtl. im letzten post noch nachfügen, hab ich aber vergessen)

und das ist durch und durch unchristlich: man stellt sich über oder gleich gott, d.h. man braucht ihn gar nicht. (wobei man ja nicht ganz sicher ist, ob jesus das auch meinte, wenn er sagt, dass man das himmelsreich in einem selber findet :D )

du kannst mir jetzt einen gott-glauben unterstellen, der sich aber letztendlich nicht auf mein konzept auswirken würde. der buddhismus ist ziemlich assimilationsfähig. ähnlich wie die borg. :transformer:

aber das ist jetzt kein buddhismus thread :klug:
Don't worry, nothing is under control.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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und das ist durch und durch unchristlich
nein ist es nicht.
es ist vllt unkatholisch aber nicht unchristlich.
"Das Auge mit dem ich Gott sehe ist dasselbe Auge mit dem Gott mich sieht", meister eckhardt.

"Ich bin so groß wie Gott, er ist als ich so klein;
Er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein. ", Johannes Scheffler.

uswuswusw
now i am become death, destroyer of worlds.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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Ketatripping Angel hat geschrieben:
Das von oben durch den Scheitel in den Körper hineinströmende supramentale Licht (siehe Sri Aurobindo) wird immer stärker und intensiver und sehr, sehr bald wird es die Ebene des physischen Körpers erreicht haben und dann wird es möglich sein, miittels der eigenen Willenskraft den eigenen Körper beliebig umzuformen, natürlich nur für die, deren Nervensystem in der Lage ist, diesem Licht standzuhalten.

Dies ist eine Vorstellung wie Transformation (in der Zukunft) auf eine (durch die Vorstellung vorgegebene) Art geschieht!

Erkenne zuerst das alles was ist der jetzige, ewige, gegenwärtige Moment ist, immer! In diesem zeitlosen "Hier und Jetzt" geschieht alles! Du bist dieser ewige Moment!



Durch Achtsames Sein im Hier und Jetzt geschieht die Transformation ohne jegliches Zutun auf eine wundervolle individuelle Art und Weise.

Man erlangt Wissen über diesen Prozess durch bloßes Beobachten und Erkentniss. Wissen entsteht durch Erkennen (wie könnte man sonst sagen "Ich weiß dass...." - eben weil man es Erkannt hat und nicht weil man es als Information eines anderen bekommt).


Ich kann aus persönlichem Erkennen sagen, Transformation kann nur im "Hier und Jetzt" geschehen!! Und wann ist diese Hier und Jetzt vorhanden?? Richtig genau hier und genau jetzt, also finde den Zugang, denn das ist das einzigste was zählt!!

Der Zugang geschieht nicht über das Denken (durch Verstene, Vorstellen und Analysieren) sondern durch die Hören, Sehen, Fühlen --> durch bloßes SEIN

Und das tut jeder bereits :D also warum checkt das niemand wirklich :nixplan: ---> richtig, das Denken (Verstehen wollen, Vorstellung und Analysieren) hindert uns dran. Desshalb nehmt das Summen eures PC-Lüfters wahr!! Dort ist die Wahrheit!

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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Hehe beruhigende und natürliche Hintergrundsatmo für den modernen Großstadt-Mensch^^


Ach ja ein wunderbares Achtsamkeits-Tool ist zB ein Wekcer oder eine Uhr, die einmal in der Minute ein sehr leises klicken von sich gibt (von dem Minuten-Zeiger).

Jetzt versuche immer jedes Klicken wahrzunehmen sobald du bei Wachbewusst-sein bist.
Sehr einfache und effektive Übung ;)
Bei Erhöhung des Schwierigkeits-Grads das Klicken auf alle 2, 3 dann 5 Minuten erweitern^^
Achja und parallel natürlich weiterhin das Summen des Lüfters wahrnehmen, dann den Atem, dann den Körper, dann das Herz und so weiter^^


--> infinity possibillity to awareness of infinity consciousness

nur......man musses halt tun......(nicht darüber nachdenken)

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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Sorry, aber die letzten fünf Beiträge sind schon wieder nicht berücksichtigt, da ich vor dem Mittagessen mit dem Schreiben angefangen habe & erst jetzt dazu gekommen bin den zu posten.
Doppelt sorry, weil Ketatripping Angel sich inzwischen auch zu Wort gemeldet hat; aber hilft nix:
ich muß jetzt los. :nixplan:

Lieber RaterZ,

sicherlich ist dies kein Buddhismus-Thread. ;)
Solange sich 'Ketatripping Angel' nicht wieder zu Wort meldet, ist es doch sicherlich legitim mal einen Schlenker zu machen. :freu:
Einen Gott-Glauben wollte ich Dir mitnichten unterstellen; mir ging es lediglich um die Fixierung durch die Muttersprache.*
Ich gehe nicht konform damit, dass die Konditionierungen erst im Mutterleib statt finden, sondern denke, eben auch viel früher - halt aus anderen Leben: karma :hurra:
Das Ego ist schon seeehr anhänglich :rofl: & obwohl es nach Buddhistischer Lehre gar nicht existiert :blacklol: schafft es
trotz alledem das Kunststück, noch über den Tod hinaus Wirkung zu erziehlen. :verwirrt:

*Gestatte doch mal für einen Moment, dem Gedanken Fuß zu fassen, daß Konzepte die Wirklichkeit bestimmen.

Wenn Du im Auto sitzt und mit 50 km/h durch die Stadt fährst & ich sitze in einem Dir entgegenkommenden Fahrzeug, daß ebenfalls mit 50 km/h unterwegs ist so addieren sich die Geschwindigkeiten. Man sollte meinen, daß das ein universales Gesetzt ist & dann kommt einer daher & meint: "Nö, für Licht gilt das nicht." & erfindet so einfach eine neue Physik.

Da ist ein neues Konzept aufgetaucht & hat unsere Vorstellung von der Welt nachhaltig verändert.

Imho war diese "Revolution" der Physik noch vergleichsweise harmlos, wenn Du Dich für das Nachfolgende öffnest: nämlich die Tatsache, daß wir leuchtende Wesen sind. Wir sind Wahrnehmung. Wir sind Bewußtsein. Wir sind keine Objekte, wir haben keine feste Konsistenz, wir sind grenzenlos.
Die Welt der festen Objekte ist ein Mittel, unsere Wanderschaft auf Erden angenehm zu machen. Sie ist nur eine Beschreibung, geschaffen, um uns zu helfen. Wir - oder besser: unsere Vernunft - vergessen gern, daß die Beschreibung nur eine Beschreibung ist, und so schließen wir die Ganzheit unseres Selbst in einen Teufelskreis ein, dem wir, so lange wir leben, kaum entrinnen können.


Wenn Du diesem Gedanken Raum gibst & Dir vorstellst, daß die Welt, so wie Du sie wahrzunehmen gelernt hast, lediglich ein kolektiver Traum, eine Nacherzählung, eine typische Pan narrans Erfindung{also eine Geschichte}ist, die Du zu jedem beliebigen Zeitpunkt durch eine Andere ersetzten kannst dann wird nicht nur die Idee eines übergeordneten Gottes ad Absurdum geführt, sondern auch das Konzept des Karma.
Wenn die Klatsche ausholt, bist Du einfach nicht mehr da. :king:
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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wer das konzept des karmas transzendiert, hat erleuchtung erlangt. derjenige hat die dualität überwunden. was denkst du denn, was ich täglich probiere? :lol:
bevor das passiert, ist es aber trotzdem sinnvoll damit zu arbeiten, weil es - wie gesagt - auch ein sehr mächtiges konzept ist, mit dem sich viel machen lässt. und wer sich das ausgedacht hat, ist ja auch ne ganz spannende frage. das frag mal lieber keinen buddhisten :D
ansonsten stimm ich dir natürlich zu, eulenspiegel. ^^
Ketatripping Angel hat geschrieben: Wenn ich die meisten Budhhisten immer reden höre: "Geburt ist Leiden, Alter ist Leidern, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden, alles ist so leidhaft. Wie schlimm es doch ist, mit diesem Körper zusammen zu sein. Ständig diese Bedürfnisse und die kleinen oder größeren Wehwehchen, schrecklich, schrecklich. Die ganze Welt ist so unrein und freudlos." Dann enthalte ich mich jeder Diskussion und denke mir: "Schön, wenn das eure Sichtweise ist, meine ist es jedenfalls nicht." Die Welt wird so, wie du sie siehst. Ich halte mich da lieber an den Standpunkt des Vedanta: "Die einzige Seinsrealität des Universums ist Sat Chit Ananda, absolutes Glückseligkeitsbewusstsein. Leiden vergeht, Erleuchtung ist unumgänlich."
dukkha ist einmal grob, aber auch einmal subtil. warum schwelgst du nicht (vermutlich) im unendlichen glücklichsein, der grundlegende natur des geistes? der grund ist dukkha. easy zu verstehen, oder? :nixplan:
der körper ist ja nicht der grund für das unglück, sondern seine folge. da sollte man nicht ursache & wirkung verwechseln. ansonsten ist dein vedanta standpunkt absolut der gleiche wie im buddhismus, nur aus einem entgegengesetzten blickwinkel.
buddha hat ja nicht nur gesagt "alles ist leiden.", sondern: "alles ist leiden - und es gibt einen ausweg". die sicht aufs leiden zu legen kann halt auch motivation sein zum praktizieren, um dieses zu überwinden.
wer sehr feinfühlig wird durch meditation, der kommt nicht drum herum dukkha sehr intensiv wahrzunehmen - ich denke das ist im vedanta ähnlich. "der weg zum himmel führt durch die hölle"

@getintoit: du hast natürlich total recht. christliche mystiker sind für mich aber halt keine richtigen christen mehr ^^ andersherum könnte man auch sagen: die meisten christen sind keine christen.

@SinusModul: wo gibts solche uhren? exakt sowas such ich :glaskugel: (aber fürs reality checks beim luziden träumen gedacht)
Don't worry, nothing is under control.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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wer redet von karma? verstehe das grad nicht, was du damit meinst :denk:

wir sind ja bei dukkha: weiß gar nicht, wo dein problem ist: du negierst dukkha ja anscheinend nicht. und nein, es ist kein fluch in dieser welt zu leben.. nicht die existenz ist das problem, sondern der eigtl. fluch ist die avijjā, die unwissenheit. das hab ich ja schon probiert verständlich zu machen. aus dieser heraus entsteht, laut buddha, überhaupt erst die existenz in samsara.

leid & nicht-leiden sind zwei seiten einer medaille. samsara & nirvana sind nicht von einander zu trennen. das eine ist ohne das andere unmöglich.
im mahayana liegt der fokus deshalb z.B. auch auf nirvana - nichts desto trotz lehrte buddha den mittleren weg, jenseits der dualität. buddha lehrte keine extreme.
Don't worry, nothing is under control.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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raterz hat geschrieben:...... - nichts desto trotz lehrte Buddha den mittleren Weg, jenseits der Dualität. ......
Da muß ich dann doch mal mein Veto einlegen{manchmal ist es ganz sinnvoll, sich den geschichtlichen Hintergrund anzuschauen}.

Vor Buddha wurden im Hinduismus{in Zusammenhang mit den vier Purusharthas: Dharma, Artha, Kama and Moksha}nur zwei Wege als legitim angesehen:
1.) Der Hausvorsteher/Familienvater
2.) Der Asket
Das Buddha den mittleren Weg lehrte, ist zwar richtig, bezieht sich aber einzig und allein auf das Zusammenleben in einer mönchischen Gemeinschaft.

Was Dukkha anbelangt, so habe ich mich da ja schon lang und breit zu ausgelassen. :klug:
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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der achtpfache pfad transzendiert die dualität - d.h. extreme positionen sind dann nicht mehr zu vertreten. nur aus diesem grund, lehrte buddha keine strenge askese. letztendlich kam er ja auch selber durch diesen weg überhaupt erst zur erleuchtung, da hast dur recht.
das zieht sich aber durch die ganze lehre und bezieht sich auch auf z.B. anschauungen. so verneint er auch die beiden extreme des vernichtungsglauben (nach dem tode kommt nichts) und dem ewigkeitsglauben (ein ewiger wandernder seelenkern).
der dharma ist vielschichtig und bezieht sich häufig auf feinere, wie auch auf grobe ebenen.

nagarjuna hat darüber ausgiebig geschrieben ^^
Don't worry, nothing is under control.

Re: Bhakti-Kundalini-Jnana-Yoga

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raterz hat geschrieben:der achtpfache pfad transzendiert die dualität - d.h. extreme positionen sind dann nicht mehr zu vertreten. nur aus diesem grund, lehrte buddha keine strenge askese. letztendlich kam er ja auch selber durch diesen weg überhaupt erst zur erleuchtung, da hast dur recht.
das zieht sich aber durch die ganze lehre und bezieht sich auch auf z.B. anschauungen. so verneint er auch die beiden extreme des vernichtungsglauben (nach dem tode kommt nichts) und dem ewigkeitsglauben (ein ewiger wandernder seelenkern).
der dharma ist vielschichtig und bezieht sich häufig auf feinere, wie auch auf grobe ebenen.

nagarjuna hat darüber ausgiebig geschrieben ^^
Bla bla blubberlutsch. Warum Buddha irgendwas genau gemacht hat weiss er wohl selbst am besten. Immer diese Argumentation von irgendwelchen Autoren die irgendwas interpretieren, aus der schriftlichen Interpretation der 3. Überrsetzung, wobei man sich dann selbst wiederspricht. Der Achtfache Pfad ist selbstredent eine extreme Position. Er sagt ganz klar aus "so und so ist es und sich so und so zu verhalten ist gut". Das macht ja auch garnix, aber dieses geseiere um den Dualismus ist für mich nervtötend :D
Mal so als Einwurf.
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