Die verlorene Seele unserer Welt

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Liebe Community,

wenn wir tief in unser Inneres horchen und versuchen der Natur zu folgen, dann erkennen wir auf oft schmerzhafte Weise, das etwas eindeutig falsch zu laufen scheint. Eine Maskerade aus Menschen in einem Maskenball mit Kulisse. Ein triebgesteuertes System als Garantie für die Unterwürfigkeit des Menschen. Eine Illusion als Ablenkung vor der Wirklichkeit und eine stille Beschäftigung für all jene, die unwillkürlich und unwissendlich eingesperrt werden.
Tiere werden gequält und gefoltert, um uns als Nahrung zu dienen. Wälder werden abgeholzt, um Platz und Brennholz zu schaffen. Lebensraum wird zerstört, damit wir, als Menschen, fortbestehen können. Doch wofür spricht dieser Erhalt? Für zukünftige Gesellschaft mit Entwicklung, Ziel und Moral? Oder für ein unkontrollierbares Chaos, welches sich immer weiter ausbaut und zuletzt gänzlich aus der Kontrolle gerät?
Der Mensch lebt um zu überleben. Er richtet nach seinen Bedürfnissen - zerstört die Natur, erbaut seine Stätte und errichtet, um dem Grundbedürfnis der Seinesgleichen gerecht zu werden, einzelne Oasen der Natürlichkeit; Parks, Seen, Wälder. Mir kommt diese zivilisierte Welt so befremdlich vor, so ungerecht, falsch und zerstörerisch. Ich habe mir schon oft gewünscht, die Welt möge sich bitte bald von diesem Menschengewirr befreien, um wenigstens noch einigermaßen gut machen zu können, was wir zerstört haben. Hier existiert keine Symbiose, kein einheitliches Vorausschreiten. Wir nehmen uns eigennützig, was die Natur gibt, was sie mitunter über Millionen Jahren gesammelt hat; und meinen, wir seien zur Herrschaft geboren...

Es tut mir weh, dies zu erkennen. Unsere Community besteht nicht aus diesen Weltmenschen, die den Tag nehmen, wie er kommt. Wir wollen schaffen, verstehen, leben, verändern und Gerechtigkeit. Es ist unser Instinkt, mit uns selbst im Reinen zu sein. Doch wie können wir das bewältigen, wenn wir unseren Urvater ins Fleisch schneiden - diesem Planeten, mit all seinem Leben?

Mir kommt dieses Leben so unendlich komplex und sinnlos vor. Nicht unsere Existenz entbehrt den Sinn, sondern unser Tun und Schaffen; der Kreislauf, indem wir mit flüchtigem Glück umgehen lernen, indem wir uns Zufriedenheit erkaufen, der ist es, der diese Welt so hoffnungslos, das Leben darin so verwerflich erscheinen lässt.

Ich weiß nicht ob ihr meine Gedanken teilen oder nachvollziehen könnt. Aber mich bedrückt das Gefühl, wo und wie wir leben, wem wir schaden, was wir tun und wer uns gefangen hält. Der natürliche Weg kommt mir dermaßen einfach, rein und natürlich vor, dass es mich mit Traurigkeit erfüllt, auf die Fängen der Menschen zu blicken, die in einem Jahrhunderte andauerndem Prozess das Leben aus seiner ureigenen Bahn geworfen und dermaßen kompliziert haben werden lassen

Doch wie kommen wir dort heraus? Indem wir unser Augenmerk ausschließlich nach Innen richten? Indem wir Kompromisse eingehen? Oder uns mit einer Welt beschäftigen, die uns zuwider ist?

Falls es euch so geht und ihr euch ganz oder teilweise in meiner Beschreibung wiederfinden könnt, dann schreibt bitte dazu - schreibt, wie es euch geht, was ihr dagegen tut, welche Gedanken ihr diesbezüglich habt oder welche Konsequenzen ihr daraus ziehen konntet. Denn diese Tage bleibt mir nichts anderes übrig, als darüber nachzudenken, zu diskutieren und zu philosophieren. Aber was verändern Gedanken, einzeln sortiert und isoliert betrachtet, wenn sie nicht zu Taten anregen oder eine vereinte, ernstzunehmende Kraft darstellen?

Bitte gebt mir eure Meinung kund!

Es grüßt,

Yagé
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Liebe Community,
Doch wofür spricht dieser Erhalt? Für zukünftige Gesellschaft mit Entwicklung, Ziel und Moral? Oder für ein unkontrollierbares Chaos, welches sich immer weiter ausbaut und zuletzt gänzlich aus der Kontrolle gerät?
Die Lage ist ziemlich verzwickt, wie jeder weiss.
Jung vertrat die Ansicht, daß das Unbewusste des Menschen erschrocken ist ob der Tatsache der "Überbevölkerung" und an einem schleichenden Homizid/Suizid arbeitet, der sich in vielerlei unbewussten Verhaltensweisen niederschlägt. Man sollte da sehr aufmerksam sein. Es ist längst aus dem Ruder gelaufen... das Ruder(den Geist/die Absicht) wiederzufinden hat deshalb Priorität.
Der Mensch lebt um zu überleben. Er richtet nach seinen Bedürfnissen - zerstört die Natur, erbaut seine Stätte und errichtet, um dem Grundbedürfnis der Seinesgleichen gerecht zu werden, einzelne Oasen der Natürlichkeit; Parks, Seen, Wälder.
Oasen, das ist noch freundlich ausgedrückt... wohl eher Reservate/Knäste.
Erst hat man indigene Völker in Reservate verbannt, dasselbe geschieht heute leider auch mit der Natur und ihren tierischen Bewohnern.
Auch der heutige Naturschutz ist in gewissen Punkten manchmal nicht das, was draufsteht, und durchaus zweifelhaft.´
Nur ein beispiel...hier in der Heide, hat der NABU vor kurzem noch "den Wald aufgeräumt" (das muss man sich schonmal auf der Zunge zergehen lassen)
und das Totholz rausgeschleppt. Folge: Hirschkäfer verschwunden (bestimmt nicht nur der). Erst vor einer handvoll Jahren machte es dann klick, und man stoppte dieses Vorgehen, und versucht diesen nun mühselig wieder anzusiedeln (kleine eichen-totholzpyramiden). Das Problem ist nur, das der Hirschkäfer nur alle 6 Jahre aus dem Ei schlüpft, somit wird es eine ganze Zeit lang dauern, das wieder geradezubiegen.

Da muss man sich wirklich fragen.... was da los war? Ich mein das weiss doch jedes Kind, das Totholz wichtig für die Wälder ist und ebendorthingehört?
Ich habe mir schon oft gewünscht, die Welt möge sich bitte bald von diesem Menschengewirr befreien, um wenigstens noch einigermaßen gut machen zu können, was wir zerstört haben. Hier existiert keine Symbiose, kein einheitliches Vorausschreiten. Wir nehmen uns eigennützig, was die Natur gibt, was sie mitunter über Millionen Jahren gesammelt hat; und meinen, wir seien zur Herrschaft geboren...
Ich bin lieber vorsichtig mit solchen Gedanken... in einem Irrenhaus wie dieser Gesellschaft, kann solches Gedankengut gefährlich werden.
Es tut mir weh, dies zu erkennen. Unsere Community besteht nicht aus diesen Weltmenschen, die den Tag nehmen, wie er kommt. Wir wollen schaffen, verstehen, leben, verändern und Gerechtigkeit. Es ist unser Instinkt, mit uns selbst im Reinen zu sein. Doch wie können wir das bewältigen, wenn wir unseren Urvater ins Fleisch schneiden - diesem Planeten, mit all seinem Leben?
Natürlich ist das unter den heutigen Bedingungen beinahe utopisch, aber mir ist mal die Idee gekommen, sowas wie Reinitiationen zu starten.
Rätsch schlug das schonmal vor. Das ganze würde ich auf die Naturschutzvereine ausdehnen. Die könnten dann sowas wie low-dose Natur-Initiationen starten, die jungen Menschen quasi diese "Weltseele" erleben lassen..sodaß sie diesen Sinn für die Natur nicht nur durch Medien "eingebläut" bekommen, was eh nur im Verstande hängenbleibt, sondern mit jeder Faser ihres Seins selbst erleben. Das wäre wesentlich nachhaltiger. Das das natürlich nicht so ganz einfach ist, ist klar. War auch nur ne Idee.
Mir kommt dieses Leben so unendlich komplex und sinnlos vor. Nicht unsere Existenz entbehrt den Sinn, sondern unser Tun und Schaffen; der Kreislauf, indem wir mit flüchtigem Glück umgehen lernen, indem wir uns Zufriedenheit erkaufen, der ist es, der diese Welt so hoffnungslos, das Leben darin so verwerflich erscheinen lässt.
Das Problem ist, selbst wenn man komplett entsagt...solange ich Steuern zahle... trag ich zu dem bei, was ich im Grunde nicht will. Selbst auf nem Stuhl zu sitzen wäre da heute verwerflich, denn hast du einen Stuhl wollen auch gleich 2302810280148 andere einen. Schon is der Wald wech. Und selbst wenn
ich mich entscheide, auf Stuhl und Tisch zu verzichten, und auf dem Boden zu leben, ist das System heute so ausgerichtet, das dieser Stuhl & Tisch
dennoch mitproduziert wird.. denn es könnte ja sein das ich mich umentscheide.

Das nur als simples Beispiel...
Doch wie kommen wir dort heraus? Indem wir unser Augenmerk ausschließlich nach Innen richten? Indem wir Kompromisse eingehen? Oder uns mit einer Welt beschäftigen, die uns zuwider ist
Das Problem liegt nicht zuletzt auch an der Weltbeschreibung selbst, inklusive unserem Bild vom Menschen, ...die ist halt ein Teil des Problems, durch die man es nicht lösen wird.

Bitte gebt mir eure Meinung kund!

Es wird dich vllt nicht freuen, aber Ich habs schon fast aufgegeben..
Die Macht der Routine ist zu stark, und dieses Gewohnheitssystem ist heute so ausgeklügelt, daß es jede erdenkliche Gegenaktion abfedern kann. Die Antwort muss also aus einer Richtung kommen, die noch nicht bedacht wurde.

Man kann aber für sich selbst leben, was man an Einsicht gewonnen hat, und das lasse ich mir nicht nehmen, auch wenns manchen nicht in den Kram passt... das ist schon eine Herausforderung für (m)ein Leben.
Ein ganzes Kollektiv zu verändern liegt nicht in meiner Macht, ..aber da ich ein Freund der Routineunterbrechung bin, lass ich mir den ein oder anderen Streich natürlich ebenfalls nicht nehmen. Wir sind nur kurze Zeit hier... daher frage ich mich heute vielmehr, was ich "hinterlassen" will, daß eventuell, den künftigen Menschen (was solln die erst sagen?) in irgendeiner Weise dienlich sein kann?

Also was trägt man zum Werk bei?
Ideen?


Slider

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Ich danke dir zu deiner umfassenden Antwort!
Jung vertrat die Ansicht, daß das Unbewusste des Menschen erschrocken ist ob der Tatsache der "Überbevölkerung" und an einem schleichenden Homizid/Suizid arbeitet, der sich in vielerlei unbewussten Verhaltensweisen niederschlägt.
Glaube ich nicht. Die Zerstörung der Welt geht mit unserer Gier einher. Wir sichern unser Überleben, in immer größerer Vielzahl. Und Stück für Stück verbrauchen und zerstören wir die Welt mitsamt ihrer hoch geschätzten Ressourcen. Leider betrachten wir die Welt in einem Nutzverhältnis. Wir sehen und suchen, was sie uns zu geben hat, doch lassen ihr verhältnismäßig sehr wenig zukommen. Wir zerstören, um uns zu erhalten. Das wir dabei am eigenen Stamm sägen, dessen Blätter irgendwann alle verwelkt am Boden der Existenz liegen werden, bedenken wir nicht.
Dieses Denken ist aber so tief in unsere Persönlichkeit verankert, dass nur wenige Menschen erwachen und aktiv etwas dagegen tun. Beispielsweise gebührt den Vegetariern mein größter Respekt. Ich werde auch wieder versuchen vermehrt in diese Richtung gehen. Dabei wiege ich zwar meine Gewohnheit und meinen Trieb gegen meine Überzeugung ab. Aber wenn ich mit mir zufrieden sein möchte, muss ich der Überzeugung mehr Gewicht und damit Zugkraft zukommen lassen.
Slider hat geschrieben:
Ich habe mir schon oft gewünscht, die Welt möge sich bitte bald von diesem Menschengewirr befreien, um wenigstens noch einigermaßen gut machen zu können, was wir zerstört haben. Hier existiert keine Symbiose, kein einheitliches Vorausschreiten. Wir nehmen uns eigennützig, was die Natur gibt, was sie mitunter über Millionen Jahren gesammelt hat; und meinen, wir seien zur Herrschaft geboren...
Ich bin lieber vorsichtig mit solchen Gedanken... in einem Irrenhaus wie dieser Gesellschaft, kann solches Gedankengut gefährlich werden.
Ich bin lieber vorsichtig damit gegen mich und meine Überzeugung zu sprechen und zu agieren. Leider tue ich das, gelegentlich, zwar seltener werdend, aber immer noch geschehend. Je mehr man in sich horcht und versucht, seine Individualität zeitweise von den äußeren Einflüssen abzuschotten, desto mehr erkennt und versteht man die Welt losgelöst von den seidenen Fäden der falschen Mächte. Man sollte denken und vertreten, wovon man überzeugt ist, und sich nicht in seine Welt greifen lassen. Und ich bewundere jeden, der das tut.
Slider hat geschrieben:Natürlich ist das unter den heutigen Bedingungen beinahe utopisch, aber mir ist mal die Idee gekommen, sowas wie Reinitiationen zu starten.
Rätsch schlug das schonmal vor. Das ganze würde ich auf die Naturschutzvereine ausdehnen. Die könnten dann sowas wie low-dose Natur-Initiationen starten, die jungen Menschen quasi diese "Weltseele" erleben lassen..sodaß sie diesen Sinn für die Natur nicht nur durch Medien "eingebläut" bekommen, was eh nur im Verstande hängenbleibt, sondern mit jeder Faser ihres Seins selbst erleben. Das wäre wesentlich nachhaltiger. Das das natürlich nicht so ganz einfach ist, ist klar. War auch nur ne Idee.
Kannst du das mal näher erläutern?
Slider hat geschrieben:Das Problem ist, selbst wenn man komplett entsagt...solange ich Steuern zahle... trag ich zu dem bei, was ich im Grunde nicht will.
Genau dieses Problem sehe ich auch. Man spürt im Inneres, etwas sei nicht stimmig; ja, man fühlt einen Widerwillen zu dem, was man beobachtet. Doch je mehr man sich in diese komplexe aufgezogene Weltordnung vertieft, desto undurchdringlicher und stabiler erscheint sie einem. Und an diesem Punkt ist man schnell dazu geneigt, aufzugeben. Doch zu welchem Preis? Zur gleichzeitigen Aufgabe oder Einschränkung der Individualität? Ich denke ernsthaft, das man mit jedem kleinen Schritt etwas bewegt. Und jeder Ansatz, umzudenken, ist dabei hilfreich. Wie gesagt: ich bewundere diejenigen, die Schritt für Schritt dagegen vorgehen. Sei es durch den Verzicht von Fleisch, durch das Aufklären anderer Leute, durch Inititativen oder kleine unbedeutende Schritte. Nur so kann man sich überhaupt dagegen wehren. Sofern man danach strebt.
Slider hat geschrieben:Also was trägt man zum Werk bei?
Ideen?
Mir sind im Laufe eines Gespräches heute zwei Ideen bewusst geworden: Musik und Literatur. Diese zwei essenziellen Bestandteile meines Lebens haben mich grundlegend geprägt und meinem Denken oft Anstoß für andere Sichtweisen gegeben. In ausgewählter Literatur und Musik entdecke ich für mich eine grundlegend andere Welt, die sehr stark auf Fantasie, Gefühlen und Atmosphären aufgebaut ist. Darin entwickelt sich zumeist der Gegenpol zu dem, was ich als alltäglich hinnehme. Ich lebe in der Musik mitunter Gefühle aus, die vollkommen dem widersprechen, was ich in der Welt wahrnehme.
Aufdichten oder anleiten kann man niemanden, wie er sich zu wehren hat. Das Mehr an Menschen verspürt keinen Drang sich gegen ein übermächtiges System aufzulehnen, das weissagt, jeder Widerstand stehe unter Strafe oder sei hinfällig.

Doch wenn man beginnt im Inneren seine Welt zu züchten und auszubauen. Wenn man das Gefühl der Skepsis entwickelt und vermittelt, kann man schon Unglaubliches bewegen. Doch es geht noch weiter - unvorstellbar weit. Denn machbar ist alles was möglich ist. Und die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Schöne Posts! Kann euch nur zustimmen.
Ich glaube die grösste "Schuld" trägt die Industrialisierung. Mit ihr hat sich der Mensch immer weiter von der Natur abgewandt. Diese verlorene Verbindung zur Natur richtet m.M.n unbewusst immer grössere Schäden an.

Indem man den Kindern nicht erklärt woher ihre Nahrung, ihre Kleider, Elektrogeräte u.s.w kommen und wie sie von wem produziert wurden, beraubt man sie ihren Wurzeln.

Ein bewusstes Leben ist unmöglich, ohne ausreichendes Wissen, um die Prozesse im Getriebe der Gesellschaft. Leider bringt ein bewussteres Leben weniger Profit. Deshalb werden auch gerne die unangenehmen Dinge im Kapitalismus totgeschwiegen. Erst vor einigen Monaten durfte ein PETA-Werbesport zum ersten mal im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt werden. Die Fleischindustrie hat den Spot über mehrere Jahre zurückgehalten. Der TV-Spot würde dem Geschäft schaden :D

Die Frage, wie man diese kaputte Gesellschaft noch retten kann, habe ich mir schon tausend mal durch den Kopf gehen lassen.
Früher ging ich oft an Demonstrationen. In meiner jugendlichen Naivität ging ich mit dem Gefühl etwas Gutes getan zu haben nach Hause, lass im Internet Zeitungsberichte und musste praktisch jedes Mal feststellen, dass man entweder als linke Chaoten diffamiert wird, die nur Krawalle wollen, oder, wenn die Demo freidlich verläuft, gibt es gar kein Medienecho.

Die Frage ist halt, wie man die Kruste der Gesellschaft sprengen kann, den begrenzten Horizont der Füdlibürger erweitern.
LSD ins Trinkwasser ist wohl schon jedem Psychonaut eingefallen :strubbel: Aber unkontrolliert wird es wohl mehr Schaden anrichten, als Nutzen bringen ;)
Für ne Revolution fehlt die Unzufriedenheit der grossen Masse. Den Meisten geht es gut, so wie's ist. Sie betäuben sich Tag für Tag mit Fernsehen, Sport, Strandurlaub in Italien.... Leben ihr vorgefertigtes Leben und schauen nie über den Tellerrand hinaus.
Vielleicht sollte man die grosse Aufgabe auf sich nehmen und die Gesellschaft von innen heraus verändern. Zwar sehr anstregend und langwierig. Aber ne andere Möglichkeit sehe ich im Moment nicht.
Ne andere Möglichkeit wäre ne eingenversorgende, umweltbewusste Kommune eröffnen. Nach dem Motto, "sei du die Veränderung, die du dir für die Welt wünscht." Aber ich weiss nicht, ob man sich dann nicht, von der Welt isoliert und vor der Verantwortung drückt, die Welt zu verändern... :denk:
"It's only after we've lost everything, that we're free to do anything!" Fight Club

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Zweischneidiges Schwert das Ganze. Die Menschen sind keinesfalls die einzige Spezies, die sich durch maßlose Gier selbst die Existenzgrundlage raubt. Wir sind lediglich ausgesprochen erfinderisch. Diejenigen Spezies, die es geschafft haben, zwischen Geben und Nehmen eine dauerhafte Balance zu erhalten, verzichten dafür weitgehend auf eine Weiterentwicklung. In einer wohlwollenden Betrachtung kann ich sagen: "Leben den Elektroelfen!"
Aus einer feindseligen Perspektive hingegen: "Tod den Humanparasiten!"
Ich komme mehr und mehr dazu, die erste Variante zu bevorzugen.
Habe allerdings nicht den geringsten Schimmer, wie man das außerhalb der Grenzen des individuellen Wirkens umsetzen könnte. Aber wer weiß, wo die individuellen Grenzen liegen..... :glaskugel:

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Sehr interessantes Thema und vorab: auch ich kenne (natürlich) "die" Lösung nicht.
Yagé hat geschrieben:Wir nehmen uns eigennützig, was die Natur gibt, was sie mitunter über Millionen Jahren gesammelt hat; und meinen, wir seien zur Herrschaft geboren...
Richtig, Mensch nimmt sich, was er braucht (und leider auch darüber hinaus) - weil er es kann. Da ebenbürtige Gegner fehlen, wurden wir vielleicht dazu geschaffen, uns selbst zu vernichten... oder die Grundlagen zu schaffen, dies die Umstände tun zu lassen, indem wir weiterhin unsere Umwelt vergiften und uns weiter selbst unserer Grundlagen berauben. Traurig, aber (scheinbar) wahr.
Yagé hat geschrieben:Doch wie kommen wir dort heraus? Indem wir unser Augenmerk ausschließlich nach Innen richten? Indem wir Kompromisse eingehen? Oder uns mit einer Welt beschäftigen, die uns zuwider ist?
&
Slider hat geschrieben: Also was trägt man zum Werk bei?
Ideen?
&
Oi! hat geschrieben:Vielleicht sollte man die grosse Aufgabe auf sich nehmen und die Gesellschaft von innen heraus verändern. Zwar sehr anstregend und langwierig. Aber ne andere Möglichkeit sehe ich im Moment nicht.
Läuft für mich letztlich darauf hinaus: "Seid fruchtbar und mehret euch."
Will man konsequent Änderungen herbeiführen, wird man nicht drum herum kommen. Die Möglichkeit, den Lauf der Dinge direkt zu beeinflussen, ist IMHO, die eigenen Erkenntnisse an den Nachwuchs weiterzugeben, der wiederum seinen Teil beisteuern kann. Eine große Verantwortung.

Mit kleinen Dingen lässt sich allerdings vielleicht schonmal üben. ;) Etwa mit sowas?!

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Ein paar Anregungen zu dem, was man tun kann, stehen auch im "Nachhaltig Leben-Thread".

Als allergrößtes Übel erscheint mir die herrschende Kapitaldiktatur, in der wir leben bzw. gelebt und gesteuert werden. Darunter hat im Endeffekt alles Leben zu leiden. Keiner merkt, dass das weltweit herrschende Geldsystem einen eingebauten unvermeidlichen Krisenfaktor hat und eine Vielzahl von einer Minderheit abhängig macht – nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Staaten. Es müsste von Grund auf reformiert werden, aber bevor das geschieht, wird es wahrscheinlich noch zu einer krassen Inflation und/oder Krieg kommen müssen. Sinnvoll erscheint mir, sich darüber ausgiebig zu informieren und Gott sei Dank gibt es mittlerweile zahlreiche Bestrebungen im Internet, die Menschen bezüglich der Missstände aufzuklären und die Probleme damit mehr und mehr in die öffentliche Diskussion zu rücken. Ich kann mit bestem Wissen und Gewissen die Videovorträge von Bernd Senf zu "Tiefere Ursachen der Weltfinanzkrise" (insgesamt vier Stück als Download verfügbar, sehr große Dateien) (http://www.berndsenf.de/MenuVortraegeSeminare.htm) empfehlen. Die Hoffnung besteht darin, dass Lösungsansätze bereits vorliegen, sie müssten nur endlich in die Tat umgesetzt werden, was sich aber als äußerst schwierig erweisen dürfte, denn Geld regiert die Welt – traurig aber wahr.

Einen ganz wesentlichen destruktiven Beitrag zur Zerstörung der Natur hat meiner Meinung nach das mechanistische Weltbild geleistet, das sich über lange Zeit wie ein unerschütterliches Dogma in die Köpfe der Menschen gebrannt hat, in dem Glauben, der Mensch könne sich die Erde Untertan machen und alles beherrschen und plündern. Hoffnung macht in dem Zusammenhang, dass dieses Weltbild mittlerweile von einem ökologischen Weltbild abgelöst zu werden scheint. Es wurde zumindest erkannt, dass der Raubbau so nicht weitergehen kann und dass die Ursachen der globalen Klimakatastrophe ihre Hauptursache im verschwenderischen Umgang mit Rohstoffen, mit Energie und der Nutzung fossiler Brennstoffe hat. Zwar zeigen die weltweiten politischen Bestrebungen hier guten Willen (z.B. die Förderung Erneuerbarer Energien und länderübergreifende Maßnahmen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren), denn die Problematik ist in aller Munde, aber es ist schwer abzusehen, ob (und wann) sie Früchte tragen werden, denn die Einsichten kamen reichlich spät. Als einzelner kann man insofern nur darauf achten, seinen Energieverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren und regenerative Energien zu fördern bzw. fordern, fossile dagegen möglichst abzulehnen.

Ich achte in letzter Zeit darauf, dass die gekauften Lebensmittel ökologisch angebaut wurden, am besten in der Region. Damit kann man zumindest ziemlich sicher davon ausgehen, dass der Boden bzw. die Pflanzen nicht mit Kunstdünger oder anderer Chemie bewirtschaftet wurden, was nicht nur der Umwelt, sondern natürlich auch dem menschlichen Organismus schadet. Ansonsten natürlich keine tierischen Produkte.

Was kann man ansonsten noch tun? Ich denke, wenn jeder bei sich anfängt, nach bestem Wissen und Gewissen auf dem jeweiligen Erkenntnisstand ökologisch und nachhaltig zu denken und zu handeln, dann ist schon viel getan. Vielleicht kann man andere dadurch für Missstände sensibel machen und sie inspirieren, sich damit auseinanderzusetzen, und so allmählich mehr und mehr Bewusstsein schaffen. So verfahren die Situation momentan auch zu sein scheint, es besteht immer die Hoffnung, dass durch Bewusstseinserweiterung eine Änderung stattfindet. Ich denke, das ist die Aufgabe, die uns hier und jetzt bewusst gestellt wird, damit sie gelöst wird. Wenn es nicht jetzt etwas zu lernen gibt, wann dann?

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Tau-f-risch hat geschrieben:Diejenigen Spezies, die es geschafft haben, zwischen Geben und Nehmen eine dauerhafte Balance zu erhalten, verzichten dafür weitgehend auf eine Weiterentwicklung. In einer wohlwollenden Betrachtung kann ich sagen: "Leben den Elektroelfen!"
Genau betrachtet sehs ichs eher so, daß solange wir an unserem gewöhnlichen Zustand/Modus festhalten, es eben garkeinen Fortschritt geben kann. Technisch/intellektuell zwar schon, aber "BW-mäßig"? Da mag einer der diese Balance wahren kann sehr weit fortgeschritten & flexibel sein. Psychologisch gesehen ist mancher "post-moderne Mensch" in seiner hochgelobten "post-moderne" noch garnich angekommen. Darin mag ein weiterer Knackpunkt liegen.

yage hat geschrieben:Kannst du das mal näher erläutern?
ich glaub das tribble hat das rätschvideo hier irgendwann mal gepostet, da is mir das hängengeblieben und hat seine kreise im hirne gezogen. er meinte wohl sowas in Richtung "Jugendweihe/Konfirmation".. was ja eh ein Relikt alter Initiationsriten & Visionssuchen ist. Das man dabei quasi den heranwachsenden ähm "Jüngling" quasi heranführt an ein größeres Ganzes, an eine Vision des Lebens/der ewigen Gegenwart, im Kreise seiner Familie.

Da könnte man die Familie quasi in einem weiteren Sinn sehen, in dem man die gesamte "Schicksalsgemeinschaft", alles Lebendige, einbezieht, also nicht nur durch die Fühlung zu Hause in den vier Wänden, sondern durch unmittelbares *darinsein*. Was einem wirklich nahegeht (und die Beziehung zur "Natur" ist bekanntlich sehr intim), ist man es auch wesentlich bereiter zu schützen.

Deswegen könnte man die Naturschutzverbände einbeziehen, die im selben Zuge noch bestehende (aktuelle) lokale Probleme bewusst machen können, man soll ja erstmal vor der eigenen Tür kehren.
Das wird ja heute durchaus schon getan. Es wäre quasi nur die psychedelische Variante davon.. Wie auch immer das Aussehen mag, sei den Visionären bzw. dem Farbtopf der Phantasie überlassen. Das man mit kundigen Menschen die Natur bewandert, oder sich dort einfach aufhält und ein solches "Erlebnis" mit einbezieht. Die Idee kommt natürlich schon etwas ins Wanken, sobald man an die individuellen, nicht wirklich vorhersehbaren Reaktionen denkt.. etc. Desweiteren finde ich sollte es auch kein Zwang sein....das geht nicht zusammen.
und dann höre ich auch schon Rufe der Empörung aus der Ferne. :nixplan:
yage hat geschrieben:Und jeder Ansatz, umzudenken, ist dabei hilfreich. Wie gesagt: ich bewundere diejenigen, die Schritt für Schritt dagegen vorgehen.
Das pflichte ich gerne bei, dennoch habe ich einfach aufgehört mir in gewissen Dingen was vor zu machen, zumindest bin ich in gewissen Dingen nicht mehr ganz so enthusiastisch unterwegs wie einst, ..was nicht heißt das ich meine "Nächsten" aufgegeben habe, oder mich total verweigere, mich dem entziehe ..kleine Schritte zu tun..oder gar total schwarz sehe... Ich habe meine Zyklen wo ich zurückgezogen lebe & mich für die Menschen & deren Probleme unerreichbar mache,.wo ich sogar meine "Menschlichkeit" ablege,.und Zyklen wo ich mich ins Getümmel werfe, als Mensch, und halt das betreibe, was ich betreiben kann. Ich für meinen Teil bin sehr gerne "Mensch" (u.a. :D ). Auch wenn man sich hin und wieder dafür schämen müsste.

Und was die Aufklärung und das Ökobewusstsein, das heute an jeder Ecke propagiert wird angeht, da ist auch nicht alles das gelbe vom Ei, das würde jetzt den Rahmen sprengen.. aber zu glauben, nur weil man vegetarisch isst, in irgendeinerweise bewusster zu sein/leben, halt ich für quatsch. Das werf ich hier im forum keinem vor, aber ich hab durchaus schon leute kennengelernt, wo das scheinbar zum reinen Selbstzweck mutiert ist, wahrscheinlich um sich n gutes Gewissen einzureden etc.

Was das Fleisch angeht, esse nur selten Fleisch (zumals mir in letzter Zeit im Halse stecken bleibt:))
Dennoch, dem Veggie kann man auch wieder, -quasi aufm klage-Trip- vorwerfen für noch mehr Monokulturen zu sorgen. Tse... ich weiss aba net ob das so haltbar is. :)
Aber an diesem Beispiel sieht man schon, wieviel Disziplin es für den Durchschnittsbürger braucht, allein dazu sich gesund zu ernähren. Wieviel schwerer mag es ihm erscheinen sich auf einen Befreiungstrip einzulassen.

Und in Sachen Aufklärung....ist doch auch oft Wahn. Ich meine, das ganze web wimmelt heute von Aufklärern.. und was die
alles aufklären.. ... die gaaaaaaaaaanze welt sei erforscht, kartographiert, durchschaut, und bei kuckel online gestellt + eingetubt.. :ohnein:

sie sickert in unser wohnzimmer und wir brauchen nichtmal mehr rausgehen. Und glauben dann zu wissen, was in
fernsten Winkel der Erde vorsich-geht bzw an was für Verschwörungen heute wieder gebastelt wird... mE alles ebenso ein Teil des Problems. Genauso wie die Abwanderung.. das Fliehen ins Autarke... auf viele Menschen gesehen (so positiv sich das erstmal anhört) ist genau das die vorhersehbare Entwicklung, die die Ausdehnung des Menschenreiches seit eh und je vorrantreibt. (Das will neutral betrachtet sein). Ich will damit in keinster Weise irgendwelche Ökodörfer oder Eremiten etc. angreifen.

Angenommen es kommt wirklich mal dazu das die Leute Pogo tanzen auf den Strassen der Metropolen,... wie schnell haben sie dann auch das letzte Kraut verspeist. Das Chaos, wie der Wahnsinn, all das pulsiert in den Städten und deren Brennpunkten. Wohl dem, der mit dem Chaos umgehen gelernt hat.

yage hat geschrieben:Mir sind im Laufe eines Gespräches heute zwei Ideen bewusst geworden: Musik und Literatur. Diese zwei essenziellen Bestandteile meines Lebens haben mich grundlegend geprägt und meinem Denken oft Anstoß für andere Sichtweisen gegeben. In ausgewählter Literatur und Musik entdecke ich für mich eine grundlegend andere Welt, die sehr stark auf Fantasie, Gefühlen und Atmosphären aufgebaut ist. Darin entwickelt sich zumeist der Gegenpol zu dem, was ich als alltäglich hinnehme.
musik kann einem keiner nehmen. wer diese sprache beherrscht hat natürlich ein kraftvolles Mittel zur Hand.
Literatur, hm ja, durchaus ein wichtiger Faktor, aber längst nicht so bedeutend.
Auf all das geschriebene kann ich auch gut und gerne verzichten. Auf Musik nicht.

Zudem wurde bereits so ziemlich alles(nich wirklich) geschrieben & durchgekaut, was irgendwie durchzukauen geht.
Das Netz sprudelt vor Tripberichten und Weisheitslehren über.
Ich denk mal wenn die künftigen Kinners so lesen, was ihre Altvorderen da verzapft haben, statt die zeit zu
nutzen,..oweia.. die müssen ganz schön tief buddeln um an die perlen zu kommen.... ;)
yage hat geschrieben:Das Mehr an Menschen verspürt keinen Drang sich gegen ein übermächtiges System aufzulehnen, das weissagt, jeder Widerstand stehe unter Strafe oder sei hinfällig.
Das ist im Grunde so wie mit der Einstellung zur Bewusstseinsveränderung (gleichwie). Warum sollte man das tun, wenn doch alles grade gut läuft, so wies ist. Wenn dieses gewöhnliche Alltagsbewusstsein/Ordnung sich bewährt?

Ich glaube Huxley nannte das mal "selbstgewählte Unwissenheit".
Die Annehmlichkeiten des alltäglichen Lebens seien so verlockend, daß sich die Belohnungen, die langjährige "innere Arbeit" aka Kontemplation, Läuterung, etc verspricht, uninteressant sind. Menschen die sich im Übergang zur Freiheit befänden, empfinden ihre Situation unangenehmer, als Leute im norm-modus. Deswegen seien die Leute im gewöhnlichen Zustand sozusagen weniger an Praxis interessiert, als sie es sein könnten.
Kann man nich von der Hand weisen.

Wenn man das Gefühl der Skepsis entwickelt und vermittelt, kann man schon Unglaubliches bewegen. Doch es geht noch weiter - unvorstellbar weit. Denn machbar ist alles was möglich ist. Und die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.
Die Skepsis, das Hinterfragen etc.. das ist ja n nützlicher Nebeneffekt des Treibens im Internet, bei all dem Info-Müll der täglich über einen reinpurzelt, ist das die logische Konsequenz, die zu Tage tritt um sich in dieser "Nische" zurechtzufinden. Sprich die Leute lernen ihre Filter korrekt zu nutzen. Allerdings ist bekanntlich ein Übermaß an Mißtrauen nicht unbedingt ein Königsweg,

... angesichts des menschlichen Potentials, das natürlich jederzeit darauf wartet erkundet zu werden, empfinde ich den gesellschaftlich propagierten Ego-Trip eben so zeitverschwenderisch, abgeschmackt. Schaffe, schaffe Häusle baue...und dann kommt n Erdbeben und alles wofür man solange geschuftet hat is platt.
Aitsch_Gee hat geschrieben:Läuft für mich letztlich darauf hinaus: "Seid fruchtbar und mehret euch."
Will man konsequent Änderungen herbeiführen, wird man nicht drum herum kommen. Die Möglichkeit, den Lauf der Dinge direkt zu beeinflussen, ist IMHO, die eigenen Erkenntnisse an den Nachwuchs weiterzugeben, der wiederum seinen Teil beisteuern kann. Eine große Verantwortung.
Ein weises Wort...
das "seid fruchtbar und mehret euch" mag auch oder vllt -vor allem- auf die Früchte-des-Geistes bezogen sein.. *acker*
und darin wiederum mag des Rätsels Lösung verborgen liegen. :denk:

Also sprach der ADler: "Mehret Euer Bewusstsein, damit Ich euch fressen kann". :pfeif:

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Dennoch, dem Veggie kann man auch wieder, -quasi aufm klage-Trip- vorwerfen für noch mehr Monokulturen zu sorgen. Tse... ich weiss aba net ob das so haltbar is. :)
Ich denke, dass entbehrt jeder Grundlage. Den Tiere, welche dann gegessen werden, benötigen so viel Futter (z.b. Soja) wie der Mensch als alternative zu seinem Fleisch gar nicht essen könnte (1 kg Rinderfleisch benötige ca 16 kg Futter und statt nem 250 gr Steack würde niemand 4 kg Gemüsebeilage essen)
"Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, so erschiene dem Menschen alles, wie es ist: unendlich. Denn der Mensch hat sich selbst eingesperrt, so dass er alle Dinge nur durch die engen Ritzen seiner Höhle sieht.“
(William Blake)

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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ach phönix wegen dir hab ich jez hunger

..auf 4kg Gemüsebeilage.

...als frühstück :)

natürlich is das nich haltbar. wollte ja gerade verdeutlichen, das man gewisse dinge biegen kann wie man will, wenn man am anklagen ist, es muss nicht immer wirklich so sein, ...per "anklagefilter" wird aber quasi schnell so'ne Weltbeschreibung in Gang gesetzt.. alias "wahrscheinlich fährt der Veggi auch noch mit besonders umweltschonendem Biosprit"

wenn du ne schale hast mit gemüse oder was auch immer, sortierst du doch auch das "faule" zeuchs aus oder?

... einfach nur traurig, wenn man dann ansieht was gewisse Hypes in anderen ländern anrichten... und das ist nur ein beispiel ach so "ökologischer" Lebensweise. Ich finds teilweise einfach nur geheuchelt. zudem sind viele lebensmittelindustrien auf diesen Ökozug aufgesprungen... ham einfach "öko" draufgeschrieben und schon wähnt sich der Verbraucher ein besonders gesund erzeugte Lebensmittel in der Hand zu haben.... teilweise ein Witz, sowahr ich natürlich diese Bewegung auch schätze... Heutzutage muss man das ja sogar schon als Luxus betrachten Biokost zu verspeisen. Glück wer einen Garten hat, aber Hinz & Kunz sind weiterhin auf industriefraß angewiesen, ist nämlich auch ein Okonomisch/finanzielles Problem. Selbst Bauer Fritz kauft heute schon im Aldi ein..

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Ich versuche mal meine Gedanken zu sammeln!

Das eigentliche Problem wurde bereits angesprochen: die Menschen leben zufrieden in der von der Gesellschaft erbauten Welt, die sich der menschlichen Triebe bedient, um ein Gleichgewicht zwischen Glück und Unglück herzustellen. Die meisten Menschen sind sich darüber im klaren, dass wir keineswegs in einem Paradies leben. Aber das System ist komplex. Es gibt zahlreiche Triebe, welche man in jungen Jahren hat groß werden lassen und welche uns heute anhängen wie ein böses Laster. Wenn man noch die gesellschaftlichen Verpflichtungen nimmt, stellt man schnell fest, dass weder genügend Zeit noch Raum bleibt, um tatkräftig etwas zu verändern.
Anfürsich bietet diese Welt recht viel! Die Möglichkeit zu reisen, zu lernen, zu wachsen. Doch wenn man versucht, über den Tellerrand hinaus zu schauen, erkennt man eine korrumpierte Weltordnung, die den Menschen als höchstes Gut erklärt, doch inoffiziell eine Apperatur betreibt, die einst aus Menschen hervor ging, sich aber über die Jahre schlicht verselbstständigt hat. Daran hängen Menschen, die sich bereichern, erheben und Unrecht ausüben. Darin findet sich die Gewalt gegenüber der Natur, den Tieren, den ärmeren Menschen (die genau so gut hätten wir sein können). Und das, wenn man sich die Schönheit und Reinheit der Natur betrachtet, macht mich einfach nur krank in der Seele.

Gegenüber diesem mächtigen Komplex braucht man einen Gegenpol. Etwas, das stark genug ist, die Überzeugungen aktiv durchzusetzen und zu vertreten. Doch wie gewinnt man dies?

Vielleicht ist es eine gute Idee, eine Art "Religion" zu gründen, die sich genau damit auseinander setzt und weit über das Wissen hinaus geht. Denn Wissen alleine ist wertlos, wenn es an der Vorstellungskraft fehlt, und eine gute Vorstellung ist ineffektiv, wenn man die Gefühle, die zur Veränderung antreiben, nicht behalten kann....

Schwierig.

Vielleicht sollten wir doch LSD ins Trinkwasser geben. Am besten am 21. Dezember 2012. :D
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Slider hat geschrieben:... einfach nur traurig, wenn man dann ansieht was gewisse Hypes in anderen ländern anrichten... und das ist nur ein beispiel ach so "ökologischer" Lebensweise. Ich finds teilweise einfach nur geheuchelt. zudem sind viele lebensmittelindustrien auf diesen Ökozug aufgesprungen...
Öko bzw. Ökologie sollte ja eigentlich für nen Kreislauf stehen, mit all seinen Bestandteilen, d.h. bei der Lebensmittelerzeugung sollte das Gleichgewicht der betroffenen Biosphäre respektiert werden. Diese Entwicklung wird von kapitalistisch denkenden völlig falsch aus der Perspektive ihres kapitalistischen Kreislaufes betrachtet. Dass das grundlegend falsch ist und nix mit Öko zu tun hat, ist klar (z.B. Monokulturen und Ausbeutung der Böden sowie Organismen). Es wird produziert, was Mehrwert erzeugt, ohne den ökologischen Zusammenhang zu berücksichtigen. Ob diese Leute das bewusst machen (also im Sinne "Mir ist bewusst, dass die Natur darunter leidet, aber es ist mir wurscht - hauptsache Geld im Sack!") oder einfach nur aufgrund ihrer Unwissenheit bzw. ökologischen Unbewusstheit, mag ich garnicht beurteilen.

Meines Erachtens ist eine Bewusstseinserweiterung zu einer Umweltethik not-wendig, in der sich Mensch als resultierender Teil der Biosphäre erkennt, die die Lebensgrundlage seiner Existenz bildet (diese Erkenntnis wurde ja teilweise schon bewusst, aber von kapitalistischen Strömungen deformiert und korrumpiert). Er ist ja nur aufgrund günstiger Bedingungen in der Biosphäre daraus hervorgegangen und somit ist sie ein elementarer Teil seies Wesens. Beschädigung derselben ist quasi Selbstmord, weil sich der Mensch seiner äußeren und inneren Lebensgrundlage beraubt. Damit stirbt automatisch die nächsthöhere Ebene des Geistes / Bewusstseins gleichzeitig ab ("Die verlorene Seele unserer Welt"). Gelangt man als Individuum jedoch zu dem Bewusstsein, was die Grundlage von Leben bedeutet und berücksichtigt dies in seiner Lebensweise, und tun dies immer mehr Menschen, kann das einen Anstoß zur Weiterentwicklung und Evolution geben. Insofern kann die zu überwindende ökologische Unbewusstheit ein not-wendiger Schritt sein, um dieses evolutionäre Hemmnis zu überwinden - Transzendenz durch Erkenntnis (z.B. der Fehler).

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Meines Erachtens ist eine Bewusstseinserweiterung zu einer Umweltethik not-wendig, in der sich Mensch als resultierender Teil der Biosphäre erkennt, die die Lebensgrundlage seiner Existenz bildet (diese Erkenntnis wurde ja teilweise schon bewusst, aber von kapitalistischen Strömungen deformiert und korrumpiert).
Das möcht ich unterschreiben. Eine Bewusstseinserweiterung, die von sich aus schon diese Handlungsweisen initiieren würde..und damit wäre man wieder beim Ausgangspost. Ich meine halt nur das eine rein verstandes-bedingtes (oder gar diktiertes Umdenken) zwar auch schon zweckig sein kann, aber eben nicht nachhaltig genug, als käme es aus den Menschen selbst .. Was nützt es, wenn ich mich mit der einen hand "ökologisch korrekt" ernähre, und mit der anderen die nächste Narretei bewirke. Ein mehr an Bewusstheit (nicht nur auf Ernährung bezogen) ist erforderlich, aber wielange wissen wir das schon? Diese Einsicht wird schon zwangsläufig durch die momentanen Bedingungen zustandekommen bzw ist es bereits. Und auch ein tieferes Verständnis für das, was man isst halte ich für notwenig. Nicht nur, weil eben ökologisch angebaute Nahrungsmittel einfach schmackhafter und nahrhaltiger sind...(obwohl mir sagte letzten ein oppa das die böden eh schon nicht mehr so ergibig sind (in bezug auf nahrstoffgehalt & schadstoffbelastung) ...ob nun im Garten von Inge oder auf dem Ökobauernhof von Horst.. ....

Obwohl.. wer weiß wie das aussieht mit 20mrd menschen... vllt ists wirklich irgendwann notwenig auf Proteinkuchen umzusatteln? *würg*

Also wenn es nicht nur symptombekämpfung sein soll, wird man an dem EINEN THEMA, um das es in der ewigen Philosophie seit Jahrtausenden geht, nicht vorbeikommen... und da könnte einiges an Arbeit auf einen zukommen (weshalbs für viele bequemer ist auf den Quantensprung 2012 zu hoffen) :fies:

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Slider hat geschrieben:Ein weises Wort...
das "seid fruchtbar und mehret euch" mag auch oder vllt -vor allem- auf die Früchte-des-Geistes bezogen sein.. *acker*
und darin wiederum mag des Rätsels Lösung verborgen liegen. :denk:
In der Tat meine ich, dass diese Worte auch tatsächlich so zu nehmen sind. Ohne Masse lassen sich die entsprechenden Änderungen schwerlich herbeiführen. Um Masse zu erreichen, sehe ich allerdings derzeit ungefähr 2 praktikable Möglichkeiten: ähnlich denkende/lebende Menschen finden oder Überzeugungsarbeit bei den anderen leisten. Letzteres ist anstrengend und bei weitem nicht immer von Erfolg gekrönt.

Durch eigene Reproduktion hat der Mensch schon recht viele Möglichkeiten, sein Gedankengut, seine Wertvorstellungen, seine Überzeugungen auch weiter zu verbreiten. Es mag einige Jährchen dauern, aber letztlich sind Kinder die am einfachsten zu beeinflussendsten Wesen: unreflektiertes Annehmen der Meinungen/Ansichten etc. ihrer (Halb-)Götter resp. Eltern bildet schonmal eine solide Grundlage. Zuweilen meinen die Heranwachsenden sogar, es sei ihre eigene Meinung, Ansicht, Überzeugung. ^^ Komplikationen könnten natürlich im Laufe der Pubertät entstehen, wenn der Nachwuchs sich vielleicht entschließt, doch eher ein Yuppie-Leben cool zu finden... ;)

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