Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Dr.Schuh hat geschrieben:Entscheidend ist imho, auf welche Aspekte der Lebensführung Wert gelegt wird; Und das ist ausgesprochen variabel.
Schön gesagt.
Wie ich in meinem ersten Beitrag schon versuchte darzulegen, eventuell etwas flappsig: Es gibt im Kleinen wie im Großen zwei grundlegende Strategien mit einem vorgegebenen System umzugehen: Man kann versuchen sich in Kreisläufe einzupassen, oder man versucht Kreisläufe zu kontrollieren. In beiden Fällen ist für ein Gelingen die Anerkennung von Grenzen essentiell. Für die Ausdehnung der Grenzen ist wiederum Erkenntnis notwendig, die aber nur durch die Kombination beider Strategien sinnvolle ( in Hinsicht auf Entwicklung ) Ergebnisse liefert imho. Konkret auf die Menschheit bezogen kann man noch Reste von vergleichsweise winzigen Volksgruppen beobachten, die sich sehr erfolgreich in die Kreisläufe ihrer Umgebung eingepasst haben ( was z.B. teils sogar die legitime Tötung bereits geborener Kinder impliziert ), die andererseits über Jahrtausende keine Erweiterung der "Kreislaufkontrolle" erfahren haben. Balance ist ein Optimalzustand, der nur durch äußere Umstände ( "Leidensdruck" ) verlassen wird. Der "moderne" Mensch hingegen hat seine Fähigkeit der Kontrolle sehr weit über das Maß seiner sinnvollen Erkenntnisse der Funktionsweisen des Systems Erde ausgedehnt. Solch eine Ausdehnung endet erst durch einen Kollapps.....ODER... und das ist imo der interessanteste, weil, so weit ich weiß, geschichtlich neue Aspekt: Durch eine Ausdehnung der Erkenntnisse bei gleichzeitiger Anpassung der
Dr.Schuh hat geschrieben:Aspekte der Lebensführung
. Die Meta-Ebene des Wissens um den für Erkenntnisse entscheidenden Faktor Bewusstsein versetzt uns Primaten zumindest Potentiell dazu in die Lage, aus der Einbahnstraße "Friss bis du platzt!" zu entkommen und statt dessen einen Kreisverkehr auf hohem Niveau zu errichten. :)

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Slider hat geschrieben: @Erraphex..Ich will dir diese Sicht ebenfalls nicht nehmen, ich erkenne mich selbst sogar darin
wieder.. aber mir steht der Wind danach mich selbst anzupirschen, und es kann dieser Diskussion nicht dienlich
sein uns gegenseitig abzunicken & auf die Schulter zu kloppen, nur weil sich unsere "Überzeugungsstrukturen"
ähneln. Deswegen weiß ich konträre Ansichten durchaus zu schätzen. :)
Alles klar, alles andere hätte mich bei dir auch verwundert. Na, dann wollen wir mal. ;)
Slider hat geschrieben: Na klasse, das sag aber mal jemand den Arten, die kurz vor dem endgültigen Verschwinden sind, oder denen
die es bereits sind. Tut mir leid, peeps, aber das mutt so sein, damit wir Erkenntnis & Freiheit erlangen
können. Hmmm.. also ich weiss net so recht.
Hier kann uns vielleicht unsere Technologie in Form der Gentechnik helfen. Wichtig sind dann nur DNA Proben aller Spezies.
Slider hat geschrieben:
Eine glückliche Kindheit ist das größte Hinderniss um zu erwachen. ;o
Interessanter Gedanke. Also lasset uns die kInners unglücklich machen?
Wäre wiederum ne blöde Folgerung aus einem zuvorigen Erlebnis. *find*
Vielleicht legt die aktuelle Entwicklung ja auch die Grundlage für die Spannung, die notwendig ist, damit sich bei einer großen Anzahl von Menschen etwas ändert.
Slider hat geschrieben: Es wäre wie gesagt dasselbe empfinden, wenn es ganz anders aussieht.
Ja, vielleicht. Oder ja, sicherlich. Die Parameter des Algorithmus Leben sind aber die, die zu dem geführt haben, was hier zu schildern versucht wurde. Allerdings kann ich mir eine andere Ausprägung der Parameter, die zu den hier kritisierten Mustern führen, schlicht nicht vorstellen. Was natürlich nichts zu bedeuten hat. ^^
Slider hat geschrieben: Ich schenke also bloss mancher "Auslegung" oder "endgültigen Schlüssen" keinen Glauben,
die aus diesem Erleben resultieren, denn die hinken teils gewaltig, und sind wieder durch unsere
Filter bedingt.
Ok. Nur stammt das Gefühl aus einer Region in der es keine Filter gibt. Aber du schreibst ja auch, unseren Interpretationen. Ja, die sind Spekulation. Zeitvertreib.

Es ändert aber alles nichts an diesem Gefühl. Wobei ich, durchaus auch in Reaktion auf diesen Thread, Abstand davon nehmen werde, diesem Gefühl in einem öffentlichen Raum Ausdruck zu verleihen.
Slider hat geschrieben: Ist in etwa so wie mit dem Thema "Denken" ... oder "Vorstellen"... Da hören die Leute
sie müssten aufhören zu denken, sich Dinge vorzustellen etc ..um Zugang zum "Unaussprechlichen"
zu finden. Und sie tuns, und erleben dann wirklich das Versprochene & dann kommen sie zurück
und predigen den Leuten, für immer und ewig das Denken & die eigene Vorstellungskraft
in die Tonne zu treten. Das ist im Ansatz zwar richtig und stimmt.. schlicht die Folgerung daraus hinkt.

Und darauf weise ich hin, natürlich nur ungenügend.
Was ist denn die Folgerung aus der Schilderung des Gefühls? Das wir nichts tun müssen? Ja, die Folgerung ist fraglos nicht richtig.
Slider hat geschrieben: naja zum thema erkenntnis/einsicht...kommt drauf an, wie du diese Worte verwendest.
Erkenntnis findet auf rationaler Ebene und Einsicht auf energetischer Ebene statt. Erkenntnis ist absolut nichtig gegenüber der Einsicht. Erkenntnis ist schön und gut, aber nur die Einsicht hat die Macht von einem auf den anderen Augenblick wirklich alles zu ändern.
Slider hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:Ich halte die Zeiträume für bedeutend größer. Wie lange gibt es schon den Menschen?
Wann hat Leary seine Äußerung gemacht? In welchem Verhältnis stehen die Zeiträume? Ist der einzige Weg,
dass es langsam und stetig besser wird? Vielleicht muss es auch erst richtig knallen. Und hier sehe ich
noch viel Spielraum für den Leidensdruck.
hmmm... was leider dazu führt, daß sich die Apocalyptiker unter uns diesen Knall schon regelrecht herbeisehen.
Weil sie erlöst werden wollen. Vielleicht ist es ja gut und richtig, dass sie dieses Gefühl empfinden - sagt es doch aus, dass wasauchimmer nicht richtig ist.
Slider hat geschrieben: @Dummheit (dunkle Seite)
Erraphex hat geschrieben:Weil es sonst langweilig wäre? ;)
Hmm.. glaub nich, das es mit weniger dumm(pf)heit langweilig wäre. im gegentum. ;)
Wir, also Slider und Erraphex, werden es sicher nicht mehr verifizieren können. ^^
Slider hat geschrieben:
Diese Kulturkreise haben den Weg allerdings noch vor sich...
Ja und nein. Einige wählen schon seit jeher einen anderen Weg.
Manche haben vllt ebenfalls diese Möglichkeit der Technik, wie Automobile etc im "Acidäther" gesehen,
sich aber bewusst gegen diese Annehmlichkeit entschieden, weil sie auch gesehen haben was das anrichten
wird über große Zeiträume hinweg. Die Intelligenz haben die Menschen zweifelslos, nur mangelt es eben
manchmal an Weisheit = Liebe+Wissen/Verstehen. Und genau das ist der Weitblick, den du hier anführst.
Wissen ohne Liebe ist gefährlich. Liebe ohne Wissen ist einfältig. Die Vereinigung wird stattfinden. :)
Slider hat geschrieben:
Erraphex hat geschrieben:Weil? Die Erde hält viel aus. Und sie wird sich erholen. Ob die menschliche Zivilisation
dann in der uns bekannten Form an den jeweiligen Orten weiter existieren wird? Who knows...
Hm, ja..aber wir können nicht mal gescheiht weiter als 3 Tage in die Zukunft blicken, Chaos rulez.
Die Erde wird sich vllt erholen, aber muss es erst dazu kommen? :nixplan:
Keine Ahnung. Meine :glaskugel: funktioniert leider nicht zuverlässig. ;)
Dr.Schuh hat geschrieben: Der Theorie, dass wir die vorläufige Spitze/Krönung einer festglegten, linearen Entwicklung darstellen, die jede Kultur im Laufe ihrer Evolution nimmt, wenn sie sich nur weit genug entwickelt, sich förmlich erhebt, stehe ich sehr kritisch gegenüber.
Nicht eine linerare Entwicklung. n lineare Entwicklungen die sich, aufgrund globalisierender Effekte, annähern.
Dr.Schuh hat geschrieben: Wie lassen sich mit ihr zB die massiven Unterschiede in der Entwicklung - mitunter ja selbst zwischen zwei lediglich von einem Fluss getrennten Ethnien, mit an sich selben Ressourcen und Möglichkeiten - erklären. Und was sind die Maßstäbe an der wir den 'Entwicklungsstand' unserer Kultur messen? Unsere eigenen?
Ich will gar nichts messen. :zunge:

Aber was wären denn Beispiele von Gesellschaften, die von hoher Technolgie durchdrungen sind und sich von der unseren in Bezug auf die hier kritisierten Muster deutlich unterscheiden?
Dr.Schuh hat geschrieben:Entscheidend ist imho, auf welche Aspekte der Lebensführung Wert gelegt wird; Und das ist ausgesprochen variabel.
Sicher, sicher. Diese Entscheidung aber frei zu treffen, davon sind wir allerdings noch weit entfernt.
Zuletzt geändert von Erraphex am 28. Februar 2010, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Wort Korrektur
happiness is the absence of resistance

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Erraphex hat geschrieben:Es ändert aber alles nichts an diesem Gefühl. Wobei ich, durchaus auch in Reaktion auf diesen Thread, Abstand davon nehmen werde, diesem Gefühl in einem öffentlichen Raum Ausdruck zu verleihen.
Hm, ich finde es nicht unwichtig dem Ausdruck zu geben, ...ohne dieses Fühlen, wäre ich wohl schon längst mißanthrop.
Aber auch die ich nenn sie gern "göttliche Unzufriedenheit" (ein Pirschmodus unter vielen) spielt eine Rolle & beide schliessen sich nicht aus, sind einfach 2 modi desselben Geistes, ohne die wir garkeinen Antrieb hätten irgendetwas anders zu tun, was in irgendeinerweise unsere "Lebenskraft" &damit auch -gefühl schwächt.

die "Frau-der-Veränderung" halt: Sie erregt, sie bewegt, sie erregt, sie bewegt...... :rocker:
Erraphex hat geschrieben:Was ist denn die Folgerung aus der Schilderung des Gefühls? Das wir nichts tun müssen? Ja, die Folgerung ist fraglos nicht richtig.
Das-All ist vollkommen (nicht im sinne von fertig), da gibt es keine halben Sachen. Das singt einerseits mein Herz. allerdings wird dieser "Herzens-GEsang" dann schnell vom, ich sag mal: "Alltagsbewusstsein" narrativiert, sobald es die Deutungshoheit wiedererringt & Besitz von einem ergreift,

... das lehnt sich dann zufrieden zurück & betrachtet..-das grosseBILD/Mosaik & meint "fertig" zu sein... wie'ne geprägte Münze. :spiegel:

Es rechtfertigt sogar sein handeln damit. Genauso wie damals die Gläubigen mit Bibelversen umsich schleuderten, um ihr
Tun (von dem es oftmals weis, wann es eher schwächend, statt stärkend wirkt) zu "untermauern", wahrscheinlich
ohne überhaupt einen Schimmer von dem Bewusstseins zu haben, in dem dies niedergeschrieben wurde.

Es sieht so aus, als sei das einer der Fallstricke des "psychedelischen Weges".
Das man nicht so sehr darauf zu achten braucht, was man denkt, tut, fühlt etc...
weil man sich ja -egal wiesehr man sich "verkorkst"- ja eh wieder neuprägen kann.

Von daher muss ich da vorsichtig sein, was es mir jedoch nicht verbietet,
die Intelligenz des kosmischen Lebens zu würdigen. :bow:

in gewisserweise beißt sich aber der slider'sche hund da gerne in den schwanz

Erraphex hat geschrieben:Erkenntnis findet auf rationaler Ebene und Einsicht auf energetischer Ebene statt. Erkenntnis ist absolut nichtig gegenüber der Einsicht. Erkenntnis ist schön und gut, aber nur die Einsicht hat die Macht von einem auf den anderen Augenblick wirklich alles zu ändern.
Ich finde das Erkennen nicht "nichtig", sondern zweckig ist.. es steht ja nur im Vergleich "nebeneinander"... normalerweise folgt eines dem anderen. ^^

Das Erkennen geht mE Hand in Hand mit dem unmittelbaren ERleben/reinem verstehen, was dem ähneln dürfte, was du "Einsicht" nennst.. Das "Problem" liegt wohl nur darin, daß uns seit Kind auf an eingebläut wird, daß die Begrifflichlichkeiten vor dem "Sehen/unmittelbaren Wahrnehmen" kommen, statt anschliessend. Ist immernoch akut das Thema. solche verwexlungen sind arge bw-bremsen, schon immer gewesen.


Slider hat geschrieben:Hmm.. glaub nich, das es mit weniger dumm(pf)heit langweilig wäre. im gegentum. ;)
Erraphex hat geschrieben:Wir, also Slider und Erraphex, werden es sicher nicht mehr verifizieren können. ^^
vllt wiederum im kleinen-großen. :)
ich habe mich noch nie gelangweilt, wenn mir die "Narrenkappe" mal verrutscht ist
oder sie gar mal kurzzeitig gelöst hat. Im Gegentum, ich war in höchstem Maße erstaunt
bar der Möglichkeiten der Wahrnehmung & Abwesenheit jeglicher Stumpfheit. Watts beschrieb
Langeweile mal als Zustand des geteilten Geistes. Ich glaube sogar das neben dem hier angeführten
leidensdruck & der gier die langeweile in dieser gesellschaftlichen Entwicklung ein gehörige Portion Würze
dazutut. Ich meine, man braucht nur aus dem Fenster sehen: ein immenser "Abenteuerspielplatz". :irre:
Und die Leute tun die idiotischsten & produktivsten Dinge, nur um "beschäftigt" zu sein.

Erraphex hat geschrieben:Aber was wären denn Beispiele von Gesellschaften, die von hoher Technolgie durchdrungen sind und sich von der unseren in Bezug auf die hier kritisierten Muster deutlich unterscheiden?
Der Gedanke dem ich da ab & zu aufsitze & den ich hier schon kurz erwähnte ist: Das wir uns technisch weiterentwickelt haben (also die Fortschritte des Intellekts (mit seinen 2 Seiten-der-Medaillie) das wir aber im Gegenzug unsere Bewusstseinsentwicklung gebremst haben (warum auch immer). In CC-Sprech den Montagepunkt nahezu auf der allgm Konsens-Position "einbetoniert" haben. Doch beides muss zwingend Hand in Hand gehen, eine Spezies, wo das der Fall ist, wäre zumindest vorstellbar.

Das Widereinsetzen der BewusstseinsReise-der-Menscheit ist erst seit letztem Jahrhundert vemehrt zu spüren & trotzdem gibts immernoch zuhauf an "konservativen Programmen", die uns von dieser "Mutation" abzuhalten scheinen. Wir benutzen fortschrittliche Technik quasi auf "mittelalterliche Art & Weise".

Zwar hat jede neue Technologie auch einen Bewusstseinswandel mit sich gebracht, weitgehend hat sich das aber auch einfach wiederum nur auf "Wandlungen" im mentalen Weltenbau-Kaleidoskop beschränkt, was anderes hat sich da scheinbar nicht groß verändert.. aber ich kann mich täuschen. :nixplan:

Allerdings, was die Technik, das "Equipment" angeht. Jemand sagte mal, "je mehr wir von einer Sache verstehen, desto weniger brauchen wir für ihre Durchführung". Einige Dinge des heute täglichen Lebens wären wohl garnicht notwendig, wenn wir in einem der sog. Zustände-des-Wissens wären. Bibeln zB. :freak:
Und wer sein Kokosnußradio wieder feintunt braucht auch kein handy mehr. etc.. :pfeif:

Ne ich bin kein Feind der Technik, allerdings vertrete ich die Position zwecks dieser Diskussion, das wir Ideen, so genial sie schein mögen, vorschnell umsetzen (zwecks profit), ohne sie (uns) heranreifen zu lassen & idie Gefahren richtig einzuschätzen (besser: einzusehen).

In diesem Sinne
Slider

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Erraphex hat geschrieben: Aber was wären denn Beispiele von Gesellschaften, die von hoher Technolgie durchdrungen sind und sich von der unseren in Bezug auf die hier kritisierten Muster deutlich unterscheiden?
Korowai leben in gigantischen Baumhäusern, die sie ohne einen einzigen Nagel in zich Metern Höhe erbauen. Shipibo interagieren mittels Gesängen mit Psyche, Geist und Wirklichkeit. Andere können sich ohne Handy in einer 7-Ton-Sprache über ganze Täler hinweg unterhalten oder verfügen über ein gigantisches Liedgut, einen Vorrat an Geschichten, einen mythologischen Kosmos, einen kulturellen Reichtum sondersgleichen. Ein kleiner Junge dort kann vll kein WIndows installieren - aber er weiß, wie man einen Hasen fängt.

Was ist mehr wert? Die komplette Transformers-Sammlung von Mattell oder eine 5-Loch-Flöte, die man spielen kann? Ich weiß es nicht.. :lol:

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Ich würde da nicht werten ... weshalb auch.
Es sind verschiedene Lebenswelten mit jeweiligen Ansprüchen und Möglichkeiten. Er kann kein WINDOOF installieren, weil es keine Computer gibt, weil es keinen Strom gibt, weil es keine Notwendigkeit dafür gibt. Hier hat sich über die Zeit etwas aufgebaut, für das Strom notwendig ist, was wiederum Computer brauch, um damit zu arbeiten und es somit auch für den Privaten interessant macht, sich über verschiedene Programme wie etwa WINDOOF damit auseinanderszusetzen :nixplan:

Weshalb also sagen die dort sind besser dran, weil ursprünglicher ... oder andersrum; wir hier sind besser dran, weil technologisierter?!

Wenn der kleine Junge mit seiner 5-Loch-Flöte früh genug aus seiner Lebenswelt rausgerissen und in unsere reingesteckt wird, möchte er auch Transformers haben ... und wenn das seine alten Kumpels aus'm Dorf sehen, wird die kleine Flöte plötzlich ganz leise und uninteressant. Umgekehrt is'es natürlich genauso; der der dort aufwächst und hierher zurückkommt und plötzlich zu jagen weiß, der is natürlich der Held, wenn er nachts im Berliner Randbezirk ne Wildsau umme Ecke bringen kann und die dann auch noch am offenen Feuer zuzubereiten weiß ;)

Gibt imo nicht umsonst solche Wort- oder Begriffsschöpfungen, wie Großstadtdschungel ... die Welt ist Eins, wir sind Eins.

Wobei ich dazu sagen muss, dass auch ich lieber Flötespielen und Jagen können wöllte, als WINDOOF zu installieren ... aber ich bring's bei beidem nicht sonderlich ^^
My bubble -- my rules

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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anima hat geschrieben:Wenn der kleine Junge mit seiner 5-Loch-Flöte früh genug aus seiner Lebenswelt rausgerissen und in unsere reingesteckt wird, möchte er auch Transformers haben ... und wenn das seine alten Kumpels aus'm Dorf sehen, wird die kleine Flöte plötzlich ganz leise und uninteressant. Umgekehrt is'es natürlich genauso; der der dort aufwächst und hierher zurückkommt und plötzlich zu jagen weiß, der is natürlich der Held, wenn er nachts im Berliner Randbezirk ne Wildsau umme Ecke bringen kann und die dann auch noch am offenen Feuer zuzubereiten weiß ;) /size]
Interessant wär dann auch die Frage, ob der Jung mit seinem Plastikspielzeug, wenn auf einmal im Indiodorf leben muss die Flöte noch mit der gleichen Begeisterung und Fähigkeit erlernen kann, wie der Indiojunge. ;)
Take pain as a game.

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Der kleine Bub ganz bestimmt ... wenn man's ihm nur schmackhaft macht und/oder alle ringsrum sich auf die Flöte konzentrieren, dieser also einen höheren Wert beimessen, als dem Müll. Das is doch das tolle an Kindern; sie sind noch so dermaßen unbefleckt und offen und deshalb auch beeinflussbar :lol:
Sobald der Mensch mal denkt, er wäre im Leben angekommen im Sinne von "seinen Platz gefunden haben", wird es natürlich bedeutend schwieriger, klar. Dann gilt es nämlich noch zusätzlich die innere Schutzbarriere zu überwinden, die das aktuelle Dasein als ein nicht zu veränderndes oder nicht zu überwindendes, weil gegenwärtiges und damit sicheres wahren will ... und was die (Ego) so kann, das wissen wir ja zweifelsohne selbst ;)

... und das lässt sich imo auch wieder auf beide Seiten übertragen.
My bubble -- my rules

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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@Slider: :bow:
Dr.Schuh hat geschrieben: Korowai leben in gigantischen Baumhäusern, die sie ohne einen einzigen Nagel in zich Metern Höhe erbauen. Shipibo interagieren mittels Gesängen mit Psyche, Geist und Wirklichkeit. Andere können sich ohne Handy in einer 7-Ton-Sprache über ganze Täler hinweg unterhalten oder verfügen über ein gigantisches Liedgut, einen Vorrat an Geschichten, einen mythologischen Kosmos, einen kulturellen Reichtum sondersgleichen. Ein kleiner Junge dort kann vll kein WIndows installieren - aber er weiß, wie man einen Hasen fängt.

Was ist mehr wert? Die komplette Transformers-Sammlung von Mattell oder eine 5-Loch-Flöte, die man spielen kann? Ich weiß es nicht.. :lol:
Ist ein Vergleich von etwas, was du derart schön findest und von etwas, was du derart unsinng findest, sinnvoll? Wie wäre es mit den ganzen Geschichten und dem Internet, über das wir hier kommunizieren?

Wir haben hier die Möglichkeit, dass uns die Technologie dienen kann und uns dadurch Möglichkeiten bietet, etwas zu schaffen, was unsere Vorstellungskraft weit, weit übersteigt.

Und: Kultureller Reichtum? getintoit lästert ja gerne, und zurecht, über die Kultur. Fuck Kultur. Viva la Freiheit!

Und last, but not least: Der edle Wilde ist eine Massenpsychose des "modernen", im Sinne von nicht in der Natur lebenden, Menschen (das Bild tauchte afaik das erste Mal bei den alten(!) Griechen auf, die in den höchsten Tönen von dem naturverbundenen Leben sprachen, welches sie in den Wäldern vor Athen lokalisiert zu haben meinten).
happiness is the absence of resistance

Re: Die verlorene Seele unserer Welt

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Was hast du denn gegen Transformers? ;) Ich wollte überdies garnicht hinaus auf den 'edlen Wilden' (tm), vielmehr darauf, dass ein materiell einfaches, natürliches Leben auch auf einem geistig hohen Niveau möglich ist. :klug:

Dass man Technik im Dienste von zB Bildung, Kommunikation und Kultur nicht verwirft, ist klar.

Laptops auf Baumhäusern. :2daumen:

€ nagut:
Erraphex hat geschrieben:Fuck Kultur.
Fuck Technologie. :D

( ;) )

€ Auf unsere Kultur zu scheißen, ist ja btw auch wiederum eine Kultur. :D

Gruß
Schuh
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