Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Kurios, dass Befriedung eine Eingrenzung ist, wobei befrieden "einem Land Frieden geben" bedeutet, und Selbstbefriedigung lediglich die Stillung sexueller Bedürfnisse impliziert.

Aus diesen Bestandteilen kann man eine gehaltvolle Neuschöpfung kreieren:

Selbstbefriedung - die Grenzen des Selbst erkennen / setzen um die Bedürfnisse des Selbst zu befriedigen und sich somit Frieden zu geben

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Für mich hat die Bedeutung sprachlichen Austauschs in letzter Zeit abgenommen, weil das miteinander Sprechen zumeist die Ebene der Persönlichkeit und der Beziehung dazwischen, welche in Wahrheit ein Selbstgespräch zweier Egos mit sich selbst (oder besser gesagt mit ihrern Bildern) ist, nicht überschreitet. Im alltäglichen Austausch, zB: beim Bäcker neben an ist die Beziehung im persönlichen Sinn zwar besonders oberflächlich, bietet aber auch Möglichkeiten Neues zu entdecken, weil das BIld der Identifikation sich auf das Bild des Bäckers/der Bäckerin beschränkt wohingegegn gerade in der Beziehung zwischen Menschen, die sich lange und intensiv kennen die Bilder der gemeinsamen Vergangengheit derart festgefahren sein können, dass ein, lebendiger Austausch, ein zusammen-Sein im Hier und Jetzt dadurch ungemein schwer erschwert wird.

Bestes Beispiel. Die Beziehung. Wie schwer ist es, einem Menschen mit dem man zusammen war völlig neu zu begegnen ?!

Bei der Sprache ergibt sich auch das Problem, dass reine Informationen über Raum-Zeit-Zusammenhänge sich oft mit Egoidentifikationen und den persönlichen Färbungen überschneiden. Das führt dann zu so abstrusen Dingen wie zB: nationaler Identifikation, usw. .. Aber Deutschland Olée by the Way :king:


peace
Take pain as a game.

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Habe es hier im Forum gelesen und es muss einfach in diesen Thread:

Ich finde es bemerkenswert, dass die Wörter (sich) versprechen und (das) Versprechen identisch sind. Liegt ansich ja auch auf der Hand. Es ist unmöglich etwas zu versprechen (wer kann schon in die Zukunft schauen?) und damit hat sich jeder bei einem gegebenen Versprechen gleichzeitig versprochen. Bemerkenswert vor allem deshalb, weil diese Gleichheit anscheinend kollektiv ignoriert wird.
happiness is the absence of resistance

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Mao hat geschrieben:Für mich hat die Bedeutung sprachlichen Austauschs in letzter Zeit abgenommen, weil das miteinander Sprechen zumeist die Ebene der Persönlichkeit und der Beziehung dazwischen, welche in Wahrheit ein Selbstgespräch zweier Egos mit sich selbst (oder besser gesagt mit ihrern Bildern) ist, nicht überschreitet. Im alltäglichen Austausch, zB: beim Bäcker neben an ist die Beziehung im persönlichen Sinn zwar besonders oberflächlich, bietet aber auch Möglichkeiten Neues zu entdecken, weil das BIld der Identifikation sich auf das Bild des Bäckers/der Bäckerin beschränkt wohingegegn gerade in der Beziehung zwischen Menschen, die sich lange und intensiv kennen die Bilder der gemeinsamen Vergangengheit derart festgefahren sein können, dass ein, lebendiger Austausch, ein zusammen-Sein im Hier und Jetzt dadurch ungemein schwer erschwert wird.
Hmm... Was meinen Teil angeht, ich bin etwas müde geworden, was "wirklichen Austausch" angeht (mal abgesehen von Dosisangaben und sonstigen Lebensweisheiten, die ich verbrochen habe *g*). Ich frage mich aber, was dahintersteckt. Zum einen liegt es sicher an der Unausdrückbarkeit gewisser Erfahrungen, und in der Hinsicht habe ich mich schon fast von dem gedanken verabschiedet mich mit jemanden je über gewisse Erfahrungen austauschen zu können, selbst wenn ich innerlich weiß, daß mein Gesprächspartner diese Erfahrung geteilt hat. Wie gesagt, manches muss man wohl wirklich wie ein alter Greis still in sich bewahren? Oder wie hiobs großvater, na ich hoffe nicht..löl... Ich habe bei mir eine Neigung bemerkt mich nur noch auf das "einigermaßen kommunizierbare" der "Übergangszonen" zu beschränken und ich bemühe vermehrt Gleichnisse.

Also gewisse Dinge, die das Träumen angeht, oder die gesteigerte Bewusstheit. Und es gibt soviele "kleine Entdeckungen" die einer Notiz auch in einem Forum wert wären, doch besteht ja die langläufige Neigung dazu, lieber über die ganz "großen Einsichten" bezüglich des menschlichen Geschicks zu sprechen....das wundert mich oft auch in den psychedelischen foren, man spricht lieber über etwas, von dem man genau weiss, daß es keine Worte dafür gibt. Daran ist nichts verwerflich im Gegenteil, sogar für manch einen hilfreich stets auf etwas jenseits zu verweisen, aber es wundert mich. Sind wir denn alle schon so allwissend, dass uns diese kleineren entdeckungen nicht mehr interessieren, oder halt das gar für Kindergartenstoff?

Was den sprachlichen Austausch des "Unbekannten" angeht. Ich finde, div. Dinge kann man eh nur in einem gesteigerten Bewusstsein besprechen, wo man eben diesen Augenblick/Bewusstheit miteinander teilt. In einem Forum ist das schon in der Hinsicht fraglich, da wir uns je nach TagesForm, Wahrnehmungsweise usw ja eh in mehr oder weniger voneinander abweichenden Modi's befinden oder jeweils in sie hineinversetzen, aber der vorteil hier ist, das man es später nochmal nachlesen kann, was man verzapft hat und wie es wirklich gemeint gewesen sein könnte, daß jemand sagte. Was dem einen sein Opium, das ist mir das Forium, oder so.
Mao hat geschrieben:Bestes Beispiel. Die Beziehung. Wie schwer ist es, einem Menschen mit dem man zusammen war völlig neu zu begegnen ?!
Man kann sich halt stets das Unergründliche in uns, jeden Augenblick bewusst halten... dann ist es mE nicht soooo schwer.
Bzw auch die "Energien" des unmittelbaren Augenblicks ins Gespräch einfliessen zu lassen, oder darauf hinleiten.
Mao hat geschrieben:Bei der Sprache ergibt sich auch das Problem, dass reine Informationen über Raum-Zeit-Zusammenhänge sich oft mit Egoidentifikationen und den persönlichen Färbungen überschneiden. Das führt dann zu so abstrusen Dingen wie zB: nationaler Identifikation, usw. .. Aber Deutschland Olée by the Way :king:
All diese freigesetzten Emotionen, ein Festschmaus für so manchen Flattermann.
:popcorn:

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Slider hat geschrieben:Also gewisse Dinge, die das Träumen angeht, oder die gesteigerte Bewusstheit. Und es gibt soviele "kleine Entdeckungen" die einer Notiz auch in einem Forum wert wären, doch besteht ja die langläufige Neigung dazu, lieber über die ganz "großen Einsichten" bezüglich des menschlichen Geschicks zu sprechen....das wundert mich oft auch in den psychedelischen foren, man spricht lieber über etwas, von dem man genau weiss, daß es keine Worte dafür gibt. Daran ist nichts verwerflich im Gegenteil, sogar für manch einen hilfreich stets auf etwas jenseits zu verweisen, aber es wundert mich. Sind wir denn alle schon so allwissend, dass uns diese kleineren entdeckungen nicht mehr interessieren, oder halt das gar für Kindergartenstoff?
Word. :bow:
Take pain as a game.

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

40
hab irgendwie einen hang zu diesen "UN-dingern"
das wort hat ne seltsame qualität.

stimmt, zuweilen ist auch das vertrauteste, selbstverständlichste angsteinflössend,
selbst die/der eigene Geliebte/r. *lol*

aber auch eine gewisse "heimlichkeit" kann ja ansich schon un-heimlich, verschlagen, "spukhaft" auf jemanden wirken.
hö?

im englischen uncanny, eerie, weird....
glaube mal irgendwo gelesen zu haben, daß diese adjektive, zumindest im englischen, erst gegen Ende des
18. Jhdt vemehrt in Umlauf kamen, wie schon gesagt zur definition von orten, dingen oder begebenheiten die uns
angst einflössen.

Beim Chesterton lese ich grade:
Der Mensch weiß, daß seine Seele Tönungen birgt, bestürzender, zahlloser und namenloser als die Farbschattierungen eines Herbstwaldes.....Dennoch glaubt er ernsthaft, daß diese Tönungen in all ihren Verschmelzungen und Übergängen durch einen willkürlichen Grunz- oder Kreischmechanismus wiedergegeben werden können. Er glaubt, daß aus dem Inneren eines Börsianers tatsächlich Geräusche hervordringen, die alle Mysterien des Erinnerns und alle Agonien der Sehnsucht ausdrücken....

ist das nicht UNHEIMLICH? :lol:

appropo "sehnsucht", das finde ich nicht minder merkwürdig.

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Erraphex hat geschrieben:Habe es hier im Forum gelesen und es muss einfach in diesen Thread:

Ich finde es bemerkenswert, dass die Wörter (sich) versprechen und (das) Versprechen identisch sind. Liegt ansich ja auch auf der Hand. Es ist unmöglich etwas zu versprechen (wer kann schon in die Zukunft schauen?) und damit hat sich jeder bei einem gegebenen Versprechen gleichzeitig versprochen. Bemerkenswert vor allem deshalb, weil diese Gleichheit anscheinend kollektiv ignoriert wird.
Den find ich gut. Klingt für mich auch 1a nach Kommunikationsproblemen zwischen Mann und Frau. Von nem Kollegen hab ich 'das hast du mir aber versprochen!' auf jeden Fall noch nicht in der Form gehört...
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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also reallear, du hast also deine versprechungen nicht eingehalten? tse, schäm dich.
das gebührt sich nicht für einen echten pfadfinder. :D

wobei das versprechen ja fast sowas wiene "eidesstattliche versicherung" is, damit das gegenüber ruhig schlafen kann,
und wehe einer oder etwas erfüllt diese versprochene versprechung oder versprechende versprochung nicht,
das gibt abzüge in der b-note.
:muah:

app "frauen".
warum meinen die weiblichen wesen eigentlich immer NEIN, wenn sie JA sagen usw usf.?
ursache & wirkung vertauscht?
:)

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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also reallear, du hast also deine versprechungen nicht eingehalten? tse, schäm dich.
das gebührt sich nicht für einen echten pfadfinder.
Schuldig! Ich bin schuldig! :D
[Weiterlästern]
Das is ja nicht nur im konkreten Wortbedeutungssinne so, sondern auch tiefergehend im ganzen Verhalten und so weiter... Wah. Ne. Hinterher ist man dann immer klüger. :f

[/genug gelästert]
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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da is durchaus was dran@mao :)

@topic
was ich mich manchmal frage ist, warum im deutschen, daß eine so reiche und wortgewaltige Sprache ist, diverse Worte einfach nie gebildet wurden...bzw. in anderen Sprachen dieser Welt Worte entdeckt werden, die wunderbar auch ins Deutsche passen würden. Merkwürdig deshalb, weil diese Worte schon insich selbst so einfach anmuten, daß man eigentlich nicht nicht drauf kommen könnte. Selbst wenn man jenen legendären Affen an der Schreibmaschine nach dem Zufallsprinzip tippen lassen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit zwar wie bemerkt nicht sehr hoch, daß je etwas wie zb Homers Werke oder ein "Faust" dabei herauskommen würden, sodoch um so wahrscheinlicher ebeneines dieser einfachen Worte.

app "wunderbar", mir sagte mal ein deutschlernender ghanaese, daß er das Wort "wunderbar" irgendwie möge, daß es gut und gerne auch ein Wort aus einer afrikanischer Sprache sein könne, es klang ihm irgendwie vertraut.

Ein weiterer Punkt den ich irgendwie bedaure ist, daß es im altdeutschen sehr viele interessante Wörter gibt, um die es eigentlich sehr schade ist, daß sie nicht mehr benutzt werden. Oder wenn man sich in einem gesteigerten Bewusstsein, mal die althergebrachten Namen laut ausspricht, wie zB WALTER, oder VOLKER. KARL, Eberhard usw... verdammt wortgewaltig. Im Falle von WALTER buch-stäblich...

Und dann wären da noch jene seltsamen Worte, die sich mancheinmal "aus dem Geiste heraus" formen, und ich meine hiermit nicht, sich irgendwas ausdenken wie "mupdeschuduk mahula pahemsi" oder gar "mit fremden Zungen sprechen"... sondern aufeinmal hat man eben ein Wort, daß durch die/in der jeweilige Bewusstseinsweise gebildet wird... du erlebst etwas, und das Bewusstsein/Geist formt ein Wort.

So befand ich mich einmal in einem eigenartigen Bewusstseinszustand, und plötzlich kam mir das Wort "Akate" zu Bewusstsein, ich "musste" es mehrmals hintereinander aussprechen, und es hatte gewisserweise "Zauberkraft", bzw beeinflusste die Wahrnehmungsweise maßgeblich und drückte diese auf sonderbare weise auch vollkommen aus, auf für mich bis dato neuartige Weise.. Wenn ich heute dieses Wort ausspreche, kann ich mir jenen Zustand wieder sehr eindringlich bewusstmachen, ihn quasi evozieren. Ob es für einen anderen Menschen ähnliche Wirkung hätte, sei mal dahingestellt, aber in dem Sinne könnt man sich ja auch ne eigene Sprache zulegen, eine die man eben nur zum "manövrieren/navigieren" im Bewusstsein, sag ich mal nutzt, statt zum "Verständigung" zwischen den Menschen.

Ebenso geschieht sowas in sag ich mal mehr oder gewöhnlichen "Träumen" ja auch sehr oft, daß man Worte erhält...

Einige dieser Worte findet man dann durchaus auch wieder, wenn man recherchiert, in anderen sprachen vielleicht, was noch eine Sache des Zufalls sein mag, aber wenn ich mit einem Bekannten eine Flasche Wein leere, und ich bin kein Weinkenner und uns quasi im Weinrausche ein Wort einfällt (irgendwas mit M...vergessen), was uns irgendwie fasziniert und beschäftigt, und ich dann bei der Nachforschung herausfinde, daß das ein Name für eine bestimmte (mir bis dato unbekannte) "Weingottheit" ist/war, dann find ichs schon merkwürdiger.

Alle male interessant dieser Fred... schön das er wieder etwas munterer wird.

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