Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Ok, auch eine Bedeutung. Aber nicht die, welche ich im Sinne hatte, als ich von Selbstbewusstsein sprach. Das wäre noch bedeutend umfassender zu verstehen.

Wie ist dann nun ein Wort für das was in dieser Gesellschaft Selbstbewusstsein genannt wird? :verwirrt:

Habe den Titel des Thema umbenannt, weil der alte Titel das Thema zu sehr eingeschränkt hat.

Zwei weitere interessante Worte:

Ver-rückt - ich mag das Wort und würde mich selber als ver-rückt bezeichnen. Allerdings gibt es wohl wenig Worte in denen die gesellschaftliche Bedeutung so stark von der ursprünglichen/meiner abweicht. ^^

Merk-würdig - wird fast nie in diesem Sinne genutzt.
happiness is the absence of resistance

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Merkwürdig
Seltsam
Komisch

Ich forder das Wort Merksam für dinge die es weder würdig sind sie sich zu merken, die auch nicht selten auftreten, aber trotzdem komisch sind. Ok, nehmen wir einfach komisch. Obwohl nein, nehmen wir nicht, weil merksame dinge nicht lustig sind!

Für dinge die deshalb seltsam sind, weil sie ausserhalb der eigenen Kultur seltsam wirken, aber im Grunde nicht selten vorkommen.

Quasi ein Wort für Aussenseiter der Mainstreamgesellschaft.

PRO Merksam!

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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ginkgo hat geschrieben: Ich forder das Wort Merksam für dinge die es weder würdig sind sie sich zu merken, die auch nicht selten auftreten, aber trotzdem komisch sind. Ok, nehmen wir einfach komisch. Obwohl nein, nehmen wir nicht, weil merksame dinge nicht lustig sind!
:lol:
Eulenspiegel hat geschrieben:Ich liebe das Wort: "sacht". :herzen:

Für mich setzt sich das zusammen aus: "sanft" und "achtsam".
Ja, das trifft es. Habe es noch nicht auf diese Art betrachtet. Wirklich schön.
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Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Wie steht ihr zu "Grüß Gott". War gerade in der Sauna und es ist wahrlich erstaunlich, wie oft dieser Gruß fällt. Ich vermute mal über die Maßen stark, dass er nicht die Bedeutung für den Sprecher hat, als wenn dieser Gruß Wort für Wort betrachtet wird. Er also mehr als gesellschaftliche Floskel genutzt wird.

Oder doch nicht? Ich soll Gott grüßen? Oder grüß den Gott in dir? Das würde dann ja in Richtung von Namaste gehen.

Hmm. :denk:
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Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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"Grüß Gott."
"Ich richt's aus, wenn ich ihn treff'."
:lol:

Ich mag 'Grüß Gott' als Begrüßung.
'Merk-würdig' benutze ich eigentlich sehr gern. Im Sprechen aber nur, denn da wissen die meisten, wie ich es meine; nämlich als etwas, das es würdig ist, dass man es sich merkt.

Imo werden viele Wörter, durch irgendwelche Zusammensetzungen und Verknüpfungen verändert. Durch Zusätze wie 'ver-' und ähnliche.
Oft, wie etwa auch beim 'ver-rückt', enthebt das kleine 'ver-', in seiner fixen Verbindung mit dem '-rückt', einem Sinn seine ursprüngliche Bedeutung und fügt ihm eine allgemeine oder floskelhaft hinzu, welche dann, je nachdem wie eine Kultur sich entwickelt, die Oberhand gewinnt.
My bubble -- my rules

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Erraphex hat geschrieben:Wie steht ihr zu "Grüß Gott". .... Das würde dann ja in Richtung von Namaste gehen.
Zu diesem Schluß bin ich Letztens auch gekommen.

Wenngleich sich der heutige durchschnittliche Bajuvar dessen wohl nicht bewußt ist, so geht es - imho - hierbei um den Gott im Gegenüber, der da ins Bewußtsein der sich Begegnenden gerückt werden soll.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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Erraphex hat geschrieben:Wie steht ihr zu "Grüß Gott"


:lol: ... genau über diese Grußformel habe ich mir bei meinem letzten Trip Gedanken machen müssen. Ich bin dann zu dem Schluß gekommen, dass ich es viel schöner fände, wenn man einfach nur Gott sagen würde. Damit wäre imho die Personalisierung und die Projektion, die dieser Floskel anhaftet abgelindert.

Ich hab mir dann überlegt wie blöd die Leute kucken würden, wenn ich auf einmal bei jeder Begrüßung und jedem Abschied kurz und schlicht "Gott" sagen würde. So lange das nur ein Paar tun würden wäre es sicher ein Anstoß für die Hörenden, aber letztendlich würde es, wie jede Sprachgewohnheit in der Allgemeinheit zur gedankenlosen, situationsbewältigenden Maßnahme verkommen.

Deshalb mein Credo: Lasst beim Grüßen den lieben Gott aus dem Spiel. ^^
Eulenspiegel hat geschrieben:Wenngleich sich der heutige durchschnittliche Bajuvar dessen wohl nicht bewußt ist, so geht es - imho - hierbei um den Gott im Gegenüber, der da ins Bewußtsein der sich Begegnenden gerückt werden soll.
Das ist imho der würdigste Interpretationsansatz dieser Grußformel, den wohl zu allen Zeiten Menschen für sich gewonnen haben. Ich glaub aber nicht, dass es der Bedeutung gerecht wird, die es für den Großteil der religiösen Süddeutschen zu "unaufgeklärten" Zeiten hatte. Mittelalterliche "Grüß Gottler" waren wohl eher davon entfernt das Göttliche im Menschen zu sehen. Dafür war das Gottesverständnis zu sehr paternalistisch und der Glaube an den Satan im Sünder zu stark. Grundsätzlich teile ich deine Ansicht, nur dass heutige (siehe oben) würde ich tendenziell eher relativieren. :)

Ich benutze mal den guten alten Google Halbwissensspender zum Zitieren: ;)

"Grüß Gott ist ein Segenswort: Grüß Gott, das heißt: "Gott grüße dich". Und das bedeutet nichts anderes als: "Gott segne dich". Gottes Segen, sein Friede, sein Schalom sei mit dir. Das bedeutet dieser Gruß. Als Jesus zu seinen Jüngern kommt, da muß er das Entsetzen gespürt haben. [...] Die Jünger haben an ein Gespenst gedacht, sie waren schockiert, aber Jesus grüßt und segnet sie: Friede sei mit Euch. Gott grüße Euch, er segne Euch."

In diesem Sinne: Soll Gott dieses Forum segnen. :hurra:

peace mao
Take pain as a game.

Re: Der große Wort-Bedeutungs-Sprache Thread

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"Schlürfrechte" für Suppenschüsseln/Tassen etc.

Das Wort is aufm Trip gekommen. Wir waren am Räuchern und stocherten im Räuchergefäß herum, um noch ein paar Brocken Harz (hatten Copal zu dem Zeitpunkt) zu Tage zu fördern. Das ganze sah ziemlich eigenartig aus, als wir reinblickten. Freund holte ne kleine Taschenlampe raus und leuchtete das Gefäß aus. Da unsere Wahrnehmung um eine zusätzliche Tiefendimension bereichert war, kam es uns bald vor als grüben wir in einem tiefen Stollen unter Tage, mit Stirnlampen aufm Kopp.

Ner alten "Copal-Mine", die sicherlich noch die ein oder andere Ader in sich barg. 8) Irgendwie kamen wir dann auf das Phänomen des Besitzanspruches zu sprechen... Schürfrechte usw.... Heute müsse alles beantragt werden, mit Stempel & Pipapo. Da sich die Mine von Zeit zu Zeit in das verwandelte was sie vorher war - ne schlichte Suppenschüssel - kam der Gedanke zustande, das früher ja alle quasi aus einem Topp gegessen haben, und in der "heutigen Zeit" wir schon soweit sind, uns "alleinige Schlürfrechte" zuzusprechen. :lol:

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