Re: Der Verlust von Essenz

92
ohn hat geschrieben:Ängste gehören zum leben dazu und können nicht aus dem leben verbannt werden. Die bewertung, das vermeidungsverhalten und das los werden wollen ist das, wodurch sie krankhaft werden. Bei mir zum beispiel ist es immer noch so, dass diese krankhaften ängste das sind, was ich am meisten an mir hasse. An dem punkt muss ich ansetzen, nicht an den ängsten an sich, die kann ich nicht los werden, so lange ich sie hasse.
So ist es zwar von vorteil zu verstehen, was hinter den ängsten steht, führt jedoch nicht dazu, dass diese verschwinden.
Es wäre schön, wenn Du vor so was ein "imo" stellen würdest. Für Dich gehören Ängste zum Leben dazu & aus Deiner Sicht ist es so, daß sie nicht aus dem Leben verbannt werden können, was Deiner Wahrheit/Deiner Wirklichkeit entspricht & für Dich ist das ja auch O.K. - nur, es ist halt nicht DIE WAHRHEIT.
Jetzt schreibst Du ja sehr richtig:"...die kann ich nicht los werden, so lange ich sie hasse." - sprich: Du fütterst* sie am laufenden Band, wunderst Dich dann, daß sie prächtig gedeihen & behauptest, so müsse es für alle Anderen auch sein.

*Energetisch betrachtet, spielt es keine Rolle, ob Du Deine Ängste liebst oder haßt; beides ist Energie, die einen Fokus hat & somit einen Fluß erzeugt.

Frag Dich doch mal:"Was würde schlimmstenfalls geschehen, wenn ich meine Angst verlieren/loslassen würde?"

:denk:

und am besten auch gleich noch:""Was würde schlimmstenfalls geschehen, wenn ich aufhöre, mich als krank zu sehen?"
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Der Verlust von Essenz

93
Ja, ich spreche natürlich nur für mich, sorry wenn das nicht so heraus stach.
Dennoch lässt sich meiner meinung nach auch eine gewisse verallgemeinerung ableiten.
Für Dich gehören Ängste zum Leben dazu & aus Deiner Sicht ist es so, daß sie nicht aus dem Leben verbannt werden können, was Deiner Wahrheit/Deiner Wirklichkeit entspricht & für Dich ist das ja auch O.K. - nur, es ist halt nicht DIE WAHRHEIT.
Oder würdest du sagen, dass angst in welcher form auch immer, nicht ein bestandteil menschlicher emotionen ist? Hast du nie angst?
Das halte ich für allgemeingültig, trotzdem bleibt es natürlich meine persönliche meinung.
Jetzt schreibst Du ja sehr richtig:"...die kann ich nicht los werden, so lange ich sie hasse." - sprich: Du fütterst* sie am laufenden Band, wunderst Dich dann, daß sie prächtig gedeihen & behauptest, so müsse es für alle Anderen auch sein.
Nein, ich wundere mich nicht darüber, ich stelle es fest, dass es so ist, und es erscheint mir ganz klar, dass es für mich so ist.
Ich schreibe auch nicht, dass das für alle anderen auch so sein muss. Was ich sage ist, dass wenn jemand anderes als ich seine ängste auch so hasst, dass dann für ihn warscheinlich das selbe gilt, weil ich es für ein allgemeingültiges prinzip halte, dass das, was man hasst und weg haben will, erst recht weiter lebt.
*Energetisch betrachtet, spielt es keine Rolle, ob Du Deine Ängste liebst oder haßt; beides ist Energie, die einen Fokus hat & somit einen Fluß erzeugt.
Bestreite ich nicht. Was ich sagen wollte ist, dass so lange der fokus auf der angstbewältigung (sprich: weg haben wollen) liegt, die angst weiter hin mehr und mehr spielraum im leben hat. Wovon ich spreche ist nicht hass oder liebe, sondern akzeptanz.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Der Verlust von Essenz

94
ohn hat geschrieben:Was ich sagen wollte ist, dass so lange der fokus auf der angstbewältigung (sprich: weg haben wollen) liegt, die angst weiter hin mehr und mehr spielraum im leben hat. Wovon ich spreche ist nicht hass oder liebe, sondern akzeptanz.
sehe ich genauso, und ich denke auch, dass genau hier der knackpunkt liegt - da beißt sich die schlange selbst in den schwanz.
sich der angst stellen; sich dennoch nicht selbst verurteilen oder niedermachen, wenn man es nicht schafft und trotzdem immer weitermachen. denn auch die akzeptanz kommt nicht von alleine, wenn sie (oder das urvertrauen) mal erschüttert wurde...
das ist verdammt schwer und eine lebensaufgabe.
:2cents:

Re: Der Verlust von Essenz

95
@ "ohn": :ack: Da hab' ich wohl nicht gründlich genug gelesen, oder zumindest ist es bei mir anders angekommen, als es von Dir gemeint war.
Oder würdest du sagen, dass angst in welcher form auch immer, nicht ein bestandteil menschlicher emotionen ist? Hast du nie angst?
Da hab ich jetzt zwar mit dem Satzaufbau so meine Probleme, nicht aber mit dem Inhalt. :blacklol:
Sicherlich ist die Angst ein fester Bestandteil der Palette
Bild
der menschlichen Emotionen.
:denk: :verwirrt: :nixplan: Allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal damit gemalt habe.
Bild

Möglicherweise hat das Schicksal mir ja auch zu oft eine geklatscht, so das ich auf diesem Auge blind bin. :freak:
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Der Verlust von Essenz

96
Käseverzehrer hat geschrieben:
ohn hat geschrieben:Was ich sagen wollte ist, dass so lange der fokus auf der angstbewältigung (sprich: weg haben wollen) liegt, die angst weiter hin mehr und mehr spielraum im leben hat. Wovon ich spreche ist nicht hass oder liebe, sondern akzeptanz.
sehe ich genauso, und ich denke auch, dass genau hier der knackpunkt liegt - da beißt sich die schlange selbst in den schwanz.
sich der angst stellen; sich dennoch nicht selbst verurteilen oder niedermachen, wenn man es nicht schafft und trotzdem immer weitermachen. denn auch die akzeptanz kommt nicht von alleine, wenn sie (oder das urvertrauen) mal erschüttert wurde...
das ist verdammt schwer und eine lebensaufgabe.
:2cents:
Allerdings. Das ist wie gesagt das schwerste, was mir je begegnet ist.
Denn: wie soll man etwas akzeptieren, nicht hassen und nicht ablehnen, was dermaßen schrecklich ist? Und es ist nur so schrecklich, WEIL man es nicht akzeptiert, hasst und ablehnt. Das ist ein absoluter teufelskreis, und wenn man in so einem kreislauf erstmal drin ist, ist es VERDAMMT schwer, da wieder raus zu kommen und vor allem auch mit den immer und immer wieder kehrenden rückschlägen klar zu kommen und sich wieder aufzurappeln.
Man stelle sich vor, das schrecklichste gefühl, was man sich vorstellen kann, tritt im alltag immer wieder auf und du hast deswegen angst davor, dass es wieder auftritt, weil es sich so schrecklich anfühlt. Und nur dadurch, dass du angst davor hast, dass es wieder auftritt, tritt es ständig wieder auf, und deine angst davor wird immer größer und dein vertrauen immer kleiner. Du stellst dir die ganze zeit selber ein bein, und kannst dabei zugucken, wie du alles falsch machst und es trotzdem nicht ändern.

Diesen kreislauf durch akzeptanz zu überwinden... Das ist in der tat etwas, worauf man stolz sein kann, wenn man es schafft.
Dieses vertrauen in sich selbst wieder zu finden... Ja, wie soll man es finden, wenn das gefühl und die eigene bewertung einem immer wieder suggeriert, dass man in gefahr ist? Das sind ja keine gedankenspielerein, das sind erlebnisse, die aus gedankenspielereien entstehen. Die emotionale qualität unterscheidet sich nicht von einem erlebnis, in dem man wirklich in lebensgefahr ist. Panikattacken sind erlebnisse der todesangst. Echte, emotionale erlebnisse. Erlebnisse, die prägen, die traumatisieren, die das angstzentrum formen. Erlebnisse, die die persönlichkeit verändern.
Das sollte man bedenken, wenn man sagt "Was würde schlimmstenfalls geschehen, wenn ich aufhöre, mich als krank zu sehen?". Die angst ist echt und angst macht krank.

Nichts für ungut, ich verstehe, was du sagen willst. Und beführworte es. Aber es sagt sich leicht, wenn man den oben beschriebenen teufelskreis nicht kennt, und ich denke nicht, dass du ihn kennst, lasse mich aber (un)gerne eines besseren belehren.

Und ja, ich weiß, dass ich zu selbstmitleid tendiere, und das der tot ein besserer begleiter wäre, als das selbstmitleid.
Ach.. bla. Ich musste mir einfach mal etwas von der seele schreiben, ich konnte mir heute nämlich mal wieder dabei zu gucken, wie ich in meine eigene falle getappt bin..

Ich habe mich ca 1 jahr mit verhaltenstherapeutischer, konfrontativer angstbewältigung beschäftigt. Bin täglich in erwartungsangst besetzte situationen gegangen und habe geübt, meine angst auszuhalten und zu warten, bis sie wieder abflacht, um die verknüpfung der situationen mit meinen ängsten zu entkoppeln. Um die erfahrung zu machen, dass die angst nicht aus der situation kommt, sondern aus mir selbst, wenn sie in der selben situation, in der sie entstand, auch wieder verschwindet. Ich wusste das, aber mein angstzentrum nicht.

Das ist eine konditionierung, die man nur durch korrigierende erfahrungen wieder ändern kann. Ich habe gekämpft, ich habe gelitten, aber ich habe unglaubliche fortschritte gemacht. Vom nicht mehr die wohnung verlassen können, völliger verzweiflung und panik beim tabak kaufen haben und mit einem bein in der klapse stehen (ihr kennt alle meinen traumatischen live seelenstrip hier im forum... das sind dinge, die ich bis heute noch nicht lesen kann, weil das so schlimm für mich war, dass ich mich diesen emotionen noch nicht annähern kann) bis zum wieder arbeiten können und familienvater werden, verging nur ein halbes jahr. Ich habe bitterlich darum gekämpft, zurück ins leben kehren zu können. Ich habe bitterlich geweint und geschriehen und gekämpft und mich immer wieder verloren.

Aber ich habe mich durch meine dauerhafte beschäftigung mit der angst auch auf anderer ebene immer tiefer reingerissen.
Bis ich realisiert habe, dass der schlüssel nicht in der beschäftigung mit angstbewältigung liegt, sondern in einem wertgeleiteten, akzeptanz basierten leben und das bewusste konfrontation mir ab einem bestimmten punkt eher schadet, als nützt und dass natürliche konfrontative situationen aus einem wertgeleiteten leben heraus von allein entstehen. Nicht weil ich dinge mache, um die angst vor ihnen, bzw. vor mir selbst, zu verlieren, sondern weil ich dinge mache, weil ich es will.

Alles, was passiert ist, war irgendwie chronologisch nötig. Mein weg diesen ängsen zu begegnen hat sich seit einiger zeit geändert, dafür musste ich aber erstmal all diese erfahrungen machen. Ich schaffe es wie gesagt noch immer nicht, mich mit all den seiten, die ich an mir hasse, zu akzeptieren, aber ich bin auf dem weg dort hin und es dauert eben die zeit, die es dauert. So scheiße ich das auch finde.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Der Verlust von Essenz

97
@ohn:

Benutze:
Bild


mit

Bild


Kann beides auch variiert werden aber ja. ;)

100% "Happy Fluffy" wird das halt nicht wenn du dich einmal so tief reingeritten hast, war und ist es bei mir ja auch nicht. Aber du kannst aus der Not eine Tugend machen wie man so schön sagt. Ich geniesse seit ner ganzen weile so ziemlich jeden Tag, auch wenn meine Birne teilweise etwas eigenwillig ist. Und ich hatte/hab auch einiges das recht ähnlich ist zu deinen Problemen.
Du hast natürlich einen ziemlich vollgestopften Tag mit Arbeit/Kind, aber irgendwo findet sich denk ich schon etwas zeit für dich selbst. Btw, aus deinem Post scheints mir halt dass für dich alles z.zt. doch ein ziemlicher Kraftakt ist... Wirkt alles so bitterernst und ich weiss nicht ob das so eine gute Sache ist weil du dann sicher wenns mal ne weile nicht besser oder schlechter wird dich leicht selbst fertig machst. Durch bestimmte sachen wirst du einfach durch müssen, aber das heisst nicht dass es alles schlimm und unangenehm sein muss.

To conquer fear, you must become fear. You must bask in the fear of other men. And men fear most what they cannot see. You have to become a terrible thought. A wraith. You have to become an idea! Feel terror cloud your senses. Feel its power to distort.. to control. And know that this power can be yours. Embrace your worst fears. Become one with the darkness.

;)
"God comes to visit me every once in a while. Actually, he comes more often than i'd like." ;)

Re: Der Verlust von Essenz

98
ohn hat geschrieben: Aber ich habe mich durch meine dauerhafte beschäftigung mit der angst auch auf anderer ebene immer tiefer reingerissen.
Bis ich realisiert habe, dass der schlüssel nicht in der beschäftigung mit angstbewältigung liegt, sondern in einem wertgeleiteten, akzeptanz basierten leben und das bewusste konfrontation mir ab einem bestimmten punkt eher schadet, als nützt und dass natürliche konfrontative situationen aus einem wertgeleiteten leben heraus von allein entstehen. Nicht weil ich dinge mache, um die angst vor ihnen, bzw. vor mir selbst, zu verlieren, sondern weil ich dinge mache, weil ich es will.
:2daumen:

Das war auch meine Erfahrung - wenn ich Dinge tue, weil ich sie tun muss (das müssen ensteht durch Druck aus dem Über-Ich), dann erhalte ich diese Muster, nein, ich füttere sie mit immer mehr Energie. Und ja, Situationen entstehen - einfach so. Allerdings entstehen sie in genau dem Tempo indem das Universum halt Situationen generiert - und manchmal neige ich (auch) dazu, ungeduldig zu sein. ;)

Das hängt dann wieder damit zusammen, dass ich gewisse Ego-Ideale in mir erkenne - Bilder, bei denen mein Ego der Ansicht ist, sie zu erfüllen sei anzustreben (Überwindunung von negativ erlebten Mustern (z.B. Angst), Ausprägung von als positiv bewerteten Eigenschaften (z.B. Authentizität), etc..). Was natürlich maximaler Bullshit ist. Diese Ideale sorgen nämlich auf der anderen Seite dafür, dass der Mangel (bzw. die Illusion des Mangels), der diesem Ideal Zugrunde liegt, erhalten bleibt. Denn unabhängig davon, ob es ein negativ erlebtes Muster oder eine als positiv bewertete Eigenschaft ist - jedes Ideal bedeutet Ablehnung unserer Selbst - denn warum sonst wollten wir etwas erreichen, wenn wir uns wirklich in jedem Sinne als vollständig erfahren würden? imho ist das einer der ganz essentiellen Ego-Mechanismen.
ohn hat geschrieben: Alles, was passiert ist, war irgendwie chronologisch nötig. Mein weg diesen ängsen zu begegnen hat sich seit einiger zeit geändert, dafür musste ich aber erstmal all diese erfahrungen machen. Ich schaffe es wie gesagt noch immer nicht, mich mit all den seiten, die ich an mir hasse, zu akzeptieren, aber ich bin auf dem weg dort hin und es dauert eben die zeit, die es dauert. So scheiße ich das auch finde.
Mir hat dabei Mitgefühl geholfen. Mitgefühl, mit dem Wesen, welches leidet. Welches Angst hat. Welches auf der Suche nach Liebe war. Lässt sich gut in der Meditation anwenden...
happiness is the absence of resistance

Re: Der Verlust von Essenz

99
ohn hat geschrieben:...... bis zum wieder arbeiten können und Familienvater werden, verging nur ein halbes Jahr. Ich habe bitterlich darum gekämpft, zurück ins Leben kehren zu können. Ich habe bitterlich geweint und geschrien und gekämpft und mich immer wieder verloren. // Aber ich habe mich durch meine dauerhafte Beschäftigung mit der angst auch auf anderer ebene immer tiefer reingerissen. ..... Alles, was passiert ist, war irgendwie chronologisch nötig. ......
Lieber Ohn,
ich achte & respektiere den Weg den Du gegangen bist & was Du auf diesem Wege durchlitten hast; deshalb habe ich Dir ja damals auch die PM geschickt.
Es anders zu sehen wäre dumm und überheblich & entspricht nicht meiner Wahrnehmung von Dir.

Du schreibst: »Das sollte man bedenken, wenn man sagt "Was würde schlimmstenfalls geschehen, wenn ich aufhöre, mich als krank zu sehen?". Die Angst ist echt und Angst macht krank. // Nichts für ungut, ich verstehe, was du sagen willst und befürworte es. Aber es sagt sich leicht, wenn man den oben beschriebenen Teufelskreis nicht kennt, und ich denke nicht, das du ihn kennst, lasse mich aber (un)gerne eines besseren belehren.«

Für mich schwingt da was mit, das ich mit dem Satz beschreiben möchte: »Meine Kisten sind die Dicksten.«

Bitte versuch dies sachlich zu sehen: das ist weder als Angriff, noch abwertend zu verstehen.

Ich möchte nicht mit Dir tauschen müssen, aber wenn Du meine Geschichte kennen würdest, glaube ich auch nicht, daß Dir der Sinn danach stände, mit mir zu tauschen.

Die Menge an Schmerz, Leid, Demütigung, Wut, Haß, Angst, Trauer, Zweifel, physischen & psychischen Traumata gegeneinander aufzuwiegen, läuft – imho – auf einen merkwürdigen, nun ja, Schwanzlängenvergleich hinaus & das erachte ich als kontraproduktiv.

Rückblickend sehe ich meine "Geschichte" so: »Was soll's? Ich bin immer noch da.«

Mir geht es darum, Dir{bestenfalls}eine zusätzliche Option zu eröffnen, nicht Dich bzw. den Weg, den Du gewählt hast, in Frage zu stellen. Ich sehe dich aber nicht als Opfer.

Dr.Schuh hat mich kürzlich auf etwas aufmerksam gemacht, das im Dukkha-Tread steht & auch wenn es in einem anderen Zusammenhang geschrieben wurde, so beschreibt es doch deutlich, worum es mir geht.
Das was Menschen anderen Menschen antun, sprengt jeden Rahmen – ich weiß das. Hier stellt sich jetzt die Frag, ob Du in einem Universum leben willst, das von Wesen bevölkert wird, die alle Opfer der Umstände sind, umhergetrieben wie Blätter im Wind, oder in einem Universum, in dem es keine Opfer gibt.

Ich habe wie Du vielleicht mitbekommen hast sehr viel von Gawain Bantle und Rhea Powers gelernt und Eines, was die immer wieder betont haben, ist die Idee:"Es gibt in Gottes Universum keine Opfer."

Es geht nicht darum, an diese Ausage zu "glauben", sondern darum, welche Wahl Du triffst. Dinge und Ereignisse an sich haben keine Bedeutung; sie sind bzw. geschehen. Bedeutung erhalten sie nur, wenn Du ihnen eine solche verleihst!

Also wie sieht Deine Wahl aus?

Bist Du ein Rädchen in der kalten leblosen Maschinerie eines toten Univerums? "Wellcome to the machine."{Pink Floyd} :musik:

Bist Du Opfer/Täter in einem Universum aus Gewalt, Leid und Schmerz?

Bist Du ein Kind des Ishwara, auf dem Wege zu Dir selbst, beschützt und behütet, geliebt und makellos, wie oft Du auch in die Irre gehen oder straucheln magst?

It’s your choise babe. :bow:
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Der Verlust von Essenz

100
Hey Ohn,

probiers mal mit Dankbarkeit deinen Ängsten gegenüber.

Stell dir mal den Zeitpunkt vor, an dem du deine jetzigen Ängste vollständig akzeptiert und überwunden hast. Wenn du diesen Punkt erreichst, kannst du den Ängsten einfach nur DANKBAR sein, denn wieviel hast du dadurch gelernt, wo wärst du ohne sie? Du lernst unglaublich viel an Ängsten. Sie sind dein Lehrer. Wenn dir das bewusst wird, kann man imho garnicht anders als ihnen Dankbar zu sein. Ohne sie wäre dieser ganze Prozess garnicht möglich.

Du bist gerade mitten in einem wichtigen Lernprozess, mit dem du dich weiter entwickelst, dein Bewusstsein erweiterst. Und das alles nur dank deiner Ängste! Liebe sie, denn ohne sie würdest du dich nicht so ernorm weiter entwickeln.



Hier eine kleine Anregung wie ich konkret mit meinen Ängsten arbeite:

Setzt dich hin und meditiere ein wenig um ein wenig innere Stille zu bekommen. Dann sag folgendes Mantrum (nur als bsp, du kannst auch 1000 verschiedene mantras sagen, sei kreativ):

'Ich liebe meine Ängste'

oder

'Ich Danke meinen Ängsten von tiefsten Herzen, dass ich durch euch soviel lernen durfte'

und dann FÜHLE nur noch und guck was passiert. Einfach nur FÜHLEN, nicht bewerten ganz egal wie intesiv es wird, es kann nix passieren.....FÜHLE einfach nur wie dein inneres Energiefeld auf diesen Satz reagiert. Denn meistens meldet sich dann die Angst zu wort....und jetzt musst du wirklich NICHTS WEITER TUN als IN LIEBE sie zu fühlen, OHNE sie zu BEWERTEN --> das ist die Übung von Hingabe, Aktzeptanz, deine Ängste einfach nur so zu fühlen wie sie auftauchen....einfach nur hingucken....nur beobachten, bis sie wieder verschwindet....

Re: Der Verlust von Essenz

101
@eulenspiegel

Du hast völlig recht. Leid kann man nicht vergleichen. Das ist aber auch etwas, was ich erst lernen musste.
Ich bin sicher, dass du - wie jeder - deine ganz eigene, individuelles leidensgeschichte hast, dein drama, dein trauma o.Ä.
Es gibt viele situationen, in denen ich mich immer noch als opfer fühle. Jedoch gibt es auch viele phasen, in denen ich mich bereits als überlebender fühle. Deine formulierung ist da sehr treffend: "Das leben hat mich gebeutelt, ABER ICH BIN NOCH DA!", "Ich habe gelitten, geweint und geschriehen aber ICH BIN NOCH DA!". Muss jetzt halt mit den auswirkungen auf die persönlichkeit klar kommen, die diese sache hatte. Vom opfer zum überlebenen werden ist aber auch etwas, was sich langsam entwickelt. Manchmal klappt es schon gut, manchmal nicht. Und da trifft wiederum das zu, was aphex zu geduld sagt. Wenn ich eins durch diese sache besonders gelernt habe, dann ist es geduld. Ich wollte immer alles sofort, zu akzeptieren, dass nichts sofort geht, sondern entwicklung zeit benötigt. Das war das schwerste überhaupt. Hätte ich vor 1,5 jahren gewusst, dass ich in 1,5 jahren immer noch in die sache verwickelt bin, hätte ich mich wahrscheinlich gleich irgendwo runter gestürzt ;-)
Mir hat dabei Mitgefühl geholfen. Mitgefühl, mit dem Wesen, welches leidet. Welches Angst hat. Welches auf der Suche nach Liebe war. Lässt sich gut in der Meditation anwenden...
Das versuche ich auch zu praktizieren, aber die grenze zu selbstmitleid ist fließend.
probiers mal mit Dankbarkeit deinen Ängsten gegenüber.
Das tu ich ja, aber das ist eben der punkt, den ich meinte: etwas nicht abzulehnen, zu hassen, sondern ihm auch noch dankbar zu sein, obwohl es sich so schrecklich anfühlt, ist so SAU SCHWER. Ist halt ein prozess.
Aber du hast recht: ich habe durch diese sache in 1,5 jahren mehr über mich gelernt, als in den 27 jahren davor.
Ich habe so viele facetten von mir in all den jahren davor abgelehnt und wollte sie nicht wahr haben. Das hat halt irgendwann nicht mehr funktioniert.

So, ich wollte diesen thread eigentlich gar nicht mit meinen problemen kapern, also ziehe ich mich nun aus diesem thread zurück.
Vielen dank an aphex, eulenspiegel, talkinghead und sinusmodul für die denkanregungen.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Der Verlust von Essenz

102
wer lesen kann, der lese, meine lieben:

dieser "ketatripping angel" ist ...

wahrhaftig der erhabene, der heilgewordene, vollkommen erwachte, vollendet in wissen und wandel, zu unserem heil gekommen, der welt kenner, der höchste lenker der erziehbaren menschen, der meister der götter und menschen...





:laola:








:laola:











:laola:
dios ha muerto

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot] und 10 Gäste

cron