Re: Transpersonale Erfahrungen - wie kommen sie Zustande?

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Also, um missverständnissen vorzubeugen: Ich habe in der erfahrung, die den ausschlag für die gedanken gab, die ich im startposting formuliert habe, mich nicht vollständig mit den fischen identifiziert, sondern konnte mich nur sehr tief hineinversetzen und hatte das gefühl, als wenn ich mir einer höheren dosis in diese identitäten hineingerutscht wäre. (ich sage übrigens bewusst fische und nicht fisch, da die inhalte der "fischwelt" nicht spezifisch waren, sondern eher als grundsätzliche erfahrungsmuster der fischwelt zu sehen waren. Also gefühle, wie es ist, ein exemplar von der spezisch fische zu sein). Ich kam auf die gedanken, weil ich schon recht viel über transpersonale erfahrungen gelesen hatte, aber noch nie eine identifikation mit einem tier erlebt hatte. So war es für mich auch etwas frustrierend, dass die erfahrung nicht noch tiefer ging ;)

Jedenfalls haben in grofs forschungen die meisten probanden / patienten früher oder später eindeutig transpersonale erlebnisse gehabt, meist in späten sitzungen, nach dem die psychodynamischen probleme schon durchgearbeitet waren und der vollständige ichtot schon durchlebt wurde. Die ganzen leute sind ja nicht "erleuchtet" oder ähnliches, daher kann eine ausgeglichene, "gute", gesunde persönlichkeit nicht die vorraussetzungen sein, dass solche erlebnisse (wie eben z.b. identifikation mit tieren) möglich sind. Immerhin kommt sowas auch bei "geisteskranken" vor. Und bei völlig rationalen wissenschaftlern.
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Transpersonale Erfahrungen - wie kommen sie Zustande?

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Auf einem meiner krassesten Trips, eines nachts im Wald vor gut 2 Jahren, saß ich auf einem Baumstumpf in der Mitte einer Lichtung und wartete darauf, dass in der Welt das Brummen des Lachgases abschwellenwürde, als mir Fledermäuse auffielen, die über meinem Kopf umhersausten. Ihre Flugbahnen waren extrem strange: Nicht nur irational scheinende, halsbrecherische Richtungswechsel - da mein Raumempfinden zu dem Zeitpunkt recht transzendiert war, schienen sie teils innerhalb eines Augenblicks enorme Distanzen zurückzulegen um an einem anderen Punkt wieder zu erscheinen.

Eines der Tiere fixiert, leuchtete mir ein, inwieweit sich das Bewusstsein dieses wilden Fliegers von meinem unterschiedt, bzw eher nicht unterschiedt, was ich für den Knackpunkt der Erfahrung halte: Denn just in diesem Moment spürte ich am Körper den Wind und die Fliehkräfte, welche ich spüren würde, wenn ich anstelle der Fledermaus wäre; sie wurde zum perspektivischen Mittelpunkt meiner Welt, als sie eine Kurve von unten nach oben flog, diesmal genauso wie ich an ihrer Stelle auch geflogen wäre. Ich erschrak mich, und schon war ich wieder von ihr abgetrennt und saß verdattert auf dem Baumstumpf.

Entscheidend für diese Erfahrung ist für mich der Punkt, dass jedes Bewusstsein *nachwortenring*...nach dem selben Prinzip funktioniert, was zu verstehen im Nachhinein einer gewissen Logik bedarf. Wenn man durch besondere Umstände losgelöst von seiner personellen Existenz ist, keinen Bezug mehr zu seiner Herkunft, seinem Namen, überhaupt der Lebensform, Kultur oder zu irgendeiner kalendarischen Zeitrechnung etc, nur noch zum ewigen Jetzt hat, ist es so, dass einen nichts mehr ausmacht oder definiert, als das, was auch allen anderen Bewusstseinsformen gemeinsam zu Grunde liegt, lag und liegen wird. Man ist in diesem Zustand - befreit von der Form des Selbst - eine Art wandelbare Bewustseinsrohmasse, die sich nun, nach Form suchend, bei jedem reflexivem Akt in die reflektierte Form schmiegt. Wird mir dies bewusst, verschiebt sich meine Perspektive, mein Standpunkt, augenblicklich in Richtung des äußeren Fokusses: Ich werde zu dem, was ich betrachte.

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: Transpersonale Erfahrungen - wie kommen sie Zustande?

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Erraphex hat geschrieben: Ich kann mich nicht mehr erinnern wo ich das gelesen habe, aber es wurde auch schon berichtet von transpersonalen Erfahrungen mit Bergen...
hier vielleicht... ;)
(Edmond Baudoin: Die Reise. Zürich: edition moderne, 1999)

zwischen dem vierten und dem fünften scan gelangt der held durch die verbindung seines selbst mit dem gebirge in den kosmos und reist durch die erd- und menschheitsgeschichte. dies allerdings nur eine zwischenreise seiner reise...
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Dateianhänge

Re: Transpersonale Erfahrungen - wie kommen sie Zustande?

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Um an das Phänomen der zuschnellen Ratte von Eratum anzuschließen mein teil zu der Theorie.

Wenn ich nüchtern irgendwo liege augen geschlossen habe dann spüre ich auch die Existens diverser Wesen ummichherrum.
Bäume,Gras,Sträucher,Vögel, alles mögliche

Auch wenn man völlig abgeschottet ist also Augen zu Musik in den Ohren etc. dann merke ich auch sobald sich jemand nähert das sich jemand nähert. Ich spüre also eine Präsenz.

Ich weiß ja nich wer von euch alles schon mal einen toten Menschen gesehen hat. Aber da fragt man sich nicht mehr "Ist der wirklich tot?"
Man weiß es sofort und wenn man mal einen Menschen beim sterben begleitet hat merkt man wie seine Präsenz oder Aura ,nennt es wie ihr wollt, immer schwächer und kleiner wird. Jeder der soetwas erlebt hat merkt das sich da dinge verändern.

So und von diesen erfharungen aus die ich alle samt Nüchtern gemacht habe hatte ich nun volgenden Gedanken:
Das diese Transpersonale Erfahrungen (die ich noch nicht hatte) auch unmittelbar etwas mit dieser Präsenz zutun haben.
Durch das LSD nimt man dann diese Aura ein stück weit auf (ähnlich wie vik das in seiner Graphik beschreibt)
Bis es dann so weit ist das man sich Plötzlich damit identifiziert weil mein seine zeitweise aufgiebt.

Um jetzt noch mal auf die Ratte zurück zu kommen:
Sie war schlicht zu schnell wie du es bereits in erwägung gezogen hast. Du hattest keine möglichkeit die Präsenz oder Aura der Ratte aufzunehmen. (oder so :D )

So diese Theorie lässt sich eigentlich wunderbar mit einigen anderen Ansätzen hier verbinden.
ps. Schönes und interessantes Thema =)
Nein du hast dich NICHt verlesen... ich kann keine Rechtschreibung!

Und dann heb ich ab in den Himmel ganz weit nach oben, dort wo die Engel für mich singen keine Macht den Drogen

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