Hatte Freud Angst vor dem Tod?

1
ich bin im Buch "Osho: Der Gott den es nicht gibt" auf folgenden Absatz gestoßen:

"...Selbst über den Tod zu sprechen wurde zum Tabu, und nicht nur für primitive und gewöhnliche Menschen, sondern sogar für sehr intelligente. Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, konnte das Wort "Tod" nicht ertragen. Niemand durfte dieses Wort in seiner Anwesenheit ausspreche, denn bei der bloßen Erwähnung des Wortes "Tod" bekam er bereits einen Anfall, wurde er bewusstlos, mit Schaum vor dem Mund. So groß war die Angst dieses Mannes der die Psychoanalyse entwickelte.
Einmal reisten Sigmund Freud und Carl Gustav Jung, ein anderer großer Psychoanalytiker, von Europa nach Amerika, um an verschiedenen Universitäten Vorträge über Psychoanalyse zu halten. Auf dem Schiff sprach Carl Gustav Jung einmal über den Tod. Sofort brach Sigmund Freud an Deck zusammen. Das war der Grund warum Jung aus der psychoanalytischen Gesellschaft ausgeschlossen wurde, so dass er eine eigene Schule gründen musste. Er nannte sie die analytische Psychologie. Das ist einfach nur ein anderer Name für den selben Prozess. Doch der Grund für seinen Ausschluss war die Erwähnung des Todes."

Habe jetzt bei einer kurzen google Recherche keine Bestätigung gefunden, die diese Aussagen belegt hätten. Weiß jemand was darüber? :)

Re: Hatte Freud Angst vor dem Tod?

2
im zusammenhang mit freud fällt mir das der "todestrieb" ein ein, ein begriff den freud selbst eingeführt hat
Mit dem Todestrieb führte Sigmund Freud einen seiner umstrittensten Begriffe in die Theorie der Psychoanalyse ein. Der Todestrieb – oft auch im Plural die Todestriebe – bildet den Gegenpol zu den Lebenstrieben (Eros). Freud selbst betonte, dass es sich bei seinen Überlegungen zum Todestrieb um „weitausholende Spekulation“ handelte.
der tod ist ja auch ein schwieriges tabu-thema...

Bild

diese magic karte hatte ich neulich auf der hand

das hab ich nicht gelesen aber darin gehts auch so voll um das thema^^ :
Bild



heute hab ichs irgendwie mit heidegger :) also: heidegger über das sein zum tode
Sein zum Tode

Die Bestimmung des Daseins als Sorge, sowie als sich vorweg und schon sein in zeigt, dass der Mensch immer „mehr“ ist, als sein bloßer Leib: er ist eine Person mit einer Vergangenheit und einer Zukunft. Diese gehören zum Dasein, erst mit ihnen ist es ein Ganzes. Begrenzt wird es dabei durch sein Ende, den Tod. Dieser ist jedoch nicht nur ein einmaliges Ereignis am Ende des Daseins, sondern er bestimmt das Dasein auch in seinem Leben, denn er steckt den vor dem Dasein liegenden Entscheidungsraum ab. Innerhalb dieses Entscheidungsraums wählt das Dasein Möglichkeiten. Der Tod eröffnet zugleich und macht dem Dasein seinen Entscheidungsspielraum bewusst: Erst angesichts des Todes erfasst sich das Dasein als Person mit einer Vergangenheit und einer eigenen Zukunft. Der Tod erschließt dies dem Dasein durch seine Charakteristik. Vor dem Tod kann sich keiner vertreten lassen, es ist immer der jemeinige Tod, der einen als Einzelnen gänzlich in Anspruch nimmt: Im Tod geht es nur und ganz um mich.

Was das Wort Tod bedeutet, kann aber nicht durch Nachdenken, sondern allein in der Stimmung der Angst erfahren werden. Durch diese wesentlich erschließende Funktion der Angst weist Heidegger gegenüber der Vernunft auch den Stimmungen welterkennende Funktion zu. Angst als ontologischer Begriff bezeichnet dabei nicht das bloße Angstgefühl oder die Furcht vor irgendeinem dinglichen Etwas. Auch sind Tod und Angst von Heidegger nicht als wertende Begriffe gemeint, sondern durch ihre Funktion bestimmt: Tod und Angst vereinzeln das Dasein und machen ihm die unwiderrufliche Einzigartigkeit jedes seiner Augenblicke klar.

Wegen der Wirkung, die der Tod auf den Lebensvollzug des Daseins hat, bestimmt Heidegger das Dasein als „Sein zum Tode“ – siehe hierzu auch den Einfluss von Kierkegaards „Grabrede“ sowie weiterer christlicher Autoren wie Paulus, Augustinus und Luther.[6] Hierdurch entfernt sich Heidegger noch weiter von einer Auffassung des Menschen als Vorhandenes, denn im Sein zum Tode wird ja die Zeit von grundlegender Bedeutung für die Bestimmung des Seins des Dasein. Das Vorlaufen zum Tod wird so zum Ausgangspunkt für ein selbstbestimmtes, authentisches und intensives – in Heideggers Worten – eigentliches Leben, das sich nicht von der Verfallenheit an das alltäglich-gesellschaftliche „Man“ bestimmen und leben lässt.

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot] und 8 Gäste

cron