Re: [Traumata] Resensitization: Coming Back to Life after Trauma

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3sat hatte einen Themenabend am 22.9.: scobel: Nach dem Trauma

Hier einige Videos:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=41064
Traumatische Erlebnisse beeinflussen die DNA (ca. 5 Min)
Unbewusste Erbschaften von Traumata: Warum haben einige Katastrophenopfer psychische Probleme haben, andere nicht? Gibt es dafür genetische Ursachen? Wie stabil sind solche Veränderungen? Vereben sich Traumata über die Generationen hinweg?

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=61649
Interview: Das Trauma der Großeltern geerbt? (ca. 10 Min.)
Fragen an Prof. Dr. Angela Moré, Sozialpsychologin, Universität Hannover: Ob Opfer oder auch Täter, generell laufen Menschen, die Gewalterfahrungen gemacht haben Gefahr, ihr Trauma an ihre Kinder und Enkel weiterzugeben. Wie geht das? Transgeneratives Trauma - ein Gespräch mit der Sozialpsychologin Angela Moré

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=45915
Interview: Es passiert Seltsames mit der Erinnerung (ca. 20 Min)
Fragen an Yoram Yovell: Wir denken, das traumatische Geschehen ist das Problem, aber in Wirklichkeit ist es die Erinnerung. Der Psychiater und Psychotherapeut hilft unter anderem Patienten mit schweren Angsstörungen und Traumata. (In englischer Sprache)

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=61655
EMDR: Schnelle und wirksame Traumabehandlung (ca. 5 Min)
Desensibilisierung mit Hilfe kontrollierter Augenbewegungen


Die ganze scobel - Sendung, ca. 1 Stunde:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=61650
scobel: Nach dem Trauma
Kriegsgeschehen, Flucht, Terror- oder andere Gewalterfahrungen, aber auch Hunger, Durst und extreme Armut können Auslöser für Traumata sein. Zusammen mit seinen Gästen blickt u.a. auf das Phänomen der Weitergabe von Traumata über die Generationen hinweg, die "Gefühlserbschaft".
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Re: [Traumata] Resensitization: Coming Back to Life after Trauma

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Projektionsfläche der Wut

Leserbrief von Prof. Dr. Franz Ruppert, München
Quelle: SZ 24.02.2017 Forum Leserbriefe zum SZ Artikel „Wir wissen nicht, ob der Präsident leidet“ u.a.

„Narzissmus“ und „Psychopathie“ mögen Verhaltensweisen und Einstellungen von Menschen zutreffend beschreiben, erklärt werden sie dadurch nicht. Nach meinen Erfahrungen sind das die Trauma-Überlebensmechanismen von ungewollten und ungeliebten Kindern. Sie sind da, obwohl ihre Mütter und Väter sie nicht haben wollen. Ihren Schmerz, ihre Todesängste und ihre Wut den eigenen Eltern gegenüber vergraben diese Kinder tief in sich. Nach außen müssen sie oft sogar so tun, als liebten sie ihre Eltern. „Gott“ oder „das Vaterland“ werden bei manchen dann zur Projektionsfläche ihrer Idealeltern. Sie müssen auch unablässig ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen. Durch großartige Leistungen in der Schule, im Sport, im Beruf oder auch in der Politik. Daher können sie es auch nicht ertragen, erneut kritisiert und beschämt zu werden.

So dreht sich die Opfer-Täter-Spirale leider nur weiter, auch wenn die ungewollten Kinder hoffen, endlich doch geliebt und als wertvoll anerkannt zu werden. Aus ihrem Trauma kommen sie so nicht heraus. Im Gegenteil: Je mehr sie in Führungs- und Machtpositionen kommen, desto mehr Menschen verstricken sie in ihre Trauma-Überlebensstrategien hinein. Wie die historischen Erfahrungen zeigen, können solche traumatisierten Kinderseelen ganze Völker mit in ihren Abgrund reißen.

Warum sie Anhänger finden, ist auch klar: Sie dienen anderen nicht gewollten und ungeliebten Kindern als Projektionsfläche ihrer Enttäuschung und ihrer Wut: Endlich einer, der es sich nicht mehr gefallen lässt, der „das Establishment“ = die eigenen Eltern für ihre Ignoranz bestraft. Der lästige Konkurrenten wegschafft, denn auch das ist eine Illusion vieler Ungeliebter, ihnen wäre die Liebe ihrer Eltern durch ihre Geschwister weggenommen worden. Bei manchen bleiben dann nur noch Rache und der Wunsch übrig, die anderen sollten es auch nicht besser haben als man selbst und genauso unter Missachtung und Ablehnung leiden müssen.

Was wäre also zu tun? Um zu verhindern, dass ganze Gesellschaften als Bühne für die Überlebensstrategien ungewollter Kinder missbraucht werden, darf es keine politischen Institutionen geben, die ein Alleinherrschertum befördern. Präsidenten, die wie Könige regieren können, darf es per Verfassung niemals geben. Zum anderen sollte es natürlich so wenig wie möglich ungewollte und ungeliebte Kinder geben. Auch da gäbe es im Persönlichen und Gesellschaftlichen viele Ansatzpunkte, dem zu begegnen. Und schließlich die Botschaft an alle ungewollten und ungeliebten Kinder: Verschwendet eure Lebenskraft und -energie nicht damit, euch die Bestätigung und Liebe, die ihr nicht bekommen habt, mit Macht ertrotzen zu wollen. Stellt euch eurem Schmerz und euren Ängsten und habt endlich Mitgefühl mit euch selbst.

Quelle
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Re: [Traumata] Resensitization: Coming Back to Life after Trauma

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Filmtipp: „Vererbte Narben - generationsübergreifende Traumata“

Am 2. September um 22 Uhr auf ARTE.

"Die schlimmsten Verursacher von Traumafolgestörungen und deren Übertragung auf die nachfolgenden Generationen sind Kriege. Damals wie heute.

Kriege produzieren Schmerz, Verlust und großes Leid auch bei den Kriegskindern und sogar bei den Kriegsenkel_innen.

Familiengeheimnisse, frühe Prägungen von Angst und Gewalt, körperliche und seelische Traumata, familiärer Stress oder Druck und festzementierte Glaubenssätze – all das wirkt sich nicht nur auf diejenigen aus, die es selbst erleiden, es kann sich sogar auf die nachfolgenden Generationen auswirken.

Diese entwickeln dann Symptome, so als hätten sie das Leid der Eltern selbst erlebt: Unerklärliche Ängste, quälende innere Leere, bleierne Schuldgefühle, Bindungs- und Beziehungsstörungen, Alpträume und psychosomatische Erkrankungen. Sie inszenieren die Schrecknisse der Eltern und Großeltern unbewusst immer wieder neu."

Wir geben sicherheitshalber eine TRIGGERWARNUNG

Euer Team der Beratungsstelle Frauennotruf München
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Re: [Traumata] Resensitization: Coming Back to Life after Trauma

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Das falsche Leben

In einer traumatisierten und traumatisierenden Gesellschaft ist es ‚normal‘, sich fremden Bedürfnissen zu unterwerfen. Exklusivabdruck aus „Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft?“.

von Franz Ruppert

https://www.rubikon.news/artikel/das-falsche-leben

(Gibts auf der Seite auch als PDF, 14 Seiten lang)
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