Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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Yagé hat geschrieben:Deswegen fällt es mir ausgesprochen schwer, an Gesetzen wie der Kausalität zu zweifeln. Sich psychologisch an dieses Gesetz anzulehnen, alle Ereignisse, Taten und Vorgänge auf dieses zurückzuführen macht gänzlich unfrei - ruft gar erst ein System in uns hervor, welches uns diese psychologische Gefangenschaft vermittelt; und trotzdem würde ich an der Omnipräsenz dieser Gesetzmäßigkeit nicht zweifeln, weil sie gewissermaßen alle Strukturen mit trägt. Oder ist dies gar wieder ein Irrglaube des Verstandes?
Irrglaube des Alltagsverstandes und auch Physikverständis des letzten Jahrhunderts. Es ist weder alles derterminiert, noch ist Kausalität ein Naturgesetzt - Kausalität ist der Begriff für unsere Interpretation bestimmter Ereignisketten. (Ereignisse erscheinen uns manchmal kausal).

http://www.weltderphysik.de/gebiete/the ... usalitaet/
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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Bataloonie hat geschrieben: Warum sollte er das tun? Damit die Leute ne Zeit lang denken, er könne es sich leisten, mal eben ne Millionen zu verwetten?

Angenommen alles was du da sagst würde der Wahrheit entsprechen - warum sollten die von dir genannten Leute dann nicht die Gelegenheit wahrnehmen, möglicherweise nen Haufen Geld gewinnen und nebenbei noch die Kritiker, die sie als Spinner abtun, zum schweigen bringen? Vielleicht weil sich das alles bei wissenschaftlich korrekter Vorgehensweise doch nicht so richtig nachweisen lässt? ;)
ja das ist die kraftvolle suggestion der skeptiker. ich dachte ja lange zeit auch so, aber mittlerweile glaube ich einfach, dass diese leute eben die menschen dumm halten wollen, wie damals die katholische kirche.
nicht irgendwelchen skeptikern glauben, sondern eigene erfahrungen machen! selbiges gilt auch für andere sachen, wie bspw. homöopathie. die skeptiker verschliessen die tore der wirklichkeit vor einen und man selber wird zum treuen gläubigen und anhänger. der witz ist ja noch, dass diese nicht-wissenden dann brennende verfechter ihrer ideologie werden. dann wird nur noch auf dritte personen gezeigt, wie: "die meta-studie X von person Y hat doch bewiesen, dass..", oder: "james randi hätte jeden echten okkultisten doch schon eine million euro gegeben, da dass nicht passiert ist, gibt es sie nicht.."
in konsequenz überlegt dann so eine pharmazeutin bei der piraten partei in deren gesundheits AG, ob die heilpraktiker nicht abgeschafft werden sollen, weil diese ja alle nur placebos verteilen. vor welchen karren sie sich da hat spannen lassen, bemerkt sie nicht.
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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raterz hat geschrieben:in konsequenz überlegt dann so eine pharmazeutin bei der piraten partei in deren gesundheits AG, ob die heilpraktiker nicht abgeschafft werden sollen, weil diese ja alle nur placebos verteilen.
Ist das so? Auf welches Interview stützt sich denn deine Aussage, hast du dazu mal eine Quelle?

Ich habe soeben ein Interview gefunden (Quelle: Das Blog des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)), in dem Frau Groß folgendermaßen zitiert wird:
DZVhÄ: Es gibt in Deutschland ca. 10.000 rein privatärztlich niedergelassene Ärzte, davon praktizieren etwa 10 Prozent Homöopathie. Können sich alle Patienten im Rahmen einer Bürgerversicherung von diesen Ärzten behandeln lassen?
Julia Groß: Wie bereits oben beantwortet sollte eine solche Frage durch die Gremien der Selbstverwaltung im Gesundheitssystem beantwortet werden. Nach unserem Stand der Kenntnis würde sich eine solche Maßnahme weder positiv auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung noch auf die Effizienz des Gesundheitssystems auswirken. Aber wir werden niemandem verbieten sich auf eigene Kosten bei privatärztlich tätigen Ärzten behandeln zu lassen.
Klingt für mich so gar nicht nach einer Überlegung der Abschaffung der Heilpraktiker, sondern danach, dass sich jeder bei heilpraktisch tätigen Ärzten selbstzahlend behandeln lassen kann.... :denk:

P.S.: http://www.ruhrbarone.de/homoeos-dissen-piraten/ :D
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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typisch Politiker, wenns darum geht, Leistungen zu streichen oder Verbote einzuführen, sind die alle schnell dabei, ungeachtet, was die Krankenkassen selber dazu sagen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 06336.html so ein Vorgehen ist sogar für mich als Homöapathieatheist ein no-go und noch ein Grund mehr diese Partei nicht zu wählen. Das allein der Besuch und das Gespräch evtl. heilende Wirkung haben könnte, das untersucht keiner.

In UK noch krasser: Homöopathieverbot ist im kommen oder schon durch, k.a., aber das Ministry of Defence führte Studien zu "remote viewing" durch http://webarchive.nationalarchives.gov. ... iewing.htm :rofl:
Zuletzt geändert von n19 am 3. September 2013, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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Achwas, deine (nichtprivate) Krankenkasse zahlt homöopathische Mittel, n19? Von meiner ist mir derlei nichts bekannt (mal abgesehen davon, dass dein Artikel über 3 Jahre alt ist...).
n19 hat geschrieben: Das allein der Besuch und das Gespräch evtl. heilende Wirkung haben könnte, das untersucht keiner.
Scheinbar hast du das von mir gepostete Interview nicht gelesen. ;) Frau Groß spricht sich durchaus für einen Ausbau der Placebo-Forschung aus...
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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ich war noch nicht beim Homöopathen :rofl:
bin aber in der TK und gehöre zu dem Personenkreis, der sich auch privat versichern könnte/dürfte. Mach ich aber nicht, weil mir die Kasse mit ihren Leistung sehr gut gefällt. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die die Homöopathenkosten meiner Ex (damals war sie bei mir familienversichert) übernommen. Mir gefällt der KK-Gedanke sehr gut und es ist z.Z. nicht die Homöopathenlobby, die dieses Modell gefährdet. Da jetzt ein Fass aufzumachen lenkt von den richtigen Problemen der KK ab. Warum bezieht die Piratenpartei nicht Stellung für oder gegen Bahrs letzten Äusserungen/Vorschlägen.

und im letzten Antrag https://lqfb.piratenpartei.de/lf/initia ... /2661.html hiess es noch, die Leistungen müssten für jeden einzelnen deutlich steigen. :doh:

sorry für OT
Zuletzt geändert von n19 am 3. September 2013, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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man kann ja auch einen separaten homöopathie thread aufmachen, aber von mir noch kurz dazu: die wissenschaftliche studienlage ist alles andere als klar. auch wenn das mittlerweile von fast allen leuten, vorneweg den "skeptikern" nicht mehr beachtet wird.

interessanter link dazu: http://harald-walach.de/methodenlehre-f ... widerlegt/

@ohn: ja klar, ich behaupte doch keine sachen, die ich nicht selbst geprüft habe. genau das machen aber viele leute.. und genau das sage ich hier ja andauernd: macht eure eigene erfahrungen, ob euer weltbild korrekt ist, oder nicht. möglichkeiten gibt es viele. es nur von außen durch andere bestätigen zu lassen, führt zu nichts.

aber um euch ein bisschen zu reizen :blacklol: : ich weiß, dass die homöopathie mehr ist als placebo. jeder der sich ernsthaft mit ihr auseinandersetzt ein bisschen grips hat, und eigene versuche anstellt, wird zum selbigen schluss kommen.
das problem ist natürlich eben dieser plausibilitätsbias. wer in seinem materialistischem weltbild steckt, für den ist es unmöglich, dass homöopathie mehr als placebo ist.
warscheinlich wird sich so eine person eher dagegen sträuben sich ernsthaft und offen mit ihr auseinander zu setzen.

der grabenkampf der weltbilder zieht sich aufjedenfall durch die komplementärmedizin im allgemeinen und homöopathie im speziellen.
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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Ich habe zur Homöopathie-Diskussion nichts weiter beizutragen, im Grunde interessiert sie mich nicht mal besonders. Da keine weiteren Infos zur Klarstellung seitens der Aussage von raterz bzgl. der Piratenposition mehr kamen, gehe ich davon aus, dass da von ihm etwas missverstanden wurde. Zu allem anderen empfehle ich mein Zitat der letzten Seite bzgl. des besagten "Heretics"-Buchs.[/OT]
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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das mit der homöopathie ist noch ne andere sache. diese frau hat sich auch gegen die heilpraktiker gestellt: hier ist der beitrag mit dem heilpraktiker verbieten auf ihrem blog: http://julitschka.de/2013/07/heilpraktiker-verbieten/
sie selber schreibt zwar, dass sie (und ihre AG) die heilpraktiker nicht verbieten möchte - aber nicht weil diese eine gute arbeit leisten, sondern weil die ärzte diese entstehende lücke nicht sofort schließen könnten.

ich zitiere:
Unsere Philosophie ist die Wahlfreiheit der Menschen zu respektieren. Wir können nur mit Aufklärung und Verbesserung des Angebots auf der anderen Seite dem Heilpraktiker den Nährboden entziehen. Unsere Hoffnung ist, dass die Wackelkandidaten dann zum Arzt gehen. Die überzeugten Gläubigen können wir nicht erreichen, aber vielleicht hat sich die Zahl der Heilpraktiker mit weiteren Maßnahmen so weit reduziert, dass sich das Problem von selbst löst. Das ist die langfristige Perspektive und Hoffnung.
ich habe ja schon angedeutet, vor welchen karren sie sich damit bewusst oder unbewusst spannen lässt. mit solchen leuten ist diese partei für mich allerdings unwählbar.

@getintoit: ich bin kein gläubiger, sondern versuche möglichst immer eigene erfahrungen zu sammeln. :pfeif:
man kann natürlich sagen: ok ich habe dies und das auch ausprobiert, und bei mir gab es keine überzeugende ergebnisse etc. das fände ich ja ok. aber nur auf hören-sagen irgendwas zu verurteilen ist eben nicht angemessen.
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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Danke für den Link - alles, was da steht, scheint mir sehr vernünftig zu sein. Und eindeutig als Privatmeinung gekennzeichnet, die natürlich auch jeder Politiker haben dürfen sollte. Durchaus ein Thema, über das man sich mal Gedanken machen kann: Reicht eine Prüfung beim Gesundheitsamt, um sich Heilpraktiker nennen zu können, wobei die Inhalte der Ausbildung nicht einheitlich geregelt sind, es keine staatlichen und bundeseinheitlichen Ausbildungsstandards gibt?

Wichtige Sätze hier sind IMO Wer die Prüfung des Gesundheitsamts als ausreichend empfindet, dem kann ich auch nicht helfen. MEINER Meinung nach, ersetzt jede bis dato angebotene Heilpraktikerausbildung nicht die 10 Jahre Studium inkl. Praxisausbildung die akademische Medizinberufe absolvieren müssen. Es wurde in der Vergangenheit von Seiten der Politik versucht die Ausbildungsqualität der Heilpraktiker zu erhöhen, jedoch ist es aus den vielfältigsten Gründen gescheitert. Als Partei haben wir daher noch keine Lösung für dieses Problem. (...) Wir haben in unserer Arbeitsgemeinschaft tatsächlich über eine Forderung diskutiert, die aktuelle Praxis des Heilpraktikers zu verbieten. Allerdings sind wir dabei auf eine Fülle von Problemen und Auswirkungen solch eines radikalen Schritts gestoßen, die wir als verantwortungsvolle Politiker, die wir sein wollen, nicht tragen können. Wir haben bisher kein Gesamtkonzept, all diese Punkte anzugehen, daher halten wir uns mit solchen Forderungen zurück.

Schön, dass hier auch die Problematik "googelnde Patienten" angesprochen wurde; aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Ärzte über dieses Phänomen nicht besonders glücklich sind. :blacklol: Ganz schnell hat man da einen genervten Spezialisten vor sich sitzen, der einem versucht zu erklären, dass man nicht alles für bare Münze nehmen sollte, was man im Netz so findet... ^ ^

Aber das nur am Rande; ist nun ziemlich ab vom Thema hier. Sorry Yagé.
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Re: materialistisches vs. idealistisches Weltbild

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der Staat soll sich mal schön um Aufklärung und Information kümmern, und nicht um Regulierung und Bevormundung. Jeder sollte die Wahlfreiheit haben, von wem er sich beraten oder behandeln lässt. Nach der letzten Argumentation müsste man ja schon fast eine Zensur von medizinischem (Halb)Wissen im Netz fordern. Aber egal, die Piraten sind eh raus. :blacklol:

Lustig an der ganzen Diskussion finde ich, dass wohl nur Raterz Mediziner in spe ist, also der mit der -wenns nach Studium ginge- höchsten Beurteilungskompetenz hier? Und ausgerechnet Deine Meinung, Raterz, so kritisch angegangen wird. (erwisch ich mich ja auch bei :wink:, aber das gibt mir immerhin doppelt zu denken und die eigene (Laien)-Position zu hinterfragen)

Zu den Qualitäten von Medizinern: ich hatte mal ne Bekannte, Dr. med. xxx, Oberärztin in der Onkologie. Die bekam dann einen neuen Chef, den superduppa Dr. Dingsbums, angeblich ne Koryphäe auf seinem Gebiet. Das endete dann damit, dass seine Patienten im Rahmen seiner Studien fast wie die Fliegen in dieser Provinzklink verreckt sind (sie hatte die Arbeit, er die $$$). Wären sie vielleicht sonst auch, aber mit Sicherheit nicht unter solchen elenden Lebensbedingungen in den letzten Monaten. Ein paar konnte sie überreden in die nächsten Unikliniken zu wechseln, bis sie dann den Job da wegen dem Frust geschmissen hat und in ein Hospitz gewechselt ist.

@Topic:
würde man die Elementarteilchen, aus denen ein Mensch besteht, soweit zusammenbringen, dass kein Raum mehr dazwischen ist, was bliebe dann: eine winzige Kugel, vielleicht ein tausendstel von nem Sandkorn. Müsste man man nachrechnen, aber grösser mit Sicherheit nicht.

Jetzt sind wir aber keine kleinen Kügelchen, d.h., dass, was uns auszeichnet und Form und Leben gibt, ist der Zwischenraum, sozusagen das Nichts. Antworten auf die Ursprungsfragen von Yage werden wir daher wohl eher da finden, statt in dem bisschen Materie. Aber wie erschliesst man sich das Nichts? ;)
Zuletzt geändert von n19 am 3. September 2013, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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