Re: Buddhismus und Psychedelika

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identifiktation mit "der leere" ist aber auch kein buddhismus :klug:

und zu der freiwilligkeit: ist man freiwillig verblendet und leidet freiwillig? dukkha ist ja deshalb dukkha, weil wir aus unserer verblendung stetig nach dem ausgang aus dem leiden suchen und ihn nicht finden, bzw. einen gedanklichen falschen irrtum aufsitzen. in jedem fucking ( :blacklol: ) moment sind wir dabei glück zu suchen und leid zu vermeiden. jede verdammte millisekunde geht das so. jeder input wird bewertet auf angenehm und unangenehm und darauf folgt anhaftung oder aversion und erzeugt damit karma.
verblendung ist eben nicht freiwillig, sondern eine art dummheit. fliegt die motte freiwillig immer gegen das licht? immerhin fliegt sie ja aus freien stücken - aber ihr fehlt halt eine art intelligenz, um das licht nicht als den mond zu deuten.
genau so fehlt es uns an intelligenz die wirklichkeit richtig wahrzunehmen, als das was sie ist: vergänglich, ohne festes ich und aus dieser falschen annahme eben leidvoll.

das nicht anhaften ist ja mittel zum zweck. wenn du nibbana erlangt hast, musst du dich nicht darum bemühen nicht zu haften, weil da niemand mehr ist, der anhaftung haben könnte.
"einen weg zum nibbana gibt es, aber keinen der ihn geht" (sinngemäß)
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Ich schreib noch einmal was zu psychedelischen Drogen und Buddhismus / Achtsamkeit / Leben im hier und jetzt / bla (ihr wisst schon was ich mein), da ich gerade ein sehr schönes Gespräch darüber hatte:


Was bringt einem eine wunderschöne, erkenntnisreiche Erfahrung auf zB LSD wenn man nach dem Trip wieder in seiner alten Programmierung ist.

Wie kann man sich selbst erforschen wenn man sich gerade in einem Zustand befindet in dem man nicht man selbst ist (eben weil die Körperchemie durch eine Substanzt verändert ist).

Innere Arbeit muss in dem Moment geschehen, in dem das Programm des Egos greift (zB einer Situation in der das Programm Angst abgespielt wird). Dann ist der Moment gekommen in dem es darauf ankommt Bewusstsein in diesen Moment einfließen zu lassen. Um jeden Moment zu erwischen in dem all die konditionierten Programme greifen braucht man ein enormes Maß an Achtsamkeit was durch zB Meditation langsam 'trainiert' werden kann.

Die eigentliche Arbeit muss also dann geschehen wenn eine herausfordernde Situation im ganz alltäglichen Leben kommt, die man noch nicht bewusst erfährt und bewusst mit ihr umgeht/handelt.


(Nicht falsch verstehen, absolut nix gegen psychedelische Drogen nur ist der Kern innerer Arbeit das Leben an sich jedem Moment achtsam zu leben. Und ich für mich kann diesbezüglich kein Nutzen psychedelische Drogen abgewinnen, denn sie helfen mir nicht zB in einem Gespräch mit meiner Mutter (in dem enorm viele Programme aus der Kindheit greifen) mich selbst zu beobachten und diese wahrzunehmen. Sie haben mir wunderschöne unglaublich erkenntnisreiche Momente beschert für die ich sehr dankbar bin. So wie ein schöner Abend mit lieben Menschen oder ein besuch im Kino. Nicht mehr und nicht weniger, allerdings auf einer unglaublich tieferen Ebene als ein Kinobesuch. Vom Kern her aber ähnlich!)

Lg, *triggernde SinusImpulse*

Re: Buddhismus und Psychedelika

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in christlicher mythologie ist es der sündenfall, bzw. die verführung satans, die einen jetzt aber gefangen hält. der buddhismus ist da eigentlich pragmatischer: "schau dir das an, du machst da was falsch." warum wir was falsch machen spielt eigtl. keine rolle. nur sollte man nicht als motte irgendwann wirklich anfangen den richtigen mond anzufliegen, anstatt sich an der kerze andauernd zu verbrennen?
leben ist eben (unerwacht) leiden und nicht spaß. wer das noch glaubt, ist halt noch nicht im buddhismus angekommen ;)

und ja die illusion von samsara ist ein nettes aber auch schreckliches spiel. in meinen augen ein kosmischer böser witz. dass leute meinten, dass sich sowas nur der teufel ausgedacht haben kann, gibts ja auch nicht nur bei den christen. bei den buddhisten ist es mara ^^
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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raterz hat geschrieben:.... Nur sollte man nicht als motte irgendwann wirklich anfangen den richtigen mond anzufliegen, anstatt sich an der kerze andauernd zu verbrennen? ....
Bild

:nene: Diese Esoteriker! :D :blacklol: :D

Der Grund, warum Motten{bzw. Flug-Insekten im allgemeinen} in Kerzen fliegen, um Glühbirnen kreisen, ect. ist in der Optik zu suchen.

Insekten nicht reagieren auf eine Lichtquelle, indem sie entweder direkt darauf zufliegen/ kriechen oder auf direktem Weg flüchten. Sondern Licht wird zur Orientierung benutzt, wobei die Insekten einen bestimmten Winkel zum einfallenden Licht einnehmen, der vom Einfallswinkel des Lichtes abweicht.
Auch wir können mit Hilfe eines Kompasses einen Kurs bestimmen, der von direkt nach Norden oder direkt nach Süden abweicht. Trotzdem ist es dabei für uns entscheidend zu wissen wo Norden oder Süden ist. Eine Konstante (in diesem Fall das Magnetfeld der Erde) ist als Bezugsgröße Vorrausetzung.
Ebenso verwenden Insekten Licht zur Orientierung und Kursbestimmung; dabei wird das Licht, (normalerweise Sonnenlicht, beziehungsweise das vom Mond reflektierte Sonnenlicht bei nachtaktiven Insekten) genauer gesagt der Einfallswinkel von Licht als die konstante Bezugsgröße zur Orientierung verwendet. Die Tiere messen sozusagen den Winkel zwischen den einfallenden Lichtstrahlen und ihrer eigenen Bewegung und versuchen diesen konstant zu halten.
Damit halten sie dann einen bestimmten Winkel zur Lichtquelle ein{dieses Orientierungsverhalten wird als Photomenotaxis bezeichnet(Photon = Licht, Meno= bleiben}.
Entscheidend für eine erfolgreiche Orientierung des Tieres ist dabei, dass die Lichtstrahlen, die von der Sonne{eventuell auch über den Umweg Mond}auf der Erde eintreffen, parallel sind. Bei der Entfernung kann man auch davon ausgehen, daß das Licht annähernd parallel bei uns ankommt und somit als Konstante geeignet ist. Dieses Verhalten wird auch als Sonnen-Kompassorientierung bezeichnet und spielt bei vielen Insekten zum Beispiel Bienen, Ameisen, Maikäfern eine große Rolle.
Auf Weg eines Insekts, das sich an den parallelen Strahlen des Lichtes orientiert ist der Einfallwinkel konstant. An jedem 'Lichtstrahl' wird der von Insekt gewünschte Winkel mit dem tatsächlichen verglichen und so der Kurs konstant gehalten.
Wenn das natürliche{parallele}Licht mit dem einer Straßenlaterne{oder einer Kerze}konkurrieren muß, kann ein Insekt damit nicht rechnen, da im Laufe der Evolution ist die Kerze/Lampe etwas so Neues ist, daß für das Insekt keine Zeit war sich daran anzupassen. Die kleinen Glühbirnen geben alles andere als paralleles Licht ab. Vielmehr strahlt eine solche Lampe Licht vom zentralen Hitzedraht in alle Richtungen ab.
Bild

Weg eines Insekts, das sich am Einfallwinkel der Strahlen einer künstlichen Lichtquelle orientiert. Der Winkel der Lichtstahlen ist nicht konstant, sondern sie von einer zentralen Quelle aus. An jedem Lichtstrahl wird der vom Insekt gewünschte Winkel mit dem tatsächlichen Winkel verglichen und so der Kurs entsprechend geändert. Je nach gewähltem Winkel wird sich das Insekt entweder mehr oder weniger spiralförmig an die Licht quelle annähern.

Nochmal: Kein Insekt ist daran interessiert "den richtigen Mond anzufliegen".
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Ketatripping Angel hat geschrieben: ..... *sehr seltsame Ansichten über den Buddhismus*....

Natürlich bist Du freiwillig verblendet... Das heißt, bei Eintritt in das Leben trittst Du freiwillig in das Vergessen ein....
Man tritt durch einen Akt der Gier in das Vergessen ein.
Manche Boddhisatvas ergreifen Aufgrund ihres Mitgefühls eine Existenz, treten also bewusst in das Leben (Samsara, Dukkha ...) um zu helfen.
Solchen Boddhisatvas wird nachgesagt dass sie sich sehr genau an ihre Existenzen erinnern.

Schöne Doku in der ein Yogi erzählt wie er sich an alle seine (Preta-, Höllen-, Tier-, Asura-, etc..) -Existenzen erinnert (hier schon paar mal verlinkt im Forum, aber nochmal schadet nicht.
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Buddhismus und Psychedelika

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och mensch eulenspiegel :D - das ist doch nur eine (ok nicht ganz korrekte) analogie. aber danke dass du mich aufgeklärt hast über motten :bow:
diese analogie ist deshalb so schön, weil die motte eben nicht einfach so lernen kann oder will ^^. das ist die gemeinsamkeit, auf die ich hindeuten wollte. ob die motte wegen ihrer biologie dazu nicht in der lage ist, steht gar nicht zur debatte. es ist eine analogie ;)

@ketarippin: ich kann deine philosopie durchaus verstehen. nur ist das eben keine buddhistische, und auch nicht meine :bow:
aber ich geb dir natürlich recht, dass man möglichst immer das positive und gute sehen und entdecken soll. das ist dann durchaus buddhistisch. aber dafür muss man laut buddha erstmal den weg der läuterung gehen - denn ohne verblendung ist die welt eben sukkha, also vollkommenes glück. nibbana ist die ganze zeit vor unseren augen, nur wir sehen es nicht.
der kritikpunkt ist jetzt höchstens, dass die verblendung äußerst subtil ist, und auch die höchsten schöpfungsgötter - laut buddha - leiden, sofern sie halt nicht erwacht und von den falschen vorstellungen befreit sind. spätestens nämlich dann, wenn sie in niedrigere daseins stufen fallen. das kann man glauben, oder auch nicht.
um beim mensch-sein zu bleiben: sich dukkha bewusst zu bleiben ist eine stetige motivation zu praktizieren & meditieren, um letztendlich glücklicher zu werden.
buddhistische philosophie ist deshalb auch eigtl. immer in kombination mit der praxis zu verstehen, bzw. zielt immer darauf ab. man erzählt nicht, dass alles leiden ist, weil man leute zu pessimisten machen will, sondern ganz im gegenteil. ich hoffe das ist klar ;)
buddha hat seine lehre nicht umsonst immer als "medizin" bezeichnet. sie ist ein antidot.

achso nochwas: natürlich kann man die freuden des lebens genießen, sofern man nicht anhaftet. aber das macht man einfach so. das macht man immer, nur in verschiedenem ausmaß. solange wir nicht erwacht sind, haften wir. haften und nicht-erleuchtung ist sozusagen ein synonym.
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Ketatripping Angel hat geschrieben:Ja, das, was die Christen Satan und die Buddhisten Mara nennen, heißt bei den Hindus Maya, .....
Satan Mara Maya !

Also bitte, so geht das nicht. :nene:
raterz hat geschrieben:och mensch eulenspiegel :D - das ist doch nur eine (ok nicht ganz korrekte) analogie. aber danke dass du mich aufgeklärt hast über motten :bow:
diese analogie ist deshalb so schön, weil die motte eben nicht einfach so lernen kann oder will ^^. das ist die gemeinsamkeit, auf die ich hindeuten wollte. ob die motte wegen ihrer biologie dazu nicht in der lage ist, steht gar nicht zur debatte. es ist eine analogie ;)
"Das ist doch nur eine Analogie!"

Genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben: Der Mensch erfährt XYZ{halt irgendwas}, besitzt bestenfalls ein Halbwissen,
bastelt sich in bester 'Pan narrans'-Manier eine Geschichte zusammen, mittels derer er sich die Welt "erklärt" & meint
etwas verstanden zu haben. :lol:

Nüchternheit statt romantischer Verklärung, die Überprüfung des eigenen Istzustandes, Pragmatismus.
Ihmo hat das mit Buddhas Lehre weit mehr zu tun als Motten die den Mond anfliegen.

Was für ein Glaube soll das sein, wenn er einer nüchternen Überprüfung nicht standhält?
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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das is doch bullshit. buddha und seine schüler haben wirklich viele analogien und parablen erzählt. deshalb war er ja so berühmt, weil die leute damit das ganze besser begreifen konnten. jesus war wohl ähnlich. die leute lieben halt geschichten und bilder, anstatt nüchternes gequatsche :joint:
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Re: Buddhismus und Psychedelika

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raterz hat geschrieben:.... die leute lieben halt geschichten und bilder, ....
Ist ja auch o.k. - wir sind halt 'Pan narrans'.
Aber darauf wollte ich nicht raus. Mir ging es um "blinden Glauben" kontra "glauben müssen".
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Re: Buddhismus und Psychedelika

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ähm. ich verstehe nich worauf du hinaus willst. :denk:

die motte fliegt irrigerweise zum licht, weil es das licht von der lampe nicht vom mond unterscheiden kann. das ist dummheit. das soll nicht abwertend der motte gegenüber sein, sondern wenn wir uns mit der motte vergleichen, handeln wir nicht viel klüger.
was ist an der analogie auszusetzen, die beschreiben soll, wie dumm(verblended) wir sind - und zwar im rahmen buddhistischer philosophie :nixplan:
wir haben auch eine falsche vorstellung (denken die lichtstrahlen kämen vom mond) und verbrennen uns ständig, andauernd - permanent: dukkha. aber anstatt auch nur 0,1% lernfähigkeit zu zeigen, geht das schon alle ewigkeit so. wieder analog einer motte, die wohl auch ihr ganzes leben gegen die verdammte lampe fliegen wird :D
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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raterz hat geschrieben:.... die motte fliegt irrigerweise zum licht, ....
TUT SIE NICHT!

Sie bewegt sich auf einer{ihrer Meinung nach}geraden Bahn bezüglich der Lichtquelle.

Motten wollen nicht ins Licht{die sind doch nicht blöde}, das wollen nur ESO's & Verstorbene. :blacklol:

Spaß muß sein, lieber RaterZ, aber waß das "glauben müssen" anbelangt, so ist das zwar intelektuell zu erklären, aber beriffen habe ich es - hmmm - mit dem Bauch? Ja, ich denke man könnte sagen, es ist ein Bauchgefühl.
Wenn man feststellt, daß die Welt weder das Eine noch das Andere ist, besteht einzige Möglichkeit, diesen entscheidenden Wechsel zu überstehen, {für mich zumindest}darin, daß ich bei meinen Handlungen so tue, als würde ich glauben.
Mit anderen Worten, das Geheimnis ist, daß ich glaube, ohne zu glauben. Ich kann nicht einfach sagen, daß ich glaube, und es damit bewenden lassen. Das wäre zu leicht. Einfach glauben, das würde mich von der Verpflichtung entbinden, meine Situation zu überprüfen.
Immer wenn ich mich darauf einlassen muß, zu glauben, dann tut ich es als freie Entscheidung, als Ausdruck meiner innersten Wahl.
Um es mit C.C. zu sagen: »Ein Krieger glaubt nicht, ein Krieger muß glauben.« ;)

@ Ketatripping Angel: Bezüglich Satan verweise ich auf Wiki,

alles zu Mara findest Du hier* und

Maya ist die Weltenmutter, Schöpferin des Universums, das Universum selbst und Göttin der Illusion, die dieses Universum gemäß dem Hinduismus darstellt.
Anders gesagt: Sie ist der Schleier vor der Wirklichkeit.
Bild


*www.berzinarchives.com enthält imho insgesamt sehr gutes Material.
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Re: Buddhismus und Psychedelika

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:sabber:

Dir gehts immer recht viel um dich....

:gaehn:
Ketatripping Angel hat geschrieben: Das Problem der meisten Leute ist, dass sie Gott nicht wirklich wollen, man könnte für Gott auch das Wort Nirvana einsetzen, gemeint ist das gleiche, einfach die höchste leidfreie Realiät.
Nirwana kann man nicht wollen. Nirwana bedutet u.a. "Nicht-wollen" "Verwehen" ....
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Re: Buddhismus und Psychedelika

45
wieso basiert die buddhistische philosophie auf angst? bekommst du etwa angst, wenn man dir sagt, dass es womöglich karma gibt, d.h. du für deine glück/leiden selbst verantwortlich bist? :D
und na klar, wenn ma das realisiert hat, dann achtet man halt auf seine ethik und lässt sich nicht so gehen mit drogen & nutten und leute abzocken ^^
aber aus ähnlicher angst gucke ich auch nach links & rechts, wenn ich über die straße gehe ;)
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