Re: Buddhismus und Psychedelika

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Ach Dogmatismus ist immer bloed... Wenn die historische Person Siddharta Gautama ein paar von Mutter Naturs Hilfsmittelchen gekannt haette waere imho die Lehre anders ausgefallen. Meine 2 Cents.
Gewisse Entwicklungen sind halt auch geographisch bedingt. ^^

Der mittlere Weg... Vermeidung von Extremen... Ich glaube, wenn es auf der tibetischen Hochebene etwas wie Ayahuasca gegeben haette, das heutzutage 100% Teil der Praxis da waer. Zuimindest bei der Richtung kann ich mir das gut vorstellen.
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Mao hat geschrieben: Warum das denn und was in aller Welt sind denn bitte die Ziele des Buddhismus. Verallgemeinerter gehts ja kaum aber klär uns auf.
Sich mal die Grundideen des Buddhismus reinzuziehen ist eine gute Idee ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Vier_Edle_Wahrheiten
"Erlöschen des Begehrens (und damit des Leidens) ist möglich. Zu diesem Erwachen führt der „Edle Achtfache Pfad“"
Die Ziele des Buddhismus sollten damit doch wirklich auf der Hand liegen, denn da wollen sie hin:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bodhi
Mao hat geschrieben: Na was denn ?
Wenn man einen Bewusstseinszustand anstrebt der u.A. sowas wie Mitgefühl, Nicht-begehren und auch Gewaltlosigkeit beinhaltet macht es Sinn Dinge zu unterlassen, die dem zuwiederlaufen.
Mao hat geschrieben: Sitzt der praktizierende Buddhist um irgendetwas irgendwohin haben zu wollen?
Er will dorthin: http://de.wikipedia.org/wiki/Bodhi
Er will in einen anderen Bewusstseinszustand eintreten.
Mao hat geschrieben: 1. Geht es wirklich darum im Buddhismus ?
2. Was sind Drogen ?
3. Wenn es darum gehen soll das Bewusstssein zu verändern, wieso sollten die von Psycedelicious angesprochenen Substanzen diesen Prozess behindern ?
4. Welcher Weg ?
1. Es geht im Buddhismus darum, folgendes zu erreichen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bodhi
Also in einen anderen Bewusstseinszustand einzutreten. Ist schließlich kein Verein für pensionierte Zugführer die nochmal ordentlich auf die Kacke hauen wollen.
Die neuen Seher hätten nämlich beobachtet, daß, wenn ein Krieger sich ununterbrochen auf eine für ihn ungewohnte Weise verhält,
die sonst ungenutzten Emanationen in seinem Kokon zu glühen anfangen.
Und dabei verschiebe sich sein Montagepunkt sanft, harmonisch und kaum fühlbar. Durch diese Beobachtung angeregt, hätten die neuen Seher angefangen, ihr Verhalten systematisch zu kontrollieren.
Und genau darum geht es bei all solchen Systemen die einem vorschlagen wie man sich verhalten solle. Da menschen nunmal für gewöhnlich ausschweifenden Sinnlichen Handlungen fröhnen, Substanzen konsumieren, Gewalt anwenden, Fleisch essen wenn sie es können usw. usf. ist das ganze zu unterlassen eine tolle Möglichkeit zur Bewusstseinsveränderung.

2. Eine Droge ist etwas getrocknetes, kommt soweit ich mich erinnere von "dröge"
3. Da es nicht um irgendeine Bewusstseinsveränderung geht, sondern um eine ganz bestimmte, können derartige Substanzen dem natürlich im Weg stehen. Sie müssen nicht, sie können aber.
4. Der Weg, den dar Montagepunkt nimmt bis er beim Bodhi-Zustand ist :strubbel: ok ok etwas unelegant ich weiss ;)
funny how fallin' feels like flyin' for a little while

Re: Buddhismus und Psychedelika

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raterz hat geschrieben: das ist der knackpunkt. denkst du, es bringt dir mehr mit drogen zu meditieren, als ohne? imo. ist meditation eben auch ein schleifen an gedanklichen konditionierungsmustern. was man unter drogeneinfluss einübt, bleibt aber unter drogeneinfluss. ein grund gegen drogen.
dann als bewusstseinszustand: die meisten drogen erzeugen trance, was das genaue gegenteil von meditative achtsamkeit ist. DMT kenne ich aber nicht.
letztendlich musst du aber selbst heraus finden, ob es schädlich ist, oder nicht. das kann man imo. tatsächlich aber besser nach retreats. musst halt woanders hingehen, gibt ja noch mehr als die goenka-verrückten ^^

ich persönliche habe kein problem mit der übertretung dieser sila :irre:
Unterm Strich ganz klar ohne Heilmittel, aber mache dennoch ganz gerne Versuche mit.
Nicht nur Heilmittel oder Drogen, auch mal mit Musik und anderen Dingen. Probiere da viel aus.

Habe da auch kein Problem mit ;)
Wollte halt irgendeine Dialogs-Grundlage ...
Sonntagskind hat geschrieben:Für mich ist durchaus nachvollziehbar, wie du zu dieser Einstellung kommst.
Aber: Wie kannst du dir da sicher sein?
Gar nicht, bzw. eben nur relativ.
Aber es ist unwahrscheinlich, unmöglich war evtl. ein wenig übertrieben.

Ist evtl. falsch rüber gekommen, habe kein Problem mit diesem ganzen Themenkomplex, bin da im Reinen.
Fande das Video eben nett und dacht da könnte man doch evtl. was draus stricken for the sake of blablubb ^^

Bin jetzt zu müde weiter zu tippen, aber freue mich sehr auf den 2. Teil dieses Videos.
There are, strictly speaking, no enlightened people, there is only enlightened activity. - Shunryu Suzuki Roshi

Re: Buddhismus und Psychedelika

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raellear hat geschrieben:Ach Dogmatismus ist immer bloed... Wenn die historische Person Siddharta Gautama ein paar von Mutter Naturs Hilfsmittelchen gekannt haette waere imho die Lehre anders ausgefallen. Meine 2 Cents.
Gewisse Entwicklungen sind halt auch geographisch bedingt. ^^

Der mittlere Weg... Vermeidung von Extremen... Ich glaube, wenn es auf der tibetischen Hochebene etwas wie Ayahuasca gegeben haette, das heutzutage 100% Teil der Praxis da waer. Zuimindest bei der Richtung kann ich mir das gut vorstellen.
öhm, es gibt und gab dort schon asketen, die shiva mit allen möglichen rauschmitteln ehrten. ganja und stechapfel sind ja ganz beliebt. und in der hochebene gibts auch alle möglichen psychedelika. pilze z.B.
es gab und gibt diese praxis, aber buddha hat sie nicht benutzt. drogen sind der schamanische weg shivas in indien und umgebung.

die buddhistische praxis benötigt einfach keine drogen. wer es macht: ok, aber man sollte sich keine verschnellerung oder verbesserung herreden.
wenn man das strickt trennt, und sagt, ich gehe auch den schamanischen weg, dann ist das imo. legitim.
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Zen ist Zen. Ein Trip ist ein Trip.
Ich finde es gibt durchaus parallelen, wenn ich mir die Beschreibung eines Kenshos durchlese, dann erinnert mich das an diverse Reisen:
Kenshō (jap. 見性; Erschauen des eigenen Wesens, Natur erkennen) ist eine geistige Erfahrung in der buddhistischen Tradition des Zen. Der Begriff bezeichnet ein initiales Erweckungserlebnis, bei dem der Erweckte seine eigene wahre oder Buddhanatur erkennt, die es ihm ermöglicht, fortan im täglichen Leben am Verständnis dieser Erkenntnis zu arbeiten. Kenshō wird auch oft mit „Selbst-Wesens-Schau“ übersetzt, was bedeutet, dass man die wahre Natur seines Seins erkennt und dadurch auch die alles Seienden. Die Aufgabe für den Übenden besteht danach darin, diesen Zustand in sein tägliches Leben zu übertragen, das heißt nach dieser tief empfundenen Erkenntnis zu leben.
Ich finde die Praxis mit Zazen oder Psilocybin-Sessions unterstützen sich gegenseitig, also die eine Praxis stärkt und unterstützt die andere Praxis.
Wobei Trips dann eher wie Hubschrauber Ausflüge zu einer Bergspitze sind (inkl. Rückflug), klettert man mit Zazen den Berg hoch. Nicht ganz optimal die Analogie, aber passt einigermassen.

Es ist halt Arbeit, alte Programmierungen abzulegen, deshalb empfehle ich da zusätzlich noch eine Bewusstseinsarbeit mit seinen psychischen Mustern, Teilpersönlichkeiten, Schatten, Konditionierungen, das vermisse ich im klassischen Zen-Bereich ein wenig.

Jedenfalls die Erkenntnisse aus den Hubschrauberflügen praktisch umsetzen, wie auch immer...

Re: Buddhismus und Psychedelika

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raterz hat geschrieben:
raellear hat geschrieben:Ach Dogmatismus ist immer bloed... Wenn die historische Person Siddharta Gautama ein paar von Mutter Naturs Hilfsmittelchen gekannt haette waere imho die Lehre anders ausgefallen. Meine 2 Cents.
Gewisse Entwicklungen sind halt auch geographisch bedingt. ^^

Der mittlere Weg... Vermeidung von Extremen... Ich glaube, wenn es auf der tibetischen Hochebene etwas wie Ayahuasca gegeben haette, das heutzutage 100% Teil der Praxis da waer. Zuimindest bei der Richtung kann ich mir das gut vorstellen.
öhm, es gibt und gab dort schon asketen, die shiva mit allen möglichen rauschmitteln ehrten. ganja und stechapfel sind ja ganz beliebt. und in der hochebene gibts auch alle möglichen psychedelika. pilze z.B.
es gab und gibt diese praxis, aber buddha hat sie nicht benutzt. drogen sind der schamanische weg shivas in indien und umgebung.

die buddhistische praxis benötigt einfach keine drogen. wer es macht: ok, aber man sollte sich keine verschnellerung oder verbesserung herreden.
wenn man das strickt trennt, und sagt, ich gehe auch den schamanischen weg, dann ist das imo. legitim.
Naja. Ganja vllt... Aber der Rest? Da weiss ich jetzt auch nichts konkretes, aber fuer mich war der indische Subkontinent jetzt nie so die Gegend, wo viel ritualisierter Drogenkonsum stattgefunden hat... Und in Europa ist das ja auch irgendwann ziemlich ausgestorben. Aber viel weiss ich dazu auch nicht. ^^
Angenommen der Tathagata hat aus karmischen Gruenden in seiner letzten Reinkarnation keine Drogen genommen... Dann ist das ja imho vollkommen sinnig zu sagen 'Erleuchtung braucht keine Drogen'. Auf der anderen Seite muss man ja auch erstmal die Bedingungen schaffen, auf spiritueller Ebene, um in so einer Tiefe praktizieren zu koennen. Und dazu koennte schamanistische Arbeit (mit Drogen) ja eventuell fuer manch ein Lebewesen wirklich noetig sein. :2cents:
Aber da sind wir, glaube ich, eh einer Meinung. :)
"if we are able to give priority to the meditation then all else will eventually fall into place on its own accord"

Re: Buddhismus und Psychedelika

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ich glaub der rätsch weiß da bescheid, was die da alles am start haben. zumind. weiß ich es für nepal, dass da viel mehr am start ist, als man glaubt. die haben ne richtige bandbreite an föhnenden stoffen - allerdings benutzen die schamanen sowas dort nur seltener. aber die dinger sind alle shiva geweiht. da sind alle drogen shiva geweiht. man könnte eigtl. sagen, dass der ganze hinduismus auf extatischen götterbegnungen in drogenerfahrungen gründet, der dann im laufe der zeit primär nur noch ritualisiert von den brahmanen statt gefunden hat. dennoch gibt es halt, auch heute noch, die shivaistischen asketen, die ich auch mit schamanen gleichsetzen würde. shiva ist ja der ur-schamane. und nach den legenden nach sitzt er ständig unter drogeneinfluss auf dem berg kailash. ^^
deshalb: ich könnte mir sogar vorstellen, dass buddha vor seiner erleuchtung auch psychedelika benutzte. ganz unwarscheinlich ist es nicht.
seine alte lehre (hinayana) fußt aber eher auf den versenkungsmethoden. wart ihr schonmal wenigstens in der ersten versenkung? ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass das 100x interessanter als ein LSD trip ist. versenkungen sind sozusagen der ultimative trip. dafür sind psychedelika aber kontraproduktiv, weil der geist sehr sehr ruhig sein muss, damit man darin eintauchen kann.
das waldmönchstum damals zielte primär darauf ab diese versenkungen zu üben. die saßen den ganzen tag im wald bewegungslos rum, und haben ihren geist ausgelotet und erkundet. die wahren 100% natural high und zwar permanent. und nach ner gewissen weile hat man sowas dann auch verwirklicht, also verliert diesen hohen bewusstseinszustand auch nicht mehr. (der erhabene nannte es die befreiung der 10 fesseln)
1. Persönlichkeitsglaube (sakkāya-ditthi, siehe ditthi),
2. Zweifelsucht (siehe vicikicchā),
3. Hängen an Regeln und Riten (sīlabbata-parāmāsa; upādāna, 3),
4. Sinnliches Begehren (siehe kāma-rāga),
5. Groll (vyāpāda),
6. Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūpa-rāga),
7. Begehren nach dem Unkörperlichen (arūpa-rāga),
8. Dünkel (siehe māna),
9. Aufgeregtheit (siehe uddhacca),
10. Unwissenheit (siehe avijjā).
Don't worry, nothing is under control.

Re: Buddhismus und Psychedelika

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Meister Deshimaru über Shikantaza:
Wir müssen aus dem tiefsten Nichtdenken heraus denken: Hishiryo ist das Optimum, das Bersten, der Orgasmus des Bewusstseins, das Jenseits-des-Denkens, das absolute, kosmische, universale, globale Denken. Hishisryo ist das kosmische Bewusstseins und nicht das persönliche Bewusstseins, es ist das höchste Bewusstsein jenseits von Raum und Zeit. Wie denkt man ohne zu denken? Das ist an sich die wesentliche Kunst des Zazen. Wenn wir uns auf die Körperhaltung konzentrieren, die Gedanken vorüberziehen lassen, ohne bei einem Objekt des Bewusstseins zu verweilen, wenn wir während des Zazen hierin nicht nachlassen, gewinnen die Gedanken an Weite und Tiefe und dringen zum universalen Bewusstseins vor. (...) Der Hishiryo-Zustand tritt unbewusst, natürlich und automatisch ein.
Manchmal gleite ich beim Sitzen in 5-MEO-DMT ähnliche Zustände ab, dann schaltet sich meist recht schnell eine Instanz ein welche diesen Zustand verstärken möchte, dann kommt die oppositionelle Instanz welche meint: "Hej, du solltest doch gar nichts wollen" und schon bin ich beim dialektischem Denken, dann muss ich grinsen und lasse dieses Konstrukt weiterziehen... :D

Freue mich schon sehr auf den nächsten Teil der Videoreihe. Bis dahin mal das hier.
Sagt er bei 0:42 tatsächlich "good Shit" - wtf ?!? ^^
Die weiteren Teile beherbergen auch den ein oder anderen Lacher...
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