Die gleichzeitige Wahrnehmung

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Es folgt die Geschichte der Gleichzeitigkeit, die gleich in mehrerer Hinsicht interessant ist.
Habe mich entschieden dazu mal einen eigenen Fred aufzumachen, dieweil vielleicht doch noch das ein oder andere dazu gepostet werden kann. RF möge es mir nachsehen.
:wink:

nundenn...

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

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reinhard flatischler hat geschrieben:1.7. Die gleichzeitige Wahrnehmung

Am Ende des Karnevals schien selbst Rio eine Auszeit zu benötigen. Das Wetter hatte umgeschlagen. Grüne, violette, rote und blaue Blitze zuckten über den Himmel, berührten das Meer und zeichneten sich hell leuchtend über der Stadt ab.
"Komm doch heute Abend bei mir vorbei. Ich habe zwei Freunde aus dem Amazonas zu Besuch", ruft Carla, meine Zimmerwirtin, mir eines Morgens zu. Nicht ahnend, dass diese Einladung mich um eine neue Erfahrung berreichern würde, sage ich freudig zu.


1.7.1. Die Geschichte der Gleichzeitigkeit


Carla, Theresa und Gilberto begrüßten mich herzlich. Die beiden Gäste erzählen von Indianerstämmen, die ihr Land von der Regierung zurückfordern, sie erzählen von Brandrodungen, die eine immer größere Fläche des Urwaldes vernichten, und sie erzählen von der Naturmedizin der Indios und ihrem Wissen über halluzinogene Pflanzen.

Als Theresa und Gilberto merken, wie sehr mich diese Themen interessieren, fragt Gilberto: "Möchtest du eine traditionelle Geschichte der Indios hören?" - "Ja , sehr gerne", willigte ich ein und Gilberto beginnt zu erzählen:


Vor langer, langer Zeit lebte am Jivari Fluss, im Urwald des Amazonas, ein Mann mit dem eigenartigen Namen "Onono"...

Am Rhythmus seiner Stimme ist zu merken, dass Gilberto nicht zum ersten Mal eine Geschichte erzählt. Schon bei seinen ersten Worten werden Bilder in mir lebendig.

... Onono hauste in einer kleinen Hütte am Rande des Dschungels, die zugleich auch sein Zeremonienplatz war. Er war ein "Curandero" - jemand, der Kranke heilte und Menschen half, ihre Probleme zu lösen. Onono kannte die Heilkräfte vieler Pflanzen. Mit einer jedoch war er besonders gut vertraut. Es war eine Pflanze, aus deren Wurzel das "Ayahuasca"-Getränk hergestellt wird. Ein Getränk, das die Kraft hat, die Wahrnehmung zu verändern, ein Getränk, das die Kraft hat, zu heilen ...

Aufmerksam beobachte ich Gilberto beim Erzählen. Seine Augen sind geschlossen - so, als würde er in eine innere Welt blicken. Allmählich schliesse auch ich meine Augen und lausche gespannt weiter.

... Eines Abends kam Jose, ein Mann aus dem Dorf, zu ihm. Er war in großer Sorge um seinen Bruder Pedro, der mit einem Kanu flussaufwärts gefahren war. Seit Tagen fehlte von ihm jede Spur. Aufmerksam hörte Onono dem Mann zu, dann ging er in seine Hütte und holte "Chapaca", den Zeremonienfächer aus Blättern, der auf einem kleinen Altar in der Ecke des Raumes lag. "Du wirst mir dabei helfen müssen, Pedro zu finden", sagte er zu Jose. Onono zündete eine "Mapacho", eine Zigarette aus dunklem Tabak, an. Den Rauch bliess er in ein Gefäß, in dem frisch zubereitetes Ayahuasca war ...

Erst als Theresa näher an mich heranrückt, bemerke ich wieder, das wir in Rio in einem Zimmer sitzen. Die Geschichte hat mich ganz in den Urwald des Amazonas entführt. Verwundert schaue ich Theresa an, bevor ich wieder meine Augen schließe. Gilberto erzählt weiter:

... Draußen herrschte dunkle Nacht. Nur der Schein einer Kerze, die am Lehmboden der Hütte stand, warf ein flackerndes Licht an die Wände. Leise begann Onono ein Lied zu singen und schlug mit seinem Blätterfächer einen einfachen Rhythmus dazu. Er reichte Jose die Schale mit Ayahuasca und bat mit ihm zu trinken. Dann trank er selbst und löschte die Kerze. Es war dunkel - wirklich dunkel.
Irritiert riss Jose wenig später die Augen auf. Hinter seinen Lidern begannen Lichtpunkte zu blinken - ein Zeichen dafür, dass der Ayahuasca-Trank zu wirken begann. Doch Jose wusste nicht, was mit ihm geschah, und rief in der Dunkelheit verzweifelt nach Onono. Der jedoch war verschwunden ...


Als ich plötzlich eine Rassel höre, spüre ich Unsicherheit aufsteigen: "Woher kommt ihr Klang? Wer spielt sie?" - Doch noch bevor ich weiterdenken kann, höre ich Theresas Stimme an meinem linken Ohr:

...Nachdem Pedro sich von seinen Verwandten verabschiedet hatte, schob er langsam sein Boot zurück ins Wasser. Mit ruhigen kräftigen Paddelschlägen begab er sich auf den Heimweg und ließ sich von der Strömung flussabwärts tragen ...

"Was soll daß? Warum erzählt jetzt Theresa? Wieso eine Rassel?", denke ich. Wieder durschneidet Theresa meine Gedanken. Ich bin hin und her gerissen zwischen der Neugierde, wie die Geschichte weitergeht und dem Unbehagen, das mir diese Situation bereitet.

... Als Pedro schon längere Zeit unterwegs war, sah er am Ufer Pflanzen, nach denen er schon lange gesucht hatte ...

Die Irritation wird immer deutlicher spürbar. Da passiert etwas völlig Unerwartetes. Während Theresa die Geschichte weitererzählt, greift nun auch Gilberto seinen Teil der Geschichte wieder auf, und beide reden jetzt gleichzeitig. Von Gilbertos Stimme höre ich:

... Die pulsierenden Punkte nahmen allmählich die Gestalt einer Schlange an. Vor Schreck gelähmt merkte Jose, dass sie versuchte in seinen Körper einzudringen. Doch je mehr er sich dagegen wehrte, umso größer wurde das Tier. Bald war nur noch ihr Schlund zu sehen, der sich in einen grotesk verzerrten Mund mit prallen Lippen verwandelte. Die Metamorphose ging immer weiter: Die Lippen verwandelten sich zu seinem riesigen Felsentor, aus dem ein tosender Fluss auf Jose zustürzte - ihn mitreißend, ohne irgendeine Chance auf Halt ...

Zur gleichen Zeit erzählt Theresa Pedros Geschichte:

... Neugierig steuerte Pedro sein Boot ans Ufer. Tief trieb er den Kiel in den Sand und band das Boot an einer Wurzel fest. Vor ihm stand eine ausgewachsene Ayahuasca-Pflanze. Er bückte sich und begann die Wurzeln auszugraben. Doch anstelle einer Pflanze hatte Pedro eine Schlange in der Hand, die blitzschnell zubiss. Pedros Körper begann zu zittern. Seine Sicht wurde trüb. Dann verlor er das Bewusstsein...

Gilbertos tiefe Stimme liegt wie ein Bass unter der hellen Sopranstimme Theresas. Ihre Worte durchdringen einander, durchschneiden und umgarnen einander. Es entsteht ein Sprachengewirr, bei dem es immer schwieriger wird, den Geschichten zu folgen:

... Der tosende Fluss riss Jose in einen endlos erscheinenden Abgrund. Er stürzte und stürzte und stürzte ... Dann fand er sich plötzlich in einem Kanu sitzend wieder, das im ockerfarbenen Licht der späten Nachmittagssonne langsam im Fluss dahintrieb. Verwirrt schaute er umher. Hinter ihm saß Onono und lächelte ihn freundlich an. "Wo sind wir?", fragte Jose verwirrt. "Wolltest du nicht Pedro suchen?", fragte Onono ruhig zurück ...

Schließlich kann ich mich weder auf Theresas noch auf Gilbertos Worte konzentrieren. Meine innere Anspannung erreicht ihren Höhepunkt. Als ich jedoch aufspringen und schreien will, bricht unerwartet ein Lachen aus mir heraus - ein Lachen, das willentlich nicht mehr zu beeinflussen ist. Darunter höre ich die Stimmen von Theresa und Gilberto. Sie erzählen immernoch - ineinander verwoben - die Geschichte von Onono, Jose und Pedro. Ihre Stimmen liegen jetzt wie das Murmeln eines Baches unter meinem Lachen. Es dauert lange bis dieses schließlich verebbt. Dann wird es endlich still in mir. Jetzt spielt auch noch eine zweite Rassel im gleichen, unerschütterlichen Rhythmus!

Immer tiefer komme ich in einen Zustand, in dem ich wach bin und doch zugleich auch schlafe. Ein Zustand, in dem Unglaubliches passiert: Mit einem Mal kann ich beiden Geschichten zugleich folgen. Ich kann Sätze, die zugleich erklingen, so verstehen, als würde sie jemand hintereinander sprechen. Auch die Bilder sehe ich übereinander und ineinander. Plötzlich lebe ich in zwei Geschichten, befinde mich in mehreren Zeitzonen und an mehreren Orten zugleich - bin mitten in der gleichzeitigen Wahrnehmung, in einem Zustand, dessen Erleben wichtiger wird als die Geschichten.

Als Gilberto zum Abschluss wieder alleine erzählt, sind auch die Rasseln verstummt.


... Zum ruhigen Schlag des Blätterfächers sang Onono immernoch seine Lieder. Draußen vor der Hütte erwachte der Dschungel und das erste Licht der Morgendämmerung drang in die Hütte. Jose rieb seine Augenlider und schaute umher. Da hörte Onono auf zu singen und setzte sich zu Jose. "Waren wir am Fluss", fragte Jose unsicher, "oder waren wir die ganze Nacht hier?" Nach längerem Schweigen stand Onono auf. Er trat vor die Hütte und schaute in den dämmernden Morgen. Dann drehte er sich um, sah Jose an und sagte: "Wir waren hier und wir waren am Fluss. Beide Welten sind gleichermaßen real. Du weißt nun, wo du Pedro suchen musst."

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

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1.7.2. Das Wiederfinden der gleichzeitigen Wahrnehmung

Ich gehe im Kühlen Nass der auslaufenden Wellen. Im Rhythmus des Gehens taucht die Erinnerung an das Körpergefühl der letzten Nacht wieder auf. Gilberto sprach in mein rechtes, Theresa in mein linkes Ohr. Lag darin die Wirkung ihrer Geschichten? Hat die gleichzeitige Wahrnehmung mit links und rechts zu tun? Während ich so den Strand von Ipanema entlanggehe, sinniere ich weiter: "Wenn zwei unterschiedliche Geschichten gleichzeitig wahrgenommen werden können, ließe sich dieses nicht auch mit zwei unterschiedlichen Bewegungen erreichen? Ich beginne zu experimentieren. Der rechte Arm wippt den Rhythmus meiner Schritte, mit dem linken hingegen zeichne ich einen Kreis in die Luft.

Doch nichts passiert!

"Sind diese Bewegungen zu einfach?" Ich bleibe stehen, schaue hinaus aufs Meer und lasse mir Zeit. Zeit zu denken, Zeit zu spüren, Zeit auszuprobieren. Ich setze mich in den Sand und zeichne mit der rechten Hand ein Unendlichkeitszeichen in die Luft. Ruhig und ebenmäßig strömt die Bewegung dahin, während ich die Augen schliesse. Dann suche ich nach einer zweiten Bewegung, die so unterschiedlich ist, dass durch sie die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Bewegungen erlebbar wird. Vor meinem inneren Auge taucht nach einiger Zeit ein Dreieck auf und als ich versuche, seine Form nachzuzeichnen, geraten augenblicklich beide Bewegungen durcheinander. Jede Figur einzeln hingegen kann ich ohne Probleme zeichnen.

Ich setze mich rasch in eine Kneipe, die am Ende des Strandes von Ipanema liegt, und versuche mich an den Zustand der letzten Nacht zu erinnern. Einerseits war ich wach und fokussiert. Andererseits war ich in einem traumähnlichen Zustand. Ich war aktiv und zugleich auch passiv. Es war mehr als ein bloßes Nebeneinander mehrerer Ereignisse. Es war ein Zustand, in dem sich das "Entweder-oder" auflöste.

Zurück am Strand beginne ich zum Rhythmus meiner Schritte mit der linken Hand einen Kreis zu zeichnen. Ich lasse ihn schneller und langsamer werden und gebe ihm unterschiedliche Richtungen. Mein Blick beginnt über den Horizon zu schweifen. Die Bewegung des Kreises braucht keine Aufmerksamkeit mehr, sie geht wie von selbst. Da tauchen die Silben, die ich in Indien gefunden habe, wieder auf: "GaMaLaGaMaLa ...", mit jedem Schritt spreche ich eine Silbe, den rechten Arm lasse ich in einer einfachen Dreiecksbewegung den Impulsen der Stimme folgen. Dreieck und Kreis beginnen sich wie von selbst zu koordinieren und es passiert etwas Neues: Kein Abbruch, stattdessen öffnet sich eine Vielfalt von Körperwahrnehmungen.

Ich merke, wie sich ein Zustand anbahnt, der jenem in der vorherigen Nacht sehr ähnlich ist. Ich kann beide Bewegungen übereinander und ineinander sehen. Andeutungsweise spüre ich wieder, wie es ist zwei Welten gleichzeitig zu erleben.

Irgendwann bleibe ich stehen. Am Horizont beginnt die Linie, an der sich Wasser und Himmel berühren, allmählich zu verschwimmen. Hinter mir erwacht das Lichtermehr von Rio. Noch erkenne ich nur ungenau die Struktur in meinen Entdeckungen. Klar aber ist: Ein weiterer Grundstein für TaKeTiNA ist gefunden.

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

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da gibt es diese skulpturen in angkor wat, diese mehrgesichtige "gottheiten", die gleichzeitig in verschiedene himmelsrichtungen blicken...

da gibt es das motiv des doppelkopfadlers im europäischem raum
http://www.thelostword.dk/image025.JPG
auch in der türkei
http://www.thelostword.dk/image186.jpg
und in indien
http://www.thelostword.dk/image183.jpg

da gibt es das rebis
http://wiki.anthroposophie.net/images/4 ... hrodit.gif

da gibt es diese zwillingsmythen weltweit
zb. castor und pollux...römisch
zb. hunahpu und xbalanque...mittelamericanisch
zb. die "twin gods of healing" des rigveda, die aswins...

und da gibt es natürlich auch das motiv der zwei lehrer...und das des doppelgängers...und das tonal/nagual-paar bei carlos castaneda...


da geht es doch immer um "die gleichzeitige wahrnehmung"...
das "zweite gesicht".


:bow:




das alles ur-ständet in unserer eigenen ur-fernen "vergangenheit", als der amanita-stoned-ape zum ersten mal auf ein zum trocknen aufgespanntes tierfell schlug und so das ewig-zeit-lose durch rhythmus und takt zerteilt, zerstückelt und zerstört wurde...
um zwangs-läufig die zeit, und nicht nur die, zu erschaffen!

denn unser stoned ape öffnete sein drittes auge (bzw. bekam es geöffnet durch das soma...) damals, in ur-ferner vergangenheit, und er hob an zu singen:

ich...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich: MENSCH

und siehe da:
der AFFE war gestorben, der MENSCH war geboren!



evolution, dank somas schöpferkraft!!!
:beten:








:freak:
dios ha muerto

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

5
:lol: :2daumen:
demollech hat geschrieben:ich...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich: MENSCH

:rocker: ... nen schöner Anreiz als Text für die Melodai, die ich beim Gehn gern in die Welt pfeife :pfeif:
My bubble -- my rules

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

6
klingt mir nach nem (spass)vogel-gesang?
da legt der homo sonorus papagenus (je nach gusto) noch nen klangteppich drunter...

*oooommmmmmmm* .... *ooooooooooooooommmmm*... *oooooommmmm*. :messias:

:idee:

darfs auch ne didge-drone per circular-atmung sein?
.....

malsoamrande:
bei RF's workshops (mir sindse zu teuer, fürs kleine budget gibts den rhythmus-explorer, ne software die bei mir dazu neigte abzuschmieren, vllt zu alt. ^)
gehts ja u.a. darum einmal mit beiden händen, und mit den füßen ganz unterschiedliche rhythmen spielen zu lernen, und zusätzlich dazu die stimme auch
noch n anderer rhythmus. dadurch öffnen sich, so flatischlers beschreibung: "mehrere wahrnehmungskanäle gleichzeitig" etc...

das oben beschriebene kann man sich, find den tipp ganz nützlich btw, bzw bin ich da mal drauf gestossen, als ich mich darin "versucht" hab,
sich auch durch "rhythmisches kritzeln nach musik" beibringen, zeichnen möcht ich das jetz nicht nennen. ;)

beim kritzeln mit 2 bleistiften, 1 links der andere rechts, stellt sich auch mehr oder weniger schnell diese art trance oder eine art "gleichzeitige wahrnehmung"
ein, in der es möglich ist, mit beiden händen voneinander unabhängiges zu kritzeln, als kleiner vorgeschmack schon hilfreich, in jedem von uns steckt doch
ein kleiner höhlenmaler.

das bringt nicht nur fun, es hat auch n lern-effekt, also schon interessant sowas. :)

btw. auch ecki tolle kann das-> gleichzeitig still-sein & sprechen, zb.

:D

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

8
anima hat geschrieben::lol: :2daumen:
demollech hat geschrieben:ich...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich...ich...bin...ich...bin...ich...bin...stoned...ich...bin...stoned...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins und doppelt...ich bin eins uns doppelt...ich: MENSCH

:rocker: ... nen schöner Anreiz als Text für die Melodai, die ich beim Gehn gern in die Welt pfeife :pfeif:
yep. gute idee! aber nicht verdeutscht singen, wie von mir vereinfacht geposted, ist klar, oder?
sondern auf konnakol, versteht sich...

;)
dios ha muerto

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

11
heilige scheisse...3x40 tage am stück.
:panik:

man kann es auch übertreiben!
:lol:

imho musst du das instrument nicht 40 stunden am stück spielen bis es zu dir spricht.
;)

auch musst du es weder so perfekt spielen, noch so schnell, noch muss das pattern, das du einübst, asymmetrisch zur taktart sein (nennt man das so? wenn ein pattern zb. 5 x 1/4 anschläge lang ist und dieses aber im 4/4 takt gespielt wird, wodurch zum beginn des taktes zwangsläufig immer ein anderer teil des pattern steht...), noch muss es sonderlich komplex sein, was du spielst...

wichtig ist einzig, dass du spielst!
;)

der doppelkopfadler, die gleichzeitige wahrnehmung, stellt sich, zumindest ansatzweise, schon zu beginn des lernens ein.
(takt zählen...pattern singen...linke hand...rechte hand...durch das geöffnete scheitelchakra die jakobsleiter zu den sphären unserer mater gloriosa hinan steigen :freak: ...usw.)

selbst beim "nur zuhören":
http://youtu.be/eVUbHgaZOMY
dios ha muerto

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

12
...die gleichzeitige wahrnehmung, stellt sich, zumindest ansatzweise, schon zu beginn des lernens ein.
(takt zählen...pattern singen...linke hand...rechte hand...
wobei der molch selber das zu übende pattern nicht in konnakol singt.
er spricht (meist noch) leise den takt (zb. eins und zwei und drei und vier und fünf und sechs und sieben und acht und neun und zehn und elf und zwölf und eins und zwei und drei und [und so weiter]....) während er die notation liest.
zb.:
http://www.pfeffer-percussion.de/sites/ ... 18_big.jpg


das funzt inzwischen "einigermassen" fließend.
:freu:


schon mit der technik eines ganz ordinären paradiddle lässt sich viel anfangen...
R = rechte Hand L = linke Hand

Grundschläge

LLLL, RRRR, RLRL, LRLR

Ein Schlag mit Links

LRRR, RLRR, RRLR, RRRL

Ein Schlag mit Rechts

RLLL, LRLL, LLRL, LLLR

Paare

RRLL, LRRL, RLLR, LLRR

wenn diese einfache "paradiddle-technik" beseelt wird...
:glaskugel:
mag es sich dann so anhören:
http://youtu.be/k3AIY2JdiOE
dios ha muerto

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

13
...tnx für die tipps!

die verlinkten vids entsprechen schon eher meinem "bevorzugten spieltempo". :)
schnelles spiel wirkt (bei anfängern) oft zu "nervös", da fehlt dann meist noch dieses "innere sich-niederlassen auf den rhythmus/ton".
de mollech hat geschrieben:heilige scheisse...3x40 tage am stück.
mit schlaf,essen,pinkel-pausen versteht sich, dann gehts sofort weiter.
;)
de mollech hat geschrieben:man kann es auch übertreiben!
scheint alt-bewährt zu sein, diese tradicione.
^^

für so eine erfahrung wär ich schon mal zu haben, wenn auch nicht gaaaaaaaanz so lang vielleicht.
also ne hart'sche mini-chilla oder so, ->nach 4tagen&nächten wars sogar ihm dann mehr als genug. *lach*

wobei es nach ner woche (wenn die erste krise-des-abbrechen-wollens oder so überwunden ist) ja
erst richtig losgehn soll. nicht ganz ohne das.

:glaskugel:

er meinte wohl auch, das er danach auch nicht unbedingt "virtuoser spielte" oder sowas. da gehts um was anderes.
de mollech hat geschrieben:imho musst du das instrument nicht 40 stunden am stück spielen bis es zu dir spricht.
auch musst du es weder so perfekt spielen, noch so schnell, noch muss das pattern, das du einübst, asymmetrisch zur taktart sein (nennt man das so? wenn ein pattern zb. 5 x 1/4 anschläge lang ist und dieses aber im 4/4 takt gespielt wird, wodurch zum beginn des taktes zwangsläufig immer ein anderer teil des pattern steht...), noch muss es sonderlich komplex sein, was du spielst...
wichtig ist einzig, dass du spielst!
:ack:
"dranbleiben"


zähle meistens nichtmal "bewusst" mit. von notationen und dem ganzen fachchinesisch hab ich auch kaum schimmer bzw mich noch nicht näher auseinandergesetzt.

einfach sich einstimmen, das rhythmusgefühl finden: die "rhythmusbausteine"/basics tauchen da von allein auf, und die können dann in alle richtungen
weiterentwickelt werden. die rhythmus-sprache/worte kommt da auch mehr oder weniger "von selbst" hinzu... reicht (mir).
hab da eh keine "meister-ambitionen" oder sowat. *kicher*

inspiration kann man sich da ja quasi überall holen.

rf's tabla-lehrer hat ihm oft rätsel mitgegeben, aber nur zur intellektuellen aufarbeitung
("schrot für die mühle" usw),

...als er schwierigkeiten hatte in sein spiel miteinzusteigen, bzw. zu "verkopft" dabei war.

zB:
"es ist nicht wichtig was jemand spielt/gespielt wird, lausche auf das was nicht gespielt wird. spüre die bewegung darunter!"

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

14
einfach sich einstimmen, das rhythmusgefühl finden: die "rhythmusbausteine"/basics tauchen da von allein auf, und die können dann in alle richtungen
weiterentwickelt werden.
schön wärs...wenns dem percussionist grade mal so zufliegen würde, weil der rhythmus und das gefühl dafür ja so wie so "in seinem inneren/seinem kulturellen erbe/seinen neuronalen schaltkreisen/seiner genetik steckt".
:lol:
dann könnte ja jeder auf anhieb...
;)
nene, hartes, diszipliniertes training mit eisernem willen...bis dir die haut in fetzen sich von den fingern schält...ist da angesagt, will man das im innern schlummernde potential wecken!
:fies:
und wenn du auch nur einmal eine zweiunddreißigstel zeitlich daneben liegst, klingt das ganze pattern gleich "verkehrt", wenn es nicht gar zusammenbricht...!
:panik:




oder was, wenn du einen chifftetelli, malfuf, bossa nova, whatever schlagen willst...
dir aber die traditionellen pattern just nicht "zufliegen" wollen und dein fucking player keine fucking midi-generierten percussion-pattern ausm netz abspielt?
:pfeif:

dann iss gut, du hast eine bewährte form der notation und kannst sie lesen:

Bild


notation lesen-lernen ist kein hexenwerk!
:2cents:

GLEICHZEITIG notation lesen und den takt zählen und den rhythmus klatschen (bzw. trommeln), eine gute übung zum "wecken des doppelkopfadlers", imho!
:2cents:
dios ha muerto

Re: Die gleichzeitige Wahrnehmung

15
demollech hat geschrieben:oder was, wenn du einen chifftetelli, malfuf, bossa nova, whatever schlagen willst...
dir aber die traditionellen pattern just nicht "zufliegen" wollen und dein fucking player keine fucking midi-generierten percussion-pattern ausm netz abspielt?
kommt halt drauf an was einer will, in nem orchester bekannte werke spielen oder nur zuhause bissi rumspielen, oder oder oder..etc...

es erinnert an das:
StarTrekWiki hat geschrieben: In der Grundschule üben sich die Schüler unter der Betreuung von Counselor Deanna Troi in den Grundzügen der Bildhauerei. Sie soll den Kindern bei den Gefühlen helfen, die sie mit ihren Skulpturen vermitteln wollen. Unter ihnen ist auch Eric Burton, der mit seiner Leistung nicht zufrieden ist. Und ein besonderer Schüler hat ein besonderes Resultat vorzuzeigen: Data hat ein naturgetreues und exaktes Abbild eines PADDs geformt. Das aber genügt Troi nicht, sie bittet ihn, mit dem Ton „Musik“ darzustellen, also formt Data einen Notenschlüssel...
:beten:
Bild


http://www.dw.de/musik-sprichw%C3%B6rter/a-15123341

hamwaja (falls man da war) erlernt im musikunterricht,.

wollte eigentlich damit nur sagen also bzgl der notation:

als ich mir mal ne udu-drum zugelegt hatte vor einigen jahren, und sie mal (ich gestehe: bepilzt) erkundet/gespielt habe,
fing auch sie an zu sprechen.

da "sah" ich irgendwann beim spielen soetwas wie "rhythmisch animierte ornamente" von der trommel aufsteigen, die von den
klangwellen getragen wurden... wie hieroglyphen, in denen sich ein springender punkt bewegte. in diesem bewegungsmuster
war der in jenem moment gespielte rhythmus auch vorhanden, bzw es entsprach ihm.

das heisst, irgendetwas in mir fühlte/wusste (hatte mich da gerade mal mit der frage beschäftigt, wie man die patterns, die da kommen,
sich merken könnte, wenn man denn kein aufnahmegerät oder sowas dabei hat) das dies auch eine art sprache war. zeichnete mir einige
dieser rhythmischen ornamente auf, gewisse figuren, mit denen ich später das pattern wieder aufnehmen konnte, bzw es auch "visualisieren"
konnte..

sowas habe ich noch in anderer art erlebt.. will sagen..., mir schien die fixierung auf unser westliches notensystem auch nur ein erlernte übereinkunft,
aber nicht unbedingt das einzig mögliche das sich da anbietet.

rf verwendet zum beispiel kreisförmige rhythmusfiguren und andere darstellungsweisen, das hat mich auch wieder daran erinnert. :)

puh, zum vorpost liesse sich noch mehr schreiben..
soviel erstmal dazu. ;)

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