Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Liebe Community,

Entgegen der LSD-Visionen, die mir oft sehr unspezifisch, wandelbar und sich nur selten wiederholend vorkommen, erscheinen mir im Reich der Pilzen, neben anderen, zumeist eine bestimmte Art von Mustern. Lange habe ich gestern danach gesucht, die Bildersuche auf Google an die Grenzen der Begrifflichkeit ausgereizt. Doch fündig wurde ich nichtmals ansatzweise.

Ich versuche diese prägnante und bei mir immer vorkommende Art der Muster zu beschreiben. Es sind wundersam verzierte Muster, ineinander übergehend, fließend. Sie ähnenln ein wenig Echsen, haben aber doch nur wenig mit ihnen gemein, da sie überall offene Flächen überdecken. Ich erkenne in diesen Mustern keine Ecken. Sie gehen nahtlos ineinander über und sind, je nach Abstand zum Boden, immer in derselben Größe vorhanden. Nur teilweise greifen sie die tatsächlichen Muster (bspw. eines Teppichs) auf, führen diese aber in unendlich komplexer Form auf. Hinterlegt jnd hervorgehoben werden sie nicht selten durch ein dem innewohnendem Strahlen und Leuchten.
Auch bei geschlossenen Augen offenbaren sich diese Muster. Dann aber in Form farblich verzierter und sich drehender Scheiben, die ebenfalls ineinander übergehen.
Ich weiß mir gerade nicht anders zu helfen, bin mir nicht einmal so sicher, ob diese Form der Muster - auf Wänden, Böden, aber auch Feldern und Graslandschaften - nicht nur mir zueigen ist. Aber sie sind so eindeutig, dass ich ihnen irgendwie näher kommen möchte.
Sie erinnert mich auch immer etwas an die mexikanische Kunst. Über die Suche bin ich ihrer auch dadurch nicht näher gekommen.

Wisst ihr genau von welchen Mustern ich rede?
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Ob diese Muster nun archetypisch sind, weiß ich nicht. Ihre Originalität und Wiederkehr in jedem meiner Trips, vermittelt mir jedoch den Anschein einer sehr tiefen Bedeutung.

Es grüßt Euch,
Yage
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Huhu Yage o/

Ich glaube, "genau" zu wissen, von welchen Mustern du redest, wird keinem so recht möglich sein; sicher werden diese bzw. derartige den meisten Pilzessern zuteil, doch nehme ich schon an, dass sie Dir doch nochmal anders begegnen, denn mir etwa ... Echsen z.B. spielen bei mir nur eine kleine Rolle -- zumeist nehme ich aztekische o.ä. anmutende Muster und Fraktale wahr, die dann auch gerne in so ne Art Höhlenmalerei Szenarien übergehen ... sehe dann etwa strichartige Mänschchen (allerdings, wie du auch meintest, ohne harte Ecken oder Kanten, alles geschwungen und weich), die (vermeintlich) einen rituellen Tanz vollziehen oder gegen ein Tier/Wesen kämpfen und so Zeug :)

Ich würde den Thread btw. gen 'Allgemeine Diskussionen' verschieben; zwar ist's ja pilzspezifisch ausgelegt und/auch in Abgrenzung zu z.B. LSD, aber hier gehört imo doch eher die Beschäftigung mit den Substanzen selbst hin. Falls Du Einwände hast, teil sie mir mit, aber der Entwicklung des Threads wäre ein Verschieben imo nur zuträglich.
My bubble -- my rules

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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deine beschreibung hat mich spontan an die kunst der aborignies erinnert. - kreise, punkte, echsen, fließend ineinander übergehend...
hab mal auf trip so ein bild im hamburger völkerkundemuseum angeschaut und die magie des bildes "verstanden" - da sich die kreise zu drehen begannen, extrem dreidimensional wurden und umeinander tanzten.
hab mal ein paar beispielbilder rausgesucht...
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Dateianhänge
aboriginies_echsen.jpg aboriginies_echsen.jpg 12642 mal betrachtet 139.4 KiB
aboriginal painting - dotting.jpg aboriginal painting - dotting.jpg 12642 mal betrachtet 105.62 KiB
aboriginal art rosabella ryder 4.jpg aboriginal art rosabella ryder 4.jpg 12642 mal betrachtet 105.84 KiB

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Vielen Dank für eure Antworten! Damit kommen wir der Sache schon näher - aztekische Kunst ist mir z.B. nicht eingefallen.
Die dargestellten Bilder ähneln denen meiner/unserer Visionen schon weit mehr, als all jene, die ich heute ergoogled habe.

Ist denn irgendetwas bekannt, woher diese Muster stammen, welche Bedeutung ihnen obliegt? Insbesondere auch hinter geschlossener Augendecke ist bzw. kann alles von diesen Mustern übersät sein - dann aber stark bewegend, ineinander übergehend, fließend und bunt gemixt.
Mir scheint vor allem auch, dass die Kunst einiger Völker sehr stark davon inspiriert wurde.
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Folgendes buch behandelt (unter anderem) die herkunft und die beeinflussung von kunst durch diese muster.
Recht interessant. Geht allerdings um ayahuasca und nicht um pilze.

http://www.amazon.de/Ayahuasca-Rituale- ... 609&sr=8-1

Zum threadthema:
Ich denke ich weiß, welche muster du meinst. Ich kann sie aber nicht beschreiben. Drehende scheiben triffts aber imho schon recht gut. Ich sah aber nie wirklich komplexe bilder auf pilzen, sondern immer muster, die aus immer wieder dem selben teilaspekt bestanden. Also muster, in denen sich die dinge immer wiederholten. Ich hatte immer das gefühl, als würden informationen übermittelt werden durch diese in sich verzahnten scheiben. Aber ich denke, das ist eher überinterpretation. Ist natürlich eine schöne tripvision, wenn man sich auf pilzen vorstellt, die muster sind eine aliensprache, die dir die universelle antwort auf alles erklären wollen ;)
Staunen über die Fülle möglicher Erfahrungen auf diesem wunderbaren Planeten in diesem einzigartigen Leben.

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Guten Morgen!
Ach, das Buch habe ich sogar. Sollte ich mir vielleicht wirklich mal wieder zur Hand nehmen. :)
Du hast natürlich Recht, das man diesen Visionen schnell und gerne eine tiefer liegende Bedeutung andichten möchte - Zeichen der Seele, die Sprache der Außerirdischen. Wie viel Wahrheit darin letztlich steckt, obliegt wohl eher dem eigenen Glauben, denn der Realität. Interessanter finde ich hierbei tatsächlich die inspirierte Kunst. Wobei insbesondere Pilze auch Spiegelbild der Seele sind; dabei sind die optischen Effekt aber eher ein Symbol für die Gefühlswelt.
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Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Spätestens auf Trip ist eine entsprechende Differenzierung von Glaube und Realität nicht mehr soo einfach imo ;)

Was ist denn Realität auch anderes, denn ein bis zum äußersten für wahr gehaltener Glaube an "was wirklich ist"?

... nur so am Rande -- nehme schon an zu kapieren, worauf Du abzielst.

Dennoch wird's nicht zuletzt dadurch auch enorm schwer bzw. imo unmöglich, versicherte, tatsächliche Aussagen bzgl. der Entstehung, Bedeutung und des Ursprungs dieser Bilder/Visionen/Muster/Fraktale/usw. anzustellen :nixplan: Dadurch ist's türlich aber keinen Deut weniger wert, denkend angegangen zu werden, nebst dem bloßen und unmittelbaren, puren erleben und erfahren desselben :nick:
Für mich muten sie ja aztekisch / mazatekisch an, aber auch diese aboriginal dot art spielt da mit rein! Es findet eine Entwicklung hin zu immer großartigerer Komplexität statt und die verschiedensten Ausformungen der unterschiedlichsten Kulturen spielen eine Rolle ... hatte z.B. auch schon afrikanische Einflüsse vor Augen (diese langgestreckten, dünngliedrigen (quasi-)Strichzeichnungen, mit diesen Trägerbehältern auf den Köpfen u.ä.) ...
Zwar würde ich schon auch zu Deiner Aussage im LSD vs. Pilze - Fred tendieren (dass LSD nen unspezifischer Verstärker ist, Pilze hingegen Wurzeln freilegen/offenbaren [wenn ich das so frei formulieren darf]), schließe aber das jeweils eine beim andern fkeinsten aus.

Es ist mMn ne individuelle Erfahrung, deren Grundfesten in den ersten Anfängen des Menschen überhaupt und sogar noch weit darüber hinaus fußen; Persönliches, Anthropologisches und Universales geben sich hier die Klinke in die Hand und geben dem gesamten nur Facetten/Perspektiven und uns damit die Möglichkeit, derart viel und wertvoll von uns / über uns zu erfahren, durch uns zu lernen und letztlich zu begreifen, dass wir alle universell / Universen / Eins sind :herzen:
My bubble -- my rules

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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ohn hat geschrieben:Folgendes buch behandelt (unter anderem) die herkunft und die beeinflussung von kunst durch diese muster.
Recht interessant. Geht allerdings um ayahuasca und nicht um pilze.

http://www.amazon.de/Ayahuasca-Rituale- ... 609&sr=8-1
hat sich mal jemand die, soweit ich mich erinnern kann, auch im obigen buch empfohlenen aufzeichnungen von reichel-dolmatoff vorgeknöpft?
er lies da wohl einige der tukan-indianer ihre muster/visuellen phänomene aufzeichnen, welche dazu auch was gesagt haben sollten.
weiss aber nicht mehr in welchem seiner bücher es darum geht. ich glaub in diesem hier?

könnte ganz interessant sein diesbezüglich.

xxx hat geschrieben:hab mal auf trip so ein bild im hamburger völkerkundemuseum angeschaut und die magie des bildes "verstanden"
da bekommt die "lange nacht der museen" gleich eine andere bedeutung. :lol:
bist du auch in das maori-haus "rauru" gegangen?
da wär ich mal an nem bericht interessiert.

das fand ich nämlich schon so erstaunlich&montagepunktbewegend.
;)


hier noch ein bisl text@topic
http://escholarship.org/uc/item/7bv6d1mf#page-1

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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Klasse, das hat sehr viel Ähnlichkeit mit diesen Bildern. Außerdem hat es mir die Reise soeben wieder ins Gedächtnis gerufen.
Es ist doch erschreckend, wie schnell es der bewussten Erinnerung entgleitet - glücklicherweise schwingen die unterbewussten Erinnerungen noch lange mit.

Trotzdem ist es mir nach wie vor ein Mysterium, woher diese Bilder stammen, auf welch höhere Ebene sie verweisen. :freu:
Die Realität ist Spiegelbild der Seele; wird nun das Innere verzerrt, so verschieben sich auch die Wesenszüge der Wirklichkeit.

Re: Archetypische Bilder der Pilz-Visionen

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hinter/unter dem jedem psychedeliker bekannten halluzinationen, dem "zirkus auf der netzhaut" (t. leary) liegen imho weitere archetypische bedeutungsebenen.

nach einname eines psychedelikums eine HALLUZINATION zu haben ist die eine ebene, die "jedes greenhorn" erreicht....

nach einname eines psychedelikums eine VISION zu haben eine andere, tiefer liegende ebene...

in diese "tieferen" ebenen vorzudringen ist schwieriger...der zirkus auf der netzhaut imho nur die äusserste schale der archetypischen zwiebel.

unter diese oberste schale geblickt...bzw. durch die oberste schale hindurch geschaut...mag sich dem psychedeliker die VISION bestimmter "archetypischer bilder" offenbaren.

wobei es natürlich irreführend ist von bildern zu reden, nur der "zirkus auf der netzhaut", die oberste schale, präsentiert sich in form von bildern, verschlungene arabesken, fraktale mandelbrotmengen, usw..

die darunter liegenden "archetypischen visionen", die sich hinter der obersten schale verstecken und diese auch verursachen, sind von c.g. jung "recht treffend" beschrieben worden:
wikipedia hat geschrieben: den Schatten, welcher der Ich-Sphäre zuzurechnen ist und unterdrückte oder verdrängte Persönlichkeitsanteile enthält, bzw. den „dunklen Doppelgänger“, der die verdrängte Seite der Persönlichkeit symbolisiert und in den Träumen den Helden oder die Heldin verfolgt als Zeichen, dass die unterdrückten Teile der Persönlichkeit integriert werden müssen
Die Anima, z. B. die Sirene, Liebesgöttin oder Sophia, und der Animus, die eigenen gegengeschlechtlichen psychischen Anteile der Persönlichkeit, fordern beim Auftreten im Traum jeweils zur Ergänzung der jeweils andersgeschlechtlichen Eigenschaften im Leben auf
den alten Weisen oder die alte Weise, die Weisheitsschicht der Psyche,
und den Archetyp des Selbst, welcher sowohl Ich als auch Unbewusstes umfasst, Zentrum und Umfang der Gesamtpsyche darstellt und die zentrale Selbststeuerungs- und Entwicklungsinstanz der Psyche ist.
es lässt sich aber noch weiter gehen, bis ins herz der zwiebel.

das herz (treffender vielleicht: der uterus) der zwiebel ist nun gar kein bild mehr, gar keine subjektive-persönliche halluzination...auch keine vision aus dem kollektiv-unbewussten...

es ist...

naja, wie kann man sagen...

:denk:

des pudels kern, das herz der zwiebel eben, der grund und die ursache all der schichten, die darüber liegen.

:)


obwohl nicht durch worte oder bilder vermittelbar, "WEISS" derjenige, der bis zum kern vorgedrungen ist, dass das archaische bild der MUTTER und die sie repräsentierenden farben
weiss (steht für die "reinheit und unschuld" der "jungfrau-mutter" :freak: )
rot (steht für den "triebhaften, sexuellen aspekt" der "frau-mutter" :freak: )
und schwarz (steht für den "zerstörerischen aspekt" der "greisen-mutter" :freak: )
eines der ältesten bilder der (schon immer hochgradigst psychedelisierten :freak: ) menschheit ist, mit dem auf jenes ominöse herz der zwiebel hingewiesen wird.
wikipedia hat geschrieben:...Die Mythologie der unterschiedlichen Kulturkreise weist immer wieder ähnliche oder gleiche Muster, Strukturen oder symbolische Bilder auf, was als Beleg für das Vorhandensein archetypischer Strukturen in der menschlichen Psyche gedeutet wird. Beispiele sind hierfür das weltweite Vorkommen von Mythen über die Große Mutter oder große Göttin (sog. Mutterarchetyp, beispielsweise die „Große Mutter“ im Wicca-Heidentum, Shakti im Hinduismus, Maria bei den Katholiken)...



oder mit den worten goethes, unserem ollen aufklärerischem (und pilzefutternden :freak: ) heiden:

doctor marianus
...
werde jeder bessere sinn
dir zum dienst erbötig;
jungfrau, mutter, königin,
göttin, bleibe gnädig!

chorus mysticus
alles vergängliche
ist nur ein gleichnis;
das unzulängliche,
hier wirds ereignis;
das unbeschreibliche,
hier ists getan;
das ewig-weibliche
zieht uns hinan.


















:wink:
dios ha muerto

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