Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Den Trancezustand der Prophetie kann man mit keiner anderen visionären Erfahrung vergleichen. Er ist kein Rückzug aus der rohen Zurschaustellung der Sinne (wie viele andere Trancezustände), sondern ein Eintauchen in eine Vielzahl von Bewegungen. Dinge bewegen sich. Es ist ein höchster Pragmatismus inmitten der Unendlichkeit, eine fordernde Bewußtheit, die einem letztlich kompromißlos klarmacht, daß das Universum sich aus eigener Kraft bewegt, sich verändert, über die Veränderung gebietet, daß diese Bewegung keine Permanenz oder durchgehende Absolutheit zuläßt und mechanische Erklärungen nur innerhalb festgelegter Begrenzungen wirksam sind. Wenn die Mauern erst einmal eingestürzt sind, verlieren die alten Erklärungen ihren Wert, lösen sich auf und werden von neuen Bewegungen davongeblasen. Die Dinge, die man in diesem Trancezustand sieht, sind ernüchternd und nicht selten niederschmetternd. Sie verlangen deine äußerste Anstrengung, ein Ganzes zu bleiben. Dennoch kommt man aus diesem Stadium grundsätzlich verändert hervor.
:messias:

aus dune IV - der gottkaiser des wüstenplaneten - kapitel 22
dios ha muerto

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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frank herbert aka der gottkaiser hat geschrieben:Die Einsicht in das, was ich bin, ereignet sich in der zeitlosen Bewußtheit, die weder wächst noch zerläuft und einen weder anregt noch irreführt. Ich erzeuge ein Feld ohne Ich oder Zentrum, ein Feld, auf dem sogar der Tod zur bloßen Analogie wird. Ich ersehne keine Resultate. Ich dulde dieses Feld lediglich, das weder Ziele hat noch etwas nachstrebt, das weder vollkommen ist noch Großtaten widerspiegelt. In diesem Feld ist die allgegenwärtige, ursprüngliche Bewußtheit alles. Es ist das Licht, das durch die Fenster meines Universums sickert.
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dios ha muerto

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Wenn Sie sich schon in alle Richtungen gewendet haben, dann ist immer noch dieses eine Letzte übrig, wovon Sie einfach nicht loskommen: auf etwas aus zu sein. Das ist das eine echte Hindernis auf dem Pfad, an dem man wirklich verzweifeln kann. Auf etwas aus zu sein, das ist das Hindernis auf dem Pfad, das einzige.
Chögyam Trungpa
Don't worry, nothing is under control.

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Aber irgendwann hat man dann auch ausgelernt^^

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Hat mich sofort an Nietzsche und "den Willen zur Macht" erinnert. Der Grundgedanke aus der Wille zur Macht hat mir während einer langen und schweren Zeit in meinem Leben dem ganzen Chaos einen Sinn gegeben und mich durchhalten lassen. Ich las über dieses Konzept inmitten des Chaos, und das war auch der richtige Zeitpunkt, denn anders hätte es nicht so funktionert.

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Das ist eine Lebenseinstellung.
-<t..ö,mnjhz6trt5g6hnmsfdgnµ65

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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Das ist ja der Fehler an den Worten. Sie zwingen uns stets, uns aufgeklärt zu fühlen, aber kaum drehen wir uns um und betrachten die Welt, wie sie ist, lassen sie uns im Stich, und wir betrachten die Welt schließlich, wie wir es immer taten, ohne jede Aufklärung. Aus diesem Grund ist ein Krieger bestrebt, lieber zu handeln, statt zu sprechen, und zu diesem Zweck übernimmt er eine neue Beschreibung der Welt - eine neue Beschreibung, wo Reden nicht so wichtig ist und wo neue Taten neue Reflexion nach sich ziehen.
And I'll spread my wings 'till sun and moon, singing the song of life, dancing the dance of life, becoming life itself, no longer knowing, that I am.

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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gottkaiser leto atreides der zweite hat geschrieben:Ich habe meine Stadterfahrungen in meinem Innern isoliert und genauestens untersucht. Das Konzept der Stadt fasziniert mich. Die Gliederung einer biologischen Gemeinschaft ohne eine funktionierende und tragende Sozialgemeinschaft führt zur Verheerung. Ganze Welten sind zu alleinstehenden biologischen Gemeinschaften ohne wechselseitige Sozialstruktur geworden – und dies hat stets zum Ruin geführt. Wo die Bedingungen der Überbevölkerung herrschen, wird es auf eine dramatische Weise lehrreich. Das Getto ist tödlich. Der psychische Stress der Überbevölkerung erzeugt einen Druck, der irgendwann zum Ausbruch kommt. Die Stadt ist ein Versuch, mit diesen Kräften fertigzuwerden. Die gesellschaftlichen Regeln, mit denen Städte diesen Versuch machen, sind ein interessantes Studiengebiet. Man darf nicht vergessen, daß der Gliederung jeder sozialen Ordnung eine gewisse Boshaftigkeit innewohnt. Es ist der Existenzkampf einer künstlichen Entität. Despotismus und Sklaverei lauern an seinen Rändern. Da es zu vielen Ungerechtigkeiten kommt, braucht man Gesetze. Die Gesetze entwickeln ihre eigene Machtstruktur, erzeugen zusätzliche Wunden und neue Ungerechtigkeiten. Solche Traumata kann man nur durch Kooperation und nicht durch Konfrontation beseitigen. Der Ruf nach Zusammenarbeit identifiziert den Heiler.
dios ha muerto

Re: Philosophische Sprüche/Texte

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There is a distinct difference between having an open mind and having a hole in your head from which your brain leaks out.

James Randi (amerikanischer Zauberer, Skeptiker und Mitglied der Skeptics Society)
(*1928)
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