Re: opium tea

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Dr.Schuh hat geschrieben:Also würdest du dich diesem Schmerz eher hingeben.... und ihn dann täglich betäuben? :verwirrt: Eine der besonderen Eigenschaften von Opiaten ist doch, die Stilung von Schmerz - ganz egal, ob man davon abhängig ist oder nicht....und dann alle 6 Monate dem Schmerz eines längerfristigen Entzuges... um die aufkommende Angst davor zu bannen?


Naja ... also das klingt schon eher nach einer ziemlich idyllischen Vortstellug einer Opioid-/Opiatabhängigkeit (Vorsicht Wertung deines Statements ;) ), die wohl bei den wenigsten so verläuft, nämlich bei denen, die eine gesicherte Versorgung mit Stoff haben. Bei allen anderen heist es hustlen auf der Straße oder beim Arzt in ständiger Angst vor dem Entzug.Das man darauf irgendwann keine Lust mehr hat ist imho verständlich. Weiß nicht ob du (Ex-)Opiatabhängige persönlich kennst, aber mir scheint bei das bei ihnen der Schmerz und das Gesamtunwohlsein mit der Zeit eher zunimmt...

Zum Thema Freiheit. Von welcher Freiheit wird hier gesprochen? Von der Freiheit vom Ich - den Identifikationen mit Objekten egal ob materieller, gedanklicher, emotionaler oder menschlicher Natur? Von der Freiheit vom Leben ? Vom Tod ? Von der Freiheit tun und lassen zu können was man will ? Von der Freiheit die Augen zu schließen und wegzufliegen. Von der Freiheit sich in den Dienste einer Sache zu stellen ? Von der Freiheit zu lieben oder zu hassen ?

Bitte etwas genauer ist aber eh Offtopic ! :D


peace
Take pain as a game.

Re: opium tea

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Mao hat geschrieben: Naja ... also das klingt schon eher nach einer ziemlich idyllischen Vortstellug einer Opioid-/Opiatabhängigkeit (Vorsicht Wertung deines Statements ;) ), die wohl bei den wenigsten so verläuft, nämlich bei denen, die eine gesicherte Versorgung mit Stoff haben. Bei allen anderen heist es hustlen auf der Straße oder beim Arzt in ständiger Angst vor dem Entzug.Das man darauf irgendwann keine Lust mehr hat ist imho verständlich. Weiß nicht ob du (Ex-)Opiatabhängige persönlich kennst, aber mir scheint bei das bei ihnen der Schmerz und das Gesamtunwohlsein mit der Zeit eher zunimmt...
Schon klar. Dennoch ist der Kern der Sache doch das Opiatnehmen. Und das bedeutet in erster Linie mal Schmerzstillung, und nicht die Freilegung oder Erzeugung. Ich kann mir jedenfalls schwer vorstellen, dass jemand, der sich grad n Schuss aufkocht, an etwas anderes denkt, als das bevorstehende Gefühl der Erlösung.

Und gerade ein Junky tut dies doch, um der Angst und den Schmerzen des drohenden Entzuges zu entgehen. Demnach würde ein Mensch, der, wie von hiob postuliert, gezielt in den Schmerz ginge, überhaupt nie abhängig werden, da er immer wieder den Schmerz des Entzuges suchte.

.. was sollte er also mit Heroin.. :lol:

Und es ist ja nicht so, dass bei den meisten Menschen nicht auch ohne eine Opiatabhängigkeit genug Schmerz da wäre, der aber betäubt wird..

Dann doch lieber gleich so:
Bild

wer brauch da opiate für ;)

Gruß
Schuh
~ Resting in Peace ~

Re: opium tea

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In meinem Fall verhielt es sich so, und man darf gerne mit dem Finger auf mich zeigen, ich hielte mich für einen "aufgestiegenen" oder sowas. *löl*, daß mir einfach bewusst geworden, daß dies nicht der Weg gewesen ist, den ich einschlagen WOLLTE. Das heisst ich habe mich meiner anfänglichen Intentionen entsonnen und festgestellt in welche Lage ich mich hineinmanövriert hatte. Es spielte da nicht wirklich eine Rolle aus welcher Motivation heraus das geschah, dem Schmerz zu entfliehen, der spirituellen Suche wegen, aus einer Verzweiflung heraus oder vielleicht gar, um einem Burroughs oder de Quincey oder einer Rockstarikone nachzueifern? Diese zu diesem Zeitpunkt für mich unbewussten Motivationen (und ich muss dieser Erwägung von Leary recht geben) spielten da oberflächlich nicht wirklich eine Rolle. Erst nach dieser Krise, als die Energie zurückkam, mein Energiefeld sich quasi erholte, war mir klar, welch einem Räuber ich da aufgesessen bin. Erst nach dieser Krise begann für mich ein neues fragwürdiges Kapitel.

Ein Ziel gab es für mich zu dem Zeitpunkt nicht, außer dem des temporären Breit oder High-Sein und vielleicht geriet ich gerade deswegen in jenes Loch, um mir dessen bewusst zu werden. In der Hinsicht hat diese Phase meines Lebens mir in gewisser Weise auch geholfen. Es hat auch maßgeblich mein Verhalten dem psychedelischen Substanzen gegenüber verändert.

Ich spreche hier wohlbemerkt nicht vom Opium sondern von seinem synthetischen Verwandten. Mit dem Opium hatte ich nur beiläufig das Vergnügen. Und ich muss Mao recht geben, ich hatte einfach keine Lust mehr auf diverse widerliche Umstände, die eine Routine wie der tägliche H-Genuss mitsich bringt. Doch war diese Unlust oder Ungnade in die das "Braune" in meinen Augen fiel, oder meine verschleppte Nadelphobie, meine geringfügigen, aber doch ansatzweise vorhanden Kenntnisse über die Potentiale des menschlichen Bewusstseins nicht wesentlich ausschlaggebend für meine Entscheidung. Sondern genau das was Erraphex so schön im tollen Tolle-Fred formulierte: Das Bewusstmachen dessen, was wirklich für DICH von Bedeutung/Wesentlich ist.

Und ich muss Schuhs Worte hier unterschreiben, ich bestaune(nicht verneige) in Angedenken an die Mächtigkeit dieses Rausches ebenjene Pflanze/Droge, doch sehe ich von weiteren Begegnungen ab und seis auch nur ein Opium-Tee,
tja das hab ich wohl davon, aber ich kann es "verschmerzen". :nick:

Keinen Bedarf diese Routine zu reaktivieren. Ich hatte einfach das Glück, es rechtzeitig bemerkt zu haben, sodaß ein einfacher Willensakt genügte, diese Entscheidung durchzusetzen, was sich nur umso schwieriger gestalten dürfte, dauert diese Routine über Jahre an.. Wie will denn der Mensch frei-sein, und wenn es nur die Freiheit von der Notwendigkeit der EInnahme einer äußeren Substanz ist, wenn seine Kraft am Boden liegt? (Anm: ist der Mensch auch ganz ohne das O. denn da überhaupt besser dran?) In einem solchen fall kannst du es wohl nur geschehen lassen... wie Mr. Natural es sagte, aber dies ist keineswegs eine Herausforderung, sondern in diesem Fall ein sich-gehenlassen allererster Güte.

Man vermeide es dem Schreiberling vorzuwerfen, er sehe den süchtigen Menschen, der diese Willenskraft derzeit nicht aufbringen kann oder will, als minderwertig an, wie hiob es da skizziert. Einer meiner besten Freunde ist heute noch dem H verfallen und er leckt dir gerne fürn 50i die Füße um über den Tag zu kommen, wenn du ihn nett fragst.. Er hat zwar ne Menge Entgiftungen mitgemacht, denn auch er hatte die Schnauze voll, hat aber alle abgebrochen. Es mag kaltschnäuzig und "überheblich" klingen, aber es ist nicht zu leugnen, daß es AUCH an ebenjener "Schlaffheit des Willens" liegt, an einer perspektivenlosigkeit, gerade hinsichtlich eines seelisch-geistigen Motivs oder Zieles, was hiob auf einer der vorrigen Seiten dieses opioiden Freds mit einem Zitat andeutete.

Und wenn einen dieser elende kalte Entzug etwas lehrt, dann ist es etwas über "Motivationen". Wollen war immerschon eine Sache der Intensität, aber wie kann es intensiv, unbeugsam sein, wenn einem die Energie durch ebenjenes Tun geraubt ist, wenn man eben nicht ganz präsent ist, sondern in einem dumpfen Loch, ohne das man es bemerkt.. Es ist eine Wahl die jeder aussich heraus treffen muss, und das Bewusstsein muss dazu nichtmal "das ganze Universum umfassen", man muss kein Guru dafür sein. ;)

Man darf sich den Autoren nun gerne als einen Ex-Junkie oder einen Polytoxikomanen denken, ich möchte jedoch daran erinnern, daß dies abstrakte, illusorische Generalisationen sind, die den Hintergrund, bzw das Gewebe an vorausgehenden und folgenden Geschehnissen im Leben desjenigen konkreten Menschen zugunsten einer Fiktion ignorieren.

grüßle

Re: opium tea

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Dr.Schuh hat geschrieben:Dennoch ist der Kern der Sache doch das Opiatnehmen. Und das bedeutet in erster Linie mal Schmerzstillung, und nicht die Freilegung oder Erzeugung. Ich kann mir jedenfalls schwer vorstellen, dass jemand, der sich grad n Schuss aufkocht, an etwas anderes denkt, als das bevorstehende Gefühl der Erlösung.

Und gerade ein Junky tut dies doch, um der Angst und den Schmerzen des drohenden Entzuges zu entgehen. Demnach würde ein Mensch, der, wie von hiob postuliert, gezielt in den Schmerz ginge, überhaupt nie abhängig werden, da er immer wieder den Schmerz des Entzuges suchte.

.. was sollte er also mit Heroin.. :lol:

Und es ist ja nicht so, dass bei den meisten Menschen nicht auch ohne eine Opiatabhängigkeit genug Schmerz da wäre, der aber betäubt wird..
ja, ja, schon klar. der junkie ist also der, welcher sich der realität des lebens nicht stellen will und kann. er flüchtet vor selbiger. anstatt sich der schmerzhaften realität (seiner eigenen person usw.) zu stellen, sie auszuhalten....almaas würde sagen: "die löcher zu ertragen"...stopft er die schmerzenden löcher mit junk und nimmt sich hierdurch die möglichkeit von "echter" almaas'cher essenz durchflutet zu werden. mehr noch: die dickköpfige, sture weigerung des molches sich dem schmerz zu stellen und ihn zu ertragen, die belohnt und belehrt das leben (die kosmische gesetzmässigkeit, whatever....) mit noch grösserem schmerz...damit er doch bitte endlich kapieren möge, wie dumm sein verhalten ist. und wenn es das dummerchen dann immer noch nicht schnallt, dann muss das dummerchen eben sterben.
:sabber:
diese sicht der dinge ist naheliegend.
aber imho etwas zu vereinfacht.

man kann, will man die sache noch flacher angehen, auch ganz einfach sagen:
das H macht süchtig.
es handelt sich hier um ein simples stoffwechselgeschehen...also finger weg davon.
geht man die sache so an, braucht man sich gleich gar keine gedanken mehr zu machen.
:skeptisch:

es genügt doch zu wissen, das wir selber selber weise, frei und von purer essenz und lebensfreude durchflutet sind...
oder doch zumindest auf dem besten wege dorthin...

im gegensatz zum junkie...
denn der ist unzweifelhaft ein narr, ein gefangener seiner egoismen und des stoffes....
und ihn durchflutet nix als rattengift und schmerz...

:2daumen:

Re: opium tea

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ACHTUNG
WARNUNG
VORSICHT

muss an dieser stelle dringend auf die unheimlich potenz des in unseren breiten gewachsenen p. somniferum hinweisen!!!!

erste versuche meines axolotels mit ein paar von den kleinsten pflänzchen (siehe pics weiter oben im fred) meines wild aufgegangenen vogelfutters verliefen wieder erwarten extrem heftig:

starke narkotisierung (weit über 12 stunden) mit sehr lebhaften, luciden wachträumen bei kristallklarem bewusstsein auf dem peak....

nur entfernt ähnlich dem, was mein axolotl von intravenös verabreichtem H her kennt....

:panik:

Re: opium tea

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Unterstützenswert, solche Aufrufe zur Vorsicht.

... ob das nun unbedingt mit speziell unseren Breiten zu tun hat, sei mal dahingestellt.
Nichts, was natürlich wächst, ist einheitlich, weshalb immer der Konsument und dessen Umsicht mit hineinspielen.

Von daher als Tipp vielleicht noch: Schauen, was man hat (in diesem Fall wieviel Kapseln, wieviel Stammmaterial), alles trocknen und zu einem Pulver verarbeiten, welches, gut geschüttelt und gerührt, einigermaßen homogen ist. Dann wiegen, dementsprechend rückrechnen und mit einer eher zu niedrig, als zu hoch gewählten Dosis beginnen, denn, wie's so schön heißt, nachlegen geht immer ... zurück eher schlecht. Ist die Potenz des Pulvers einigermaßen eingeschätzt, kann beim nächsten Mal dementsprechend höher dosiert werden, wenn man denn mag.
My bubble -- my rules

Re: opium tea

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anima hat geschrieben:Unterstützenswert, solche Aufrufe zur Vorsicht.
da sieste mal....
axolotl iss eben ein guter junge...
:freu:

ne ernsthaft:
VORSICHT!
hätte er sich an die gängigen internet empfehlungen gehalten (5 bis 8 wahlnussgrosse kapseln usw.) wäre die sache sicher desaströs verlaufen.
er verschredderte zwei ausgereifte etwa zwetschgenkerngrosse und ca. 6 kirschkerngrosse kapseln samt ihren maximal streichholzdicken stilen mit reichlich wasser im mixer.
kochte das stroh 3 mal mit einem schuss essig aus und reduzierte das ganze schonend aufm induktionskochfeld bei 80 grad auf eine tasse trinkbares.
war dann doch eine menge arbeit.
:sabber:
und der axolotl ärgerte sich schon, dass er nicht gleich eine ordentliche menge verarbeitet hatte...
gegen 22 uhr dann....vorm zu bett gehen... schlürfte er den sud.
sich fragend, ob er denn überhaupt eine subtile wirkung verspüren würde von diesem schlummertrunk.

und hatte am nächsten vormittag immer noch stechnadelkopfgrosse pupillen!
erst gegen abend war der spuk dann zu ende.
bis jetzt ohne kater oder gar äffchen.

die wirkung des morphiums alleine kann das nicht gewesen sein.
das wirkt 2 bis max. 4 stunden.
vielleicht codein, das im körper des konsumenten häppchenweise zu morphium verstoffwechselt wurde?
oder eben der synergismus des ganzen alkaloidmixes!

krämpfe, wie es für thebain typisch wäre, hatte er keine.
auch keine atemdepression, gottlob...
wohl aber eine leichte übelkeit, die eher gegen ende der wirkung zu verspüren war.

das ganze unterschied sich auch signifikant von der wirkung einer "mohnsamenplörre"....die doch sehr schnell nach ca. 4 stunden wieder verfliegt...

das suchtpotential hält mein axolotl für gering.
da kann er aber nur für sich selber sprechen.
die molche sind doch sehr verschieden.

Re: opium tea

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hiob hat geschrieben:die wirkung des morphiums alleine kann das nicht gewesen sein.
das wirkt 2 bis max. 4 stunden.
Aus persönlichen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass Morphin bei mir ohne irgendeine Toleranz locker 24 Std. gewirkt hat bei Dosen von bis zu 100mg.


peace
Take pain as a game.

Re: opium tea

54
war wahrscheinlich retardiertes morphium vom weisskittel, oder?
wiki sagt: morphium wirkt max. 4 stunden.
:nixplan:
selbst die wirkung allerstärkster, altbierbrauner shore aus amsterdam lässt nach spätestens 6 stunden doch soweit nach, dass viele molche zu diesem zeitpunkt schon geneigt sind sich den nächsten druck in die gemarterten kiemen zu jagen.
:panik:
mein molch fühlt sich im übrigen erst mal gesättigt.
er hat darüber hinaus so wie so wichtige operationstermine beim veterinär anstehen demnächst und wird sich deshalb mit dem mohn erst mal zurückhalten (müssen)...
nicht, dass der anästhesist schwierigkeiten mit der dosierung der narkosemittel bekommt...
:pfeif:

aber er wird, wenn ihm niemand einen strich durch die rechnung macht, jedes hälmchen mohnstroh auskochen bis auch nicht ein quäntchen alkaloid mehr darin zurück verbleibt...
und dann wird er diese wässrige lösung vorsichtig reduzieren bis zu fast sirupartiger konsistenz...
um sie zuletzt zum zwecke der konservierung mit gleichem volumenanteil weingeist zu vermischen.

fertig ist das meconium/laudanum nach altväterlicher manier.
:freu:



hier noch ein aktuelles pic der pflanzen.
http://250kb.de/u/100707/j/UCAetm4G2LcW.jpg
im hintergrund meine hütte.
ich hab das aquarium des axolotl auf sein drängen hin direkt ans fenster geschoben...
so kann der paranoide molch tag und nacht kontrollieren, ob ihm auch niemand sein "güldenes stroh" stibitzt.
:lol:
man sieht hier deutlich wie lichthungrig sich die köpfe der sonne entgegen neigen...
sehr seltsam....obwohl die saat gleichmässig radial (um den stamm als mittelpunkt) verstreut wurde...entschloss sich die eigenwillige lady morphia nur einen kleinen auschnitt des kreises zu besiedeln.
warum auch immer...
:nixplan:

hier eine kapsel.
http://250kb.de/u/100707/j/rSOATLjLC0VM.jpg
mir persönlich gefällt diese form am besten.
gut 2/3 aber sind mehr länglich-oval geformt...
obwohl alle (bis auf ein, zwei ganz kleine verhungerte "dänische flaggen") doch die gleiche blütenfarbe hatten...
samen wird axolotl wohl von dieser kapsel nicht zur weiterzucht verwenden.
er will das ganze stroh auf einen schlag nieder sensen, sobald die früheste kapsel (die gut zwei wochen älter ist als die auf dem bild...) es zur samenreife gebracht hat....

:wink:

Re: opium tea

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hiob hat geschrieben:auskochen bis auch nicht ein quäntchen alkaloid mehr darin zurück verbleibt...
Dir wird's, schätze ich, bekannt sein, andern womöglich nicht, deshalb eine kurze Anmerkung.

Es wird sich gestritten, ob wirkliches Kochen des Wassers den Alkaloidgehalt des Endproduktes negativ beeinflusst oder der geneigte Freund ethnobotanischer Rezepturen hier etwas zu penibel ist, aber grundsätzlich sei erwähnt, dass Morphin und auch die andern, uns wohlgesonnenen Alkaloide, sehr gut in normal temperiertem, ja sogar kaltem Wasser löslich ist, nicht jedoch ein großer Teil des Zeugs, das wir nicht im Endprodukt haben wollen.

Ich, um ein weiteres Beispiel der Zubereitung zu geben, pulverisiere das Material, gebe dies in genügend kaltes Wasser und rühre/schüttle/... so 10min, bevor ich zum ersten mal filtriere. In der Flüssigkeit ist nun bereits ein nicht zu verachtender Anteil der Alkaloide, die ich haben möchte; da natürlich nix verschenkt wird, setze ich einen weiteren Durchgang mit warmem Wasser an und rühre/schüttle/..., bis sich das Ganze wieder abgekühlt hat. Ein letzter Aufguss mit kochendem Wasser gibt dem Stroh den Rest und holt auch das Letzte noch raus + eben auch genügend Unnötiges.

Sinnvoll wird soetwas, wenn man z.B. den ersten Durchgang bzw. dessen Resultat, ganz langsam reduzieren und dadurch möglichst alkaloidreiches (also Anteil Alkaloide pro Masse) Opium gewinnen möchte, um dieses vielleicht zu verdampfen oder so; wobei es auch hier noch Möglichkeiten gibt, weiter zu verfeinern. Die Temperatur des Wassers kann hier viel anrichten ;) Das etwas krudere Extrakt aus dem zweiten und dritten Durchgang ist allemal noch für nen Tee gut imo.

Leider wird es bei mir dieses Jahr kein Opium oder Mohnsud geben, da nicht eine meiner angesetzten, noch die ausgesäten Samen zu einer brauchbaren Pflanze herangewachsen ist. Schade. Hat wohl nicht sein sollen ...
My bubble -- my rules

Re: opium tea

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hiob hat geschrieben:war wahrscheinlich retardiertes morphium vom weisskittel, oder?
wiki sagt: morphium wirkt max. 4 stunden.
Ja stimmt. Es war retardiertes Pharmamorphin. Aber die Angabe bei Wiki ist auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen.

Plasmaeliminationshalbwertszeiten aus pharmnakolog. Literatur:
Morphin: 2-3 Std. (wird in der Leber u. vermutlich auch im ZNS zu M-6-G umgwandelt)
Morhin-6-glucoronid: 4 Std. (wird über die Niere abgebaut und kumuliert u. U. bei verminderter Nierenfuktion)

Man sieht, dass eine individuelle Organtätigkeit auch eine große Rolle spielt wie lange etwas bei einem wirkt. Bei Codein käme dann auch noch der Schritt vom Codein zum Morphin hinzu.

Als Wirkhalbwertszeit ist bei einmaliger Gabe 4 Std. bei mehrfacher Gabe >4 Std. angegeben.
hiob hat geschrieben:selbst die wirkung allerstärkster, altbierbrauner shore aus amsterdam lässt nach spätestens 6 stunden doch soweit nach, dass viele molche zu diesem zeitpunkt schon geneigt sind sich den nächsten druck in die gemarterten kiemen zu jagen.
Ich denke nicht dass man das vergleichen kann. Die Wirkdauer bei IV-Konsum ist insgesamt kürzer. Dazu kommt, dass ein subjektives Rauschgefühl (Kick) dadurch verstärkt wird und dementsprechend, beim Nachlassen des Flashs (aber nicht der Aktivität des Opioids im Körper) ein Nachlegedrang aufkommt. Dieser Aspekt wird durch das lipophile und damit "rushender" wirkende Diamorphin noch verstärkt. Dann auch noch der Umstand, dass die Molche meistens eine saftige Toleranz haben, von der ein Teilaspekt die beschleunigte Metabolisierung durch Enzyminduktion ist und darum eine höhere Konsumfrequenz aufrechterhalten müssen.

peace
Take pain as a game.

Re: opium tea

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Es wird sich gestritten, ob wirkliches Kochen des Wassers den Alkaloidgehalt des Endproduktes negativ beeinflusst
liest man, dass das rohopium zu chandu, also rauchopium, veredelt wir, indem es in wasser gelöst wird um nach aussieben der festsoffe anschliessend wieder eingekocht zu werden, scheint es doch sehr unwahrscheinlich, dass die alkaloide sehr hitzeempfindlich sind...zumal der schmelzpunkt von morphin allemal bei weit über 200 grad liegt...
aber grundsätzlich sei erwähnt, dass Morphin und auch die andern, uns wohlgesonnenen Alkaloide, sehr gut in normal temperiertem, ja sogar kaltem Wasser löslich ist, nicht jedoch ein großer Teil des Zeugs, das wir nicht im Endprodukt haben wollen.
welches zeugs wollen wir nicht im endprodukt? gummi, stärkemehl, harze, wachse, zellulose, fette, chlorophyll usw.? bei oraler aufnahme stört dieses zeugs weniger, imho. es könnte auch sein, dass bestimmte stoffe sich sogar günstig auswirken auf die art und weise, wie die alkaloide vom organismus aufgenommen werden. zb wäre es doch möglich...dies ist allerdings nur meine persönliche spekulation....dass das stärkemehl, das, so vermute ich, massgeblich für die recht hohe viscosität des tees mitverantwortlich ist, oder sonst einer der herausgelösten stoffe, eine "retardierende" wirkung besitzt...

man denke zb. daran, dass salvinorin seine sublinguale wirkung erst entfalten kann, wenn es NICHT in reinform verabreicht wird, sondern nur dann, wenn die extraktion "unsauber" war und beim prozess weitere "unerwünschte" pflanzenstoffe mit heraus gelöst wurden...

was die extraktion....
üps! extraktionsanleitungen verstossen gegen die regeln des forums...
:angst:
was also die extraction durch kaltes wasser angeht...
hüstel...
sei mir bitte noch erlaubt auf einen bericht bei poppies org hinzuweisen.
ein lurch schreibt dort, er habe sein regulär extrahiertes stroh (kurzes aufkochen....rühren...lange ziehen lassen...rühren...absieben....tee trinken...gut ist!) über lange zeit gesammelt und eingefrohren....für harte notzeiten.
;)
und er sagt, er hätte grosse augen gemacht, als er diesen "abfall" dann eines tages noch einmal extrahiert habe...:
was die neuerliche ausbeute an alkaloid anging!

molche, die grosse poppie-felder bestellen, mögen es sich leisten können, nur die kapseln auszukochen....und diese auch nur einmal.

es mag gar molche geben, die es sich leisten können, das so entstandene extrakt zu rauchen (also zum grössten teil in die luft zu blasen...)
oder das salz des morphins (sei es nun morphin-meconat, acetat oder citrat...) durch zugabe von salmiakgeist (ammonium hydroxid) aus dem wässrigen gesamtextrakt als base auszufällen und nur diese zu rauchen....
HUST...
mein molch kann sich das nicht leisten.
und will es auch nicht.
er will ein gutes, hausgemachtes LAUDANUM.
:)

vielleicht noch dieses zitat aus wiki zur sache....rein informativ, versteht sich:

"...A Hungarian chemist, János Kabay, found and internationally patented a method to extract morphine from poppy straw. In the opium poppy the alkaloids are bound to meconic acid. The method is to extract from the crushed plant with diluted sulfuric acid, which is a stronger acid than meconic acid, but not so strong to react with alkaloid molecules. The extraction is performed in many steps (one amount of crushed plant is at least six to ten times extracted, so practically every alkaloid goes into the solution). From the solution obtained at the last extraction step, the alkaloids are precipitated by either ammonium hydroxide or sodium carbonate....."

Ja stimmt. Es war retardiertes Pharmamorphin.
arrgh. das verschreibt der arzt doch nur bei SEHR grossen schmerzen...
tut mir leid, dass du in den genuss kommen durftest/musstest.
:(
Plasmaeliminationshalbwertszeiten aus pharmnakolog. Literatur:
Morphin: 2-3 Std. (wird in der Leber u. vermutlich auch im ZNS zu M-6-G umgwandelt)
Morhin-6-glucoronid: 4 Std. (wird über die Niere abgebaut und kumuliert u. U. bei verminderter Nierenfuktion)

Man sieht, dass eine individuelle Organtätigkeit auch eine große Rolle spielt wie lange etwas bei einem wirkt. Bei Codein käme dann auch noch der Schritt vom Codein zum Morphin hinzu.
bin kein chemiker. mein molch weiss nicht einmal in welcher form das morphin in seinem tee, den er mit etwas essig extrahiert hat, vorlag....sicher nicht als morphin (base)...
auch vergesse man nicht, dass da noch ca. 40 weitere alkaloide für das spezifische wirkprofil der pflanze mitverantwortlich sind...
"qualitativ"....
unterscheidet sich dieser "lucide schlummer in morphias umarmung" seiner ansicht nach sehr stark von der "dröhnung durch geballertes aitsch".
was freilich eine sehr subjektive einschätzung ist.

überrascht hat ihn auch die sehr lange wirkdauer (er hat im übrigen eine "sehr gesunde" leber und "gesunde" nieren....so die einschätzung des veterinärs...).
der in diversen foren aufgestellten behauptung, solch ein mohnkapseltee könne bei überdosierung gerne mal 3 tage wirken, kann er nach dieser persönlich gemachten erfahrung nun zumindest eher glauben schenken...
wenngleich er auch kein bedürfnis verspürt diese behauptung durch ein entsprechendes persönliches experiment zu verifizieren...

Re: opium tea

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hiob hat geschrieben:arrgh. das verschreibt der arzt doch nur bei SEHR grossen schmerzen...
tut mir leid, dass du in den genuss kommen durftest/musstest. :(
Ääähm .. ja .. es waren wirklich ... fürchterliche Schmerzen. :pfeif:
Take pain as a game.

Re: opium tea

60
was die fatale überdosierung der morphia angeht, hier noch ein recht interessanter link (siehe vor allem seite 231 = wirkungsweise des mohnsaftes auf den thierischen organismus....)

http://books.google.de/books?id=noU9AAA ... &q&f=false

es lässt sich aus den berichten doch erahnen, dass selbst die grosse, unvergleichliche morphia, die der species "mensch" schon seit urzeiten begleitend beiseite steht mit ihren einzigartigen, segensreichen wirkkräften wie kein zweites entheogen, sich bei unsachgemässem missbrauch in eine todbringende furie verwandeln kann.
:klug:

amen

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